Vor 50 Jahren
1973-10-17
WAHLEN DES FARBIGENRATES IM MAI
Windhoek – Wenn die Eintragung farbiger Wähler in Südwestafrika planmäßig verlaufe, könne die Wahl des neuen Farbigenrates dieses Gebiets voraussichtlich schon im Mai nächsten Jahres stattfinden. Das gab Dr. Schalk van der Merwe, der Minister für Farbigenbeziehungen und Rehobother Angelegenheiten, am Dienstag auf einer öffentlichen Versammlung in Khomasdal bekannt. Gleichzeitig dankte er den ehemaligen und gegenwärtigen Mitgliedern des Farbigenrates für ihre Pionierleistungen und die gute Zusammenarbeit.
Der neue, gewählte Farbigenrat beginne eine neue Ära. Diese Ära bringe größere Verantwortung und größere Möglichkeiten für die Farbigenbevölkerung. „Ich hoffe, dass die Führer der Farbigen diese Herausforderung annehmen werden", sagte Dr. van der Merwe.
Obwohl die Registration der Wähler recht befriedigend verlaufe, meinte der Minister, dass sie dennoch zu wünschen übrig lasse.
Minister van der Merwe teilte der Versammlung auch mit, dass ein Lehrerseminar für Farbige in Südwestafrika eingerichtet werden soll, sobald sein Ministerium das Augustineum in Windhoek im Jahre 1976 übernommen habe. Außerdem werde die Regierung jetzt mehr finanzielle Mittel für den Bau von Schulen zur Verfügung stellen. Aus diesem Grunde könne man im Schulwesen der Farbigen in Südwestafrika jetzt mit größeren Fortschritten rechnen. Mit Wirkung vom I. Januar nächsten Jahres werde auch das Schulzulassungsalter in Südwestafrika herabgesetzt, um damit die Angleichung an das System in der Republik zu vollziehen.
„ICH WEISS NICHT, WO SÜDAFRIKA LIEGT“
Wien – Dr. Paul van der Merwe, Volksratsabgeordneter für MiddelIand, ist soeben von einer mehrwöchigen Europareise zurückgekehrt. Dr. van der Merwe stand an der Spitze einer südafrikanischen Parlamentarierdelegation, die die Bundesrepublik, Österreich und die Schweiz besucht hat. Der Abgeordnete zeigte sich begeistert von der Gastfreundschaft und dem Verständnis für Südafrika, das er in allen besuchten Ländern gefunden hat. Die Parlamentarier hatten dabei Gelegenheit, mit Ministern und Parteiführern ausführliche Gespräche zu führen. Besonders starke Eindrücke hat Berlin auf den südafrikanischen Abgeordneten hinterlassen.
Nirgendwo kam es zu Zwischenfällen. Lediglich in Wien fand eine kleine Demonstration vor dem Palais des Bundespräsidenten statt, in dem die Gäste aus Südafrika empfangen wurden.
KURZ BERICHTET
Luanda – Sicherheitskräfte haben im letzten Monat 56 Terroristen getötet und 16 verwundet. Es wurden Waffen und Munition beschlagnahmt Die Terroristenaktionen richteten sich in letzter Zeit besonders gegen die Zivilbevölkerung. 16 Zivilisten wurden getötet, 13 verletzt und 172 Männer, Frauen und Kinder entführt.
SCHWERE KÄMPFE AN ALLEN FRONTEN
Tel Aviv/Kairo/Damaskus – Der Krieg im Nahen Osten hat an Intensität zugenommen, und an allen Fronten wird schwer gekämpft. Insgesamt stehen an beiden Fronten und auf beiden Seiten zusammengenommen seit elf Tagen mehr Panzer im Einsatz als beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion. Es ist den Israelis nicht gelungen, weitere Fortschritte bei Damaskus zu erzielen, können aber auf einige Erfolge an der Suezkanalfront hinweisen.
