Vor 50 Jahren
1973-10-31
EIN WORT FÜR DIE HOTELS
Windhoek – In Südwestafrika zahlen Gäste wesentlich niedrigere Hotelpreise, als das im Ausland der Fall ist, sagte Sam Davis, der Vorsitzende des SWA Fremdenverkehrsverbandes, in seinem Rechenschaftsbericht vor der Jahreshauptversammlung dieser Organisation. Das könne er aus eigener Erfahrung sagen. In Südwestafrika lagen die Preise nach seiner Meinung um 30 bis 40 Prozent unter denen des Auslands.
Davis sagte, in Südwestafrika gebe es 72 Hotels, von denen fünf die nichtweiße Gemeinschaft bedienen. Von den übrigen 67 sind 39 bereits klassifiziert, während die weiteren 28 Hotels sich jetzt darauf vorbereiten. Ferner gebe es sechs Gästefarmen und ein privates Rastlager.
BUSDIENST NICHT ZU RECHTFERTIGEN
Windhoek – Die Landeshauptstadt wird vorläufig kein öffentliches Verkehrsmittel für die weiße Bevölkerung bekommen. Eine entsprechende Empfehlung wird dem Windhoeker Stadtrat auf seiner ordentlichen Monatssitzung heute (18 Uhr) von der städtischen Exekutive vorgelegt. In der Begründung wird darauf hingewiesen, dass zur Zeit keine Berechtigung für die Einführung eines städtischen Busdienstes für die weiße Bevölkerung Windhoeks bestehe. Aus diesem Grunde soll diese Angelegenheit auf Eis gelegt werden, bis der Refund der Driessen-Kommission über Transportangelegenheiten bekannt ist.
KAVANGO BEKOMMT NEUEN CHEFMINISTER
Rundu – Die Vorbereitungen für die Eröffnung der ersten Sitzung der zweiten Gesetzgebenden Versammlung Kavangos durch Ministerpräsident B. J. Vorster laufen planmäßig. Die Eröffnung findet am 8. November in Rundu statt. Im Laufe des heutigen Tages werden die fünf neuen Minister, die jeweils einen Stamm Kavangos repräsentieren, einen neuen Chefminister wählen, der die Nachfolge des Häuptlings Linus Shashipapo antreten wird.
In unterrichteten Kreisen gilt Alfons Shoko Mayervero vom Mbukushu-Stamm als Favorit für das Amt des Chefministers. Von offizieller Seite wurde zu dieser Annahme jedoch keine Stellung genommen. Mayervero gilt als ausgesprochener Politiker und könnte im FaIle seiner Wahl der Gesetzgebenden Versammlung Kavangos neues Leben geben.
DIAMANTAN BESCHLAGNAHMEN
New York – Die Vereinten Nationen sollten alle Diamanten beschlagnahmen, die Südwestafrika verlassen. Dies forderte ein Sprecher Kenias bei den Vereinten Nationen. Nur durch scharfe Maßnahmen könne Beendigung des Mandats über Südwestafrika zum Durchbruch verholfen werden.
Rev. Michael Scott, dessen Beziehungen zum Kommunismus bekannt sind, forderte die Kirchen auf, vor allem die Kirche von England, die ihnen zur Verfügung stehenden Millionen in Gesellschaften in Südwestafrika zu investieren, die nicht auf Gewinnerzielung arbeiten und die den Lebens-Standard der Nichtweißen verbessern wollen. Er beschrieb Südwestafrika vor dem Treuhandkomitee der Vereinten Nationen als „eine kleine weiße Oligarchie über viele Millionen afrikanischer Menschen". Südwestafrika hat nur etwa 700 000 Einwohner.
CURD UND SIMONE BLEIBEN VERHEIRATET
Zürich – Eine Überraschung ließ in Zürich den Scheidungstermin von Curd Jürgens platzen: vor dem Bezirksgericht zog der Anwalt von Frau Simone Jürgens zu Verhandlungsbeginn die Scheidungsklage zurück. Für den Schauspieler wäre es die vierte Scheidung gewesen.
Simone Jürgens, die ihren Wohnsitz in Zollikofen bei Zürich hat, hatte die Scheidung vor den gerichtlichen Sommerferien eingereicht. Das Ende der großen Liebe von Curd und Simone füllte wochenlang die Klatschsparten der europäischen Zeitungen. Ob die Rücknahme der Scheidungsklage auch eine Versöhnung des Paares bedeutet, war in Zürich zunächst nicht zu erfahren.
