Vor 50 Jahren
1973-08-06
SCHUSSWUNDEN IM GESICHT
Windhoek – Der Straßenbauarbeiter W. A. Aggenbach ist am Samstag mit einem durch Schusswunden völlig entstellten Gesicht außerhalb seines Wohnwagens bei Holoog aufgefunden worden. Er wurde mit einem Ambulanz-Flugzeug nach Kapstadt übergeführt, wo Ärzte stundenlang im Karl-Bremer-Krankenhaus versuchten, sein Gesicht zu retten. Sein Befinden wurde als kritisch bezeichnet.
DÜSENJÄGER ABGESTÜRZT
Pretoria – Das Luftwaffenhauptquartier gab am Samstag in Pretoria bekannt, dass ein Ausbildungsdüsenjäger vom Typ „Impala“ in der Nähe von Bloemfontein abgestürzt ist. Der Pilot, Leutnant M. J. de Kock, konnte sich durch seinen Schleudersitz in Sicherheit bringen und erlitt nur ganz leichte Verletzungen, die im Militärkrankenhaus Tempe behandelt wurden. Die Maschine ist etwa 16 km vom J. B. M. Hertzog-Flughafen bei dem Versuch einer Instrumentenlandung bei schlechtem Wetter abgestürzt. Der Düsenjäger, der sich auf einem Routine-Übungsflug befand, ist ein totales Wrack.
SCHNEE, HAGEL, REGEN
Johannesburg – Schwere Schneefälle, Hagel, Regen und starker Wind unterbrachen den Verkehr, die Kommunikationen und die Elektrizitätsversorgung, isolierten Farmen und verursachten Schaden an verschiedenen Städten Südafrikas während des Wochenendes. Meldungen über eisige Kälte trafen aus den meisten Teilen des Landes ein, obwohl das Wetter in Kapstadt am Sonntag heiter und warm war. In den Drakensbergen in Natal lag der Schnee stellenweise bis zu zwölf Zentimeter hoch. In der östlichen und nördlichen Kapprovinz, im nordöstlichen Oranjefreistaat und in der Transkei hat es ebenfalls geschneit.
DREI TOTE UND ÜBER 50 VERLETZTE IN ATHEN
Athen – Zwei arabische Terroristen warfen am Sonntagnachmittag auf dem Athener internationalen Flughafen Handgranaten in die wartenden Passagiere und schossen aus Pistolen wild um sich. Drei Personen wurden getötet und 55 zum Teil schwer verletzt. Die beiden Terroristen, der 21-jährige Zechod Mohammed aus dem besetzten Teil Palästinas und der 21-jährige Talaat Hussein aus Kairo, stellten sich der Polizei, nachdem sie ihre aussichtslose Lage eingesehen hatten. Getötet wurden Albert Kersen (53) aus New Jersey, Frau Jeannie Saladis (23), eine griechische Amerikanerin aus New York, und ein unbekannter 50-jähriger Mann. Die Terroristen bezeichneten sich als Anhänger des „Schwarzen September", doch erklärten sofort alle palästinischen Terroristenorganisationen in Beirut, nichts mit den Attentätern zu tun zu haben,
SCHARFER PORTUGIESISCHER PROTEST IN BONN
Bonn – Portugal protestierte scharf gegen eine offizielle deutsche Einladung an Vertreter der Guerillaorganisation FRELIMO in Mosambik. Die Einladung wurde von der Sozialdemokratischen Partei des Bundeskanzlers Brandt ausgesprochen. In der portugiesischen Protestnote wird die Einladung als flagrantes Beispiel doppelter Maßstäbe bezeichnet.
ENTSCHÄDIGUNG ABGELEHNT
Ottawa – Oscar Drijber, der Vater einer der beiden jungen Kanadierinnen, die am 15. Mai dieses Jahres von sambischen Soldaten auf der rhodesischen Seite der Viktoria-Faile erschossen wurden, hat jede finanzielle Entschädigung, die von Präsident Kenneth Kaunda angeboten wurde, abgelehnt. Er sei, so heißt es in einem Brief an die „Ottawa Journal", immer noch mit der Suche nach den Fakten „des Doppelmordes" an seiner 19-jährigen Tochter Marjan und ihrer Freundin Christine Sinclair (19) beschäftigt. Er gebe diese Suche nicht auf, damit entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden könnten, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
PRIVATKRIEG MIT GESTOHLENEM PANZER
München – Mit einem gestohlenen Schützenpanzer rückten vier U S.-Soldaten vor das Zeltlager von 20 jungen Leuten aus Amberg, die zum Angeln ins Freie gefahren waren. Die „Amis" führten mit dem Panzer einen Privatkrieg, in dessen Verlauf ein Nürnberger Polizeibeamter, der bei den jungen Leuten zu Gast war, schwer verletzt wurde. Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem bedrohlichen Anrücken um einen Racheakt gehandelt habe.
Am Abend zuvor hatten nämlich die jungen Leute mit mehreren G.I.s vom Truppenübungsplatz Hohenfels im Wirtshaus zusammengesessen und ihren Spaß gehabt. Das Vergnügen nahm ein Ende, als ein junges Mädchen sein Portemonnaie mit 150 DM vermisste. Die Amerikaner, gegen die sich der Verdacht richtete, gerieten sich untereinander in die Haare und verließen schließlich wütend das Gasthaus. Am nächsten Tag erschien der auf dem Truppenübungsplatz gestohlene Panzer vor dem Zelt der Amberger, gesteuert von vier Amerikanern, die am Vorabend mit am Biertisch gesessen hatten. Dass diese Rache süß war, das werden die Soldaten spätestens vor dem Militärgericht nicht mehr glauben.
