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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1973-11-21
WINDHOEKS AMATEUR-AUSSTELLUNG

Windhoek – Eine nie gesehene bunte Vielfalt von Gemälden, Batiken, Sgraffitos und Holzschnitzereien bevölkert zurzeit die Windhoeker Kunstgalerie. Ein Nebenraum ist mit noch bunterer Kinderkunst geradezu überfüllt. Hinter diesen Ausstellungen steht das sogenannte Studio Eins, personifiziert durch Christine Marais mit ihren großen und kleinen Schülerinnen und Schülern. Advokatin Karin Blum eröffnete gestern Abend die Ausstellung.

Windhoek hat noch nie eine derart interessante und vielseitige Ausstellung von Amateurkunst gesehen. Das war das übereinstimmende Urteil der zahlreichen Eröffnungsbesucher. Unbekannt war den meisten Besuchern auch das in Windhoek weitgestreute Interesse an Kunst, Kunstgewerbe und der aktiven Betätigung in diesen Disziplinen.

PLÄDOYER FÜR ÖFFENTLICHES VERKEHRSMITTEL

Windhoek – Ein eindringliches Plädoyer für die Einrichtung eines öffentlichen Verkehrsmittels in Windhoek lieferte der Landesratsabgeordnete Frans van Zyl (Windhoek-Ost) am Dienstag in der Debatte zum Nachtragshaushalt für das Finanzjahr 1973/74. Die Administration sollte dabei eine richtungweisende Rolle spielen.

Zum Anlag seines Appells nahm van Zyl den Etatposten „Subvention des Brennstoffs", nach dem 32 200 Rand an die Ölgesellschaften in Südwestafrika abgeführt werden sollen, und meinte, die gegenwärtige Brennstoffversorgungskrise sei gekommen, „um bei uns zu bleiben". „Wir erleben zurzeit den Höhepunkt einer allgemeinen Krise. Es wird in Zukunft nicht mehr alles so bleiben, wie es bisher war", fügte der Abgeordnete hinzu.

Die ölproduzierenden Länder hätten diese Krise nun dazu verwendet, vor den Augen der Welt ihre Sache zu vertreten. Die vorhandenen Ölquellen erschöpften sich allmählich. Die Welt sei wiederholt gewarnt worden, dass sie neue Energiequellen erschließen müsse. „Offenbar bedurfte es eines Nahostkrieges, die Welt wachzurütteln“, sagte van Zyl.

KOCHEN –EINMAL ANDERS

Windhoek – Fastkopi, Agenten für SHARP Büromaschinen haben ein neues Gerät auf den Windhoeker Markt gebracht. Sauber wie eine Büromaschine, präzise wie eine Addiermaschine, so einfach zu bedienen wie ein Telefon (eines, das funktioniert): einen Mikrowellenofen.

Bei Frau Antje Klein, Vertreterin für Fastkopi, im Hause aßen wir am Freitag Mikrowellenspeisen, das heißt, Speisen, die in dem neuen Mikrowellenofen zubereitet worden waren. Mein anfängliches Misstrauen verwandelte sich nach dem ersten Bissen schon in eine Anwandlung eines Appetites größeren Ausmaßes. Dieser Anwandlung wurde dann im Laufe des Gespräches und der Vorstellung des Ofens vollauf Genüge getan – mit weiteren Mikrowellenspeisen.

