Vor 50 Jahren
1973-11-27
NICHT VERANTWORTLICH FÜR PRÜGELSTRAFEN
New York – Die südafrikanische Regierung ist nicht verantwortlich für Prügelstrafen in Owambo. Dies geht aus einer Erklärung der südafrikanischen UNO-Mission in New York hervor. „Alle in Frage kommenden Personen wurden von der eigenen Stammespolizei verhaftet und von den eigenen zuständigen Stammesorganen verhört und verurteilt, wobei Gesetze und Gebräuche der betreffenden Stämme angewandt werden", heißt es in, einer Presseerklärung der UNO-Mission, Welter wird darauf verwiesen, dass das Obergericht von Südwestafrika aufgrund entsprechender Antrage einstweilige Verfügungen erlassen habe, die den Stammesautoritäten die Anwendung der Prügelstrafe verbieten.
Bis zum 22. Februar kommenden Jahres haben die zuständigen Stellen des Ndonga- und Kwanjamastammes Gelegenheit, Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung zu erheben.
In der Presseerklärung heißt es weiter, dass die einstweilige Verfügung in einem Fall zu spät in Owambo eintraf, um die Anwendung der Prügelstrafe zu verhindern. In der Presseerklärung wird ausführlich auf die Entscheidung des südwestafrikanischen Obergerichts in der Angelegenheit eingegangen.
ARABER UNTERSTÜTZEN SCHWARZE TERRORISTEN
Algier – Den afrikanischen „Befreiungsbewegungen" soll diplomatische und materielle Unterstützung gewahrt werden, und um dies durchzuführen, sollen regelmäßige Konsultationen zwischen der Arabischen Liga und der OAE stattfinden. Außerdem wird empfohlen, gegen Südafrika, Rhodesien und Portugal ein totales Erdölembargo zu verhängen. Diese Forderungen enthalt ein teilweise veröffentlichter Bericht der arabischen Außenminister, die die Gipfelkonferenz arabischer Staatsoberhäupter vorbereiteten. Es wurde auch ein Plan aufgestellt, der in Kraft treten soll, wenn die Friedenskonferenz scheitern und der Krieg neu beginnen sollte. In diesem Fall sind am Jordan eine dritte Front und die Bildung eines gemeinsamen Oberkommandos vorgesehen. Nur über die palästinische Frage konnte keine Einigung erzielt werden, weil die jordanische Delegation der Auffassung ist, dass auch der Guerillachef Yasser Arafat nicht im Namen aller Palästiner sprechen könne. Aus diesem Grund nimmt König Hussein von Jordanien nicht an der Konferenz teil. Auch Libyens Regierungschef und der Präsident des Irak boykottieren trotz dringender Appelle die Konferenz aus persönlichen und sachlichen Gründen weiter.
LETZTE MELDUNG
Frankfurt – Der Bummelstreik der Fluglotsen in der Bundesrepublik, der den Flugverkehr seit Mai stark beeinträchtigt hat, ist beendet. Lufthansa beabsichtigt, den vollen inländischen Flugdienst so schnell wie möglich wieder anzubieten, nachdem 64 Prozent der üblichen Inlandsflüge dem Bummelstreik zum Opfer gefallen sind. Die Auslandsflüge waren beibehalten worden. Die Einstellung des Streiks ist eine Folge der Benzinrestriktionen, die den privaten Verkehr getroffen haben und die einen erweiterten Flugverkehr notwendig machen.
KURZ BERICHTET
London – Scotland Yard warnte Büroangestellte erneut vor Briefbomben, nachdem am Wochenende in Deutschland Bomben bemerkt worden waren, die von Frankfurter Absendern nach Israel geschickt wurden. Die Möglichkeit, dass weitere Bomben verschickt worden seien, könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher.