Das israelische Parlament ehrte am Dienstag die israelischen Soldaten, von denen nach Angaben der Ministerpräsidentin Frau Golda Meir bis jetzt mehr als 650 den Tod gefunden haben. Weitere Verlustzahlen gab sie nicht bekannt. Nach ihren Angaben haben Ägypten und Syrien zusammen etwa 800 000 Mann, 980 Flugzeuge und etwa 4 500 Panzer eingesetzt. Davon entfielen auf Ägypten 650 000 Soldaten, 650 Flugzeuge und 2 500 Panzer. Dazu verfüge Ägypten über 150 SAM-2-, SAM-3- und SAM-6-Raketen-Batterien und über 2 000 Artillerie-Einheiten von 120 mm und darüber. Die Syrer hatten 150 000 Mann eingesetzt, 330 Flugzeuge und 2 000 Panzer. Dazu kamen 35 SAM-Batterien und 1 300 Artillerie-Einheiten. Irak, Jordanien und Marokko hatten Hilfstruppen entsandt und weitere Truppen seien in verschiedener Zahl aus anderen arabischen Staaten zu erwarten. In den letzten sechs Tagen hatten die Sowjets in Antonow-22-Flugzeugen 125 Ladungen Rüstungsmaterial nach Ägypten und in Antonow-12-Flugzeugen 17 Ladungen nach dem Irak gebracht. Sowjetschiffe hätten im syrischen Hafen Latakia schweres Kriegsmaterial ausgeladen.
SCHULTZ HÄLT WÄHRUNGSEINIGUNG FÜR MÖGLICH
Bonn – Der amerikanische Finanzminister George Shultz sieht eine „gute Wahrscheinlichkeit“, dass bis 31. Juli nächsten Jahres eine Einigung über die Grundlinien des neuen Weltwährungssystems gefunden werden könne.
Shultz bekräftigte allerdings zum Abschluss seines Besuchs in Bonn den auch von der Bundesregierung geteilten Vorbehalt, dass vor der Reform des Währungssystems die amerikanische Zahlungsbilanz saniert sein müsse. Am Rande der Besprechungen, zu denen Shultz mit Bundeskanzler Willy Brandt, Finanzminister Helmut Schmidt und Wirtschafsminister Hans Friderichs zusammenkam, trafen der amerikanische Unterstaatssekretär Casey und Botschafter Peter Hennes vom Auswärtigen Amt zu einem Gespräch über das neue Devisenausgleichsabkommen zusammen.
Windhoek – Wenn die Eintragung farbiger Wähler in Südwestafrika planmäßig verlaufe, könne die Wahl des neuen Farbigenrates dieses Gebiets voraussichtlich schon im Mai nächsten Jahres stattfinden. Das gab Dr. Schalk van der Merwe, der Minister für Farbigenbeziehungen und Rehobother Angelegenheiten, am Dienstag auf einer öffentlichen Versammlung in Khomasdal bekannt. Gleichzeitig dankte er den ehemaligen und gegenwärtigen Mitgliedern des Farbigenrates für ihre Pionierleistungen und die gute Zusammenarbeit.
Der neue, gewählte Farbigenrat beginne eine neue Ära. Diese Ära bringe größere Verantwortung und größere Möglichkeiten für die Farbigenbevölkerung. „Ich hoffe, dass die Führer der Farbigen diese Herausforderung annehmen werden", sagte Dr. van der Merwe.
Obwohl die Registration der Wähler recht befriedigend verlaufe, meinte der Minister, dass sie dennoch zu wünschen übrig lasse.
Minister van der Merwe teilte der Versammlung auch mit, dass ein Lehrerseminar für Farbige in Südwestafrika eingerichtet werden soll, sobald sein Ministerium das Augustineum in Windhoek im Jahre 1976 übernommen habe. Außerdem werde die Regierung jetzt mehr finanzielle Mittel für den Bau von Schulen zur Verfügung stellen. Aus diesem Grunde könne man im Schulwesen der Farbigen in Südwestafrika jetzt mit größeren Fortschritten rechnen. Mit Wirkung vom I. Januar nächsten Jahres werde auch das Schulzulassungsalter in Südwestafrika herabgesetzt, um damit die Angleichung an das System in der Republik zu vollziehen.
