Vor 50 Jahren
1973-08-31
SÜDAFRIKA VON FINA AUSGESCHLOSSEN
Belgrad – Der Weltschwimmsportverband (FINA) hat Südafrika und Rhodesien wegen ihrer Rassenpolitik am Donnerstag ausgeschlossen. Es ist das erste Mal, dass dieser Verband zu einer solchen Maßnahme greift. Beide betroffenen Lander haben scharf auf diesen Ausschluss reagiert.
Jock Scott, der Sekretär des stidafrikanischen Schwimmsportverbandes, nannte diesen Schritt „eine Invasion der Politik in den Sport", während ein Sprecher des rhodesischen Verbandes diesen Beschluss als „eine politische Nützlichkeit" bezeichnete, die nur auf „Vorurteil" beruhe.
Zwei Missionen des FINA hatten Südafrika und Rhodesien besucht, nachdem die UdSSR und die DDR, beide Mitglieder des FINA-Vorstandes, nach den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr eine Untersuchung der Verhältnisse in den genannten Ländern gefordert hatten.
U-BOOT NOCH NICHT GERETTET
Cork – Die Rettungsbemühungen um das in Not geratene Unterseebot „Pisces III" auf dem Meeresboden vor dem südirländischen Hafen Cork sind auf Schwierigkeiten gestoßen. Ein Rettungsunterseeboot hat bei der Suche nach dem mit zwei Mann an Bord befindlichen Kabelverleger selbst einen Defekt entwickelt und musste auftauchen. „Pisces III" liegt auf einer Tiefe von etwa 400 Metern und hat noch genügend Sauerstoff bis morgen. Im Laufe des heutigen Tages wird ein zweites U-Boot einen Rettungsversuch unternehmen.
DER BOMBENTERROR IN ENGLAND
London – Sieben hochexplosive Bomben, 18 Brandbomben und 11 Briefbomben, sind in den letzten zwei Wochen gelegt oder versandt worden, seit die Terroraktion eines kleinen Kreises, der der IRA nahesteht, begann. Die neueste Explosion ereignete sich gestern Nacht- vor dem Cumberland Hotel im Zentrum Londons, wobei jedoch keiner der tausend Gäste, die zum Teil im Nachtgewand evakuiert wurden, verletzt wurde. Dagegen gingen viele Fensterscheiben in Trümmer und es wurden auch einige Autos beschädigt. Die Bombe war in einen Kehrichteimer gelegt worden. Zehn Minuten vor der Explosion wurde die Hotelverwaltung gewarnt. Auf einer Station der Untergrundbahn konnte rechtzeitig eine Bombe entschärft werden. Eine weitere Bombe wurde in einem Buchkiosk gefunden. In Birmingham explodierten am Mittwoch zwei Bomben, wodurch ein Schuhladen zerstört wurde.
ZUSAMMENSCHLUSS IN ETAPPEN
Kairo – Ägypten und Libyen werden sich zu einem einzigen Staat vereinigen und am nächsten Samstag ein gemeinsames Parlament bilden, das aus je 50 Abgeordneten der gegenwärtigen libyschen und ägyptischen Parlamente bestehen wird. Dies wurde am Mittwochabend in Kairo und in Tripolis gleichzeitig bekanntgegeben. Das Parlament wird eine Verfassung ausarbeiten und das Datum des ursprünglich auf den 1. September vorgesehenen Plebiszits festlegen.
Am 1. September werden in Kairo und Tripolis je ein residierender Minister ausgetauscht werden, die den Zusammenschluss der beiden Staaten weiter fördern sollen. Es wird ein Planungsrat gebildet, dem die beiden Ministerpräsidenten angehören. Es ist beabsichtigt, eine gemeinsame Währung zu schaffen, die arabischer Dinar genannt werden soll. Die Vereinigung der beiden Staaten soll nun, wie der ägyptische Präsident Sadat es wünschte, in Etappen vor sich gehen.
