Vor 50 Jahren
1973-10-26
AZ-BANTUFONDS
Der Vizeminister für Bantuverwaltung und -erziehung, Punt Janson, hat an Südafrikas Bevölkerung appelliert, zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Nichtweißen beizutragen. Hierbei ist gedacht an die Anlege von Sportplätzen und anderen Sportstätten sowie von kulturellen und erzieherischen Einrichtungen. Jeder Mensch in Südafrika, so sagte Janson kürzlich in Pretoria, solle so glücklich wie möglich gemacht werden. Die Verbesserung der Lebensverhältnisse in Katutura steht auf der Dringlichkeitsliste des Fonds. Diese Verbesserungen werden in erster Linie den Ovambos zugutekommen, die in dem Ledigenlager wohnen. Weitere großzügige Entwicklungsprojekte für Katutura werden erwogen. In dem Spendenfonds sind bereits über 400 000 Rand zusammengekommen.
LETZTE MELDUNGEN
Tel Aviv/Kairo – Ägypten hat im Golf von Suez den panamaischen Erdöltanker „Syrus" versenkt, der einen israelischen Hafen anlaufen wollte, heißt es in einem israelischen Kommuniqué, und aus Kairo wird gemeldet, dass die Israelis im Golf von Suez einen griechischen Öltanker versenkt hätten. Bei Alexandria war bereits am letzten Dienstag der griechische Frachter „Hadiotis" torpediert und versenkt worden, wobei 14 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
In Kairo ist am Donnerstagabend unerwartet der Iibysche Regierungschef Oberst Gaddafi eingetroffen. Gaddafi war gegen den Entschluss Ägyptens und Syriens eingetreten, den Krieg gegen Israel zu eröffnen.
Der Botschafter der Bundesrepublik in Kairo, Hans Georg Stelitzer, hat beim amtierenden Außenminister Ismail Fahmy vorgesprochen und ihn darüber informiert, dass Bonn die amerikanische Regierung ersucht habe, Transporte auf israelischen Schiffen mit Waffen aus den amerikanischen Beständen in der Bundesrepublik einzustellen.
Das Sultanat Oman hat als neunter arabischer Staat die Erdöllieferungen nach den USA und als fünfter arabischer Staat die Transporte nach den Niederlanden eingestellt.
DER EINSATZ IST HÄRTER GEWORDEN
Pretoria – Am Montag erhielt der stellvertretende Chef der südafrikanischen Polizei General Theo Crous erneut einen Scheck des AZ-Grenzfonds über 8 000 Rand. Bei der Übergabe war der Vorsitzende des Grenzfonds der südafrikanischen Polizei, Ds. Cloete, anwesend. Sowohl General Crous als auch Ds. Cloete verwiesen dabei auf die schwierige Lage, in der sich die Polizisten in ihren Einsatzgebieten befinden. Zum Teil seien dort nicht einmal ausgebaute Lager und Stützpunkte vorhanden. Gleichzeitig erwähnten sie die problematische Situation auf dem Gebiet der Versorgung der Verwundeten sowie der Witwen und Waisen. Diese sei im Allgemeinen nicht ausreichend. Der Grenzfonds der Polizei soll dazu benutzt werden, hier zu helfen.
ISRAELS DIPLOMATEN ÜBERWACHEN WAFFENSTILLSTAND
Leopoldville – Israels Flagge mit dem in den wichtigsten Hauptstädten des schwarzen Kontinents präsent: Sie wehte über den Botschaftsgebäuden geradezu demonstrativ für die Diplomaten aus arabischen Ländern, die seit jeher versucht haben, den „zionistischen" Einfluss der Abgesandten Jerusalems zu unterbinden.
Im Jahre 1973 jedoch konnten sich die Araber die Hände reiben. Einige afrikanische Staaten brachen ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel ab – darunter Niger, Togo und Burundi, die ihrerseits mehr von der israelischen Entwicklungshilfe profitiert hatten als die Regierung in Jerusalem durch deren politische Unterstützung.
