Vor 50 Jahren
1973-06-22
„RECHTMÄSSIGER PLATZ IN DER VÖLKERFAMILIE“
Lusaka – Bundesdeutschlands Geschäftsträger in Lusaka, Dr. Klaus Barth, hat in einem Brief an die „Times of Zambia" erklärt, bundesdeutsche Bürger, die in Südwestafrika leben, seien gewarnt worden, dass sie sich neuen Verhältnissen anpassen müssten, „wenn Namibia seinen rechtmäßigen Platz in der Völkerfamilie eingenommen hat". So lautet eine Reuters-Meldung aus Lusaka, die die südafrikanische Presseagentur SAPA aufgrund von Recherchen der Allgemeinen Zeitung gestern Nachmittag verbreitet hat. In seinem Brief an die sambische Regierungszeitung verteidigt Dr. Barth das Fortbestehen des westdeutschen Konsulats in Windhoek.
RHODESISCHE GRENZE GEGEN MOSAMBIK ABGERIEGELT
Salisbury – Rhodesischen Sicherheitskräften ist es gelungen, das Grenzgebiet zwischen Rhodesien und Mosambik so abzuriegeln, dass keine Terroristen mehr über die Grenze gehen können, sagte der stellvertretende Minister für Justiz, Gesetz und Ordnung, Wickus de Kock, im Parlament in Salisbury. Es ist die erste Rede des stellvertretenden Ministers im Parlament, wo er das Gesetz über die Verlängerung des Notstandes um zwölf Monate einbrachte. De Kock sagte, die Terroristen, die jetzt ins Land kamen, seien viel entschlossener als ihre Vorgänger, und es sei schwieriger, ihrer Taktik zu begegnen. Deshalb seien die Operationen noch nicht abgeschlossen.
KANADISCHE DC-8 BEIM AUFTANKEN EXPLODIERT
Toronto – Durch drei aufeinanderfolgende Explosionen and anschließenden Feuerausbruch in ein schwelendes Totalwrack verwandelt wurde heute Morgen auf dem internationalen Flughafen von Toronto eine DC-8 Transcontinental der Air Canada, die gerade aufgetankt worden war und zehn Minuten später zum Weiterflug nach Wien hätte aufsteigen sollen. Ersten Augenzeugenberichten zufolge sollen bei den Explosionen zwei Bodenpersonal-Mitglieder getötet und zwei weitere verletzt worden sein. Wie ein Flughafensprecher jedoch wenig später mitteilte, seien wohl zwei Mitglieder des Bodenpersonals verletzt worden, Tote hätte es dagegen nicht gegeben. Außerdem hatten sich zum Zeitpunkt des Vorfalls bereits acht Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine befunden, doch konnten sie sich nach der ersten Explosion rechtzeitig in Sicherheit bringen. Obwohl die Druckwellen der Explosionen Wände und Fensterscheiben erzittern ließen und Stichflammen zeitweilig bis zu 30 Metern in die Höhe schossen, entstand auf dem Flughafengelände kein nennenswerter Sachschaden. Wie ein Sprecher der Air Canada jedoch mitteilte, müsse die DC-S als völliges Wrack abgeschrieben werden.
MIT KANUS GEGEN ATOMBOMBENVERSUCHE
Paris – Vier tonangebende französische Pazifisten haben als Zeichen ihres Protestes gegen die geplanten französischen Atomtestversuche im südlichen Pazifik heimlich von Tahiti aus die Reise nach dem französischen Atomversuchsgebiet um das Atoll Mururoa angetreten, wo Frankreich vermutlich am kommenden Wochenende bzw. am Ende dieses Monats die Erprobung seiner Wasserstoffbombe wieder aufzunehmen gedenkt. Nach Angaben der französischen Tageszeitung „Le Monde" handelt es sich dabei um den ehemaligen Armeegeneral Jaques Paris de Balladiere, den Pfarrer Jean Toulant, den Umweltverschmutzungs-Bekämpfer Brice Lalonde und den militanten Pazifisten J.M. Muller. Die Gruppe, der insgesamt neun Mann angehören unter anderem auch der oppositionelle Parteiführer Jean-Jacques Servan-Schreiber, der ebenfalls an den Demonstrationen teilnehmen will –, hat Frankreich bereits am Mittwoch auf dem Luftwege nach Tahiti verlassen.