„ICH WEISS NICHT, WO SÜDAFRIKA LIEGT“
Wien – Dr. Paul van der Merwe, Volksratsabgeordneter für MiddelIand, ist soeben von einer mehrwöchigen Europareise zurückgekehrt. Dr. van der Merwe stand an der Spitze einer südafrikanischen Parlamentarierdelegation, die die Bundesrepublik, Österreich und die Schweiz besucht hat. Der Abgeordnete zeigte sich begeistert von der Gastfreundschaft und dem Verständnis für Südafrika, das er in allen besuchten Ländern gefunden hat. Die Parlamentarier hatten dabei Gelegenheit, mit Ministern und Parteiführern ausführliche Gespräche zu führen. Besonders starke Eindrücke hat Berlin auf den südafrikanischen Abgeordneten hinterlassen.
Nirgendwo kam es zu Zwischenfällen. Lediglich in Wien fand eine kleine Demonstration vor dem Palais des Bundespräsidenten statt, in dem die Gäste aus Südafrika empfangen wurden.
KURZ BERICHTET
Luanda – Sicherheitskräfte haben im letzten Monat 56 Terroristen getötet und 16 verwundet. Es wurden Waffen und Munition beschlagnahmt Die Terroristenaktionen richteten sich in letzter Zeit besonders gegen die Zivilbevölkerung. 16 Zivilisten wurden getötet, 13 verletzt und 172 Männer, Frauen und Kinder entführt.
SCHWERE KÄMPFE AN ALLEN FRONTEN
Tel Aviv/Kairo/Damaskus – Der Krieg im Nahen Osten hat an Intensität zugenommen, und an allen Fronten wird schwer gekämpft. Insgesamt stehen an beiden Fronten und auf beiden Seiten zusammengenommen seit elf Tagen mehr Panzer im Einsatz als beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion. Es ist den Israelis nicht gelungen, weitere Fortschritte bei Damaskus zu erzielen, können aber auf einige Erfolge an der Suezkanalfront hinweisen.
Das israelische Parlament ehrte am Dienstag die israelischen Soldaten, von denen nach Angaben der Ministerpräsidentin Frau Golda Meir bis jetzt mehr als 650 den Tod gefunden haben. Weitere Verlustzahlen gab sie nicht bekannt. Nach ihren Angaben haben Ägypten und Syrien zusammen etwa 800 000 Mann, 980 Flugzeuge und etwa 4 500 Panzer eingesetzt. Davon entfielen auf Ägypten 650 000 Soldaten, 650 Flugzeuge und 2 500 Panzer. Dazu verfüge Ägypten über 150 SAM-2-, SAM-3- und SAM-6-Raketen-Batterien und über 2 000 Artillerie-Einheiten von 120 mm und darüber. Die Syrer hatten 150 000 Mann eingesetzt, 330 Flugzeuge und 2 000 Panzer. Dazu kamen 35 SAM-Batterien und 1 300 Artillerie-Einheiten. Irak, Jordanien und Marokko hatten Hilfstruppen entsandt und weitere Truppen seien in verschiedener Zahl aus anderen arabischen Staaten zu erwarten. In den letzten sechs Tagen hatten die Sowjets in Antonow-22-Flugzeugen 125 Ladungen Rüstungsmaterial nach Ägypten und in Antonow-12-Flugzeugen 17 Ladungen nach dem Irak gebracht. Sowjetschiffe hätten im syrischen Hafen Latakia schweres Kriegsmaterial ausgeladen.
SCHULTZ HÄLT WÄHRUNGSEINIGUNG FÜR MÖGLICH
Bonn – Der amerikanische Finanzminister George Shultz sieht eine „gute Wahrscheinlichkeit“, dass bis 31. Juli nächsten Jahres eine Einigung über die Grundlinien des neuen Weltwährungssystems gefunden werden könne.
Shultz bekräftigte allerdings zum Abschluss seines Besuchs in Bonn den auch von der Bundesregierung geteilten Vorbehalt, dass vor der Reform des Währungssystems die amerikanische Zahlungsbilanz saniert sein müsse. Am Rande der Besprechungen, zu denen Shultz mit Bundeskanzler Willy Brandt, Finanzminister Helmut Schmidt und Wirtschafsminister Hans Friderichs zusammenkam, trafen der amerikanische Unterstaatssekretär Casey und Botschafter Peter Hennes vom Auswärtigen Amt zu einem Gespräch über das neue Devisenausgleichsabkommen zusammen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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