Wir aßen z.B. Kekse, echte Mikrowellenkekse. Zweieinhalb Minuten hatte es gedauert, diese Kekse zu backen! Deshalb heißt es in dem Prospekt dieses neuartigen Ofens nicht zu Unrecht: Der super-kompakte Herd, der Stunden zu Minuten reduziert. Der Speck, den man morgens zum Ei isst, ist in einer Minute gar. Auf einer Papierserviette kommt er in den Ofen, man stellt die Schaltuhr auf eine Minute ein, es klingelt, und der Speck ist fertig. Ohne Pfanne, ohne Butter oder Margarine, ohne anzubrennen oder klein und verschrumpelt zu werden – eben nur mit Mikrowellen. So ähnlich wie dem Speck geht es allen anderen Speisen, gleich, ob sie in fester oder flüssiger Form sind. Wir aßen Schnittchen, eine Scheibe Toast, Schinken darauf, Käse darüber, und obendrauf war eine Scheibe Tomate. Nach eineinhalb Minuten war das Schnittchen herrlich heiß und schmeckte wunderbar. Die Milch für den Kaffee war zu kalt. Nach einer halben Minute im Ofen war sie heiß. Und den schrecklichen Geruch angebrannter Mitch wird man mit dem neuen Mikrowellenherd im Haus nie mehr verspüren, denn es kann nichts anbrennen.

DIE WICHTIGE ROLLE DER SWAWEK

Windhoek – Die Stadtverwaltungen Windhoek und Walvis Bay würden heute bereits einen höheren Einheitspreis für ihre Elektrizitätsversorgung zahlen müssen, wenn sie Eigenproduzenten und keine Stromabnehmer der südwestafrikanischen Wasser- und Elektrizitätsversorgungsgesellschaft (SWAWEK) wären. Das erklärte Advokat Eben van Zijl, MdE und Aufsichtsratsvorsitzender dieser Gesellschaft, am Dienstag im Landesrat.

Durch eine gewisse Kontroverse um anvisierte Tariferhöhungen sei die SWAWEK in den Augen der Öffentlichkeit in ein schiefes Licht gerückt worden. Er fühle sich verpflichtet, hier eine Korrektur vorzunehmen. Die SWAWEK sei aufgrund einer Empfehlung der Odendaal-Kommission zustande gekommen, um der allgemeinen Entwicklung Südwestafrikas zu dienen und das Land mit Wasser und Elektrizität zu versorgen. Die Rolle der SWAWEK müsse daher an den nationalen Belangen und nicht an den Interessen einzelner Stadtverwaltungen oder Minen gemessen werden.

ERNENNUNG FORDS GESICHERT

Washington – Das Justizkomitee des amerikanischen Senats hat gestern Nachmittag der Ernennung Gerald Fords zum Vizepräsidenten einmütig zugestimmt. Jetzt bedarf es noch der Zustimmung des gesamten Senats und des Repräsentantenhauses. Der Senat wird voraussichtlich am kommenden Dienstag über Ford abstimmen. Es wird erwartet, dass der designierte Vizepräsident vom ganzen Senat unterstützt wird. Das Rechtskomitee des Repräsentantenhauses wird heute oder morgen die Vernehmung Fords abschließen, aber das ganze Haus wird erst Ende nächster oder in der ersten Dezemberwoche über die Nominierung abstimmen.

DAS GESCHENK DES BUNDESPRÄSIDENTEN

London – Ein über 300 Jahre alter Stich von Lüneburg und Umgebung – das ist das Hochzeitsgeschenk Bundespräsident Gustav Heinemanns für Prinzessin Anne und Hauptmann Mark Phillips. Das 60 mal 80 Zentimeter große Bild von J. Mellinger aus der Werkstatt des holländischen Kupferstechers Blouw, im Jahre 1640 entstanden, zeigt auch den Ort Bergen Hohne – die letzte Garnison Hauptmann Phillips vor seiner Versetzung an die Militärakademie Sandhurst. „Ducatus lueneburgensis adjatie que regionium delineateum“ ist der volle Titel des Werkes.

KURZ BERICHTET

Peking – Eine der größten Menschenmengen, die Peking dieses Jahr gesehen hat, hieß am Sonntag den Vietkong-Führer Nguyen Huuo Tho herzlich und stürmisch willkommen. Er ist der sechste wichtige ausländische Würdenträger, der China innerhalb zweieinhalb Monaten besucht.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-21

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