Vor 50 Jahren
1973-11-08
MEHR VCAMPINGPLÄTZE AN DER KÜSTE
Windhoek – Der provisorische Wohnwagenpark bei Hentiesbaai wird ab sofort geschlossen, und kein weiteres Zelten oder Übernachten auf diesem Platz ist erlaubt. Das gaben der Staatssekretär von Südwestafrika und der Vorsitzende des Rates für außerstädtische Entwicklung am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.
An die Stelle dieses Wohnwagenparks tritt ein Campinggelände mit 120 Parkplätzen bei Schakalspütz. Hier werden außerdem dieselben Einrichtungen wie bei Meile 14 geboten. Das bedeutet, dass eine Trinkwasserversorgung vorhanden ist, außerdem sind Duschen und Toiletten da, auch eine Müllabfuhr ist vorhanden. Eine direkte Verbindungsstraße zwischen Jakkalspütz und Hentiesbaai wird gebaut.
AUCH IN ZUZKUNFT GUTE ZUSAMMENARBEIT
Rundu – Die südafrikanische Regierung habe mit Dank die konsequente Haltung des Kavango-Volkes gegen den Terrorismus zur Kenntnis genommen, sagte Ministerpräsident B. Vorster, als er heute Vormittag die erste Sitzung der zweiten Gesetzgebenden Versammlung Kavangos offiziell eröffnete. Täglich werden grausame Taten an unschuldigen Menschen verübt. Und man dürfe sich nicht hinters Licht führen lassen, denn diese Terroristen wollten nicht Kavango oder irgendein anderes Volkes Land haben. Um ihre Ziele zu erreichen, versuchten sie, Chaos und Streit unter der einheimischen Bevölkerung zu verbreiten.
WIR BEWEGEN UNS DEM FRIEDEN ENTGEGEN“?
Kairo – Nach einem mehr als dreistündigen Gespräch zwischen Präsident Sadat und dem amerikanischen Außenminister erklärte Dr. Kissinger den Pressevertretern: „Wir bewegen uns dem Frieden entgegen" und Präsident Sadat, der neben Kissinger saß, fügte hinzu: „Ich stimme mit ihm überein". Kurz danach sprach Kissinger zwanzig Minuten am Telefon mit Präsident Nixon. Er ist heute nach Amman weitergeflogen, um mit König Hussein von Jordanien zu sprechen, und am Abend wird er in der saudi-arabischen Hauptstadt El-Riad erwartet.
Über das Gespräch unter vier Augen ist wenig bekanntgeworden. Es zeichneten sich aber sofort zwei EntwickIungen ab:
Die USA und Ägypten werden die seit sechs Jahren unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen.
KAPUUO SCHLIESST GEWALT NICHT MEHR AUS
New York – Hererochef Clemens Kapuuo stellte gestern seine bisher verfolgte Politik des Gewaltverzichts auf einer Pressekonferenz in New York in Frage. Er forderte die Generalversammlung auf, eine Aktion zu beschließen, um die UNO-Anwesenheit in Südwestafrika herzustellen. Er lehnte es ab, klar zu sagen, ob dies mit oder ohne Gewalt geschehen sollte. Stattdessen erläuterte er: „Ich möchte der UNO nicht vorschreiben, welche Methoden sie zu gebrauchen hat. Es ist Sache der UNO, hierüber zu entscheiden." In Südwestafrika hatte Kapuuo stets und ausdrücklich Gewalt als Mittel zur Änderung der Situation abgelehnt.
Kapuuo konferierte gestern mit UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim und sprach zur afrikanischen Gruppe bei den Vereinten Nationen
EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ZURÜCKGESTELLT
Port Elizabeth – Die einstweilige Verfügung des Obergerichts in Windhoek gegen den Verkauf von Citroens in Südwestafrika durch andere Verkäufer ist widerrufen worden, erklärte J. W. Priest, der Generaldirektor von Citroen South Africa, am Mittwoch in Port Elizabeth. Das Obergericht hatte am Dienstag die einstweilige Verfügung zurückgestellt und bestimmt, dass Prestige Motors die Gerichtskosten dieses Verfahrene zu tragen habe.
Prestige Motors in Windhoek waren bisher die offiziellen Vertreter für Citroen in Südwestafrika. Ihnen wurde die Vertretung jedoch kürzlich abgenommen und der Firma PMC Motors (Jürgen Pack) Übergeben, woraufhin Prestige Motors eine einstweilige Verfügung beim Obergericht beantragte, dass die neue Firma keine Citroens verkaufen dürfte.
