Vor 50 Jahren
1973-11-22
DER DIALOG MUSS FORTGESETZT WERDEN
Windhoek – Der Senior der Südwester Exekutive, Dirk Mudge, nahm den Abschluss der Debatte zum Nachtragshaushalt am Mittwoch im Landesrat zum Anlass, einen kurzen Bericht seines Besuches bei den Vereinten Nationen zu geben, und nahm auch Stellung zu Äußerungen des Hereroführers Clemens Kapuuo in New York. Mudge betonte in seinen Ausführungen jedoch, dass er die Zeit nicht für reif halte, zu viel über diese Angelegenheiten zu sagen, da er unter keinen Umstanden den bestehenden Dialog in irgendeiner Form benachteiligen wolle. Er halte es für äußerst wichtig, dass der Dialog fortgeführt werde.
In seinem Gespräch mit Kapuuo seien sie gegenseitig übereingekommen, dass keiner etwas tun oder sagen wurde, was diesen Dialog beeinträchtigen und beenden wurde. Bedauerlicherweise habe Kapuuo gewisse unglückliche Äußerungen gemacht.
Mudge wiederholte seinen Standpunkt, dass die Probleme Südwestafrikas von niemandem anders als der einheimischen Bevölkerung selbst gelöst würden. Das werde in enger Zusammenarbeit mit Südafrika erfolgen. Nach seinem Besuch bei den Vereinten Nationen sei er in seiner Auffassung noch wesentlich bestärkt worden Die Mehrheit der Mitglieder dieser Weltorganisation interessierten sich überhaupt nicht für eine friedliche Lösung. Sie riefen nach revolutionären Methoden.
STRENGE MASSNAHMEN GEGEN VERKEHRSSÜNDER
Windhoek – Automobilisten in Südwestafrika müssen in absehbarer Zukunft mit strengeren Maßnahmen bei Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit im Verkehr rechnen. Das geht aus einer Erklärung von Adolf Brinkman, MdE, vor dem Landesrat am Mittwoch hervor. Er gab bekannt, dass die Exekutive am 31. Oktober dieses Jahres einen entsprechenden Beschluss gefasst habe.
In Zukunft hat die Verkehrspolizei den Auftrag, ihr Auge besonders auffahrlassige und rücksichtslose Fahrer zu richten. Wo ihnen diese begegnen, müssen sie einen Bericht fiber deren Verhalten im Verkehr vorlegen, der dann an den Administrator weitergeleitet wird. Dieser kann seinerseits eine Befähigungsprüfung solcher Autofahrer veranlassen. Auch aus den Unfallsberichten der Polizei an das Statistische Amt in Pretoria, von denen der Administration Abschriften zur Verfügung gestellt werden, können Personen noch einmal zu einer Preisung ihrer Fahrtauglichkeit gezwungen werden. Brinkman betonte in diesem Zusammenhang, dass man ihnen ausreichende Gelegenheit geben sich auf die Prüfung vorzubereiten Falls sich diese zu zweiten Mal nicht bestehen sollten, müsse man ihnen den Führerschein abnehmen Die Exekutive sehe hierin eine Methode, rücksichtslose Fahrer, die die Verkehrsgesetze missachten, aus dem Verkehr zu ziehen and damit die Unfallsgefahr zu verringern
PROARABISCHE STELLUNGSNAHME
Tokio – In einer proarabischen Erklärung fordert die japanische Regierung Israel auf, alle 1967 besetzten arabischen Gebiete zu räumen. Japan werde unter Umständen seine Politik gegenüber Israel revidieren. Japan sah sich zu dieser Erklärung gezwungen, weil es nicht auf der Lisle der araberfreundliehen Lander steht und unter der Kürzung der ErdöIlieferungen mehr leiden müsse als jedes andere Industrieland. In der Erklärung tritt Japan für die Respektierung der Integrität und Sicherheit aller Lander des Nahen Osten und für die Anerkennung der legitimen Rechte der Palästiner ein.
OAE BESCHLIESST WIRTSCHAFTSEMBARGO
Addis Abeba – Der Ministerrat der Organisation für Afrikanische Einheit (OAE) hatte auf seiner Tagung in Addis Abeba zwei Resolutionen, durch die alle Mitglieder und befreundete Staaten aufgefordert werden, über Israel, Portugal, Südafrika und Rhodesien ein totales Wirtschaftsembargo zu verhängen. Besonders wird an die arabischen und anderen erdölproduzierenden Staaten appelliert, kein Erdöl an diese Staaten zu liefern. Das Erdölverbot soll als Waffe gegen die „rassistischen Regime" im südlichen Afrika eingesetzt werden. Von den arabischen Mitgliedern (Libyen, Ägypten, Marokko, Tunesien, Algerien und Sudan) produzieren nur Libyen and Algerien Erdöl.
Die Verbindung der israelischen Frage mit dem Kampf gegen die weißen Regierungen im südlichen Afrika ergibt sich nach Auffassung der OAE daraus, dass „die kolonialistischen, rassistischen und Apartheidsregime im südlichen Afrika und die Expansionspolitik des kriegerischen Israel Teil einer Politik bilden, die darauf hinausgeht, den ganzen afrikanischen Kontinent einzukreisen und zu beherrschen". Die USA werden verurteilt, weil sie Israel militärische Hilfe leisteten.
LON NOL SPÜRT EIGENE BOMBEN
Phnom Penh – Ein Flugzeug der kambodschanischen Luftwaffe bombardierte am Montag den Palast des Präsidenten in Phnom Penh. Im Palest war zu der Zeit eine Kabinettssitzung im Gange. Rauchwolken stiegen aus dem Palast hervor, doch wissen informierte Quellen zu berichten, dass Präsident Lon Nol and seine Minister nicht verletzt worden sind. Drei Wachen wurden getötet und fünf andere Personen verletzt durch die Explosion von vier Bomben. Auch das Gebäude hat erheblichen Schaden genommen. Die Luftabwehrgeschütze vor dem Palast wurden nicht gegen das Flugzeug eingesetzt, doch eröffneten Wachen mit Gewehren das Feuer auf den T-28-Bomber.
Es war dies das zweite Mal, dass ein Flugzeug der eigenen Luftwaffe den Präsidentenpalast bombardierte. Am 17. März warf Haupmann So Potra zwei Bomben auf den Palast ab, die 20 Personen töteten und 35 verwundeten.
Windhoek – Der Senior der Südwester Exekutive, Dirk Mudge, nahm den Abschluss der Debatte zum Nachtragshaushalt am Mittwoch im Landesrat zum Anlass, einen kurzen Bericht seines Besuches bei den Vereinten Nationen zu geben, und nahm auch Stellung zu Äußerungen des Hereroführers Clemens Kapuuo in New York. Mudge betonte in seinen Ausführungen jedoch, dass er die Zeit nicht für reif halte, zu viel über diese Angelegenheiten zu sagen, da er unter keinen Umstanden den bestehenden Dialog in irgendeiner Form benachteiligen wolle. Er halte es für äußerst wichtig, dass der Dialog fortgeführt werde.
In seinem Gespräch mit Kapuuo seien sie gegenseitig übereingekommen, dass keiner etwas tun oder sagen wurde, was diesen Dialog beeinträchtigen und beenden wurde. Bedauerlicherweise habe Kapuuo gewisse unglückliche Äußerungen gemacht.
Mudge wiederholte seinen Standpunkt, dass die Probleme Südwestafrikas von niemandem anders als der einheimischen Bevölkerung selbst gelöst würden. Das werde in enger Zusammenarbeit mit Südafrika erfolgen. Nach seinem Besuch bei den Vereinten Nationen sei er in seiner Auffassung noch wesentlich bestärkt worden Die Mehrheit der Mitglieder dieser Weltorganisation interessierten sich überhaupt nicht für eine friedliche Lösung. Sie riefen nach revolutionären Methoden.
STRENGE MASSNAHMEN GEGEN VERKEHRSSÜNDER
Windhoek – Automobilisten in Südwestafrika müssen in absehbarer Zukunft mit strengeren Maßnahmen bei Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit im Verkehr rechnen. Das geht aus einer Erklärung von Adolf Brinkman, MdE, vor dem Landesrat am Mittwoch hervor. Er gab bekannt, dass die Exekutive am 31. Oktober dieses Jahres einen entsprechenden Beschluss gefasst habe.