247 PASSAGIERE FREIGELASSEN
Beirut/Luqua (Malta) – Ein Sprecher einer libyschen Presseagentur erklärte gestern Abend, dass die entführte Boeing 747 der KLM Tripolis verlassen habe. Alle Passagiere seien noch an Bord. Das Ziel des Flugzeuges sei nicht bekannt. Während der Nacht landete der Jumbo auf dem Flughafen Luqua auf der Mittelmeerinsel Malta. Wegen der kurzen Anlaufbahn ist es ein Wagnis, mit einer voll beladenen Boeing 747 von Luqua aufzusteigen. Daher entschlossen sich die Luftpiraten nach längerer Unterredung mit KLM-Beamten, mit Vertretern der niederländischen Regierung und mit Premierminister Dom Mintoff, die Hälfte der Passagiere freizulassen, wenn sie die Hälfte der geforderten Benzinmenge – 13 000 Gallonen erhalten hätten. Für den Rest des Benzins würden die anderen Passagiere freigelassen werden. Zwei Geiseln wurden von den Hijackern verlangt. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um einen hohen Beamten der Luftfahrtgesellschaft KLM und um den ägyptischen Chargé d’Affaires auf Malta bandeln wird. Verhandlungspartner an Bord der Boeing war der Sohn des ehemaligen libanesischen Premierministers Salaam, der auch schon in Tripolis als Dolmetscher der Entführer auftrat.
WRACKSTÜCKE GEFUNDEN
Kapstadt – Verschiedene Wrackstücke von zwei südafrikanischen Düsenjägern vom Typ „Buccaneer“ sind im Rahmen einer groß angelegten Suchaktion inzwischen gefunden worden. Die beiden Maschinen sind vermutlich bei einem Manöver, südöstlich von Kapstadt, über dem Meer zusammengestoßen und abgestürzt. Vier Luftwaffenoffiziere sind bei diesem Unfall ums Leben gekommen. Die Leiche des Majors Johannes Jacob Steinberg ist inzwischen von einem britischen Kriegsschiff geborgen worden. Seine Beisetzung findet am Mittwoch in Voortrekkerhoogte bei Pretoria statt. Ein Sprecher der südafrikanischen Luftwaffe bestätigte, dass eine Anzahl von Wrackstücken der „Buccaneer" gefunden worden sei. Man habe sie auch inzwischen als Teil der beiden betreffenden Maschinen identifizieren können. Die Luftwaffe würde jedoch lieber die Wracks der „Buccaneer" finden, damit sie genau die Ursache des Absturzes bestimmen könne. Der Sprecher betonte ferner, dass die Suche sich vorläufig auf die Bergung der Leichen von den drei übrigen Besatzungsmitgliedern der „Buccaneer" konzentriere.
New York – Die südafrikanische Regierung ist nicht verantwortlich für Prügelstrafen in Owambo. Dies geht aus einer Erklärung der südafrikanischen UNO-Mission in New York hervor. „Alle in Frage kommenden Personen wurden von der eigenen Stammespolizei verhaftet und von den eigenen zuständigen Stammesorganen verhört und verurteilt, wobei Gesetze und Gebräuche der betreffenden Stämme angewandt werden", heißt es in, einer Presseerklärung der UNO-Mission, Welter wird darauf verwiesen, dass das Obergericht von Südwestafrika aufgrund entsprechender Antrage einstweilige Verfügungen erlassen habe, die den Stammesautoritäten die Anwendung der Prügelstrafe verbieten.
Bis zum 22. Februar kommenden Jahres haben die zuständigen Stellen des Ndonga- und Kwanjamastammes Gelegenheit, Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung zu erheben.
In der Presseerklärung heißt es weiter, dass die einstweilige Verfügung in einem Fall zu spät in Owambo eintraf, um die Anwendung der Prügelstrafe zu verhindern. In der Presseerklärung wird ausführlich auf die Entscheidung des südwestafrikanischen Obergerichts in der Angelegenheit eingegangen.
ARABER UNTERSTÜTZEN SCHWARZE TERRORISTEN
Algier – Den afrikanischen „Befreiungsbewegungen" soll diplomatische und materielle Unterstützung gewahrt werden, und um dies durchzuführen, sollen regelmäßige Konsultationen zwischen der Arabischen Liga und der OAE stattfinden. Außerdem wird empfohlen, gegen Südafrika, Rhodesien und Portugal ein totales Erdölembargo zu verhängen. Diese Forderungen enthalt ein teilweise veröffentlichter Bericht der arabischen Außenminister, die die Gipfelkonferenz arabischer Staatsoberhäupter vorbereiteten. Es wurde auch ein Plan aufgestellt, der in Kraft treten soll, wenn die Friedenskonferenz scheitern und der Krieg neu beginnen sollte. In diesem Fall sind am Jordan eine dritte Front und die Bildung eines gemeinsamen Oberkommandos vorgesehen. Nur über die palästinische Frage konnte keine Einigung erzielt werden, weil die jordanische Delegation der Auffassung ist, dass auch der Guerillachef Yasser Arafat nicht im Namen aller Palästiner sprechen könne. Aus diesem Grund nimmt König Hussein von Jordanien nicht an der Konferenz teil. Auch Libyens Regierungschef und der Präsident des Irak boykottieren trotz dringender Appelle die Konferenz aus persönlichen und sachlichen Gründen weiter.
