Vor 50 Jahren
1973-10-22
NEUE ATTACKEN GEGEN DEN LANDESPROBST
Windhoek – Während Oberkirchenrat Kremkau von dem Kirchlichen Außenamt in Frankfurt nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Karibib hören wollte, was der Gemeindekirchenrat zum Pfarrerstreit zu sagen habe, begann in Windhoek eine neue Runde im Gerangel gegen den Landespropst. Die Windhoeker Pastorin Heller alias Irrgang hat sich die Anwesenheit von Oberkirchenrat Kremkau in Südwestafrika ausgesucht, eine längst begrabene Streitaxt gegen den Landespropst wieder hervorzuholen. Pastorin Heller informierte die deutschen Pastoren, die demnächst nach SWA kommen sollen, über den Landespropst unter dem Decknamen „Irrgang". Während Oberkirchenrat Kremkau unmittelbar nach seiner Ankunft in Windhoek die AZ bitten ließ, so wenig wie möglich über seinen Besuch zu berichten, sucht Helier/Irrgang nur Publizität.
URANMINE KAUFT ÜBER 200 GRUNDSTÜCKE
Windhoek – Die Stadtverwaltung Swakopmund und die Rössing Uranmine haben in dieser Woche einen Vertrag über den Kauf von 261 Grundstücken unterzeichnet. Das bedeutet eine Entwicklung von fünf Millionen Rand innerhalb der nächsten paar Jahre für Swakopmund.
Stadtsekretar W. M. van Niekerk erklärte dazu, dass auch der Privatsektor einen erheblichen Beitrag zu der Entwicklung Swakopmunds in den nächsten Jahren liefern werde. Im Augenblick betrage die jährliche Kapitalinvestition in neue Gebäude etwa zwei Millionen Rand.
Die Entwicklung der Rössing Uranmine, die 1975 halbe Produktion erreichen soll, bedeutet auch einen zusätzlichen Wohnungsbau für die farbigen und schwarzen Angestellten. Im Laufe der Zeit werden über 600 Wohnungen allein für die Eingeborenen im Dienste dieser Gesellschaft gebaut werden müssen. Die ersten Wohnungen werden bereits im September nächsten Jahres benötigt. Die Wasser- und Elektrizitätsversorgung wird von der SWAWEK bestritten.
Inzwischen werden gute Fortschritte mit den notwendigen Vorbereitungen für die Produktion der Mine gemacht. Die Lebensdauer dieser Mine wird mit 25 Jahren angegeben, kann aber langer sein. Die Rossing Uranmine wird voraussichtlich 1980 in voller Produktion sein.
ERDÖLBOYKOTT GEGEN DIE USA
Beirut – Über das Wochenende haben nacheinander acht erdölproduzierende arabische Staaten die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten verboten. Es sind dies Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait, Qatar, Dubai, Dhabi, Libyen und Algerien. Der Irak hat sich den Beschlüssen auf der Konferenz in Kuwait noch nicht angeschlossen. In Kuwait kamen die Teilnehmer überein, die Erdöllieferungen um fünf Prozent zu kürzen und jeden Monet um weitere fünf Prozent herabzusetzen, solange der Krieg dauere. Der Irak tritt für die totale Liquidation der amerikanischen wirtschaftlichen Interessen ein. Die Regierung hat bereits die amerikanischen Erdölgesellschaften nationalisiert. Audi Royal Dutch Shell wird unter Regierungskontrolle gestellt. Der Irak erklärte, die Niederlande unterstützten Israel und es müsse deshalb gegen die wirtschaftlichen Interessen der Niederlande vorgegangen werden.
WASHINGTON UND MOSKAU FORDERN WAFFENSTILLSTAND
New York/Moskau – Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion beantragten im Sicherheitsrat, dass alle Parteien im Nahen Osten die Kämpfe sofort einstellen, und zwar in den Positionen, in denen sie stehen. Die beiden Mächte setzten in ihrem Antrag eine Frist von zwölf Stunden, um den Waffenstillstand zu erklären. Die kriegführenden Parteien werden aufgefordert, nach der Feuereinstellung sofort die Resolution des Sicherheitsrates Nummer 242 (1967) mit all ihren Bestimmungen auszuführen: Diese Resolution setzte dem Sechs-Tage-Krieg ein Ende und verlangte, dass sich die israelischen Truppen aus den besetzten Gebieten zurückziehen. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion stellen ausdrücklich ihre guten Dienste zur Verfügung, um die Verhandlungen zu erleichtern. Sie beantragten, sofort mit dem Austausch der Kriegsgefangenen zu beginnen. Sowjetbotschafter Jakob Malik sagte, die gefährliche Situation im Nahen Osten erfordere die dringendsten Schritte des Sicherheitsrates.
