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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-10-30
EIN LöWE IN WINDHOEK

Windhoek — In der unmittelbaren Umgebung Windhoeks hält sich zurzeit, offenbar ein Löwe auf. Nach der Beschreibung durch einen nichtweißen Arbeiter auf der Farm Baumgartsbrunn, die an den Daan-Viljoen-Wildpark grenzt, handelt es sich dabei um einen jungen Löwen, der am vergangenen Wochenende auf dieser Farm erschien.

Vor etwa vier Jahren gab es einige Aufregung, als ein ausgewachsener alter Löwe von Okahandja bis auf die Farm Regenstein südwestlich Windhoeks gezogen war and in dem Prozess mühelos alle Zäune übersprungen habe. Ein Pferd erlitt seinerzeit auch einige Kratzer. Auf Farm Regenstein wurde er schließlich angeschossen und verschwand später auf Farm Grünendal von Senator S. von Bach. Der Löwe wurde nie wieder gesehen,

Beamte der Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr, die seinerzeit ergebnislos nach diesem Löwen suchten, hatten ihn „Alexander der Große" getauft. Sie hatten gehofft, den Löwen betäuben zu können, um ihn in den Etoscha-Nationalpark transportieren zu können.

Nun ist „Alexander II" auf der Bildfläche erschienen. Als die Naturschutzbeamten nach dem Wochenende über die Anwesenheit dieser Raubkatze informiert wurden und eine Suchaktion stattgefunden hatte, waren seine Spuren bereits zu alt, um viel daraus erkennen zu können. Es besteht jedoch gar kein Zweifel darüber, dass es sich bei den Spuren auf Farm Baumgartsbrunn um die eines Löwen handelt. Die Abteilung Naturschutz und Fremdenverkehr ist davon überzeugt, dass der Löwe sich immer noch in dieser Umgebung aufhält.

UNISA IN SÜDWESTAFRIKA

Windhoek – Die Universität Südafrika (UNISA), eine der größten Lehranstalten ihrer Art in der Welt, unterhält seit Anfang Oktober in Windhoek ein Zweigbüro, das die etwa 500 in Südwestafrika lebenden Studenten dieser Hochschule bedienen soll. Nach Kapstadt und Durban ist Windhoek die dritte Stadt in Süd- und Südwestafrika, in der die Universität eine Niederlassung hat.

Der Rektor der Universität, Professor Theo van Wyk, weilte zur Einweihung dieser Zweigstelle am Donnerstag and Freitag vergangener Woche in der Landeshauptstadt, um mit Studenten zu sprechen und den neuen Dienststellenleiter G. Coetzee vorzustellen. Im Rahmen eines Dämmershoppens sagte Professor van Wyk, mit diesem Schritt wolle die Universität ihren Studenten in Südwestafrika einen Dienst erweisen. Die Immatrikulation bei der Universität ist künftig in Windhoek möglich. Dasselbe gilt für die Versorgung mit Studienmaterial und Schreibwaren. Außerdem ist auch eine Bibliothek mit den notwendigsten Werken vorhanden, während die andere Lektüre aus der Bibliothek in Pretoria über die Windhoeker Dienststelle angefordert werden kann. Die Büros der Universität Südafrika befinden sich im neunten Stockwerk des Heiwal-Turmes im Enke-Haus.

KAPUUO REIST MORGEN NACH NEW YORK

Windhoek – Clemens Kapuuo wird Windhoek morgen verlassen, um nach New York zu reisen. Er ist von den Vereinten Nationen eingeladen worden und wird an Sitzungen verschiedener Komitees der Generalversammlung sowie auch an der Debatte des Weltsicherheitsrates über die Südwestafrikafrage teilnehmen. Kapuuo wird von J. P. Karuaihe begleitet. Karuaihe hat auch an den Gesprächen Kapuuos mit Dirk Mudge, MdE, teilgenommen. Kapuuo wird am Freitag in New York erwartet. Er fliegt am Donnerstagabend nach London, und anschließend weiter nach New York.

ERSTE SPENDEN FÜR AZ-BANTU-FONDS

Windhoek – Der AZ-Bantu-Fonds erhielt heute seine erste Spende. Wilfrid Metje übersandte der AZ einen Scheck in Höhe von 200 Rand. Am Freitag hatte die AZ bekanntgegeben, dass sie mit Genehmigung des Vizeministers für Bantuverwaltung und -erziehung, Punt Janson, Spenden für den neugegründeten Fonds zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Nichtweißen in städtischen und ländlichen Gebieten entgegennehme. Der Fonds war in der vergangenen Woche im Holiday Inn beim Jan-Smuts-Flughafen in Gegenwart von Harry Oppenheimer und Dr. Anton Rupert, die den Vizeminister am Tisch der Würdenträger links und rechts flankierten, aus der Taufe gehoben war den.

AFRIKANISCHES GIPFELTREFFEN IN TANSANIA

Daressalam – Die Präsidenten Kenneth Kaunda aus Sambia und Mobutu Sese Zeko aus Zaire haben Mwanza im Nordwesten Tansanias nach einem zweitägigen privaten Gipfeltreffen mit Präsident Julius Nyerere verlassen und sind heimgekehrt. Am Montag hatte Präsident ldi Amin sich ihnen für eineinhalb Stunden angeschlossen.

Die ugandische Luftwaffe hatte Mwanza vor etwa Monaten bombardiert, als Uganda und Tansania sich am Rande eines Krieges befanden, nachdem eine Invasion Ugandas durch Anhänger des abgesetzten ugandischen Präsidenten Milton Obote fehlgeschlagen war.

Nach seiner Unterredung mit den drei Präsidenten, in deren Rahmen er eine Botschaft des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat übermittelt hatte, kehrte Amin nach Kampala zurück. Der Inhalt der Botschaft Sadats wurde nicht bekanntgegeben, aber es wird allgemein angenommen, dass sie die Lage im Nahen Osten betrifft. Tansania, Sambia and Zaire haben kürzlich ihre diplomatischen Beziehungen mit Israel als Sympathiebezeigung mit den arabischen Ländern abgebrochen.

AUF DER SUCHE NACH UNO-„BLAUHELMEN“

New York/Tel Aviv/Kairo – Die letzten UNO-Mannschaften aus Zypern sind am Montag in Kairo eingetroffen. In 36 Flügen transportierte die britische Royal Air Force 593 Offiziere und Soldaten nach Ägypten. Auch 46 Fahrzeuge, Benzin, Zelte and Nahrungsmittel wurden mittransportiert. UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim hat Finnland ersucht, noch weitere Truppen zur Verfügung zu stellen. Finnland hat 219 Mann seines Friedenskorps auf Zypern eingesetzt, doch mochte Dr. Waldheim den Bestand der Finnen auf 600 bringen. Auch die Truppen auf Zypern müssen ersetzt werden. Die finnische Regierung hat bereits am Freitag beschlossen, etwa 1 000 Mann bereitzuhalten, damit einem offiziellen UNO-Gesuch sofort entsprochen werden könne.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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