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Vor 50 Jahren
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1973-09-13
LEUCHTRAKETEN UND TRÄNENGAS

Krugersdorp – Die Sicherheitspolizei verwendete Leuchtraketen und Tränengas, um einige hundert randalierende Schwarze bei der West Rand Consolidated Mine am Dienstagabend bei Krugersdrop unter Kontrolle zu bringen. Das wurde erst im späteren Verlauf des Mittwochs bekannt. Dieser KrawaIl, bei dem über 500 Fensterscheiben mit Kohlen und Steinen zerschmettert wurden. wurde von dem 1V1inengeschaftsfiihrer H. Solomon als „spontan" bezeichnet.

GERICHTLICHE UNTERSUCHUNG VERANLASST

Pretoria – Eine gerichtliche Untersuchung des Aufruhrs bei der Western Deep Levels-Goldmine am Dienstagabend, bei dem elf schwarze Maschinenoperateure von der Polizei erschossen wurden. und einer von der randalierenden Menschenmenge zu Tode geprügelt wurde, soll so schnell wie möglich durchgeführt werden. Das kündigte Ministerpräsident B. J. Vorster am Freitag in Pretoria auf dem Transvaaler Kongress der Nationalen Partei an. Er sei davon überzeugt, dass die Polizei mit der größten Umsicht gehandelt habe.

DOPPELTE WARNUNG AN „GEWISSE ZEITUNGEN“

Pretoria – Ministerpräsident B. J. Vorster stellte „einer gewissen Presse" in Südafrika gestern auf dem Jahreskongress der Nationalen Partei Transvaals in Pretoria ein Ultimatum, ihr Haus bis Januar in Ordnung zu bringen. „Ich habe den Eindruck", sagte der Ministerpräsident, „dass einige Zeitungen eine Konfrontation mit der Regierung suchen, und sie werden sie kriegen. Ich sage jetzt zu den Direktoren dieser Zeitungen und das ist keine Warnung, sondern eine Tatsachenerklärung. Sie haben Zeit bis Januar, ihre Hauser in Ordnung zu bringen. Es wird nichts helfen, zu mir zu kommen, um mit mir zu sprechen. Wir haben bereits gesprochen. Sie haben jetzt die Wahl."

Ministerpräsident Vorster erläuterte, die Presse könne so viel kritisieren, wie sie wolle. Es gehe in diesem Fall jedoch um mehr Gewisse Zeitungen versuchten den Eindruck zu erwecken, dass der weiße Mann, und hier vor allem der afrikaanssprachige Nationalist, ein Schurke Ausbeuter und Unterdrücker sei. Hierdurch könne eine explosive Situation der Beziehungen zwischen den Rassen geschaffen werden. Eine solche Entwicklung werde er nicht zulassen.

CHOLERA-IMPFUNG FÜR NEAPEL-REISENDE

Pretoria – Gesundheitssekretär Dr. J. de Beer teilte mit, dass alle Reisenden aus Neapel und Bari bei ihrer Einreise in Südafrika die internationale Impfbescheinigung gegen Cholera vorweisen müssen. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Provinzen Neapel und Bari zu Cholera-Gebieten erklärt. Wier nicht geimpft ist, wird sofort bei der Einreise geimpft und gewärtigt eine sechstägige Quarantäne.

Der Gesundheitssekretar empfiehlt Reisenden, die

Neapel oder Bari besuchen wollen, sich gegen Cholera impfen zu lassen, am besten zweimal, mit einer Zwischenpause von acht bis zehn Tagen. Reisende sollten kein ungekochtes Wasser trinken und keine rohen Nahrungsmittel, Früchte, Salate und essbare Meerestiere genießen.

ALLENDES TOD

Santiago de Chile – Während die Militärjunta, die am Dienstag in Chile die Macht übernommen hat, bestätigte, dass Präsident Allende durch Selbstmord ums Leben gekommen sei, wollen Gerüchte wissen, dass er entweder von der eigenen Palastwache oder von den in den Palest eindringenden Truppen erschossen wurde. Allende wurde am Mittwoch auf dem allgemeinen Friedhof begraben, wobei nur Familienmitglieder anwesend waren.

Über die Zahl der Todesopfer ist noch nichts bekanntgeworden. Auf der chilenischen Botschaft in Mexiko wurde erklärt, dass mehr als tausend Tote zu beklagen seien. An einzelnen Stellen der Stadt wird noch gekämpft, doch scheint der Widerstand nachzulassen. Die Militärjunta hat ein Kabinett eingesetzt, das nur aus hohen Militärs besteht. Konteradmiral Ismael Huerta ist zum Außenminister ernannt worden, und das Verteidigungsministerium liegt in den Händen von Vizeadmiral Carbajal Priedo.

Im Ausland wird der Militärputsch verschieden beurteilt, je nachdem es sich um eine sozialistische oder um eine andere Regierung oder Zeitung handelt. Es sind auch wieder Stimmen zu hören, wonach die USA die Hand im Spiel gehabt hätten. Kurz vor dem Aufstand sollten gemeinsame chilenisch-US-amerikanische Flottenmanöver beginnen.

NOCH MEHR BOMBEN IN LONDON

London – Sechs Personen wurden verletzt, als sich in einem Herrenbekleidungsgeschäft an der Oxford Street eine Explosion ereignete. Durch die Explosion wurden der Liftschacht und das Treppenhaus beschädigt. Eine weitere Explosion ereignete sich im Londoner Chelsea-Distrikt, wobei eine noch unbekannte Zahl von Personen verletzt wurde.

KÖNIG HUSSEIN WIEDER ANERKANNT

Kairo – König Hussein von Jordanien kehrte am Mittwoch nach einer dreitägigen Konferenz mit dem ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat und dem syrischen Präsidenten Hafez Al-Assad als „Sieger" nach Amman zurück: die seit 1970 mit Syrien und seit dem April des letzten Jahres mit Ägypten abgebrochenen diplomatischen Beziehungen werden wiederhergestellt. Damit hat König Hussein einen bedeutenden Erfolg errungen. Er war vor zwei Jahren zum letzten Mal in Kairo gewesen, und die gespannten Beziehungen lähmten nicht nur die arabische Einheit, sondern stellten auch eine ständige Bedrohung des Königreichs in Jordanien dar. Die Einigung wurde erzielt, weil Jordanien einem Dreier-Aktionsplan zustimmte, die Front gegen Israel zu verstärken.

FÜNF JUGOSLAWEN VERBRANNT

Frankfurt – Fünf Jugoslawen sind verbrannt und etwa 20 Personen verletzt worden, als ein von Brandstiftern gelegtes Feuer ein Wohnhaus zerstörte, in dem jugoslawische Gastarbeiter lebten. Der Brand brach im hölzernen Treppenhaus aus. Drei Jugoslawen verbrannten auf der Diele, ein vierter starb an seinen Brandwunden im Hospital und ein fünfter an den Verletzungen, die er sich zuzog, als er aus dem Fenster sprang.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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