ENTSCHEIDUNGSSCHLACHT AM SUEZKANAL
Tel Aviv/KAIRO – In Tel Aviv wie in Kairo sind sich die militärischen Stellen darüber einig, dass die Panzerschlacht in der mittleren Sinai-Front, die nun schon vier Tage dauert, die Entscheidung bringen wird. Die auf beiden Seiten ausgegebenen Heeresberichte widersprechen sich vollkommen. Die Israelis behaupten, am Bittersee über zwei Brückenköpfe zu verfügen. Die vordersten israelischen Einheiten befanden sich 30 Kilometer vom Suezkanal entfernt auf ägyptischem Gebiet. Ein ununterbrochener Strom an Verstärkungen ergieße sich nach dem Westen. Hauptaufgabe der israelischen Stoßtrupps sei die Ausschaltung der mit Sowjetraketen ausgestatteten Batteriestellungen. Eine große Zahl dieser Einrichtungen sei bereits zerstört.
WENDUNG IN DER WATERGATE-UNTERSUCHUNG
Washington – Präsident Nixon hat am Samstagabend den Ankläger in der Watergate-Untersuchung, Archibald Cox, entlassen, worauf der Oberstaatsanwalt (Justizminister) Elliot Richardson aus Protest zurücktrat. Nixons Pressesekretär Ronald Ziegler, der die Aktion Nixons ankündigte, fügte hinzu, dass der Vizeoberstaatsanwalt William Ruckelshaus ebenfalls entlassen worden sei, weil er den Auftrag Nixons nicht ausführte. Der Oberanwalt Robert Bork wurde zum neuen Justizminister ernannt. Ziegler sagte, Cox sei entlassen worden, weil er trotz Nixons weitere rechtliche Schritte unternehmen wollte, um die Tonbänder über die Gespräche im Weißen Haus freizubekommen .
Windhoek – Während Oberkirchenrat Kremkau von dem Kirchlichen Außenamt in Frankfurt nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Karibib hören wollte, was der Gemeindekirchenrat zum Pfarrerstreit zu sagen habe, begann in Windhoek eine neue Runde im Gerangel gegen den Landespropst. Die Windhoeker Pastorin Heller alias Irrgang hat sich die Anwesenheit von Oberkirchenrat Kremkau in Südwestafrika ausgesucht, eine längst begrabene Streitaxt gegen den Landespropst wieder hervorzuholen. Pastorin Heller informierte die deutschen Pastoren, die demnächst nach SWA kommen sollen, über den Landespropst unter dem Decknamen „Irrgang". Während Oberkirchenrat Kremkau unmittelbar nach seiner Ankunft in Windhoek die AZ bitten ließ, so wenig wie möglich über seinen Besuch zu berichten, sucht Helier/Irrgang nur Publizität.
URANMINE KAUFT ÜBER 200 GRUNDSTÜCKE
Windhoek – Die Stadtverwaltung Swakopmund und die Rössing Uranmine haben in dieser Woche einen Vertrag über den Kauf von 261 Grundstücken unterzeichnet. Das bedeutet eine Entwicklung von fünf Millionen Rand innerhalb der nächsten paar Jahre für Swakopmund.
Stadtsekretar W. M. van Niekerk erklärte dazu, dass auch der Privatsektor einen erheblichen Beitrag zu der Entwicklung Swakopmunds in den nächsten Jahren liefern werde. Im Augenblick betrage die jährliche Kapitalinvestition in neue Gebäude etwa zwei Millionen Rand.
Die Entwicklung der Rössing Uranmine, die 1975 halbe Produktion erreichen soll, bedeutet auch einen zusätzlichen Wohnungsbau für die farbigen und schwarzen Angestellten. Im Laufe der Zeit werden über 600 Wohnungen allein für die Eingeborenen im Dienste dieser Gesellschaft gebaut werden müssen. Die ersten Wohnungen werden bereits im September nächsten Jahres benötigt. Die Wasser- und Elektrizitätsversorgung wird von der SWAWEK bestritten.
