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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-11-16
STRASSENBAUPLÄNE

Witbank – Die südafrikanische Transportkommission wird innerhalb der nächsten zehn Jahre etwa 1,4 Milliarden Rand für den Bau von mehrbahnigen Überlandstraßen zwischen den wichtigsten Zentren Südafrikas brauchen. Das kündigte Vizeverkehrsminister J. W. Rail am Mittwoch in Witbank an. Diese Straßen werden Kapstadt mit der südlichen Grenze Rhodesien sowie der südlichen Grenze in Mosambik und Südwestafrika verbinden. Ebenso ist eine große Straße von Durban nach Johannesburg and von Pretoria zur Westgrenze Mosambiks geplant. Der Vizeminister betonte, dass im Ausland die Todesrate auf mehrbahnigen Überlandstraßen um das Vierfache niedriger als auf anderen Straßen

„UNTERNEHMEN TOTE STÄDTE"

Paris – Französische Ladenbesitzer verwandelten Paris und andere große französische Städte gestern in Geisterstädte. Aus Protest gegen die neue Regierungs-Preiskontrolle schlossen Bäcker, Fleischer, Lebensmittelhändler, Restaurants, Cafés, Banken und Tankstellen. Obwohl Büro- und Fabrikarbeiter wie gewöhnlich zur Arbeit gingen, war dies die vollkommenste Stilllegung des öffentlichen Pariser Lebens seit Menschengedenken.

Fast alle Ladeninhaber schlossen sich dem allgemeinen Protest an. Dieser Protest folgt auf einen einwöchigen Streik der Gemüsehändler, die sich von den neuen Maßnahmen der Regierung am meisten bedroht fühlen.

WARUM NICHT DIE ARABER BOYKOTTIEREN?

Straßburg/Washington – In den westeuropäischen und amerikanischen Staaten nimmt die Verstimmung gegen die Araber ständig zu. Fast alle werden gezwungen, infolge der Kürzung der Erdöllieferungen um 25 Prozent drastische Maßnahmen zur Einsparung des Brennstoffverbrauchs zu ergreifen. Dazu kommt, dass sich das Erdöl ständig verteuert. Libyen erhöhte am Donnerstag den Fasspreis um 14 amerikanische Cents, so dass ein Fass Rohöl jetzt 9,61 Dollars kostet. Der libysche Ministerpräsident Abdel-Salam Jalloud erklärte, die Maßnahme sei als Repressalie gegen die Erdölgesellschaften ergriffen worden, weil diese „eigensinnig" seien. Die Gesellschaften würden einen Gewinn von etwa 20 Dollars je Fall erzielen, während sie doch mindestens 10 Dollars den Verteilern überlassen könnten.

Den ersten Gedanken eines Boykotts der Araber steilte das Parlament der Europäischen Gemeinschaft zur Diskussion. Die Araber müssten gezwungen werden, den Ölboykott gegen die Niederlande aufzuheben. Konservative britische und dänische Gruppen versuchten zwar vor der Abstimmung, einen Hinweis in der Resolution über einen Boykott der Araber zu verhindern, doch drang der Mehrheitsantrag durch, wobei das Parlament viel weiter ging als die EG-Minister in ihrer Nahosterklärung vor einer Woche. In der Resolution heißt es, „man sollte die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, wirtschaftliche Gegenmaßnahmen gegenüber Drittländern zu ergreifen". Die Resolution empfiehlt auch die Festlegung einer gemeinsamen Energiepolitik auf der Grundlage der Zusammenarbeit der neun Mitgliedstaaten.

URTEILSVERKÜNDUNG

Swakopmund – Die Urteilsverkündung in dem Prozess gegen drei Angehörige der SWAPO Youth League soll. in Laufe des heutigen Nachmittags erfolgen. Die Zeugenvernehmung und das Kreuzverhör wurden am Donnerstagnachmittag abgeschlossen. Am Donnerstag kam es wieder zu Störungen des Verfahrens, als die Angeklagten vor ihrer Zeugenaussage den Eid ablegen sollten.

Gerichtspräsident F. H. Badenhorst ermahnte die drei Angeklagten, den Eid ordnungsgemäß abzulegen. Der Angeklagte Jacob Nghidinua hatte zuvor seinen rechten Arm erhoben und damit gewinkt, während er die Worte sagte: „Gott helfe mir, dass ich die Wahrheit rede", und nicht wie vorgeschrieben, zwei Finder der rechten Hand erhoben und gesagt: „So helfe mir Gott". Gerichtspräsident Badenhorst ermahnte daraufhin alle drei Angeklagten, dass seine Geduld nun langsam am Ende sei.

Im Laufe des Verhörs am Mittwoch hatte der Angeklagte Jeremia Ekandjo (26), der Vorsitzende der SWAPO Youth League, behauptet, dass „Namibia" Anfang nächsten Jahres „befreit" sein werde. Der stellvertretende Vorsitzende dieser Bewegung, der 24-jährige Jacob Nghidinua, beschuldigte das Obergericht, „nichts als ein unterirdisches Loch" zu sein, während alle drei dem Gericht zu verstehen gaben, dass sie sein Urteil nicht anerkennen würden.

Nachdem Gerichtspräsident Badenhorst den Angeklagten, die auf Rechtsbeistand verzichtet hatten, ausführlich erläutert hatte, in welcher Form sie dem Gericht ihre Verteidigung präsentieren konnten, wollten sie unter Eid ihre Zeugenaussagen machen. Sie verzichteten jedoch darauf und begannen, politische Propagandareden zu halten, in denen sie das Gericht darauf hinwiesen, dass es nach dem Urteil des Internationalen Gerichtshofes von 1971 überhaupt nicht zuständig sei. Badenhorst sagte den Angeklagten, dass seine Geduld allmählich nachlasse und da dieser Prozess nach der herrschenden Gerichtsordnung geführt werde.

AUSTAUSCH VON GEFANGENEN KRIEGSVERLETZTEN

Tel Aviv/Kairo – Am Donnerstag wurden zwischen Ägypten und Israel die ersten Kriegsverletzten ausgetauscht. Die Transporte erfolgen unter Aufsicht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, das bei der schweizerischen Luftfahrtgesellschaft Balair in Basel, einer Tochtergesellschaft der Swissair, Flugzeuge mit schweizerischer Besatzung charterte. In jedem Flugzeug befinden sich auch ein schweizer Arzt und eine schweizerische Krankenschwester. Das erste Flugzeug brachte 26 gefangene und verletzte Israelis von Kairo nach Tel Aviv, das zweite 45 verletzte Ägypter von Tel Aviv nach Kairo. Auf beiden Seiten wurden verschärfte Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Der Austausch wird etwa eine Woche dauern, worauf die unverletzten Kriegsgefangenen folgen. In Israel befinden sich etwa 6 900 Ägypter, sowie hundert Syrer, Marokkaner, Iraker und Jordanier. Syrien halt etwa hundert israelische

Kriegsgefangene. Das Waffenstillstandsabkommen erwähnt jedoch die Kriegsgefangenen von der syrischen Front nicht, und man weiß nicht, was mit ihnen geschehen soll.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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