Windhoek – Der Straßenbauarbeiter W. A. Aggenbach ist am Samstag mit einem durch Schusswunden völlig entstellten Gesicht außerhalb seines Wohnwagens bei Holoog aufgefunden worden. Er wurde mit einem Ambulanz-Flugzeug nach Kapstadt übergeführt, wo Ärzte stundenlang im Karl-Bremer-Krankenhaus versuchten, sein Gesicht zu retten. Sein Befinden wurde als kritisch bezeichnet.
DÜSENJÄGER ABGESTÜRZT
Pretoria – Das Luftwaffenhauptquartier gab am Samstag in Pretoria bekannt, dass ein Ausbildungsdüsenjäger vom Typ „Impala“ in der Nähe von Bloemfontein abgestürzt ist. Der Pilot, Leutnant M. J. de Kock, konnte sich durch seinen Schleudersitz in Sicherheit bringen und erlitt nur ganz leichte Verletzungen, die im Militärkrankenhaus Tempe behandelt wurden. Die Maschine ist etwa 16 km vom J. B. M. Hertzog-Flughafen bei dem Versuch einer Instrumentenlandung bei schlechtem Wetter abgestürzt. Der Düsenjäger, der sich auf einem Routine-Übungsflug befand, ist ein totales Wrack.
SCHNEE, HAGEL, REGEN
Johannesburg – Schwere Schneefälle, Hagel, Regen und starker Wind unterbrachen den Verkehr, die Kommunikationen und die Elektrizitätsversorgung, isolierten Farmen und verursachten Schaden an verschiedenen Städten Südafrikas während des Wochenendes. Meldungen über eisige Kälte trafen aus den meisten Teilen des Landes ein, obwohl das Wetter in Kapstadt am Sonntag heiter und warm war. In den Drakensbergen in Natal lag der Schnee stellenweise bis zu zwölf Zentimeter hoch. In der östlichen und nördlichen Kapprovinz, im nordöstlichen Oranjefreistaat und in der Transkei hat es ebenfalls geschneit.
DREI TOTE UND ÜBER 50 VERLETZTE IN ATHEN
Athen – Zwei arabische Terroristen warfen am Sonntagnachmittag auf dem Athener internationalen Flughafen Handgranaten in die wartenden Passagiere und schossen aus Pistolen wild um sich. Drei Personen wurden getötet und 55 zum Teil schwer verletzt. Die beiden Terroristen, der 21-jährige Zechod Mohammed aus dem besetzten Teil Palästinas und der 21-jährige Talaat Hussein aus Kairo, stellten sich der Polizei, nachdem sie ihre aussichtslose Lage eingesehen hatten. Getötet wurden Albert Kersen (53) aus New Jersey, Frau Jeannie Saladis (23), eine griechische Amerikanerin aus New York, und ein unbekannter 50-jähriger Mann. Die Terroristen bezeichneten sich als Anhänger des „Schwarzen September", doch erklärten sofort alle palästinischen Terroristenorganisationen in Beirut, nichts mit den Attentätern zu tun zu haben,
SCHARFER PORTUGIESISCHER PROTEST IN BONN
Bonn – Portugal protestierte scharf gegen eine offizielle deutsche Einladung an Vertreter der Guerillaorganisation FRELIMO in Mosambik. Die Einladung wurde von der Sozialdemokratischen Partei des Bundeskanzlers Brandt ausgesprochen. In der portugiesischen Protestnote wird die Einladung als flagrantes Beispiel doppelter Maßstäbe bezeichnet.
ENTSCHÄDIGUNG ABGELEHNT
Ottawa – Oscar Drijber, der Vater einer der beiden jungen Kanadierinnen, die am 15. Mai dieses Jahres von sambischen Soldaten auf der rhodesischen Seite der Viktoria-Faile erschossen wurden, hat jede finanzielle Entschädigung, die von Präsident Kenneth Kaunda angeboten wurde, abgelehnt. Er sei, so heißt es in einem Brief an die „Ottawa Journal", immer noch mit der Suche nach den Fakten „des Doppelmordes" an seiner 19-jährigen Tochter Marjan und ihrer Freundin Christine Sinclair (19) beschäftigt. Er gebe diese Suche nicht auf, damit entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden könnten, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
PRIVATKRIEG MIT GESTOHLENEM PANZER
München – Mit einem gestohlenen Schützenpanzer rückten vier U S.-Soldaten vor das Zeltlager von 20 jungen Leuten aus Amberg, die zum Angeln ins Freie gefahren waren. Die „Amis" führten mit dem Panzer einen Privatkrieg, in dessen Verlauf ein Nürnberger Polizeibeamter, der bei den jungen Leuten zu Gast war, schwer verletzt wurde. Die Polizei vermutet, dass es sich bei dem bedrohlichen Anrücken um einen Racheakt gehandelt habe.
Am Abend zuvor hatten nämlich die jungen Leute mit mehreren G.I.s vom Truppenübungsplatz Hohenfels im Wirtshaus zusammengesessen und ihren Spaß gehabt. Das Vergnügen nahm ein Ende, als ein junges Mädchen sein Portemonnaie mit 150 DM vermisste. Die Amerikaner, gegen die sich der Verdacht richtete, gerieten sich untereinander in die Haare und verließen schließlich wütend das Gasthaus. Am nächsten Tag erschien der auf dem Truppenübungsplatz gestohlene Panzer vor dem Zelt der Amberger, gesteuert von vier Amerikanern, die am Vorabend mit am Biertisch gesessen hatten. Dass diese Rache süß war, das werden die Soldaten spätestens vor dem Militärgericht nicht mehr glauben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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