DEUTSCHLANDS FRELIMO-HILFE ZURÜCKGEWIESEN
Daressalam – Frelimo hat sich geweigert, bundesdeutsche Hilfe anzunehmen, weil die Bonner Regierung Portugal militärisch unterstützt. Dies enthüllte Frelimos Vizepreisident Marcelino dos Santos in einem Interview mit der in Daressalam erscheinenden regierungseigenen Zeitung „Daily News“. Dos Santos erklärte u.a.: „Es war unmöglich für uns, Hilfe von Westdeutschland anzunehmen. Wir haben sie abgelehnt."
Dos Santos stand an der Spitze der Frelimo-Delegation, die die Bundesrepublik vor kurzem auf Einladung der SPD besucht hatte. In dem Interview erklärt dos Santos: „Sie wollten Portugal militärische Hilfe gewähren und uns zur gleichen Zeit Medikamente geben, damit wir unsere Wunden behandeln. Wir betrachteten dies als eine unmoralische Situation."
Gleichzeitig lobte der Guerillafahrer die holländische Entscheidung, afrikanischen Guerillabewegungen bedingungslos Hilfe zu gewähren. Die SPD hatte sich nur für eine humanitäre Hilfe ausgesprochen. „Die holländische Aktion zeigt, dass es für eine westliche Regierung und ein NATO-Mitglied möglich ist, Befreiungsbewegungen in dieser Weise zu helfen."
ÜBER 700 TODESOPFER IN MEXIKO
Mexiko City – Weitere hundert Leichen wurden am Donnerstag in dem Geröll in der Umgebung von Ciudad Serdan und Tehuacan im Staate Puebla geborgen. Ein schweres Erdbeben hatte diesen Teil Mexikos am Mittwoch heimgesucht. Die Zahl der Todesopfer ist auf aber 700 gestiegen. Präsident Luis Echeverria hat das Katastrophengebiet am Donnerstag persönlich besichtigt und den unverzüglichen Beginn der Wiederaufbauarbeit angeordnet.
Belgrad – Der Weltschwimmsportverband (FINA) hat Südafrika und Rhodesien wegen ihrer Rassenpolitik am Donnerstag ausgeschlossen. Es ist das erste Mal, dass dieser Verband zu einer solchen Maßnahme greift. Beide betroffenen Lander haben scharf auf diesen Ausschluss reagiert.
Jock Scott, der Sekretär des stidafrikanischen Schwimmsportverbandes, nannte diesen Schritt „eine Invasion der Politik in den Sport", während ein Sprecher des rhodesischen Verbandes diesen Beschluss als „eine politische Nützlichkeit" bezeichnete, die nur auf „Vorurteil" beruhe.
Zwei Missionen des FINA hatten Südafrika und Rhodesien besucht, nachdem die UdSSR und die DDR, beide Mitglieder des FINA-Vorstandes, nach den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr eine Untersuchung der Verhältnisse in den genannten Ländern gefordert hatten.
U-BOOT NOCH NICHT GERETTET
Cork – Die Rettungsbemühungen um das in Not geratene Unterseebot „Pisces III" auf dem Meeresboden vor dem südirländischen Hafen Cork sind auf Schwierigkeiten gestoßen. Ein Rettungsunterseeboot hat bei der Suche nach dem mit zwei Mann an Bord befindlichen Kabelverleger selbst einen Defekt entwickelt und musste auftauchen. „Pisces III" liegt auf einer Tiefe von etwa 400 Metern und hat noch genügend Sauerstoff bis morgen. Im Laufe des heutigen Tages wird ein zweites U-Boot einen Rettungsversuch unternehmen.