Inzwischen werden gute Fortschritte mit den notwendigen Vorbereitungen für die Produktion der Mine gemacht. Die Lebensdauer dieser Mine wird mit 25 Jahren angegeben, kann aber langer sein. Die Rossing Uranmine wird voraussichtlich 1980 in voller Produktion sein.
ERDÖLBOYKOTT GEGEN DIE USA
Beirut – Über das Wochenende haben nacheinander acht erdölproduzierende arabische Staaten die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten verboten. Es sind dies Saudi-Arabien, Bahrain, Kuwait, Qatar, Dubai, Dhabi, Libyen und Algerien. Der Irak hat sich den Beschlüssen auf der Konferenz in Kuwait noch nicht angeschlossen. In Kuwait kamen die Teilnehmer überein, die Erdöllieferungen um fünf Prozent zu kürzen und jeden Monet um weitere fünf Prozent herabzusetzen, solange der Krieg dauere. Der Irak tritt für die totale Liquidation der amerikanischen wirtschaftlichen Interessen ein. Die Regierung hat bereits die amerikanischen Erdölgesellschaften nationalisiert. Audi Royal Dutch Shell wird unter Regierungskontrolle gestellt. Der Irak erklärte, die Niederlande unterstützten Israel und es müsse deshalb gegen die wirtschaftlichen Interessen der Niederlande vorgegangen werden.
WASHINGTON UND MOSKAU FORDERN WAFFENSTILLSTAND
New York/Moskau – Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion beantragten im Sicherheitsrat, dass alle Parteien im Nahen Osten die Kämpfe sofort einstellen, und zwar in den Positionen, in denen sie stehen. Die beiden Mächte setzten in ihrem Antrag eine Frist von zwölf Stunden, um den Waffenstillstand zu erklären. Die kriegführenden Parteien werden aufgefordert, nach der Feuereinstellung sofort die Resolution des Sicherheitsrates Nummer 242 (1967) mit all ihren Bestimmungen auszuführen: Diese Resolution setzte dem Sechs-Tage-Krieg ein Ende und verlangte, dass sich die israelischen Truppen aus den besetzten Gebieten zurückziehen. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion stellen ausdrücklich ihre guten Dienste zur Verfügung, um die Verhandlungen zu erleichtern. Sie beantragten, sofort mit dem Austausch der Kriegsgefangenen zu beginnen. Sowjetbotschafter Jakob Malik sagte, die gefährliche Situation im Nahen Osten erfordere die dringendsten Schritte des Sicherheitsrates.
ENTSCHEIDUNGSSCHLACHT AM SUEZKANAL
Tel Aviv/KAIRO – In Tel Aviv wie in Kairo sind sich die militärischen Stellen darüber einig, dass die Panzerschlacht in der mittleren Sinai-Front, die nun schon vier Tage dauert, die Entscheidung bringen wird. Die auf beiden Seiten ausgegebenen Heeresberichte widersprechen sich vollkommen. Die Israelis behaupten, am Bittersee über zwei Brückenköpfe zu verfügen. Die vordersten israelischen Einheiten befanden sich 30 Kilometer vom Suezkanal entfernt auf ägyptischem Gebiet. Ein ununterbrochener Strom an Verstärkungen ergieße sich nach dem Westen. Hauptaufgabe der israelischen Stoßtrupps sei die Ausschaltung der mit Sowjetraketen ausgestatteten Batteriestellungen. Eine große Zahl dieser Einrichtungen sei bereits zerstört.
WENDUNG IN DER WATERGATE-UNTERSUCHUNG
Washington – Präsident Nixon hat am Samstagabend den Ankläger in der Watergate-Untersuchung, Archibald Cox, entlassen, worauf der Oberstaatsanwalt (Justizminister) Elliot Richardson aus Protest zurücktrat. Nixons Pressesekretär Ronald Ziegler, der die Aktion Nixons ankündigte, fügte hinzu, dass der Vizeoberstaatsanwalt William Ruckelshaus ebenfalls entlassen worden sei, weil er den Auftrag Nixons nicht ausführte. Der Oberanwalt Robert Bork wurde zum neuen Justizminister ernannt. Ziegler sagte, Cox sei entlassen worden, weil er trotz Nixons weitere rechtliche Schritte unternehmen wollte, um die Tonbänder über die Gespräche im Weißen Haus freizubekommen .
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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