Vor 50 Jahren
1973-09-10
SÜDWESTER BIERGEMÜTLICHKEIT
Windhoek – 25 000 Liter Windhoek Bier werden diese Woche in große Bierfässer abgefüllt, um anlässlich des schon traditionellen Südwester Bierfestes auf der Landesausstellung 1973 vom 12. – 15. September viele tausend durstige Kehlen zu stillen. Ebenso stehen 25 000 Bierkrüge für die vier Ausstellungstage bereit.
Bierfeste dieser Art sind im ganzen Lande einschließlich der Republik so populär geworden, dass sich die Südwest-Brauereien entschlossen haben, ihren bestehenden Bierpavillon zu vergrößern und ein zweites, sehr viel größeres Bierzelt dem Publikum zu stellen. Insgesamt 1 000 Sitzplätze stehen in dem erweiterten Komplex zur Verfügung, 150 Prozent mehr als in den Vorjahren. Aus der Küche werden Bockwürste, Eisbein und andere deftige Speisen gereicht, die der Thüringer Hof zu Tausenden vorbereitet. Der Bierausschank öffnet morgens um 9.30 Uhr, und für Stimmung und Gemütlichkeit der Ausstellungsgänger wird allenthalben gesorgt. Im Mittelpunkt des Geschehens spielt wie alljahrlich die Blasmusik und eine weitere Kapelle von 19.00 Uhr bis Mitternacht.
DIE STADT IST SAUBER
Windhoek – In der Stadt Windhoek haben sich im Laufe der Zeit keinerlei Unheilsnester gebildet. Das ist das Frgebnis einer polizeilichen Großfahndung, die in der Nacht zum Sonntag in der Landeshauptstadt unter Leitung von Brigadegeneral Wallenstein Louw, dem Chef der südafrikanischen Polizei in Siidwestafrika, durchgeführt worden ist. In der Zeit von Mitternacht bis 6 Uhr wurden samtliche Grundstücke in Windhoek von der Polizei besucht. Nur insgesamt 18 Personen, die illegal im Stadtgebiet waren, wurden verhaftet.
Brig. Louw hatte der Presse am Sonntagmorgen uM 4 Uhr auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Fahndung in erster Linie unternommen worden sei, um vier Mitglieder der South West Africa Peoples' Organisation Youth League aufzuspüren, die am 12. August auf einer Massenkundgebung in Katutura aufwieglerische Reden gehalten haben. Im Wohngebiet der Weißen haben diese vier sich nicht aufgehalten.
SWANUF LEHNT FÖDERATIONSPLAN AB
Stockholm – Der Vertreter der South West African National United Front (SWANUF) Stockholm, Paul Helmuth, lehnt in einer zweiseitigen Erklärung den neuen Föderationsplan der Vereinigten Partei in Südwestafrika scharf ab. Die Vereinigte Partei, so sagte er, versuche, ihren rassistischen Entwurf hinter dem Mantel einer Regierungsstruktur zu verbergen, die darauf abziele, die weiße Vorherrschaft in Südwestafrika zu erhalten. "Das steht im Gegensatz zu der nichtrassischen, demokratischen, unabhängigen Regierung, die SWANUF in Namibia schaffen möchte und in der alle unsere Menschen demokratisch durch Sprecher ihrer eigenen freien Wahl vertreten sind. SWANUF ist sich voll der schwierigen Aufgabe bewusst, der wir uns in unserem Lande heute gegenübersehen in unserem Kampf, eine Zukunft zu bauen, die unseres Volkes würdig ist." SWANUF spricht sich gleichzeitig gegen die Bantustanpolitik aus.
TERRORISTEN GABEN AUF
Kuwait – Die fünf arabischen Terroristen, die in einem Flugzeug vier Angehörige der saudi-arabischen Botschaft in Paris festhielten, haben sich am Samstagabend den Behörden Kuwaits ergeben. Sie werden in Kuwait festgehalten, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Die vier Saudi-Araber waren unversehrt und konnten am Sonntag nach El Riad fliegen.
VOR 50 JAHREN HOLTE MAN DAS GELD IM WQASCHKKORB
Hamburg – Nur über 70-jährige, Numismatiker und Briefmarkensammler wissen noch davon: vor 50 Jahren, von Januar bis November 1923, wurde Deutschland von einer verheerenden Inflation heimgesucht. Hatte man in den ersten notvollen Jahren, die dem Ersten Weltkrieg gefolgt waren, sein Geld noch nach Pfennig und Mark gezahlt, taten es 1923 nur noch Zehntausender und Hunderttausender, und denen folgten Millionen, Milliarden und Billionen. Den Lohn holte man im Waschkorb, und die Frauen stürzten dann zum Einkaufen los, denn schon nach Stunden war das Geld nur noch die Hälfte und am nächsten Tag nichts mehr wert. Am 15. November war der ganze Spuk, der Bettler über Nacht zu Millionären und Millionäre zu Bettlern machte, der das deutsche Bürgertum ruinierte und letzten Endes Hitler in die Arme trieb, zu Ende. Für eine Billion Papiermark gab es eine neue Rentenmark, als deren Deckung musste eine vierprozentige Grundschuld auf den deutschen Land-, Forst- und Industriebesitz herhalten.