DER BOMBENTERROR IN ENGLAND
London – Sieben hochexplosive Bomben, 18 Brandbomben und 11 Briefbomben, sind in den letzten zwei Wochen gelegt oder versandt worden, seit die Terroraktion eines kleinen Kreises, der der IRA nahesteht, begann. Die neueste Explosion ereignete sich gestern Nacht- vor dem Cumberland Hotel im Zentrum Londons, wobei jedoch keiner der tausend Gäste, die zum Teil im Nachtgewand evakuiert wurden, verletzt wurde. Dagegen gingen viele Fensterscheiben in Trümmer und es wurden auch einige Autos beschädigt. Die Bombe war in einen Kehrichteimer gelegt worden. Zehn Minuten vor der Explosion wurde die Hotelverwaltung gewarnt. Auf einer Station der Untergrundbahn konnte rechtzeitig eine Bombe entschärft werden. Eine weitere Bombe wurde in einem Buchkiosk gefunden. In Birmingham explodierten am Mittwoch zwei Bomben, wodurch ein Schuhladen zerstört wurde.
ZUSAMMENSCHLUSS IN ETAPPEN
Kairo – Ägypten und Libyen werden sich zu einem einzigen Staat vereinigen und am nächsten Samstag ein gemeinsames Parlament bilden, das aus je 50 Abgeordneten der gegenwärtigen libyschen und ägyptischen Parlamente bestehen wird. Dies wurde am Mittwochabend in Kairo und in Tripolis gleichzeitig bekanntgegeben. Das Parlament wird eine Verfassung ausarbeiten und das Datum des ursprünglich auf den 1. September vorgesehenen Plebiszits festlegen.
Am 1. September werden in Kairo und Tripolis je ein residierender Minister ausgetauscht werden, die den Zusammenschluss der beiden Staaten weiter fördern sollen. Es wird ein Planungsrat gebildet, dem die beiden Ministerpräsidenten angehören. Es ist beabsichtigt, eine gemeinsame Währung zu schaffen, die arabischer Dinar genannt werden soll. Die Vereinigung der beiden Staaten soll nun, wie der ägyptische Präsident Sadat es wünschte, in Etappen vor sich gehen.
DEUTSCHLANDS FRELIMO-HILFE ZURÜCKGEWIESEN
Daressalam – Frelimo hat sich geweigert, bundesdeutsche Hilfe anzunehmen, weil die Bonner Regierung Portugal militärisch unterstützt. Dies enthüllte Frelimos Vizepreisident Marcelino dos Santos in einem Interview mit der in Daressalam erscheinenden regierungseigenen Zeitung „Daily News“. Dos Santos erklärte u.a.: „Es war unmöglich für uns, Hilfe von Westdeutschland anzunehmen. Wir haben sie abgelehnt."
Dos Santos stand an der Spitze der Frelimo-Delegation, die die Bundesrepublik vor kurzem auf Einladung der SPD besucht hatte. In dem Interview erklärt dos Santos: „Sie wollten Portugal militärische Hilfe gewähren und uns zur gleichen Zeit Medikamente geben, damit wir unsere Wunden behandeln. Wir betrachteten dies als eine unmoralische Situation."
Gleichzeitig lobte der Guerillafahrer die holländische Entscheidung, afrikanischen Guerillabewegungen bedingungslos Hilfe zu gewähren. Die SPD hatte sich nur für eine humanitäre Hilfe ausgesprochen. „Die holländische Aktion zeigt, dass es für eine westliche Regierung und ein NATO-Mitglied möglich ist, Befreiungsbewegungen in dieser Weise zu helfen."
ÜBER 700 TODESOPFER IN MEXIKO
Mexiko City – Weitere hundert Leichen wurden am Donnerstag in dem Geröll in der Umgebung von Ciudad Serdan und Tehuacan im Staate Puebla geborgen. Ein schweres Erdbeben hatte diesen Teil Mexikos am Mittwoch heimgesucht. Die Zahl der Todesopfer ist auf aber 700 gestiegen. Präsident Luis Echeverria hat das Katastrophengebiet am Donnerstag persönlich besichtigt und den unverzüglichen Beginn der Wiederaufbauarbeit angeordnet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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