Vor 50 Jahren
1973-07-17
KURZ BERICHTET
Saigon – Vietkong-Guerillas haben am Wochenende zwei kanadische Beamte der Internationalen Waffenstillstand-Kontrollkommission in Vietnam wieder freigelassen, die vor rund drei Wochen östlich von Saigon spurlos verschwunden waren und sich seither in kommunistischer Gefangenschaft befanden.
New York – Der Vorsitzende des UNO-Ausschusses gegen die Apartheid, der nigerianische Botschafter E. O. Ogbu, will mit der Bundesregierung über die „Kollaboration mit der Regierung Südafrikas" verhandeln. Die Verhandlungen sollen noch vor Beginn der Sitzungsperiode der Generalversammlung stattfinden. Bonn soll über die Ansichten des Ausschusses unterrichtet werden, bevor es seinen Sitz in der Generalversammlung einnimmt.
Neu-Delhi – Der indische Rundfunk verbreitet eine vom afghanischen Rundfunk in Kabul aufgefangene Meldung, wonach die Republik proklamiert worden sei. Die Regierung habe ein früherer Ministerpräsident, General Mohammed Daud, übernommen, der mit einer Schwester des abgesetzten Königs Mohammed Zahir Schah verheiratet sei. Über das Schicksal des Königs ist nichts bekannt.
DER FALL IST NOCH NICHT ABGESCHLOSSEN
Ottawa – Solange eine Meinungsverschiedenheit über die Schießerei bei den Viktoriafällen, als zwei Kanadierinnen von sambischen Soldaten getötet wurden, zwischen Sambia und Kanada besteht, kann dieser Fall nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Das erklärte Außenminister Michael Sharp am Montag im kanadischen Unterhaus. Die wichtigste Differenz bestehe darin, dass Sambia behaupte, seine Soldaten hatten nichts anderes als Befehle ausgeführt. Kanada stehe seinerseits auf dem Standpunkt, dass die beiden Mädchen keine Bedrohung eines Kraftwerkes auf der sambischen Seite des Sambesi darstellten.
Marian Drijber and Christine Sinclair, beide 19 Jahre alt, sind am 15. Mai von sambischen Soldaten bei einem Spaziergang auf rhodesischer Seite des Flusses erschossen worden. Präsident Kenneth Kaunda hat den Eltern sein Beileid ausgesprochen und ihnen Entschädigung angeboten. Außerdem hat er zugegeben, dass seine Soldaten für die Schießerei verantwortlich waren. Er räumte jedoch den Vorbehalt ein, dass dieser Vorfall eine direkte Folge extremer Spannungen zwischen Sambia and dem Nachbarland Rhodesien war.
FREIER WEG FÜR PERÓN
Buenos Aires – Der argentinische Kongress (Abgeordnetenkammer und Senat) hat den Rücktritt des Präsidenten Hector J. Campora mit Handmehr und ohne Auszählung angenommen. Gleichzeitig traten Vizepräsident Vicente Solano Lima und alle Minister zurück. Als provisorischer Präsident amtet bis zur Neuwahl der Präsidentschaft der Präsident der Abgeordnetenkammer, Paul Lastiri. Nach der Abstimmung erklärte Dr. Campora im Fernsehen, es sei der Wunsch des argentinischen Volkes, dass General Perón wieder zum Präsidenten gewählt werde. Deshalb sei er nach einer Amtszeit von nur 50 Tagen zurückgetreten, um den Weg für Peron freizugeben. Peron sprach ebenfalls im Fernsehen und sagte, wenn es Gott ihm erlaube und Gott ihm die Gesundheit erhalte, so werde er in den letzten Jahren seines Lebens dem Uncle dienen.
MASSAKERSTORY NICHT ZU ÜBERPRÜFEN
London – Die Kontroverse um den Massakerartikel des Pater Adrian Hastings in der „Times“ geht weiter. Portugals Ministerpräsident Dr. Marcello Caetano befindet sich zurzeit in London. Bisher kam es lediglich zu kleinen Demonstrationen gegen die Anwesenheit des portugiesischen Regierungschefs aus Anlass des 600-jährigen. Bestehens der britisch-portugiesischen Allianz. Der für die Veröffentlichung des Hastings-Artikels verantwortliche augenpolitische Redakteur der „Times", Louis Heren, erklärte, er habe bereits vor dem Abdruck des Artikels gewusst, dass sein Inhalt ,,praktisch nicht überprüfbar war". Es sei jedoch hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Informationsquellen zufriedengestellt gewesen.
Der „Times"-Artikel stammt, wie Heren gestern bekanntgegeben hat, nicht von Pater Hastings, sondern von katholischen Priestern aus Burgos, Spanien. Pater Hastings hat den Artikel in spanischer Sprache erhalten und eine „ehrliche Übersetzungen anfertigen lassen. Der Artikel über das Massaker in einem bisher nicht aufzufindenden Ort in Mosambik bezieht sich auf Vorgänge im Dezember vergangenen Jahres und traf in London ausgerechnet eine Woche vor dem Caetano-Besuch ein. Der Artikel war an Pater Hastings gesandt worden. Dieser ließ ihn übersetzen und trat mit Louis Heren in Verbindung, der ihn in der „Times“ unverzüglich veröffentlichte.