ISRAELIS SIND UNZUFRIEDEN
Tel Aviv – Israelische Bürger verstehen ihre Regierung nicht mehr und äußern offen ihren Unmut. Sie können nicht begreifen, wie das Kabinett in Jerusalem es zulassen konnte, dass rund 20 000 Soldaten der am Suezkanal von israelischen Truppen umzingelten ägyptischen 3. Armee mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden.
Israel, das schon durch die Annahme der Feuereinstellung, um den kurz bevorstehenden Sieg über die Ägypter betrogen wurde, so meint der Mann auf der Straße habe nun eine weitere Konzession gebracht, ohne auch nur eine Gegenleistung von arabischer Seite zu erhalten.
DRASTISCHE BRENNSTOFFEINSPARUNGEN IN DEN USA
Washington/London/Paris – Präsident Nixon fordertes am Mittwochabend die Amerikaner auf, angesichts der Brennstoffverknappung Opfer zu bringen. Diese seien notwendig, um dem Wirtschaftsleben nicht zu schaden. Die USA sehen sich einer ernsten Erdölkrise gegenüber, die sich schon vor dem neuen im Nahen Osten abgezeichnet habe, nun aber durch das arabische Embargo verschärft worden sei. Er werde den Kongress ersuchen, folgenden Maßnahmen zuzustimmen:
Ausdehnung der Sommerzeit auf das ganze Jahr:
Lockerung der Luftverschmutzungsbestimmungen, um die Verwendung von billigerem Öl zu ermöglichen;
Kürzung der Arbeitszeit in bestätigten Unternehmen; Herabsetzung der Geschwindigkeit auf Autobahnen.
Nixon erklärte weiter, es würden Vorbereitungen getroffen, um, wenn nötig, sofort die Benzinrationierung einzuführen. Auch Reklamebeleuchtungen sollen eingeschränkt werden. Die Staatsgouverneure werden aufgefordert, dafür zu sorgen, dass gewisse Stadtteile nicht mehr mit Autos befahren werden dürfen.
Windhoek – Der provisorische Wohnwagenpark bei Hentiesbaai wird ab sofort geschlossen, und kein weiteres Zelten oder Übernachten auf diesem Platz ist erlaubt. Das gaben der Staatssekretär von Südwestafrika und der Vorsitzende des Rates für außerstädtische Entwicklung am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.
An die Stelle dieses Wohnwagenparks tritt ein Campinggelände mit 120 Parkplätzen bei Schakalspütz. Hier werden außerdem dieselben Einrichtungen wie bei Meile 14 geboten. Das bedeutet, dass eine Trinkwasserversorgung vorhanden ist, außerdem sind Duschen und Toiletten da, auch eine Müllabfuhr ist vorhanden. Eine direkte Verbindungsstraße zwischen Jakkalspütz und Hentiesbaai wird gebaut.
AUCH IN ZUZKUNFT GUTE ZUSAMMENARBEIT
Rundu – Die südafrikanische Regierung habe mit Dank die konsequente Haltung des Kavango-Volkes gegen den Terrorismus zur Kenntnis genommen, sagte Ministerpräsident B. Vorster, als er heute Vormittag die erste Sitzung der zweiten Gesetzgebenden Versammlung Kavangos offiziell eröffnete. Täglich werden grausame Taten an unschuldigen Menschen verübt. Und man dürfe sich nicht hinters Licht führen lassen, denn diese Terroristen wollten nicht Kavango oder irgendein anderes Volkes Land haben. Um ihre Ziele zu erreichen, versuchten sie, Chaos und Streit unter der einheimischen Bevölkerung zu verbreiten.
WIR BEWEGEN UNS DEM FRIEDEN ENTGEGEN“?
Kairo – Nach einem mehr als dreistündigen Gespräch zwischen Präsident Sadat und dem amerikanischen Außenminister erklärte Dr. Kissinger den Pressevertretern: „Wir bewegen uns dem Frieden entgegen" und Präsident Sadat, der neben Kissinger saß, fügte hinzu: „Ich stimme mit ihm überein". Kurz danach sprach Kissinger zwanzig Minuten am Telefon mit Präsident Nixon. Er ist heute nach Amman weitergeflogen, um mit König Hussein von Jordanien zu sprechen, und am Abend wird er in der saudi-arabischen Hauptstadt El-Riad erwartet.