Für die Politiker in Israel aber war es ein harter Schlag, als einen Tag vor Ausbruch des neuen Nahost-Krieges die Republik Zaire – der frühere Kongo-Leopoldville – den Abbruch der diplomatischen Beziehungen bekanntgab. Gerade von diesem wirtschaftlich mächtigen Land hatte sich Jerusalem einiges versprochen. Die Beziehungen waren gut gewesen. Israel bezog wichtige Rohstoffe und trainierte – gleichsam einer Art Gegengeschäft – die Fallschirmspringer-Truppen. Die Instruktoren aus dem Judenstaat in Zaire hatten zu dieser Zeit auch Gäste aus anderen schwarz-afrikanischen Ländern. Bereits 1969 enthüllte der Chef der gegen die Regierung in Fort Lamy kämpfenden Tschad-Befreiungsfront (Frolinat) Abba Sidick, unter den Regierungstruppen seien Einheiten zu finde, die von Israelis im Kongo ausgebildet wurden.
UNO-TRUPPEN ÜBERWACHEN WAFFENSTILLSTAND
New York – Die Nahostkrise erreichte am Donnerstag ihren Höhepunkt, als Präsident Nixon die amerikanischen Truppen in der ganzen Welt in Alarmbereitschaft setzte, auch die Mannschaften der Kernwaffen tragenden Bomben, weil auf ägyptisches Drängen angeblich Sowjettruppen an den Suezkanal entsandt werden sollten. Die Situation entspannte sich, als der Sicherheitsrat beschloss, neutrale UNO-Truppen zur Überwachung des Waffenstillstandes aufzubieten, wobei Truppen der Großmächte ausgeschlossen sein sollten. An den Fronten herrscht Ruhe, und ägyptische Beschuldigungen, dass israelische Truppen ständig Suez bedrohten, wurden von Israel als unwahr zurückgewiesen.
Mit 14 Stimmen, bei Nichtbeteiligung Chinas, hat der Sicherheitsrat die von acht Staaten unterstützte Resolution angenommen, wonach die UNO, um das Risiko einer amerikanisch-sowjetischen Konfrontation am Suezkanal zu verhindern, unter Ausschluss der Beteiligung der Großmächte, ein Waffenstillstandskorps an den Suezkanal entsenden soll.
Der Vizeminister für Bantuverwaltung und -erziehung, Punt Janson, hat an Südafrikas Bevölkerung appelliert, zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Nichtweißen beizutragen. Hierbei ist gedacht an die Anlege von Sportplätzen und anderen Sportstätten sowie von kulturellen und erzieherischen Einrichtungen. Jeder Mensch in Südafrika, so sagte Janson kürzlich in Pretoria, solle so glücklich wie möglich gemacht werden. Die Verbesserung der Lebensverhältnisse in Katutura steht auf der Dringlichkeitsliste des Fonds. Diese Verbesserungen werden in erster Linie den Ovambos zugutekommen, die in dem Ledigenlager wohnen. Weitere großzügige Entwicklungsprojekte für Katutura werden erwogen. In dem Spendenfonds sind bereits über 400 000 Rand zusammengekommen.
LETZTE MELDUNGEN
Tel Aviv/Kairo – Ägypten hat im Golf von Suez den panamaischen Erdöltanker „Syrus" versenkt, der einen israelischen Hafen anlaufen wollte, heißt es in einem israelischen Kommuniqué, und aus Kairo wird gemeldet, dass die Israelis im Golf von Suez einen griechischen Öltanker versenkt hätten. Bei Alexandria war bereits am letzten Dienstag der griechische Frachter „Hadiotis" torpediert und versenkt worden, wobei 14 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
In Kairo ist am Donnerstagabend unerwartet der Iibysche Regierungschef Oberst Gaddafi eingetroffen. Gaddafi war gegen den Entschluss Ägyptens und Syriens eingetreten, den Krieg gegen Israel zu eröffnen.
Der Botschafter der Bundesrepublik in Kairo, Hans Georg Stelitzer, hat beim amtierenden Außenminister Ismail Fahmy vorgesprochen und ihn darüber informiert, dass Bonn die amerikanische Regierung ersucht habe, Transporte auf israelischen Schiffen mit Waffen aus den amerikanischen Beständen in der Bundesrepublik einzustellen.
