Loading svg Please wait while we translate the article
Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-09-12
OLTHAVER & LIST: AUSGEZEICHNETE FORTSCHRITTE

Windhoek – Der Vorsitzende der Olthaver & List Finance and Trading Corporation Ltd., K. W. R. List, kann für das Finanzhalbjahr, das am 31. Juli 1973 schloss, ausgezeichnete Fortschritte melden. Mit einer einzigen Ausnahme können die wichtigsten Gesellschaften der Gruppe auf gute oder gar ausgezeichnete Ergebnisse zurückblicken.

Über die FINSWA-Gruppe kontrolliert Ohlthaver List die Konsortium Visserye Beperk, die Ende Juli, vor Steuerabzug, einen Halbjahresgewinn von 1,4 Millionen Rand aufweisen wird. Dies ist auf den erfolgreichen Fang von Pilchards und Anchovis zurückzuführen, die in großen Mengen und bester Qualität vorhanden waren. Bis Ende der Saison (August 1973) konnte die Fangquote von 90 000 Tonnen zu etwa 95 Prozent erfüllt werden. Dazu kamen die hohen Weltmarktpreise für Fischmehl, die vermehrte Einnahmen brachten. Der Inlandmarkt zog ebenfalls an. Da im August Rekordfänge erzielt wurden, dürfte das obige Ergebnis noch beträchtlich besser ausfallen.

ZWÖLF TOTE BEI AUFRUHR

Pretoria – Zwölf schwarze Bergbauarbeiter sind am Dienstagabend bei einem Aufruhr in der Western-Deep-Levels-Mine bei Carltonville ums Leben gekommen. Der designierte Chef der südafrikanischen Polizei, Generalleutnant Theo Crous, sagte heute Vormittag in Pretoria, dass elf davon von der Polizei erschossen und einer von einer aufgewiegelten Menschenmenge zu Tode geprügelt worden sei.

Crous betonte, die Polizei habe das Feuer auf die schwarzen Minenarbeiter um 21 Uhr aus Selbstverteidigung eröffnet, nachdem es ihr nicht gelungen war, die Menschen mit Tränengas auseinanderzutreiben. Der Krawall sei durch einen Lohndisput ausgelöst worden. Die Polizei wurde aufgeboten, als die Bergbauarbeiter die Geschäftsleitung der Mine bedrohten und das Verwaltungsgebäude niederbrennen wollten. Eine Bierhalle hätten sie zerstört.

General Crous sagte, die Bergbauarbeiter hätten sich „wie Berserker benommen?“ Sie hätten mit Steinen nach der Polizei geworfen. Ein Polizist wurde von einem Stein ins Gesicht getroffen und habe sich dabei die Nase gebrochen. Zu dem Zeitpunkt habe die Polizei das Fetter eröffnet. Eine kleine Polizeieinheit sei zunächst zu dem Minencompound entsandt worden. Später wurden Verstärkungen herbeigerufen.

NIXON FORDERT RASCHERE ERLEDIGUNG

Washington – Mit seiner 15 000 Worte umfassenden Botschaft an den Kongress versuchte Präsident Nixon von neuem, die Watergate-Affäre hinter sich zu lassen und alle Anstrengungen darauf zu richten, den Kongress zu einer rascheren Erledigung der gesetzgeberischen Arbeit zu bewegen. Er sei bereit, mit dem oppositionellen Kongress Kompromisse zur Lösung nationaler Probleme zu schließen. Im Vordergrund stehen: Steuererhöhungen, Defizitausgaben, Beschneidung der Militärkreise, Einführung des metrischen Systems, Handelsreform, Wahlreform und viele andere Gesetzesvorlagen, insgesamt etwa 50, die dringend behandelt werden müssten. Nixon verteilte Lob und Tadel an den Kongress end appellierte an die Kongressmitglieder, mit dem Präsidenten konstruktiv zusammenzuarbeiten. Es gebe kein Monopol der Gewalt und sowohl die Präsidentschaft wie der Kongress müssten starke Institutionen sein.

Ohne den Watergate-Skandal direkt zu nennen, sprach sich Nixon für eine Wahlreform aus. Wiederum betonte Nixon, dass der einseitige Truppenabzug aus Europa eine ernsthafte Schwächung der NATO-Position bedeuten würde. Er könne angesichts der Entfaltung der sowjetischen Flottenmacht auch nicht einer Herabsetzung der Marinestreitkräfte zustimmen. Der Senat hatte bereits die Forderung aufgestellt, dass die Streitkräfte um 156 000 Mann herabgesetzt werden könnten. Nixon erinnerte daran, dass die neuen Gespräche über die Herabsetzung der Rüstungen mit den Warschauer-Pakt-Staaten am 30. Oktober beginnen.

SELBSTMORD DES CHILENISCHEN PRÄSIDENTEN

Santiago de Chile – Der chilenische Präsident Dr. Salvador Allende, der erste gewählte sozialistische Staatspräsident eines lateinamerikanischen Staates, hat Selbstmord begangen, indem er sich eine Kugel durch den Mund schoss, als er vom aufständischen Militär verhaftet werden sollte. Nach Berichten von Journalisten, die Zugang erhielten, lag der Freund und Pressevertreter des 65-jährigen Präsidenten, Augusto Olivares, ebenfalls tot auf dem Boden.

Der Präsident war von den Befehlshabern der Armee, der Luftwaffe und der Flotte aufgefordert worden, am Dienstag bis 12 Uhr sein Amt niederzulegen. Allende weigerte sich, worauf der Präsidentenpalast, ein schönes Gebäude im spanischen Kolonialstil, gestürmt wurde. Palastwache und Polizisten leisteten Widerstand, und von den Dächern der benachbarten Häuser wurde auf das Militär geschossen.

Der Kampf dauerte mehr als zwei Stunden. Die Angreifer lehnten eine Bitte des Präsidenten um eine Waffenruhe von fünf Minuten ab, damit er die Abdankung vorbereiten könne. Die Streitkräfte gingen mit Panzern gegen die Palastwache vor, der Palast wurde aus der Luft bombardiert, und ebenso wurden die umliegenden Gebäude mit Bomben belegt, wo sich Heckenschützen befanden. Der Palast wurde im Innern vollständig zerstört. Es ist nicht bekannt, wie viele Opfer es gegeben hat. Alle Minister and Parteiführer der Linkskoalition wurden verhaftet, und die Militärjunta forderte die Arbeiter des Landes auf, zu ihrer Arbeit zurückzukehren. Über Santiago wurde ein 24-stündiger Belagerungszustand verhängt. Alle Verbindungen mit dem Ausland sind abgebrochen

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!