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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-10-15
EINE KUPFERMINE SÜDLICH VON WALVIS BAY

Windhoek – Das Johannesburger Bergbaufinanzhaus Johannesburg Consolidated Investment Company Ltd., das östlich von Windhoek die Otjihase-Kupfermine eröffnet, hat jetzt mit der amerikanischen Gesellschaft Nord Ressources und der französischen Gesellschaft Penarroya einen Vertrag abgeschlossen, wonach Johnnies' Tochtergesellschaft B & O Minerals Exploration die Schürfrechte auf dem Gebiet der alten Gorob- und der Hope-Mine erhält. Diese beiden inaktiven Gruben befinden sich etwa 160 Kilometer südlich von Walvis Bay an der Grenze des Diamantsperrgebietes II. Sie waren, wie die meisten Mineralvorkommen in Südwestafrika, schon zu deutscher Zeit bekannt. 1903 berichtete der Bergbauingenieur Steiger, dass Kupfer vorhanden sei, die Transportkosten aber viel zu hoch kämen, so dass sich ein Abbau nicht lohne. Es wurde aber doch von Zeit zu Zeit Kupfer gefördert, bis die Schürfungen ganz aufgegeben wurden.

KAMPF DER UMWELTVERSCHMUTZUNG!

Windhoek – Der Windhoeker Frauenrat hat einen Aufruf an die Bevölkerung erlassen, durch ihre Zusammenarbeit der Stadtverwaltung beim Sauberhalten Windhoeks behilflich zu sein. Der Frauenrat führt seit längerer Zeit eine Kampagne gegen die Umweltverschmutzung und verfügt auch über Filme zu diesem Thema, u.a. den Film „Schatten des Fortschritts", der sich mit dem Umweltschutz befasst. Diese Filme können vom Frauenrat (Tel. 2-2849) ausgeliehen werden. Der Frauenrat nimmt auch Spenden zur Unkostendeckung der Kampagne gegen die Umweltverschmutzung entgegen. Diese können an Postfach 120 Windhoek geschickt werden

KOMMT DIE BENZINRATIONIERUNG?

London – Die arabischen Erdölproduzenten treffen sich in dieser Woche in Kuwait, wo sie über eine Kürzung oder die vollständige Unterbindung der Erölzufuhren nach dem Westen beraten wollen. Im Westen wird befürchtet, dass die Benzinrationierung unvermeidlich ist, und es sind bereits Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. In den USA werden die Brennstoffzuteilungen an die Verteiler bereits gekürzt. In England sind die Benzinrationierungskarten schon gedruckt. Frankreich hat den Export an raffiniertem Erdöl verboten und legt Reserven in Rohöl an. In der Bundesrepublik wird die Gesetzgebung vorbereitet, um die Rationierung, wenn nötig, rasch einführen zu können.

JORDANIEN UND SAUDI-ARABIEN HELFEN SYRIEN

Amman/Tel Aviv/Kairo – König Hussein von Jordanien hat sich entschlossen, in den Krieg gegen Israel einzugreifen, jedoch noch nicht durch die Eröffnung einer Front am Jordan, sondern nur durch Entsendung von Truppen an die syrische Front. Man spricht von 2 500 bis 3 000 Mann, doch weiß niemand genau, wie umfangreich die Truppenhilfe ist. Auch Saudi-Arabien will Truppen entsenden, doch ist darüber nichts Genaues bekannt. Das irakische Hilfskorps beteiligt sich am Kampf, doch soll es mit den Syrern zurückgedrängt worden sein.

DIE ZUKUNFT WIRD IN SWA ENTSCHIEDEN

Keetmanshoop – Ministerpräsident B. J. Vorster wiederholte auf einer Kundgebung der Nationalen Partei in Keetmanshoop am Freitagabend, dass keine Bevölkerungsgruppe Südwestafrikas in irgendeiner Richtung gegen ihren Willen gezwungen werde, solange Südafrika noch für dieses Gebiet und seine Bevölkerung verantwortlich sei. Die südafrikanische Regierung werde es nicht zulassen, dass die Ruhe und Ordnung in Südwestafrika von irgendjemandem gestört werde.

„Ihre Zukunft wird nicht von der Regierung in Pretoria oder dem Glaspalast in New York entschieden. Die Zukunft der Weißen wird von dem weißen Landesrat in Windhoek beschlossen. Im gleichen Maße werden die Gesetzgebenden Versammlungen der verschiedenen nichtweißen Bevölkerungsgruppen über ihre eigene Zukunft entscheiden. Die Regierung Südafrikas wird Sie nicht im Stich lassen. Solange Sie unsere Hilfe brauchen, so lange werden Sie diese Hilfe erhalten“, sagte der Ministerpräsident.

CX-3 EIN NEUES CALTEX-BENZIN

Kapstadt – Seit Freitag bietet Caltex Südafrika einen neuen Kraftstoff an: CX-3. Am Freitag waren Vertreter der gesamten südafrikanischen Presse in Kapstadt bei Caltex zu Gast. Die Pressevertreter wurden mit den Vorzügen des neuen Produkts bekanntgemacht. Nachdem Caltex vor vier Jahren erfolgreich das Boron eingeführt hatte, sind die Forschungen weitergegangen. Nach jahrelangen kostspieligen Forschungen in den USA, in Australien und schließlich in Südafrika (in Kapstadt und Johannesburg) wurde das neue CX-3 in Südafrika vorgestellt. Das Benzin enthält Zusätze, die die „Luftwege" des Motors nicht nur freihatten, sondern auch von Schlacken aller Art befreien.

Die Leistung eines Motors hängt vom korrekten Benzin-Luft-Gemisch ab. Die Luftwege verschlacken im Zuge des Betriebes, im Vergaser, an den Ventilen und anderen Stellen. Das neue CX-3 hat die Eigenschaft, diese Schlacken langsam abzubauen und eine weitere Verschlackung zu verhindern. Anhand von Fotos wurde gezeigt, wie die Ablagerungen in den Luftkanälen, z.B. im Vergaser and den Ventilen, bereits nach 2 000 bis 3 000 Meilen – gefahren mit CX-3 – fast völlig verschwunden waren.

NEUEINTEILUNG DER WAHLKREISE

Windhoek – Die Kommission zur Neueinteilung der parlamentarischen Wahlkreise unter dem Vorsitz des Transvaaler Gerichtspräsidenten P. M. Lillie tagt seit heute Vormittag in Windhoek, um die Vorschläge der politischen Parteien und anderer interessierter Gremien anzuhören. Die Kommission wird voraussichtlich eine Woche bis zehn Tage in Windhoek sein. Die beiden anderen Mitglieder sind die Richter R. P. B. Erasmus und F. H. Badenhorst.

PERON WIEDER STAATSCHEF

Buenos Aires – In der Gala-Uniform seines neuen militärischen Ranges als Generalleutnant der argentinischen Armee kehrt Juan Domingo Perón in die Casa Rosada, den Amtssitz der argentinischen Regierung, als Staatschef zurück. Er ist der 40. Staatschef des Landes. Der jetzt 78-jährige war Argentiniens – stets gewählter – starker Mann von 1946 bis 1955. Damals stürzten ihn die Militärs und stießen ihn auch aus dem Land aus. Aber Perón, der mit verschiedenen Sozialreformen große Popularität erlangt hatte, blieb auch vom komfortablen Exil aus der einflußreichste Politiker des Landes. Am 23. September wurde er mit fast 62 Prozent aller Stimmen erneut zum Präsidenten gewählt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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