ELVIS PRESLEY GESCHIEDEN
Santa Monica – Die Ehe von Elvis Presley und seiner Frau Priscilla ist in Santa Monica (Kalifornien) geschieden worden. Der jetzt 38-jährige Rock'n‘Roll-Sänger hatte die Scheidung vor einem Jahr eingereicht und mit den starken Anforderungen seines Berufes begründet. Bis zu sechs Monate im Jahr ist er unterwegs.
Das seit dem vorigen Jahr getrennt lebende Paar hatte sich auf Zahlungsverpflichtungen geeinigt, die für Elvis Presley Aufwendungen von Millionen Dollar bedeuten. Er muss an seine 27-jährige frühere Frau, mit der er sechs Jahre lang verheiratet war, zunächst innerhalb zehn Tagen 727 000 Dollar und später in monatlichen Raten von 6 000 Dollar noch einmal 720 000 Dollar zahlen. Für den Unterhalt seiner fünf Jahre alten Tochter Lisa muss der Sänger 4 000 Dollar monatlich aufbringen.
SONNTAGSFAHRVERBOT IN HOLLAND
Im Haag – Ab nächstem Sonntag ist es in den Niederlanden verboten, an Sonntagen Auto zu fahren. Die Maßnahme wurde notwendig, wie Wirtschaftsminister Ruud Lubbers erklärte, weil die ErdölgeseIlschaften die Regie über die schwindenden Benzinvorräte unterrichteten. Noch besitzen die Niederlande Vorräte für zwei Monate, ein weiterer Monat ist gesichert durch die Transporte, die sich noch auf See befinden. Zu den neun arabischen Ländern, die die Niederlande boykottieren, hat sich gestern Libyen als zehntes Land geseIlt. Die Araber wollen damit Druck auf die Niederlande ausüben, dass es in Israel auf Frieden dränge. Die Niederlande werden beschuldigt Israel unterstützt zu haben. Demgegenüber wird im Haag betont, dass die Niederlande sich neutral verhielten, wenn auch eine israelfreundliche Haltung des größten Teils der Bevölkerung zuzugeben sei.
Windhoek – In Südwestafrika zahlen Gäste wesentlich niedrigere Hotelpreise, als das im Ausland der Fall ist, sagte Sam Davis, der Vorsitzende des SWA Fremdenverkehrsverbandes, in seinem Rechenschaftsbericht vor der Jahreshauptversammlung dieser Organisation. Das könne er aus eigener Erfahrung sagen. In Südwestafrika lagen die Preise nach seiner Meinung um 30 bis 40 Prozent unter denen des Auslands.
Davis sagte, in Südwestafrika gebe es 72 Hotels, von denen fünf die nichtweiße Gemeinschaft bedienen. Von den übrigen 67 sind 39 bereits klassifiziert, während die weiteren 28 Hotels sich jetzt darauf vorbereiten. Ferner gebe es sechs Gästefarmen und ein privates Rastlager.
BUSDIENST NICHT ZU RECHTFERTIGEN
Windhoek – Die Landeshauptstadt wird vorläufig kein öffentliches Verkehrsmittel für die weiße Bevölkerung bekommen. Eine entsprechende Empfehlung wird dem Windhoeker Stadtrat auf seiner ordentlichen Monatssitzung heute (18 Uhr) von der städtischen Exekutive vorgelegt. In der Begründung wird darauf hingewiesen, dass zur Zeit keine Berechtigung für die Einführung eines städtischen Busdienstes für die weiße Bevölkerung Windhoeks bestehe. Aus diesem Grunde soll diese Angelegenheit auf Eis gelegt werden, bis der Refund der Driessen-Kommission über Transportangelegenheiten bekannt ist.
KAVANGO BEKOMMT NEUEN CHEFMINISTER
Rundu – Die Vorbereitungen für die Eröffnung der ersten Sitzung der zweiten Gesetzgebenden Versammlung Kavangos durch Ministerpräsident B. J. Vorster laufen planmäßig. Die Eröffnung findet am 8. November in Rundu statt. Im Laufe des heutigen Tages werden die fünf neuen Minister, die jeweils einen Stamm Kavangos repräsentieren, einen neuen Chefminister wählen, der die Nachfolge des Häuptlings Linus Shashipapo antreten wird.
