Vor 50 Jahren
1973-10-03
BUSDIENST UND NICHTWEISSEN-RESTAURANT
Windhoek – Ratsherr Joachim von Prittwitz will heute auf der Monatssitzung des Windhoeker Stadtrates den Antrag einbringen, dass die städtische Exekutive alle Aspekte eines öffentlichen Verkehrsmittels für die Landeshauptstadt im Hinblick auf die Wiedereinführung des Busdienstes für Weiße gründlich untersuchen möge. Anschließend soll dem Stadtrat ein Gutachten mit Empfehlungen vorgelegt werden.
Von Prittwitz hatte bereits vor einiger Zeit im Stadtrat angekündigt, dass er einen entsprechenden Antrag stellen werde. Für seine Argumente zugunsten eines öffentlichen Busdienstes wird von Prittwitz gewisse statistische Auszüge aus verschiedenen Sachverständigengutachten gebrauchen. Verschiedene Ratsherren und auch höhere städtische Beamte sind gegen die Einführung eines Busdienstes. Ratsherr von Prittwitz kann jedoch damit rechnen, dass sein Antrag auf Untersuchung alter Aspekte eines öffentlichen Verkehrsmittels angenommen wird.
ADMINISTRATOR WEIHTE WHS-AULA EIN
Windhoek – Der Administrator von Südwestafrika, B. J. van der Walt, hielt gestern aus Anlass der Einweihung der neuen Aula der WHS die Festansprache. Mit 882 Sitzplätzen und einer modernen Bühne mit Orchesterraum ist die Aula der WHS der größte Saal Windhoeks, der sich für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen eignet. In seiner Rede gab der Administrator eine Übersicht über die Geschichte und Unterrichtsideale der Schule.
Die WHS, so sagte der Administrator, sei die älteste und größte Oberschule in Südwestafrika. 1917 hatte die Schule nur 47 Schüler. 1939 war die Schülerzahl auf 217 gestiegen. Der größte Sprung erfolgte zwischen 1957 und 1961 von 406 auf 1 000 Schüler.
ISABEL – „ZWEITER MANN" IN ARGENTINIEN
Buenos Aires – Maria Estella „Isabel" Martinez Perón wird als erste Frau in Lateinamerika das Amt des Vizepräsidenten übernehmen. Frauenrechtlerinnen werden dies aber kaum als einen Sieg betrachten; denn die dritte Frau des gewählten Staatspräsidenten von Argentinien, Juan Domingo Perón, kam zu dieser Würde nur im Schlepptau ihres Mannes. Der knapp 78-jährige erhielt bei den Wahlen am 23. September 61 Prozent der Wählerstimmen. Am 12. Oktober werden er und Isabel ihre Ämter übernehmen.
Als Peron kürzlich gefragt wurde, was er dazu meine, dass eine Frau Vizepräsidentin in Argentinien werde, antwortete er: „Das ist die Mode, schauen Sie nur nach Indien und Israel". - Dort sind Indira Gandhi und Golda Meir Regierungschefs.
ERKLÄRUNG KAPUUOS
Windhoek – Clemens Kapuuo gab Vormittag bekannt, dass er noch im Laufe des Tages eine Erklärung herausgeben wird, in der er die von SWANU gegen ihn geführten Angriffe zurückweisen wird. SWANU hatte Kapuuo das Recht abgesprochen, namens der Nationalen Konvention aufzutreten. Ferner wurde er wegen seines Gesprächs mit Dirk Mudge, MdE, scharf kritisiert.
GEGEN DIALOG UND AUSLANDSKAPITAL
Windhoek – Das Damara-Exekutivkomitee, eine oppositionelle politische Organisation, das der Nationalen Konvention angehört, hat an Dr. Waldheim appelliert, „die nutzlosen Kontakte und den Dialog zwischen den Vereinten Nationen und der stidafrikanischen Regierung unverzüglich und bedingungslos zu beenden, weil sie keinem Zweck dienen. Gleichzeitig werden die westlichen Großmächte (England, Frankreich und die USA) aufgefordert, „ihre Investitionen aus Namibia abzuziehen und ihre Tätigkeit in Namibia völlig einzustellen".
GOLDA MEIR BEI KREISKY
Wien - Die israelische Ministerpräsidentin, Frau Golda Meir, verbrachte am Dienstag zwei Stunden bei Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, doch kam, wie der Bundeskanzler nachher Pressevertretern mitteilte, keine Einigung zustande. Dr. Kreisky schlug vor, das Lager Schönau dem Flüchtlingskommissar der UNO zu unterstellen, was auf Frau Meir jedoch keinen Eindruck machte. Kreisky ist entschlossen, das Lager zu schließen and darauf zu dringen, dass die jüdischen Flüchtlinge rascher als bisher durch Österreich geschleust werden, indem die Luftfahrtgesellschaften rechtzeitig Flugzeuge für die Durchreise zur Verfügung stellen sollten. Nur in Krankheits- und anderen Notfällen sollten Personen zurückgehalten werden.