LETZTE MELDUNG
Frankfurt – Der Bummelstreik der Fluglotsen in der Bundesrepublik, der den Flugverkehr seit Mai stark beeinträchtigt hat, ist beendet. Lufthansa beabsichtigt, den vollen inländischen Flugdienst so schnell wie möglich wieder anzubieten, nachdem 64 Prozent der üblichen Inlandsflüge dem Bummelstreik zum Opfer gefallen sind. Die Auslandsflüge waren beibehalten worden. Die Einstellung des Streiks ist eine Folge der Benzinrestriktionen, die den privaten Verkehr getroffen haben und die einen erweiterten Flugverkehr notwendig machen.
KURZ BERICHTET
London – Scotland Yard warnte Büroangestellte erneut vor Briefbomben, nachdem am Wochenende in Deutschland Bomben bemerkt worden waren, die von Frankfurter Absendern nach Israel geschickt wurden. Die Möglichkeit, dass weitere Bomben verschickt worden seien, könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher.
247 PASSAGIERE FREIGELASSEN
Beirut/Luqua (Malta) – Ein Sprecher einer libyschen Presseagentur erklärte gestern Abend, dass die entführte Boeing 747 der KLM Tripolis verlassen habe. Alle Passagiere seien noch an Bord. Das Ziel des Flugzeuges sei nicht bekannt. Während der Nacht landete der Jumbo auf dem Flughafen Luqua auf der Mittelmeerinsel Malta. Wegen der kurzen Anlaufbahn ist es ein Wagnis, mit einer voll beladenen Boeing 747 von Luqua aufzusteigen. Daher entschlossen sich die Luftpiraten nach längerer Unterredung mit KLM-Beamten, mit Vertretern der niederländischen Regierung und mit Premierminister Dom Mintoff, die Hälfte der Passagiere freizulassen, wenn sie die Hälfte der geforderten Benzinmenge – 13 000 Gallonen erhalten hätten. Für den Rest des Benzins würden die anderen Passagiere freigelassen werden. Zwei Geiseln wurden von den Hijackern verlangt. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um einen hohen Beamten der Luftfahrtgesellschaft KLM und um den ägyptischen Chargé d’Affaires auf Malta bandeln wird. Verhandlungspartner an Bord der Boeing war der Sohn des ehemaligen libanesischen Premierministers Salaam, der auch schon in Tripolis als Dolmetscher der Entführer auftrat.
WRACKSTÜCKE GEFUNDEN
Kapstadt – Verschiedene Wrackstücke von zwei südafrikanischen Düsenjägern vom Typ „Buccaneer“ sind im Rahmen einer groß angelegten Suchaktion inzwischen gefunden worden. Die beiden Maschinen sind vermutlich bei einem Manöver, südöstlich von Kapstadt, über dem Meer zusammengestoßen und abgestürzt. Vier Luftwaffenoffiziere sind bei diesem Unfall ums Leben gekommen. Die Leiche des Majors Johannes Jacob Steinberg ist inzwischen von einem britischen Kriegsschiff geborgen worden. Seine Beisetzung findet am Mittwoch in Voortrekkerhoogte bei Pretoria statt. Ein Sprecher der südafrikanischen Luftwaffe bestätigte, dass eine Anzahl von Wrackstücken der „Buccaneer" gefunden worden sei. Man habe sie auch inzwischen als Teil der beiden betreffenden Maschinen identifizieren können. Die Luftwaffe würde jedoch lieber die Wracks der „Buccaneer" finden, damit sie genau die Ursache des Absturzes bestimmen könne. Der Sprecher betonte ferner, dass die Suche sich vorläufig auf die Bergung der Leichen von den drei übrigen Besatzungsmitgliedern der „Buccaneer" konzentriere.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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