Loading svg Please wait while we translate the article
Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-08-28
DIE DEUTSCHE AFRIKAPOLITIK IN DER SCHWEBE

Bonn – Der Vorsitzende des UNO-Ausschusses gegen die Apartheid, der Nigerianer Edwin Ogbu, ist gestern in Bonn zu einem zweitägigen Besuch eingetroffen. Bei seiner Ankunft sagte er, die schwarzafrikanischen Länder erwarteten, dass die Bundesregierung den Vereinten Nationen im nächsten Monat „als ihr Freund“ beitrete. Der Nigerianer bezeichnete seine Gespräche mit Außenminister Scheel als „sehr fruchtbar“. Er fügte hinzu, er hoffe, dass Bonns Haltung gegenüber Südafrika und Portugal weiteren Veränderungen unterworfen würde. Ogbu traf auch mit dem Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Erhard Eppler zusammen.

TANSAM-BAHN AN DER SAMBISCHEN GRENZE

Nakonde (Sambia) – Zwei Jahre früher, als vorgesehen war, konnte am Montag mit der Weiterführung der Tansam-Eisenbahnlinie auf sambischem Boden begonnen werden. In Tunduma, auf der tansanischen Seite, trafen am Montag die Präsidenten Kaunda von Sambia und Nyerere von Tansania zusammen, wo sich Tausende von Zuschauern versammelt hatten. Zu ihnen gesellte sich Pu Ke in seinem Mao Tse-tung-Anzug, der die Arbeit der 15 000 Chinesen überwacht, die maßgebend am Bahnbau beteiligt sind. Insgesamt sind 50 000 Personen am Bahnbau beschäftigt.

Auf der tansanischen Seite des Tunnels, der über die Grenze führt, brachte Kaunda eine Gedenktafel an, während Nyerere die Gedenktafel an der sambischen Seite enthüllte, wo die ersten Schienen auf sambischem Boden gelegt wurden. Kaunda sagte: „Dies ist eine Eisenbahn der Freiheit; es ist eine Volkseisenbahn“.

EIN FRÜNFTES BRIEFBOMBENOPFER

Washington/London – Bei der Explosion einer Briefbombe auf der britischen Botschaft in Washington wurde der 51-jährigen Sekretärin Frau Nora Murray die linke Hand weggerissen und die rechte Hand schwer verletzt. Die Sekretärin war mit der Durchsicht der Briefpost beschäftigt, als sich die Explosion ereignete, die so stark war, dass viele Fenster in Trümmer gingen. Die Polizei hat sofort die mehrstöckige Botschaft abgeriegelt. Es fehlen alle Anhaltspunkte, wen die Briefbombe in die Botschaft geschickt haben könnte. Man nimmt jedoch an, dass die Irische Republikanische Armee dahintersteckt, die auch für die Briefbombenaktion in London verantwortlich gemacht wird. In London sind bis jetzt vier Personen verletzt worden; einem Mann wurde ebenfalls die Enke Hand weggerissen.

Die britische Regierung hat alle diplomatischen und konsularischen Vertretungen im Ausland gewarnt, bei der Öffnung der Postsachen vorsichtig zu sein. Die Bomben sind meistens in den Umschlägen eines Paperback-Buches versteckt. In London herrscht starke Besorgnis um die Sicherheit des Premierministers Heath, der trotz der IRA-. Warnungen heute nach Belfast geflogen ist, um Nordirland einen zweitägigen Besuch abzustatten.

GUERILLAS ERMORDETEN SCHULLEITER

Salisbury – Guerillas haben den Leiter der Schule in Mangare vor den Augen dreier seiner Lehrer ermordet. Die rhodesische Regierung bestätigte diesen Mord, der am Samstag vollzogen wurde, und fügte hinzu, dass sieben weitere Terroristen getötet worden seien. Damit steigt die Zahl seit Dezember vergangenen Jahres auf 100.

Nach einem Bericht in dem „Rhodesia Herald" soften fing Guerillas am Samstagabend bei der Mangare-Schule im Kandeyaa-Stammesgebiet in der Nähe von Mount Darwin aufgetaucht sein. Sie haben Schulleiter Chipara aus seiner Wohnung geholt and in sein Schulbüro geschleppt, wo sie die Aushändigung von Büchern und Geld verlangten.

Anschließend zwangen die schwerbewaffneten Guerillas drei Lehrer, darunter der jüngere Bruder des Schulleiters, sich in eine Reihe zu stellen und bei der Ermordung Chiparas zuzusehen.

EIN DRAMA IN STOCKHOLM

Stockholm — Seit letzten Donnerstag halt ein verbrecherischer Psychopath und Bankräuber in der Stahlkammer einer Stockholmer Bank vier Bankangestellte, drei Frauen und einen Mann, als Geiseln fest. Die Polizei erfüllte zwei seiner Forderungen, indem sie einen andern Verbrecher freigab und ihn in den Tresorraum hineingehen ließ. Außerdem wurden ihm drei Millionen Kronen in Banknoten übergeben, von denen er inzwischen die Hälfte verbrannt hat. Er weigerte sich aber herauszukommen, wenn ihm nicht freie Bahn zum Flughafen gewahrt werde, jedoch zusammen mit seinen Geiseln, die er nicht freigeben will.

Die Behörden sind nicht darauf eingegangen, und so blieb der Verbrecher mit seinen Geiseln tagelang in dem fensterlosen Raum eingeschlossen. Zuerst wurden sie mit Nahrungsmitteln versorgt, dann versuchte aber die Polizei die Taktik, während 24 Stunden kein Essen zu bringen, wodurch jedoch auch die Geiseln betroffen wurden, die Hunger leiden mussten. Dann wurde von außerhalb her ein Loch in die Decke gebohrt, in der Absicht, Gas hereinzulassen, dass die Insassen vorabergehend eingeschläfert hatten. Dieser Plan mute jedoch aufgegeben werden, weil der Verbrecher den Geiseln, die auf den Felsspitzen stehen mussten, Schlingen um den Hals band, die er an den Griffen der Tresore festmachte, so dass sie in der Bewusstlosigkeit erwürgt worden waren. Zum ersten Mal erhielten die Insassen gestern wieder zu essen, -und man ließ sie auch schlafen. Ganz Schweden, dass das Drama im Bildschirm verfolgen kann, ist empört, ist aber vollkommen machtlos, da weder Regierung noch die Polizei einen Ausweg finden, weil das Leben der Geiseln geschätzt werden soll.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!