Windhoek – Ratsherr Joachim von Prittwitz will heute auf der Monatssitzung des Windhoeker Stadtrates den Antrag einbringen, dass die städtische Exekutive alle Aspekte eines öffentlichen Verkehrsmittels für die Landeshauptstadt im Hinblick auf die Wiedereinführung des Busdienstes für Weiße gründlich untersuchen möge. Anschließend soll dem Stadtrat ein Gutachten mit Empfehlungen vorgelegt werden.
Von Prittwitz hatte bereits vor einiger Zeit im Stadtrat angekündigt, dass er einen entsprechenden Antrag stellen werde. Für seine Argumente zugunsten eines öffentlichen Busdienstes wird von Prittwitz gewisse statistische Auszüge aus verschiedenen Sachverständigengutachten gebrauchen. Verschiedene Ratsherren und auch höhere städtische Beamte sind gegen die Einführung eines Busdienstes. Ratsherr von Prittwitz kann jedoch damit rechnen, dass sein Antrag auf Untersuchung alter Aspekte eines öffentlichen Verkehrsmittels angenommen wird.
ADMINISTRATOR WEIHTE WHS-AULA EIN
Windhoek – Der Administrator von Südwestafrika, B. J. van der Walt, hielt gestern aus Anlass der Einweihung der neuen Aula der WHS die Festansprache. Mit 882 Sitzplätzen und einer modernen Bühne mit Orchesterraum ist die Aula der WHS der größte Saal Windhoeks, der sich für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen eignet. In seiner Rede gab der Administrator eine Übersicht über die Geschichte und Unterrichtsideale der Schule.
Die WHS, so sagte der Administrator, sei die älteste und größte Oberschule in Südwestafrika. 1917 hatte die Schule nur 47 Schüler. 1939 war die Schülerzahl auf 217 gestiegen. Der größte Sprung erfolgte zwischen 1957 und 1961 von 406 auf 1 000 Schüler.
ISABEL – „ZWEITER MANN" IN ARGENTINIEN
Buenos Aires – Maria Estella „Isabel" Martinez Perón wird als erste Frau in Lateinamerika das Amt des Vizepräsidenten übernehmen. Frauenrechtlerinnen werden dies aber kaum als einen Sieg betrachten; denn die dritte Frau des gewählten Staatspräsidenten von Argentinien, Juan Domingo Perón, kam zu dieser Würde nur im Schlepptau ihres Mannes. Der knapp 78-jährige erhielt bei den Wahlen am 23. September 61 Prozent der Wählerstimmen. Am 12. Oktober werden er und Isabel ihre Ämter übernehmen.
Als Peron kürzlich gefragt wurde, was er dazu meine, dass eine Frau Vizepräsidentin in Argentinien werde, antwortete er: „Das ist die Mode, schauen Sie nur nach Indien und Israel". - Dort sind Indira Gandhi und Golda Meir Regierungschefs.
ERKLÄRUNG KAPUUOS
Windhoek – Clemens Kapuuo gab Vormittag bekannt, dass er noch im Laufe des Tages eine Erklärung herausgeben wird, in der er die von SWANU gegen ihn geführten Angriffe zurückweisen wird. SWANU hatte Kapuuo das Recht abgesprochen, namens der Nationalen Konvention aufzutreten. Ferner wurde er wegen seines Gesprächs mit Dirk Mudge, MdE, scharf kritisiert.
GEGEN DIALOG UND AUSLANDSKAPITAL
Windhoek – Das Damara-Exekutivkomitee, eine oppositionelle politische Organisation, das der Nationalen Konvention angehört, hat an Dr. Waldheim appelliert, „die nutzlosen Kontakte und den Dialog zwischen den Vereinten Nationen und der stidafrikanischen Regierung unverzüglich und bedingungslos zu beenden, weil sie keinem Zweck dienen. Gleichzeitig werden die westlichen Großmächte (England, Frankreich und die USA) aufgefordert, „ihre Investitionen aus Namibia abzuziehen und ihre Tätigkeit in Namibia völlig einzustellen".
GOLDA MEIR BEI KREISKY
Wien - Die israelische Ministerpräsidentin, Frau Golda Meir, verbrachte am Dienstag zwei Stunden bei Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, doch kam, wie der Bundeskanzler nachher Pressevertretern mitteilte, keine Einigung zustande. Dr. Kreisky schlug vor, das Lager Schönau dem Flüchtlingskommissar der UNO zu unterstellen, was auf Frau Meir jedoch keinen Eindruck machte. Kreisky ist entschlossen, das Lager zu schließen and darauf zu dringen, dass die jüdischen Flüchtlinge rascher als bisher durch Österreich geschleust werden, indem die Luftfahrtgesellschaften rechtzeitig Flugzeuge für die Durchreise zur Verfügung stellen sollten. Nur in Krankheits- und anderen Notfällen sollten Personen zurückgehalten werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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