In unterrichteten Kreisen gilt Alfons Shoko Mayervero vom Mbukushu-Stamm als Favorit für das Amt des Chefministers. Von offizieller Seite wurde zu dieser Annahme jedoch keine Stellung genommen. Mayervero gilt als ausgesprochener Politiker und könnte im FaIle seiner Wahl der Gesetzgebenden Versammlung Kavangos neues Leben geben.
DIAMANTAN BESCHLAGNAHMEN
New York – Die Vereinten Nationen sollten alle Diamanten beschlagnahmen, die Südwestafrika verlassen. Dies forderte ein Sprecher Kenias bei den Vereinten Nationen. Nur durch scharfe Maßnahmen könne Beendigung des Mandats über Südwestafrika zum Durchbruch verholfen werden.
Rev. Michael Scott, dessen Beziehungen zum Kommunismus bekannt sind, forderte die Kirchen auf, vor allem die Kirche von England, die ihnen zur Verfügung stehenden Millionen in Gesellschaften in Südwestafrika zu investieren, die nicht auf Gewinnerzielung arbeiten und die den Lebens-Standard der Nichtweißen verbessern wollen. Er beschrieb Südwestafrika vor dem Treuhandkomitee der Vereinten Nationen als „eine kleine weiße Oligarchie über viele Millionen afrikanischer Menschen". Südwestafrika hat nur etwa 700 000 Einwohner.
CURD UND SIMONE BLEIBEN VERHEIRATET
Zürich – Eine Überraschung ließ in Zürich den Scheidungstermin von Curd Jürgens platzen: vor dem Bezirksgericht zog der Anwalt von Frau Simone Jürgens zu Verhandlungsbeginn die Scheidungsklage zurück. Für den Schauspieler wäre es die vierte Scheidung gewesen.
Simone Jürgens, die ihren Wohnsitz in Zollikofen bei Zürich hat, hatte die Scheidung vor den gerichtlichen Sommerferien eingereicht. Das Ende der großen Liebe von Curd und Simone füllte wochenlang die Klatschsparten der europäischen Zeitungen. Ob die Rücknahme der Scheidungsklage auch eine Versöhnung des Paares bedeutet, war in Zürich zunächst nicht zu erfahren.
ELVIS PRESLEY GESCHIEDEN
Santa Monica – Die Ehe von Elvis Presley und seiner Frau Priscilla ist in Santa Monica (Kalifornien) geschieden worden. Der jetzt 38-jährige Rock'n‘Roll-Sänger hatte die Scheidung vor einem Jahr eingereicht und mit den starken Anforderungen seines Berufes begründet. Bis zu sechs Monate im Jahr ist er unterwegs.
Das seit dem vorigen Jahr getrennt lebende Paar hatte sich auf Zahlungsverpflichtungen geeinigt, die für Elvis Presley Aufwendungen von Millionen Dollar bedeuten. Er muss an seine 27-jährige frühere Frau, mit der er sechs Jahre lang verheiratet war, zunächst innerhalb zehn Tagen 727 000 Dollar und später in monatlichen Raten von 6 000 Dollar noch einmal 720 000 Dollar zahlen. Für den Unterhalt seiner fünf Jahre alten Tochter Lisa muss der Sänger 4 000 Dollar monatlich aufbringen.
SONNTAGSFAHRVERBOT IN HOLLAND
Im Haag – Ab nächstem Sonntag ist es in den Niederlanden verboten, an Sonntagen Auto zu fahren. Die Maßnahme wurde notwendig, wie Wirtschaftsminister Ruud Lubbers erklärte, weil die ErdölgeseIlschaften die Regie über die schwindenden Benzinvorräte unterrichteten. Noch besitzen die Niederlande Vorräte für zwei Monate, ein weiterer Monat ist gesichert durch die Transporte, die sich noch auf See befinden. Zu den neun arabischen Ländern, die die Niederlande boykottieren, hat sich gestern Libyen als zehntes Land geseIlt. Die Araber wollen damit Druck auf die Niederlande ausüben, dass es in Israel auf Frieden dränge. Die Niederlande werden beschuldigt Israel unterstützt zu haben. Demgegenüber wird im Haag betont, dass die Niederlande sich neutral verhielten, wenn auch eine israelfreundliche Haltung des größten Teils der Bevölkerung zuzugeben sei.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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