Loading svg Please wait while we translate the article
Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-07-26
KEINE DEUTSCHEN KONTAKTLEHRER MEHR

Windhoek – Ein harter Schlag hat die deutschsprachigen Regierungsschulen in Südwestafrika in der kritischen Zeit ihres Aufbaues getroffen. Wenn auch noch keine einwandfreie Klarheit über die Haltung der zuständigen Stellen in der Bundesrepublik besteht, so zeichnet sich doch ab, dass keine sogenannten deutschen Kontraktlehrer mehr für deutschsprachige Regierungsschulen in Südwestafrika vermittelt werden. Die Verlängerung von Verträgen für deutsche Lehrer, die sich bereits in Südwestafrika befinden, durch bundesdeutsche Stellen, hängt ebenfalls in der Schwebe. Obwohl die zuständigen Stellen in Südwestafrika für die deutsche Maßnahme Verständnis aufbringen, wird die Haltung der bundesdeutschen Stellen in diesem Zeitpunkt bedauert. Die deutschen Privatschulen in Südwestafrika werden von der neuen deutschen Haltung wahrscheinlich nicht betroffen.

Die Lehrer wurden in der Vergangenheit von deutschen amtlichen Stellen für drei bzw. fünf Jahre vermittelt. Während sie in Südwestafrika tätig waren, erhielten sie in der Bundesrepublik eine Ausgleichszulage. Ihre deutschen Beamtenrechte liefen weiter. Dieses System wird jetzt offenbar beendet. Es liegt bisher keine entsprechende amtliche Stellungnahme vor. Die Angelegenheit wird jedoch in dieser Weise bei den zuständigen Stellen in Südwestafrika beurteilt. Hauptgrund für die Veränderung der Haltung ist offenbar der Lehrermangel in der Bundesrepublik.

NAME FÜR NEUEN VORORT

Windhoek – Für das neu zu erschließende Wohnviertel im Westen Windhoeks wird immer noch ein geeigneter Name gesucht, sagte Bürgermeister J. H. Nel am Mittwoch auf der monatlichen Sitzung des Stadtrates. Die Öffentlichkeit werde aufgefordert, sich an der Suche nach einem passenden Namen zu beteiligen. Vorschläge können Stadtdirektor A. C. Arnold schriftlich oder mündlich eingereicht werden. Der Name für diesen Vorort soll zu den Straßennamen passen oder zumindest in Verbindung dazu stehen.

SÄUBERUNGSAKTION ABGESCHLOSSEN

Windhoek – Insgesamt 85 Ovambos, ohne eine legale Wohnerlaubnis für Walvis Bay, wurden am Mittwoch von der Polizei bei ausgedehnten Razzien in der Stadt und den sogenannten „Sandhotels“ in den Dünen in Gewahrsam genommen. Das teilte Oberst A. N. Walters, der Leiter der Kriminalpolizei in Südwestafrika, der Allgemeinen Zeitung heute Vormittag mit. Das Wohnheim der Ovambos in Walvis Bay wurde jedoch nicht von der Polizei besucht.

DIE FORDERUNG SCHWARZER LEHRER

Windhoek – „Unter den schwarzen Lehrern herrscht das allgemeine Gefühl, dass die parteiische Handlungsweise der Regierung ungerecht ist und die schwarzen Lehrer zu drastischen Maßnahmen zwingen kann. Aus diesem Grunde erlassen wir einen Aufruf an die Regierung, so schnell wie möglich auf die Beschwerden der schwarzen Lehrer zu reagieren", heißt es in einer Presseerklärung der „Redaktion des SWAIOV". Der SWAIOV ist der SWA-Verband der Eingeborenenlehrer, der vom 3. bis 6. Juli in Swakopmund tagte.

PERSONALAUSWEIS: SÜDWESTER HABEN VORZUG

Windhoek – Das südafrikanische Innenministerium wird bei der Vergabe von Personalausweisen den Einwohnern Südwestafrikas Vorzug gewähren. Das gab der Leiter der Windhoeker Dienststelle des Innenministeriums, W. W. Blomerus, heute Vormittag in Windhoek bekannt. Alle Weißen, Baster aus Rehoboth, Farbigen und Nama müssen demnach jetzt ihre Anträge auf einen Personalausweis einreichen. Das muss ungeachtet der Tatsache, ob sie im Besitz eines Waffen- oder Führerscheines sind, geschehen. Keine Anträge sollen jedoch jetzt für Personen unter dem Alter von 15 Jahren gestellt werden. Das könne geschehen, sobald diese das Alter von 15 Jahren erreicht haben.

FREIHEITSENTZUG FÜR ILLEGALE VERSAMMLUNGEN

Ondangwa – Drei der vier Angeklagten, die am Mittwoch wegen der Veranstaltung politischer Versammlungen in Owambo vor Gericht gestellt waren, wurden mit Freiheitsentzug bestraft, Phillipus Shilongo und Willem Nangkondo wurden zu zwölf Monaten und Petrus Moongo zu acht Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. Der vierte Angeklagte, Erasmus Mbumba, wurde gegen eine Kaution von 200 Rand freigelassen. Er muss am 8. August wieder vor Gericht erscheinen.

DAS ÖKUMENISCHE ZENTRUM WURDE ABGELEHNT

Windhoek – Ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren, hat der Windhoeker Stadtrat am Mittwoch auf seiner monatlichen Sitzung die Errichtung eines „ökumenischen Zentrums" in der Landeshauptstadt auf dem Gelände der anglikanischen Kirche abgelehnt. Dieser besondere Punkt, der in das Ressort Stadtplanung fällt und daher in dem Protokoll des zuständigen Ausschusses mit dessen Empfehlungen steht, wurde, wie dieses so üblich ist, pauschal mit allen anderen Tagesordnungspunkten in Bezug auf Stadtplanung erledigt. Daher kam er überhaupt nicht zur Sprache, was einige Geistliche in den Zuschauerrängen offensichtlich etwas überraschte. Der anglikanische Suffraganbischof R. Wood, der Windhoeker Dechant Dr. A. Dell und Pastorin F. Heller von der deutschen evangelisch-lutherischen Kirche verfolgten die Vorgänge im Plenum des Stadtrates von den Publikumsrängen aus.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!