KERNWAFFENABKOMMEN UNTERZEICHNET
Washington – Im Weißen Haus in Washington unterzeichneten Präsident Nixon und Sowjetparteichef Breschnew am Donnerstag ein Abkommen, das die dauernde Begrenzung der Kernwaffen ab Ende 1974 vorsieht. Das Abkommen war in anderthalb Tagen zwischen den beiden Staatsmännern in der Abgeschlossenheit von Camp David abgestimmt worden. Es wird darin festgehalten, dass jeder Versuch eines der beiden Staaten, einen Vorsprung in der Kernwaffenrüstung zu gewinnen, der Verstärkung der friedlichen Beziehungen abträglich sein würde. Durch das Abkommen sollen die SALT-Gespräche in Genf gefördert werden. Die Begrenzung müsse in angemessener Weise überwacht werden. Beide Mächte könnten künftig nur noch unter den Bedingungen, die in Genf festgelegt werden, ihre Kernwaffen modernisieren oder ergänzen. Nixon und Breschnew unterzeichneten gleichzeitig noch ein Abkommen über die friedliche Nutzung der Atomenergie.
27 TOTE BEI FLUGZEUGABSTURZ IN MEXIKO
Mexiko-Stadt – Inzwischen haben sich Rettungsarbeiter zu dem Wrack einer mexikanischen Verkehrsmaschine vorarbeiten können, die am Donnerstagmittag in der Nähe des mexikanischen Küstenresorts Puerta Vallarta am Pazifik abgestürzt war. Keiner der 27 Insassen des Flugzeuges hat den Absturz überlebt, dessen Ursache zurzeit ebenfalls noch ungeklärt ist. Bei der Maschine handelt es sich um eine zweistrahlige Douglas DC-9 der Aera-Mexiko
Lusaka – Bundesdeutschlands Geschäftsträger in Lusaka, Dr. Klaus Barth, hat in einem Brief an die „Times of Zambia" erklärt, bundesdeutsche Bürger, die in Südwestafrika leben, seien gewarnt worden, dass sie sich neuen Verhältnissen anpassen müssten, „wenn Namibia seinen rechtmäßigen Platz in der Völkerfamilie eingenommen hat". So lautet eine Reuters-Meldung aus Lusaka, die die südafrikanische Presseagentur SAPA aufgrund von Recherchen der Allgemeinen Zeitung gestern Nachmittag verbreitet hat. In seinem Brief an die sambische Regierungszeitung verteidigt Dr. Barth das Fortbestehen des westdeutschen Konsulats in Windhoek.
RHODESISCHE GRENZE GEGEN MOSAMBIK ABGERIEGELT
Salisbury – Rhodesischen Sicherheitskräften ist es gelungen, das Grenzgebiet zwischen Rhodesien und Mosambik so abzuriegeln, dass keine Terroristen mehr über die Grenze gehen können, sagte der stellvertretende Minister für Justiz, Gesetz und Ordnung, Wickus de Kock, im Parlament in Salisbury. Es ist die erste Rede des stellvertretenden Ministers im Parlament, wo er das Gesetz über die Verlängerung des Notstandes um zwölf Monate einbrachte. De Kock sagte, die Terroristen, die jetzt ins Land kamen, seien viel entschlossener als ihre Vorgänger, und es sei schwieriger, ihrer Taktik zu begegnen. Deshalb seien die Operationen noch nicht abgeschlossen.
KANADISCHE DC-8 BEIM AUFTANKEN EXPLODIERT
Toronto – Durch drei aufeinanderfolgende Explosionen and anschließenden Feuerausbruch in ein schwelendes Totalwrack verwandelt wurde heute Morgen auf dem internationalen Flughafen von Toronto eine DC-8 Transcontinental der Air Canada, die gerade aufgetankt worden war und zehn Minuten später zum Weiterflug nach Wien hätte aufsteigen sollen. Ersten Augenzeugenberichten zufolge sollen bei den Explosionen zwei Bodenpersonal-Mitglieder getötet und zwei weitere verletzt worden sein. Wie ein Flughafensprecher jedoch wenig später mitteilte, seien wohl zwei Mitglieder des Bodenpersonals verletzt worden, Tote hätte es dagegen nicht gegeben. Außerdem hatten sich zum Zeitpunkt des Vorfalls bereits acht Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine befunden, doch konnten sie sich nach der ersten Explosion rechtzeitig in Sicherheit bringen. Obwohl die Druckwellen der Explosionen Wände und Fensterscheiben erzittern ließen und Stichflammen zeitweilig bis zu 30 Metern in die Höhe schossen, entstand auf dem Flughafengelände kein nennenswerter Sachschaden. Wie ein Sprecher der Air Canada jedoch mitteilte, müsse die DC-S als völliges Wrack abgeschrieben werden.
MIT KANUS GEGEN ATOMBOMBENVERSUCHE
Paris – Vier tonangebende französische Pazifisten haben als Zeichen ihres Protestes gegen die geplanten französischen Atomtestversuche im südlichen Pazifik heimlich von Tahiti aus die Reise nach dem französischen Atomversuchsgebiet um das Atoll Mururoa angetreten, wo Frankreich vermutlich am kommenden Wochenende bzw. am Ende dieses Monats die Erprobung seiner Wasserstoffbombe wieder aufzunehmen gedenkt. Nach Angaben der französischen Tageszeitung „Le Monde" handelt es sich dabei um den ehemaligen Armeegeneral Jaques Paris de Balladiere, den Pfarrer Jean Toulant, den Umweltverschmutzungs-Bekämpfer Brice Lalonde und den militanten Pazifisten J.M. Muller. Die Gruppe, der insgesamt neun Mann angehören unter anderem auch der oppositionelle Parteiführer Jean-Jacques Servan-Schreiber, der ebenfalls an den Demonstrationen teilnehmen will –, hat Frankreich bereits am Mittwoch auf dem Luftwege nach Tahiti verlassen.
KERNWAFFENABKOMMEN UNTERZEICHNET
Washington – Im Weißen Haus in Washington unterzeichneten Präsident Nixon und Sowjetparteichef Breschnew am Donnerstag ein Abkommen, das die dauernde Begrenzung der Kernwaffen ab Ende 1974 vorsieht. Das Abkommen war in anderthalb Tagen zwischen den beiden Staatsmännern in der Abgeschlossenheit von Camp David abgestimmt worden. Es wird darin festgehalten, dass jeder Versuch eines der beiden Staaten, einen Vorsprung in der Kernwaffenrüstung zu gewinnen, der Verstärkung der friedlichen Beziehungen abträglich sein würde. Durch das Abkommen sollen die SALT-Gespräche in Genf gefördert werden. Die Begrenzung müsse in angemessener Weise überwacht werden. Beide Mächte könnten künftig nur noch unter den Bedingungen, die in Genf festgelegt werden, ihre Kernwaffen modernisieren oder ergänzen. Nixon und Breschnew unterzeichneten gleichzeitig noch ein Abkommen über die friedliche Nutzung der Atomenergie.
27 TOTE BEI FLUGZEUGABSTURZ IN MEXIKO
Mexiko-Stadt – Inzwischen haben sich Rettungsarbeiter zu dem Wrack einer mexikanischen Verkehrsmaschine vorarbeiten können, die am Donnerstagmittag in der Nähe des mexikanischen Küstenresorts Puerta Vallarta am Pazifik abgestürzt war. Keiner der 27 Insassen des Flugzeuges hat den Absturz überlebt, dessen Ursache zurzeit ebenfalls noch ungeklärt ist. Bei der Maschine handelt es sich um eine zweistrahlige Douglas DC-9 der Aera-Mexiko
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Allgemeine Zeitung
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