In Zukunft hat die Verkehrspolizei den Auftrag, ihr Auge besonders auffahrlassige und rücksichtslose Fahrer zu richten. Wo ihnen diese begegnen, müssen sie einen Bericht fiber deren Verhalten im Verkehr vorlegen, der dann an den Administrator weitergeleitet wird. Dieser kann seinerseits eine Befähigungsprüfung solcher Autofahrer veranlassen. Auch aus den Unfallsberichten der Polizei an das Statistische Amt in Pretoria, von denen der Administration Abschriften zur Verfügung gestellt werden, können Personen noch einmal zu einer Preisung ihrer Fahrtauglichkeit gezwungen werden. Brinkman betonte in diesem Zusammenhang, dass man ihnen ausreichende Gelegenheit geben sich auf die Prüfung vorzubereiten Falls sich diese zu zweiten Mal nicht bestehen sollten, müsse man ihnen den Führerschein abnehmen Die Exekutive sehe hierin eine Methode, rücksichtslose Fahrer, die die Verkehrsgesetze missachten, aus dem Verkehr zu ziehen and damit die Unfallsgefahr zu verringern
PROARABISCHE STELLUNGSNAHME
Tokio – In einer proarabischen Erklärung fordert die japanische Regierung Israel auf, alle 1967 besetzten arabischen Gebiete zu räumen. Japan werde unter Umständen seine Politik gegenüber Israel revidieren. Japan sah sich zu dieser Erklärung gezwungen, weil es nicht auf der Lisle der araberfreundliehen Lander steht und unter der Kürzung der ErdöIlieferungen mehr leiden müsse als jedes andere Industrieland. In der Erklärung tritt Japan für die Respektierung der Integrität und Sicherheit aller Lander des Nahen Osten und für die Anerkennung der legitimen Rechte der Palästiner ein.
OAE BESCHLIESST WIRTSCHAFTSEMBARGO
Addis Abeba – Der Ministerrat der Organisation für Afrikanische Einheit (OAE) hatte auf seiner Tagung in Addis Abeba zwei Resolutionen, durch die alle Mitglieder und befreundete Staaten aufgefordert werden, über Israel, Portugal, Südafrika und Rhodesien ein totales Wirtschaftsembargo zu verhängen. Besonders wird an die arabischen und anderen erdölproduzierenden Staaten appelliert, kein Erdöl an diese Staaten zu liefern. Das Erdölverbot soll als Waffe gegen die „rassistischen Regime" im südlichen Afrika eingesetzt werden. Von den arabischen Mitgliedern (Libyen, Ägypten, Marokko, Tunesien, Algerien und Sudan) produzieren nur Libyen and Algerien Erdöl.
Die Verbindung der israelischen Frage mit dem Kampf gegen die weißen Regierungen im südlichen Afrika ergibt sich nach Auffassung der OAE daraus, dass „die kolonialistischen, rassistischen und Apartheidsregime im südlichen Afrika und die Expansionspolitik des kriegerischen Israel Teil einer Politik bilden, die darauf hinausgeht, den ganzen afrikanischen Kontinent einzukreisen und zu beherrschen". Die USA werden verurteilt, weil sie Israel militärische Hilfe leisteten.
LON NOL SPÜRT EIGENE BOMBEN
Phnom Penh – Ein Flugzeug der kambodschanischen Luftwaffe bombardierte am Montag den Palast des Präsidenten in Phnom Penh. Im Palest war zu der Zeit eine Kabinettssitzung im Gange. Rauchwolken stiegen aus dem Palast hervor, doch wissen informierte Quellen zu berichten, dass Präsident Lon Nol and seine Minister nicht verletzt worden sind. Drei Wachen wurden getötet und fünf andere Personen verletzt durch die Explosion von vier Bomben. Auch das Gebäude hat erheblichen Schaden genommen. Die Luftabwehrgeschütze vor dem Palast wurden nicht gegen das Flugzeug eingesetzt, doch eröffneten Wachen mit Gewehren das Feuer auf den T-28-Bomber.
Es war dies das zweite Mal, dass ein Flugzeug der eigenen Luftwaffe den Präsidentenpalast bombardierte. Am 17. März warf Haupmann So Potra zwei Bomben auf den Palast ab, die 20 Personen töteten und 35 verwundeten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen