Vor 50 Jahren
1973-08-13
„DA LIEGT HASSO ENGEL“
Okahandja – Die Suche nach dem am 10. Mai 1971 verschwundenen Südwester Farmer Hasso Engel wurde in der vergangenen Woche unter Einsatz höchst unkonventioneller Mittel und Methoden von der südafrikanischen Polizei fortgesetzt. Eine Hellseherin, allgemein „Die Dame“ genannt, wurde eingespannt. „Die Dame" arbeitet mit zwei Männern zusammen, Peter Lambert und einem Herrn Rousseau („Ich habe keinen Vornamen"). Lambert und Rousseau arbeiten wiederum mit einer Menge von Suchgeräten, die auf Metalle und Mineralien ansprechen sollen. Das Dreierteam hatte von sich aus die Mitarbeit bei der Suche nach Hasso Engel angeboten. Diese Mitwirkung konnte von der Polizei nicht abgelehnt werden. Bereits im Laufe der letzten Woche wurden aufgrund der Angaben „Der Dame“ verschiedene polizeiliche Aktionen im Raume Okahandja vorgenommen. Polizei und Beteiligte bewahrten jedoch Stillschweigen. Für Samstag war eine „Großaktion" unter Teilnahme von Motorbooten, Tauchern und des Hellseherteams unter Leitung von Polizeihauptmann H. A. Basson von der Diamantenabteilung vorgesehen. „Der Dame" passte jedoch der Samstagnachmittag nicht, und so einigten sich alle Beteiligten auf. Sonntag, 12. August, 10 Uhr am Von-Bach-Damm. Wer nicht erschien, war „Die Dame".
KURZ BERICHTET
Nikosia – Die zypriotische Polizei verhaftete Major Stavros Stavrou, der „Generalstabschef" des Guerillaführers Grivas war, sowie weitere sechs Angehörige der Grivas-Anhänger. Es wurden Waffen und Dokumente beschlagnahmt. Es ist aber bis jetzt nicht gelungen, den Aufenthaltsort des am 27. Juli entführten Justizministers Christos Vakis ausfindig zu machen.
Lusaka – Ein palästinischer Araber, der sich als „Freiheitskämpfer" betätigt hatte, wurde zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt, wovon drei Jahre erlassen wurden. Er hatte britische Reiseschecks im Betrag von tausend Pfund gefälscht. Der 32-jährige Kamal Masoud bekannte sich schuldig, und das Gericht berücksichtigte, dass er arbeitslos war und das Leben in Sambia „sehr schwer" fand.
VERDÄCHTIGER WOHLTÄTER
South Fields – Wildfremden Passanten drückte ein Mann im englischen Ort South Fields Zehn-Pfund- und Fünf-Pfund-Noten in die Hand. Misstrauisch gingen fünf der Beschenkten zur Polizei. Noch bevor die Beamten die Fahndung nach dem mutmaßlichen Dieb aufnahm, erschien der Mann auf der Wache und klärte den Fall selbst auf. Er hatte beim Pferderennen gewettet und Glück gehabt und wollte seine Mitmenschen ganz einfach an seiner Freude teilhaben lassen.
COMMONWEALTH EINIG IN DER RHODESIEN-FRAGE
Ottawa – Die neuntägige Commonwealth-Konferenz, die am Freitag in Ottawa abgeschlossen wurde, drückte ihre tiefe Besorgnis über die Lage in Rhodesien aus und über die schädlichen Folgen, die entstehen könnten, wenn es nicht bald zu einer Lösung komme. Alle Commonwealth-Mitglieder betonten, dass eine friedliche Lösung gesucht werden müsse, das Endziel aber nur die schwarze Mehrheitsregierung sein könne. Die Rhodesien-Resolution ist kürzer und milder ausgefallen, als angesichts der langwierigen Debatte über dieses Thema angenommen worden war. Immerhin nahm die Diskussion über das südliche Afrika ein bisher ungewöhnliches Ausmaß an und überschattete alle anderen Verhandlungen. Ein großer Tail des 2 700 Worte umfassenden Schlußkommuniqués befasste sich daher mit dem südlichen Afrika.
ISRAEL KAPERTE ARABISCHES PASSAGIERFLUGZEUG
Beirut/Tel Aviv – Israelische Kampfflugzeuge, die den libanesischen Luftraum verletzten, zwangen am Freitagabend über Beirut eine vom Irak gecharterte „Caravelle" der Middle East Airlines, die von Beirut nach Bagdad fliegen sollte, zur Landung auf einem ungenannten israelischen Militärflugplatz. Die Passagiere, die das Flugzeug verlassen mussten, konnten nach zwei Stunden wieder ihre Plätze einnehmen und die Reise nach Bagdad fortsetzen. Es scheint, dass die Israelis das falsche Flugzeug kaperten, indem sie an Bord des Flugzeuges, das 65 Passagiere beförderte und eine Besatzung von acht Mann aufwies, palästinische Guerillaführer vermuteten. Es stellte sich inzwischen heraus, dass ich prominenter Guerillaführer das Flugzeug benutzen wollte, in letzter Minute jedoch seine Absicht änderte und mit einer anderen Linie flog. An Bord des gekaperten Flugzeuges befanden sich ein irakischer Minister und eine japanische Delegation. Der Pilot erklärte, er habe dem Befehl der Israelis Folge geleistet, weil er nicht eine Katastrophe heraufbeschworen wollte, wie damals, als Israelis ein libysches Flugzeug beschossen, wobei 106 Personen ums Leben kamen. Wie sich später herausstellte, musste das libanesische Flugzeug auf dem Militärflugplatz von Haifa landen, wo sich sofort israelische Truppen an Bord begaben, jedoch nach der Kontrolle keine Passagiere verhafteten. Nur eine Frau beklagte sich über die Behandlung, weil sie ständig die Hände über dem Kopf halten mussten, wobei ein älterer Mann, der ermüdete, mit einem Gewehrkolben geschlagen wurde.
Okahandja – Die Suche nach dem am 10. Mai 1971 verschwundenen Südwester Farmer Hasso Engel wurde in der vergangenen Woche unter Einsatz höchst unkonventioneller Mittel und Methoden von der südafrikanischen Polizei fortgesetzt. Eine Hellseherin, allgemein „Die Dame“ genannt, wurde eingespannt. „Die Dame" arbeitet mit zwei Männern zusammen, Peter Lambert und einem Herrn Rousseau („Ich habe keinen Vornamen"). Lambert und Rousseau arbeiten wiederum mit einer Menge von Suchgeräten, die auf Metalle und Mineralien ansprechen sollen. Das Dreierteam hatte von sich aus die Mitarbeit bei der Suche nach Hasso Engel angeboten. Diese Mitwirkung konnte von der Polizei nicht abgelehnt werden. Bereits im Laufe der letzten Woche wurden aufgrund der Angaben „Der Dame“ verschiedene polizeiliche Aktionen im Raume Okahandja vorgenommen. Polizei und Beteiligte bewahrten jedoch Stillschweigen. Für Samstag war eine „Großaktion" unter Teilnahme von Motorbooten, Tauchern und des Hellseherteams unter Leitung von Polizeihauptmann H. A. Basson von der Diamantenabteilung vorgesehen. „Der Dame" passte jedoch der Samstagnachmittag nicht, und so einigten sich alle Beteiligten auf. Sonntag, 12. August, 10 Uhr am Von-Bach-Damm. Wer nicht erschien, war „Die Dame".
KURZ BERICHTET
Nikosia – Die zypriotische Polizei verhaftete Major Stavros Stavrou, der „Generalstabschef" des Guerillaführers Grivas war, sowie weitere sechs Angehörige der Grivas-Anhänger. Es wurden Waffen und Dokumente beschlagnahmt. Es ist aber bis jetzt nicht gelungen, den Aufenthaltsort des am 27. Juli entführten Justizministers Christos Vakis ausfindig zu machen.
Lusaka – Ein palästinischer Araber, der sich als „Freiheitskämpfer" betätigt hatte, wurde zu sechs Jahren Zwangsarbeit verurteilt, wovon drei Jahre erlassen wurden. Er hatte britische Reiseschecks im Betrag von tausend Pfund gefälscht. Der 32-jährige Kamal Masoud bekannte sich schuldig, und das Gericht berücksichtigte, dass er arbeitslos war und das Leben in Sambia „sehr schwer" fand.
VERDÄCHTIGER WOHLTÄTER
South Fields – Wildfremden Passanten drückte ein Mann im englischen Ort South Fields Zehn-Pfund- und Fünf-Pfund-Noten in die Hand. Misstrauisch gingen fünf der Beschenkten zur Polizei. Noch bevor die Beamten die Fahndung nach dem mutmaßlichen Dieb aufnahm, erschien der Mann auf der Wache und klärte den Fall selbst auf. Er hatte beim Pferderennen gewettet und Glück gehabt und wollte seine Mitmenschen ganz einfach an seiner Freude teilhaben lassen.
COMMONWEALTH EINIG IN DER RHODESIEN-FRAGE
Ottawa – Die neuntägige Commonwealth-Konferenz, die am Freitag in Ottawa abgeschlossen wurde, drückte ihre tiefe Besorgnis über die Lage in Rhodesien aus und über die schädlichen Folgen, die entstehen könnten, wenn es nicht bald zu einer Lösung komme. Alle Commonwealth-Mitglieder betonten, dass eine friedliche Lösung gesucht werden müsse, das Endziel aber nur die schwarze Mehrheitsregierung sein könne. Die Rhodesien-Resolution ist kürzer und milder ausgefallen, als angesichts der langwierigen Debatte über dieses Thema angenommen worden war. Immerhin nahm die Diskussion über das südliche Afrika ein bisher ungewöhnliches Ausmaß an und überschattete alle anderen Verhandlungen. Ein großer Tail des 2 700 Worte umfassenden Schlußkommuniqués befasste sich daher mit dem südlichen Afrika.
ISRAEL KAPERTE ARABISCHES PASSAGIERFLUGZEUG
Beirut/Tel Aviv – Israelische Kampfflugzeuge, die den libanesischen Luftraum verletzten, zwangen am Freitagabend über Beirut eine vom Irak gecharterte „Caravelle" der Middle East Airlines, die von Beirut nach Bagdad fliegen sollte, zur Landung auf einem ungenannten israelischen Militärflugplatz. Die Passagiere, die das Flugzeug verlassen mussten, konnten nach zwei Stunden wieder ihre Plätze einnehmen und die Reise nach Bagdad fortsetzen. Es scheint, dass die Israelis das falsche Flugzeug kaperten, indem sie an Bord des Flugzeuges, das 65 Passagiere beförderte und eine Besatzung von acht Mann aufwies, palästinische Guerillaführer vermuteten. Es stellte sich inzwischen heraus, dass ich prominenter Guerillaführer das Flugzeug benutzen wollte, in letzter Minute jedoch seine Absicht änderte und mit einer anderen Linie flog. An Bord des gekaperten Flugzeuges befanden sich ein irakischer Minister und eine japanische Delegation. Der Pilot erklärte, er habe dem Befehl der Israelis Folge geleistet, weil er nicht eine Katastrophe heraufbeschworen wollte, wie damals, als Israelis ein libysches Flugzeug beschossen, wobei 106 Personen ums Leben kamen. Wie sich später herausstellte, musste das libanesische Flugzeug auf dem Militärflugplatz von Haifa landen, wo sich sofort israelische Truppen an Bord begaben, jedoch nach der Kontrolle keine Passagiere verhafteten. Nur eine Frau beklagte sich über die Behandlung, weil sie ständig die Hände über dem Kopf halten mussten, wobei ein älterer Mann, der ermüdete, mit einem Gewehrkolben geschlagen wurde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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