Saigon – Vietkong-Guerillas haben am Wochenende zwei kanadische Beamte der Internationalen Waffenstillstand-Kontrollkommission in Vietnam wieder freigelassen, die vor rund drei Wochen östlich von Saigon spurlos verschwunden waren und sich seither in kommunistischer Gefangenschaft befanden.
New York – Der Vorsitzende des UNO-Ausschusses gegen die Apartheid, der nigerianische Botschafter E. O. Ogbu, will mit der Bundesregierung über die „Kollaboration mit der Regierung Südafrikas" verhandeln. Die Verhandlungen sollen noch vor Beginn der Sitzungsperiode der Generalversammlung stattfinden. Bonn soll über die Ansichten des Ausschusses unterrichtet werden, bevor es seinen Sitz in der Generalversammlung einnimmt.
Neu-Delhi – Der indische Rundfunk verbreitet eine vom afghanischen Rundfunk in Kabul aufgefangene Meldung, wonach die Republik proklamiert worden sei. Die Regierung habe ein früherer Ministerpräsident, General Mohammed Daud, übernommen, der mit einer Schwester des abgesetzten Königs Mohammed Zahir Schah verheiratet sei. Über das Schicksal des Königs ist nichts bekannt.
DER FALL IST NOCH NICHT ABGESCHLOSSEN
Ottawa – Solange eine Meinungsverschiedenheit über die Schießerei bei den Viktoriafällen, als zwei Kanadierinnen von sambischen Soldaten getötet wurden, zwischen Sambia und Kanada besteht, kann dieser Fall nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Das erklärte Außenminister Michael Sharp am Montag im kanadischen Unterhaus. Die wichtigste Differenz bestehe darin, dass Sambia behaupte, seine Soldaten hatten nichts anderes als Befehle ausgeführt. Kanada stehe seinerseits auf dem Standpunkt, dass die beiden Mädchen keine Bedrohung eines Kraftwerkes auf der sambischen Seite des Sambesi darstellten.
Marian Drijber and Christine Sinclair, beide 19 Jahre alt, sind am 15. Mai von sambischen Soldaten bei einem Spaziergang auf rhodesischer Seite des Flusses erschossen worden. Präsident Kenneth Kaunda hat den Eltern sein Beileid ausgesprochen und ihnen Entschädigung angeboten. Außerdem hat er zugegeben, dass seine Soldaten für die Schießerei verantwortlich waren. Er räumte jedoch den Vorbehalt ein, dass dieser Vorfall eine direkte Folge extremer Spannungen zwischen Sambia and dem Nachbarland Rhodesien war.
FREIER WEG FÜR PERÓN
Buenos Aires – Der argentinische Kongress (Abgeordnetenkammer und Senat) hat den Rücktritt des Präsidenten Hector J. Campora mit Handmehr und ohne Auszählung angenommen. Gleichzeitig traten Vizepräsident Vicente Solano Lima und alle Minister zurück. Als provisorischer Präsident amtet bis zur Neuwahl der Präsidentschaft der Präsident der Abgeordnetenkammer, Paul Lastiri. Nach der Abstimmung erklärte Dr. Campora im Fernsehen, es sei der Wunsch des argentinischen Volkes, dass General Perón wieder zum Präsidenten gewählt werde. Deshalb sei er nach einer Amtszeit von nur 50 Tagen zurückgetreten, um den Weg für Peron freizugeben. Peron sprach ebenfalls im Fernsehen und sagte, wenn es Gott ihm erlaube und Gott ihm die Gesundheit erhalte, so werde er in den letzten Jahren seines Lebens dem Uncle dienen.
MASSAKERSTORY NICHT ZU ÜBERPRÜFEN
London – Die Kontroverse um den Massakerartikel des Pater Adrian Hastings in der „Times“ geht weiter. Portugals Ministerpräsident Dr. Marcello Caetano befindet sich zurzeit in London. Bisher kam es lediglich zu kleinen Demonstrationen gegen die Anwesenheit des portugiesischen Regierungschefs aus Anlass des 600-jährigen. Bestehens der britisch-portugiesischen Allianz. Der für die Veröffentlichung des Hastings-Artikels verantwortliche augenpolitische Redakteur der „Times", Louis Heren, erklärte, er habe bereits vor dem Abdruck des Artikels gewusst, dass sein Inhalt ,,praktisch nicht überprüfbar war". Es sei jedoch hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Informationsquellen zufriedengestellt gewesen.
Der „Times"-Artikel stammt, wie Heren gestern bekanntgegeben hat, nicht von Pater Hastings, sondern von katholischen Priestern aus Burgos, Spanien. Pater Hastings hat den Artikel in spanischer Sprache erhalten und eine „ehrliche Übersetzungen anfertigen lassen. Der Artikel über das Massaker in einem bisher nicht aufzufindenden Ort in Mosambik bezieht sich auf Vorgänge im Dezember vergangenen Jahres und traf in London ausgerechnet eine Woche vor dem Caetano-Besuch ein. Der Artikel war an Pater Hastings gesandt worden. Dieser ließ ihn übersetzen und trat mit Louis Heren in Verbindung, der ihn in der „Times“ unverzüglich veröffentlichte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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