Über das Gespräch unter vier Augen ist wenig bekanntgeworden. Es zeichneten sich aber sofort zwei EntwickIungen ab:
Die USA und Ägypten werden die seit sechs Jahren unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen.
KAPUUO SCHLIESST GEWALT NICHT MEHR AUS
New York – Hererochef Clemens Kapuuo stellte gestern seine bisher verfolgte Politik des Gewaltverzichts auf einer Pressekonferenz in New York in Frage. Er forderte die Generalversammlung auf, eine Aktion zu beschließen, um die UNO-Anwesenheit in Südwestafrika herzustellen. Er lehnte es ab, klar zu sagen, ob dies mit oder ohne Gewalt geschehen sollte. Stattdessen erläuterte er: „Ich möchte der UNO nicht vorschreiben, welche Methoden sie zu gebrauchen hat. Es ist Sache der UNO, hierüber zu entscheiden." In Südwestafrika hatte Kapuuo stets und ausdrücklich Gewalt als Mittel zur Änderung der Situation abgelehnt.
Kapuuo konferierte gestern mit UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim und sprach zur afrikanischen Gruppe bei den Vereinten Nationen
EINSTWEILIGE VERFÜGUNG ZURÜCKGESTELLT
Port Elizabeth – Die einstweilige Verfügung des Obergerichts in Windhoek gegen den Verkauf von Citroens in Südwestafrika durch andere Verkäufer ist widerrufen worden, erklärte J. W. Priest, der Generaldirektor von Citroen South Africa, am Mittwoch in Port Elizabeth. Das Obergericht hatte am Dienstag die einstweilige Verfügung zurückgestellt und bestimmt, dass Prestige Motors die Gerichtskosten dieses Verfahrene zu tragen habe.
Prestige Motors in Windhoek waren bisher die offiziellen Vertreter für Citroen in Südwestafrika. Ihnen wurde die Vertretung jedoch kürzlich abgenommen und der Firma PMC Motors (Jürgen Pack) Übergeben, woraufhin Prestige Motors eine einstweilige Verfügung beim Obergericht beantragte, dass die neue Firma keine Citroens verkaufen dürfte.
ISRAELIS SIND UNZUFRIEDEN
Tel Aviv – Israelische Bürger verstehen ihre Regierung nicht mehr und äußern offen ihren Unmut. Sie können nicht begreifen, wie das Kabinett in Jerusalem es zulassen konnte, dass rund 20 000 Soldaten der am Suezkanal von israelischen Truppen umzingelten ägyptischen 3. Armee mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden.
Israel, das schon durch die Annahme der Feuereinstellung, um den kurz bevorstehenden Sieg über die Ägypter betrogen wurde, so meint der Mann auf der Straße habe nun eine weitere Konzession gebracht, ohne auch nur eine Gegenleistung von arabischer Seite zu erhalten.
DRASTISCHE BRENNSTOFFEINSPARUNGEN IN DEN USA
Washington/London/Paris – Präsident Nixon fordertes am Mittwochabend die Amerikaner auf, angesichts der Brennstoffverknappung Opfer zu bringen. Diese seien notwendig, um dem Wirtschaftsleben nicht zu schaden. Die USA sehen sich einer ernsten Erdölkrise gegenüber, die sich schon vor dem neuen im Nahen Osten abgezeichnet habe, nun aber durch das arabische Embargo verschärft worden sei. Er werde den Kongress ersuchen, folgenden Maßnahmen zuzustimmen:
Ausdehnung der Sommerzeit auf das ganze Jahr:
Lockerung der Luftverschmutzungsbestimmungen, um die Verwendung von billigerem Öl zu ermöglichen;
Kürzung der Arbeitszeit in bestätigten Unternehmen; Herabsetzung der Geschwindigkeit auf Autobahnen.
Nixon erklärte weiter, es würden Vorbereitungen getroffen, um, wenn nötig, sofort die Benzinrationierung einzuführen. Auch Reklamebeleuchtungen sollen eingeschränkt werden. Die Staatsgouverneure werden aufgefordert, dafür zu sorgen, dass gewisse Stadtteile nicht mehr mit Autos befahren werden dürfen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen