Vor 50 Jahren
1973-08-29
DIE VERANTWORTUNG WIRD WEITERGESCHOBEN
Windhoek – Was sollen die nichtweißen Arbeitnehmer während der traditionellen Mittagspause in Windhoek machen? Es gibt zahlreiche Betriebe, die für ihre Arbeitnehmer sorgen und ihnen Essen und Ruhegelegenheit bieten. Andere Arbeitgeber halten es für unmöglich und unvernünftig firmeneigene Einrichtungen dieser Art zu schaffen. Zahlreiche Arbeitnehmer liegen in Parks, auf Höfen, in Hauseingängen, bei Bushaltestellen usw. herum. Es gibt für sie keine Aufenthaltsräume und keine Essensausgabe. Der städtische Busdienst ist nicht in der Lage, die Arbeitnehmer während der Mittagspause zu ihren Wohnstätten und zurück zu befördern. Das sogenannte ökumenische Zentrum wollte auf diesem Gebiet Abhilfe schaffen und auf einem Grundstück der anglikanischen Kirche in Windhoek ein Mehrzweckhaus errichten, das u.a. auch nichtweiße Arbeitnehmer mittags beköstigen sollte. Das Projekt ist vom Stadtrat unter Hinweis auf die Stadtplanung abgelehnt worden.
WAHLEN IN KAVANGOLAND
Rundu – Heute und morgen wählen die Kavangos eine neue Gesetzgebende Versammlung. Die neue Gesetzgebende Versammlung von Kavangoland wird aus 30 Abgeordneten bestehen, je sechs für jeden der fünf Stämme. Insgesamt 15 Abgeordnete werden von den Stämmen auf traditionelle Weise benannt. 15 weitere Abgeordnete werden nach dem Grundsatz ein Mann eine Stimme gewählt. Parteien sind nicht in Erscheinung getreten. Für die Wahl sind lediglich unabhängige Kandidaten aufgestellt. In zwei Stammesgebieten finden keine Wahlen statt. Bei den Kuangari und Djiriku sind nur je drei Kandidaten aufgestellt Die Mbukushu, Bunja und Sambiu haben insgesamt 19 Kandidaten aufgestellt, neun davon sind Lehrer, vier Farmer, vier Regierungsangestellte, ein Händler und ein Evangelist. Häuptling Linus Shashipapo wird der Chefminister der neuen Regierung werden, die sich insgesamt aus fünf Ministern zusammensetzt.
DRAMATISCHE BEFREIUNG DER GEISELN
Stockholm – Ganz Schweden atmet auf, nachdem es der Polizei gelungen ist, die beiden Verbrecher, die seit letzten Donnerstag drei Frauen und einen Mann als Geiseln in einem Tresorraum der Kreditbank festhielten, überwältigt und hinter Schloss und Riegel gebracht werden konnten. Die vier Geiseln, nämlich Frau Birgitta Lundblad (31), verheiratet und Mutter von zwei Kindern, die beiden Bankangestellten Kristin Enmark (21) und Elizabeth Oldgren (23) sowie der Bankangestellte Sven Saefstroem (25) befinden sich zur Beobachtung im Hospital.
SCHWERES ERDBEBEN IN MEXIKO
Mexiko City – Über 600 Menschenleben sind nach dem schlimmsten Erdbeben der Neuzeit in Mexiko zu beklagen, aber die endgültige Zahl der Toten wird wahrscheinlich erst in einigen Tagen bekannt sein. Wenigstens 2 000 Personen erlitten Verletzungen.
Etwa die Hälfte der Gebäude in Ciudad Serdan an den Hängen der Puebla-Bergkette, ist vernichtet worden oder droht zusammenzubrechen. Die Stadt hat etwa 15 000 Einwohner. Andere von dem Erdbeben schwer betroffene Orte sind Orizaba, Vera Cruz, Puebla, Tehuacan, Jalapa und Cordoba.
OHNE FRIEDENSPLAN
Beirut – Er habe keinen Friedensplan mitgebracht, sondern er suche nur persönliche Kontakte, in der Hoffnung, ebenfalls etwas zur Besserung des Klimas beitragen zu können, sagte UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim bei seiner Ankunft in Beirut, der zweiten Station seiner neuntägigen Reise durch fünf Nahoststaaten. Seine Gespräche mit den Staatsmännern in Syrien seien sehr nützlich gewesen. In Beirut hatte Waldheim Unterredungen mit dem Präsidenten Suleiman Franjieh und Kabinettsmitgliedern, die sich um die Anwesenheit von Tausenden von palästinischen Flüchtlingen und der Guerillas gedreht haben dürften. Der halb mohammedanische, halb christliche Staat Libanon nahm nicht am Sechstagekrieg teil, und es wären normale Beziehungen zu Israel möglich, wenn der Libanon nicht Guerillas beherbergen würde. Die Regierung war bisher machtlos, sich der Guerillas zu entledigen, die auch Konflikte in den Beziehungen zu Syrien schaffen. Es ist nicht sicher, aber man nimmt es an, dass Waldheim auch mit den Guerillaführern sprechen wird.
UNRUHE IN FORT HARE
Alice – Sieben Studenten der Universität Fort Hare sind am Dienstag von der Polizei verhaftet worden, nachdem sie mit Steinen nach der Polizei und ihren Fahrzeugen geworfen hatten. Die Polizei musste zu Hilfe geholt werden, als zahlreiche Studenten auf dem UniversitätsgeIände randalierten, Einrichtungen vernichteten oder beschädigten und Vorlesungen störten.
Windhoek – Was sollen die nichtweißen Arbeitnehmer während der traditionellen Mittagspause in Windhoek machen? Es gibt zahlreiche Betriebe, die für ihre Arbeitnehmer sorgen und ihnen Essen und Ruhegelegenheit bieten. Andere Arbeitgeber halten es für unmöglich und unvernünftig firmeneigene Einrichtungen dieser Art zu schaffen. Zahlreiche Arbeitnehmer liegen in Parks, auf Höfen, in Hauseingängen, bei Bushaltestellen usw. herum. Es gibt für sie keine Aufenthaltsräume und keine Essensausgabe. Der städtische Busdienst ist nicht in der Lage, die Arbeitnehmer während der Mittagspause zu ihren Wohnstätten und zurück zu befördern. Das sogenannte ökumenische Zentrum wollte auf diesem Gebiet Abhilfe schaffen und auf einem Grundstück der anglikanischen Kirche in Windhoek ein Mehrzweckhaus errichten, das u.a. auch nichtweiße Arbeitnehmer mittags beköstigen sollte. Das Projekt ist vom Stadtrat unter Hinweis auf die Stadtplanung abgelehnt worden.
WAHLEN IN KAVANGOLAND
Rundu – Heute und morgen wählen die Kavangos eine neue Gesetzgebende Versammlung. Die neue Gesetzgebende Versammlung von Kavangoland wird aus 30 Abgeordneten bestehen, je sechs für jeden der fünf Stämme. Insgesamt 15 Abgeordnete werden von den Stämmen auf traditionelle Weise benannt. 15 weitere Abgeordnete werden nach dem Grundsatz ein Mann eine Stimme gewählt. Parteien sind nicht in Erscheinung getreten. Für die Wahl sind lediglich unabhängige Kandidaten aufgestellt. In zwei Stammesgebieten finden keine Wahlen statt. Bei den Kuangari und Djiriku sind nur je drei Kandidaten aufgestellt Die Mbukushu, Bunja und Sambiu haben insgesamt 19 Kandidaten aufgestellt, neun davon sind Lehrer, vier Farmer, vier Regierungsangestellte, ein Händler und ein Evangelist. Häuptling Linus Shashipapo wird der Chefminister der neuen Regierung werden, die sich insgesamt aus fünf Ministern zusammensetzt.
DRAMATISCHE BEFREIUNG DER GEISELN
Stockholm – Ganz Schweden atmet auf, nachdem es der Polizei gelungen ist, die beiden Verbrecher, die seit letzten Donnerstag drei Frauen und einen Mann als Geiseln in einem Tresorraum der Kreditbank festhielten, überwältigt und hinter Schloss und Riegel gebracht werden konnten. Die vier Geiseln, nämlich Frau Birgitta Lundblad (31), verheiratet und Mutter von zwei Kindern, die beiden Bankangestellten Kristin Enmark (21) und Elizabeth Oldgren (23) sowie der Bankangestellte Sven Saefstroem (25) befinden sich zur Beobachtung im Hospital.
SCHWERES ERDBEBEN IN MEXIKO
Mexiko City – Über 600 Menschenleben sind nach dem schlimmsten Erdbeben der Neuzeit in Mexiko zu beklagen, aber die endgültige Zahl der Toten wird wahrscheinlich erst in einigen Tagen bekannt sein. Wenigstens 2 000 Personen erlitten Verletzungen.
Etwa die Hälfte der Gebäude in Ciudad Serdan an den Hängen der Puebla-Bergkette, ist vernichtet worden oder droht zusammenzubrechen. Die Stadt hat etwa 15 000 Einwohner. Andere von dem Erdbeben schwer betroffene Orte sind Orizaba, Vera Cruz, Puebla, Tehuacan, Jalapa und Cordoba.
OHNE FRIEDENSPLAN
Beirut – Er habe keinen Friedensplan mitgebracht, sondern er suche nur persönliche Kontakte, in der Hoffnung, ebenfalls etwas zur Besserung des Klimas beitragen zu können, sagte UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim bei seiner Ankunft in Beirut, der zweiten Station seiner neuntägigen Reise durch fünf Nahoststaaten. Seine Gespräche mit den Staatsmännern in Syrien seien sehr nützlich gewesen. In Beirut hatte Waldheim Unterredungen mit dem Präsidenten Suleiman Franjieh und Kabinettsmitgliedern, die sich um die Anwesenheit von Tausenden von palästinischen Flüchtlingen und der Guerillas gedreht haben dürften. Der halb mohammedanische, halb christliche Staat Libanon nahm nicht am Sechstagekrieg teil, und es wären normale Beziehungen zu Israel möglich, wenn der Libanon nicht Guerillas beherbergen würde. Die Regierung war bisher machtlos, sich der Guerillas zu entledigen, die auch Konflikte in den Beziehungen zu Syrien schaffen. Es ist nicht sicher, aber man nimmt es an, dass Waldheim auch mit den Guerillaführern sprechen wird.
UNRUHE IN FORT HARE
Alice – Sieben Studenten der Universität Fort Hare sind am Dienstag von der Polizei verhaftet worden, nachdem sie mit Steinen nach der Polizei und ihren Fahrzeugen geworfen hatten. Die Polizei musste zu Hilfe geholt werden, als zahlreiche Studenten auf dem UniversitätsgeIände randalierten, Einrichtungen vernichteten oder beschädigten und Vorlesungen störten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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