Windhoek – 25 000 Liter Windhoek Bier werden diese Woche in große Bierfässer abgefüllt, um anlässlich des schon traditionellen Südwester Bierfestes auf der Landesausstellung 1973 vom 12. – 15. September viele tausend durstige Kehlen zu stillen. Ebenso stehen 25 000 Bierkrüge für die vier Ausstellungstage bereit.
Bierfeste dieser Art sind im ganzen Lande einschließlich der Republik so populär geworden, dass sich die Südwest-Brauereien entschlossen haben, ihren bestehenden Bierpavillon zu vergrößern und ein zweites, sehr viel größeres Bierzelt dem Publikum zu stellen. Insgesamt 1 000 Sitzplätze stehen in dem erweiterten Komplex zur Verfügung, 150 Prozent mehr als in den Vorjahren. Aus der Küche werden Bockwürste, Eisbein und andere deftige Speisen gereicht, die der Thüringer Hof zu Tausenden vorbereitet. Der Bierausschank öffnet morgens um 9.30 Uhr, und für Stimmung und Gemütlichkeit der Ausstellungsgänger wird allenthalben gesorgt. Im Mittelpunkt des Geschehens spielt wie alljahrlich die Blasmusik und eine weitere Kapelle von 19.00 Uhr bis Mitternacht.
DIE STADT IST SAUBER
Windhoek – In der Stadt Windhoek haben sich im Laufe der Zeit keinerlei Unheilsnester gebildet. Das ist das Frgebnis einer polizeilichen Großfahndung, die in der Nacht zum Sonntag in der Landeshauptstadt unter Leitung von Brigadegeneral Wallenstein Louw, dem Chef der südafrikanischen Polizei in Siidwestafrika, durchgeführt worden ist. In der Zeit von Mitternacht bis 6 Uhr wurden samtliche Grundstücke in Windhoek von der Polizei besucht. Nur insgesamt 18 Personen, die illegal im Stadtgebiet waren, wurden verhaftet.
Brig. Louw hatte der Presse am Sonntagmorgen uM 4 Uhr auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Fahndung in erster Linie unternommen worden sei, um vier Mitglieder der South West Africa Peoples' Organisation Youth League aufzuspüren, die am 12. August auf einer Massenkundgebung in Katutura aufwieglerische Reden gehalten haben. Im Wohngebiet der Weißen haben diese vier sich nicht aufgehalten.
SWANUF LEHNT FÖDERATIONSPLAN AB
Stockholm – Der Vertreter der South West African National United Front (SWANUF) Stockholm, Paul Helmuth, lehnt in einer zweiseitigen Erklärung den neuen Föderationsplan der Vereinigten Partei in Südwestafrika scharf ab. Die Vereinigte Partei, so sagte er, versuche, ihren rassistischen Entwurf hinter dem Mantel einer Regierungsstruktur zu verbergen, die darauf abziele, die weiße Vorherrschaft in Südwestafrika zu erhalten. "Das steht im Gegensatz zu der nichtrassischen, demokratischen, unabhängigen Regierung, die SWANUF in Namibia schaffen möchte und in der alle unsere Menschen demokratisch durch Sprecher ihrer eigenen freien Wahl vertreten sind. SWANUF ist sich voll der schwierigen Aufgabe bewusst, der wir uns in unserem Lande heute gegenübersehen in unserem Kampf, eine Zukunft zu bauen, die unseres Volkes würdig ist." SWANUF spricht sich gleichzeitig gegen die Bantustanpolitik aus.
TERRORISTEN GABEN AUF
Kuwait – Die fünf arabischen Terroristen, die in einem Flugzeug vier Angehörige der saudi-arabischen Botschaft in Paris festhielten, haben sich am Samstagabend den Behörden Kuwaits ergeben. Sie werden in Kuwait festgehalten, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. Die vier Saudi-Araber waren unversehrt und konnten am Sonntag nach El Riad fliegen.
VOR 50 JAHREN HOLTE MAN DAS GELD IM WQASCHKKORB
Hamburg – Nur über 70-jährige, Numismatiker und Briefmarkensammler wissen noch davon: vor 50 Jahren, von Januar bis November 1923, wurde Deutschland von einer verheerenden Inflation heimgesucht. Hatte man in den ersten notvollen Jahren, die dem Ersten Weltkrieg gefolgt waren, sein Geld noch nach Pfennig und Mark gezahlt, taten es 1923 nur noch Zehntausender und Hunderttausender, und denen folgten Millionen, Milliarden und Billionen. Den Lohn holte man im Waschkorb, und die Frauen stürzten dann zum Einkaufen los, denn schon nach Stunden war das Geld nur noch die Hälfte und am nächsten Tag nichts mehr wert. Am 15. November war der ganze Spuk, der Bettler über Nacht zu Millionären und Millionäre zu Bettlern machte, der das deutsche Bürgertum ruinierte und letzten Endes Hitler in die Arme trieb, zu Ende. Für eine Billion Papiermark gab es eine neue Rentenmark, als deren Deckung musste eine vierprozentige Grundschuld auf den deutschen Land-, Forst- und Industriebesitz herhalten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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