Das Sultanat Oman hat als neunter arabischer Staat die Erdöllieferungen nach den USA und als fünfter arabischer Staat die Transporte nach den Niederlanden eingestellt.
DER EINSATZ IST HÄRTER GEWORDEN
Pretoria – Am Montag erhielt der stellvertretende Chef der südafrikanischen Polizei General Theo Crous erneut einen Scheck des AZ-Grenzfonds über 8 000 Rand. Bei der Übergabe war der Vorsitzende des Grenzfonds der südafrikanischen Polizei, Ds. Cloete, anwesend. Sowohl General Crous als auch Ds. Cloete verwiesen dabei auf die schwierige Lage, in der sich die Polizisten in ihren Einsatzgebieten befinden. Zum Teil seien dort nicht einmal ausgebaute Lager und Stützpunkte vorhanden. Gleichzeitig erwähnten sie die problematische Situation auf dem Gebiet der Versorgung der Verwundeten sowie der Witwen und Waisen. Diese sei im Allgemeinen nicht ausreichend. Der Grenzfonds der Polizei soll dazu benutzt werden, hier zu helfen.
ISRAELS DIPLOMATEN ÜBERWACHEN WAFFENSTILLSTAND
Leopoldville – Israels Flagge mit dem in den wichtigsten Hauptstädten des schwarzen Kontinents präsent: Sie wehte über den Botschaftsgebäuden geradezu demonstrativ für die Diplomaten aus arabischen Ländern, die seit jeher versucht haben, den „zionistischen" Einfluss der Abgesandten Jerusalems zu unterbinden.
Im Jahre 1973 jedoch konnten sich die Araber die Hände reiben. Einige afrikanische Staaten brachen ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel ab – darunter Niger, Togo und Burundi, die ihrerseits mehr von der israelischen Entwicklungshilfe profitiert hatten als die Regierung in Jerusalem durch deren politische Unterstützung.
Für die Politiker in Israel aber war es ein harter Schlag, als einen Tag vor Ausbruch des neuen Nahost-Krieges die Republik Zaire – der frühere Kongo-Leopoldville – den Abbruch der diplomatischen Beziehungen bekanntgab. Gerade von diesem wirtschaftlich mächtigen Land hatte sich Jerusalem einiges versprochen. Die Beziehungen waren gut gewesen. Israel bezog wichtige Rohstoffe und trainierte – gleichsam einer Art Gegengeschäft – die Fallschirmspringer-Truppen. Die Instruktoren aus dem Judenstaat in Zaire hatten zu dieser Zeit auch Gäste aus anderen schwarz-afrikanischen Ländern. Bereits 1969 enthüllte der Chef der gegen die Regierung in Fort Lamy kämpfenden Tschad-Befreiungsfront (Frolinat) Abba Sidick, unter den Regierungstruppen seien Einheiten zu finde, die von Israelis im Kongo ausgebildet wurden.
UNO-TRUPPEN ÜBERWACHEN WAFFENSTILLSTAND
New York – Die Nahostkrise erreichte am Donnerstag ihren Höhepunkt, als Präsident Nixon die amerikanischen Truppen in der ganzen Welt in Alarmbereitschaft setzte, auch die Mannschaften der Kernwaffen tragenden Bomben, weil auf ägyptisches Drängen angeblich Sowjettruppen an den Suezkanal entsandt werden sollten. Die Situation entspannte sich, als der Sicherheitsrat beschloss, neutrale UNO-Truppen zur Überwachung des Waffenstillstandes aufzubieten, wobei Truppen der Großmächte ausgeschlossen sein sollten. An den Fronten herrscht Ruhe, und ägyptische Beschuldigungen, dass israelische Truppen ständig Suez bedrohten, wurden von Israel als unwahr zurückgewiesen.
Mit 14 Stimmen, bei Nichtbeteiligung Chinas, hat der Sicherheitsrat die von acht Staaten unterstützte Resolution angenommen, wonach die UNO, um das Risiko einer amerikanisch-sowjetischen Konfrontation am Suezkanal zu verhindern, unter Ausschluss der Beteiligung der Großmächte, ein Waffenstillstandskorps an den Suezkanal entsenden soll.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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