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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

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1973-07-10
TERRORISTEN ENTFÜHRTEN 244 MISSIONSKINDER

Salisbury – Eine Bande von 20 bis 30 Terroristen überfiel am Donnerstagabend die von deutschen Jesuiten geführte St.-Albert-Missionsschule in der Nähe von Centenary, 35 Kilometer von der Grenze Mosambiks entfernt. Die schwer bewaffneten, in Kampfanzüge gekleideten Terroristen, die wie ein Missionar sagte, unter dem Einfluss von Drogen standen, zwangen 244 schwarze Schüler, darunter 58 Mädchen, und 32 Missionsangestellte sowie einige weitere Schwarze, den beschwerlichen Marsch durch dichten Busch über das Sambesi-Escarpment (womit der zum Teil steile Abhang vom Hochland zum Sambesital bezeichnet wird) anzutreten. Schon in der Nacht gelang es einigen der 10- bis 18-jährigen Schüler zu entfliehen und nach der Mission zurückzukehren. Die sofort alarmierten Sicherheitskräfte nehmen die Verfolgung der Terroristen auf, die sich in zwei Gruppen teilten. Bis zum Samstag konnten 190 Kinder sowie einige Missionsangestellte befreit werden. Am Sonntag schien es, als ob die Terroristen, von denen einer getötet wurde, sich im Busch in kleine Gruppen getrennt hatten, denn es war für die Verfolger schwierig, sie aufzufinden.

PROTESTBRIEF AN POMPIDOU

Melbourne – Die Kinder der Mädchen-Oberschule von Mentone, einem Stadtviertel von Melbourne, haben ihre eigene Version an Präsident Georges Pompidou geschickt. Wegen der in Australien gefürchteten gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Versuche haben die Mädchen den französischen Präsidenten nach Australien eingeladen zu ihren eigenen Begräbnissen.

NOCH EIN SWA-VORSCHLAG

New York – Der Sonderausschuss der Vereinten Nationen gegen den Kolonialismus veröffentlichte gestern den Text eines Beschlusses für „wirksame Maßnahmen" zur Beendigung der südafrikanischen Administration in Südwestafrika. Der Beschluss, über den SAPA/Reuter bisher keine Einzelheiten mitgeteilt hat, wurde dem Weltsicherheitsrat zugeleitet. Im Zuge seiner Südwestafrikadebatte, für die bisher kein Terrain feststeht, soll sich der Weltsicherheitsrat mit dem Vorschlag des UNO-Ausschusses befassen.

GLEICHE GEHÄLTER

Durban – Die Diözese der anglikanischen Kirche in Natal hat beschlossen, ab Januar nächsten Jahres gleiche Gehälter für schwarze und weiße Geistliche zu zahlen. Auf der Synode der anglikanischen Kirche Natals im Jahre 1970 war beschlossen worden, die Unterschiede in den Gehältern aufgrund der Hautfarbe – bis zum Jahr 1980 abzubauen. Der Beschluss tritt jetzt sieben Jahre vor dem ursprünglich in Aussicht, genommenen Termin in Kraft. Die anglikanische Kirche ist in dieser Hinsicht führend in Südafrika. Bei der ELK in Südwestafrika verdient ein weißer Pfarrer nach wie vor meter els das Sechsfache seiner schwarzen Kollegen.

HOHE EHRE FÜR FALLSCHIRMJÄGER

Bloemfontein – Zwei südafrikanische Ausbilder für Fallschirmjäger, Hauptmann Johannes Blignaut und Feldwebel Hans Moller, aus Tempe bei Bloemfontein, sind als Preisrichter für Fallschirmmeisterschaften im Ausland eingeladen worden. Sie flogen am Samstag nach Europa, wo sie bei den europäischen Fallschirmspringmeisterschaften in Österreich and Frankreich vom 8. bis 15. Juli als Kampfrichter fungieren werden. Feldwebel Moller wird auch als Richter bei den Weltmeisterschaften der Fallschirmspringer in Fort Bragg, Kalifornien, am Ende dieses Monats fungieren. Eine südafrikanischen Nationalauswahl nimmt daran teil.

KURZ BERICHTET

Kinshasa – Auf dem Luftwege in Kinshasa eingetroffen ist heute Morgen eine Gruppe von 112 amerikanischen Friedenskorps-Freiwilligen unter ihnen zahlreiche Frauen –, die am Sonntag kurz nach der Landung auf dem Flughafen von Entebbe, Uganda, verhaftet und erst nach 55 Stunden wieder freigelassen worden waren. Als Grund für die Verhaftungen war angegeben worden, dass Anlass zu Vermutungen bestand, es konnte sich bei den Freiwilligen unter Umständen um „Söldner oder subversiv gesinnte Agenten Israels" gehandelt haben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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