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Vor 50 Jahren
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Vor 50 Jahren

1973-11-28
FUNKVERKEHR MIT DER WELT

Otjiwarongo –Ein neuer Rekord beim Weltpfadfindertreffen in der Luft wurde aufgestellt, als zum ersten Mal in der Geschichte der Südwester Pfadfinder zehn Funkamateurstationen in sechs Südwester Orten für die Pfadfinder arbeiteten. Der volle Bericht des neuen Landesorganisators Lionel Gavin liest sich wie ein spannendes Abenteuer. Verschiedene Pfadfindergruppen in Windhoek, Otjiwarongo Tsumeb, Swakopmund, Walvis Bay und Oranjemund traten mit über 40 Ländern der westlichen Welt per Funk in Verbindung. Der neue Landesfeldmeister Charles Truebody war zusammen mit der III. Windhoekgruppe Gast in einem Feldlager der Otjiwarongogruppe auf der Farm Hakaua-Ost. Diese Gruppe hatte sich in mühseliger Arbeit ihre eigene Antenne gebaut. Von allen interessierten Kontakten wurden Bandaufnahmen gemacht, wie zum Beispiel von den Verbindurigen mit Australien, Brasilien, Schweden, Paraguay und den USA.

Die Tsumeber hatten ihre Station im Fort Namutoni aufgerichtet, die Walvis Bayer sendeten ab einem Kamp im Kuiseb-Canyon, die Oranjemunder aus einem Feldkamp in der Wüste, die Windhoeker aus dem Schaufenster von Callesen. Tonbänder und Antwortkarten von den hergestellten Kontakten werden in den nächsten Tagen in alle Welt verschickt mit einem Gruß der südafrikanischen Pfadfinder.

STAMMESBEHÖRDEN ERHEBEN EINSPRUCH

Windhoek – Die Stammesbehörden Owambos werden Einspruch gegen eine einstweilige Verfügung des Obergerichts in Windhoek, durch die öffentliche Prügelstrafen untersagt sind, erheben. Richter G. Hoexter hatte am 7. November verfügt, dass die Stammesbehörden einstweilen keine öffentliche Prügelstrafe mehr verhängen dürfen. Der stellvertretende Generalstaatsanwalt hat das Obergericht am Montag über die Absicht der Stammesbehörden unterrichtet. Die Angelegenheit wird am Freitag dieser Woche behandelt.

Die Stammesbehörde der Kwanjama wird auch einem Antrag des anglikanischen Suffraganbischofs Richard Wood und des Priesters Philip Shilongo widersprechen. Shilongo war von der Stammesbehörde befohlen worden, Odibo in Owambo, wo sich eine Missionsstation der anglikanischen Kirche befindet, zu verlassen. Bischof Wood und Shilongo haben eine einstweilige Verfügung gegen diese Anordnung beantragt.

WILD FÜR OWAMBO

Windhoek – Der Grenzzaun zwischen der Etoschapfanne und Owambo ist im September dieses Jahres fertiggestellt worden. Danach verblieb relativ wenig Wild auf der Owambo-Seite, die von Chef Kambonde vor einigen Jahren zum privaten Wildreservat erklärt wurde. Diese Tatsache führte zu Beschwerden. Als Ergebnis von Vorstellungen des Chefministers von Owambo diskutierten A. Brinkman, Mitglied der Exekutive, und der Direktor für Naturschutz und Tourismus die Angelegenheit mit den Owambo-Behörden.

Angesichts der Tatsache, dass Owambo einen Wildwart angestellt und ein passendes Gebiet zur Verfügung gestellt hat, baten sie die Administration um etwas Wild und um technische Ratschläge. Die Exekutive erwog diese Bitte and beschloss, Owambo Wild zu schenken als eine Geste des Wohlwollens. Die Tiere werden im Laufe dieser Woche mit der Hilfe eines Hubschraubers nach Owambo getrieben werden. Anwesend sein werden bei dieser Aktion der Generalkommissar für Eingeborenenangelegenheiten, das Owambo-Kabinett und Senior-Beamte der Administration.

BIS 30. NOVEMBER PERMITS BEANTRAGEN

Windhoek – Ab 1. Dezember darf niemand ohne Permit im Besitz von mehr als zehn Liter Benzin in Kanistern sein. Wer mehr als zehn Liter Benzin aufbewahrt, muss ein Permit beantragen. Dies gilt auch für Farmer und Handelsunternehmen aller Art. Ausgenommen sind lediglich Großverbraucher, die Benzin in unterirdischen Anlagen aufbewahren. Mehr als zehn Liter Benzin dürfen sich lediglich in den serienmäßig eingebauten Tanks der Fahrzeuge, nicht aber in losen Behältern befinden. Permits sind bei den zuständigen Magistraten oder Bantukommissaren erhältlich.

Nach Auskunft des Windhoeker Magistrats fallen auch Dieselfahrzeuge unter die Vorschriften zur Benzineinsparung. Das bedeutet, dass dieselangetriebene Fahrzeuge an die Geschwindigkeitsgrenzen und an die übrigen Vorschriften, zum Beispiel Aufbewahrung von nicht mehr als zehn Liter Kraftstoff in Behältern, gebunden sind. Hinsichtlich der Gültigkeit der Bestimmungen für Dieselkraftfahrzeuge bestanden und bestehen Zweifel.

IN ERWARTUNG DER EINLADUNG

Tel Aviv – Die offiziellen Einladungen für die Friedenskonferenz in Genf, die am 18. Dezember beginnen soll, werden in den nächsten 24 bis 48 Standen erwartet, sagte der israelische Außenminister Abbe Eban einer Delegation jüdischer Führer aus den USA. An der Konferenz würden sich wahrscheinlich die Außenminister beteiligen. Die Frage laute, was die Araber unter Frieden verstünden, ob nur ein Dokument oder als Beginn neuer Beziehungen im Nahen Osten.

Hinter den Kulissen werden intensive Konsultationen geführt, um den beiden stellvertretenden Generalstabschefs im Zelt bei Kilometerstein 101 Fortschritte zu ermöglichen. Bis jetzt haben fünf Begegnungen stattgefunden, die unter dem Vorsitz des finnischen Befehlshabers der UNO-Truppen, General Ensio Siilasvuo, vor sich gehen. Die geheimen Besprechungen sind jetzt freundlicher. Die Israelis trinken arabischen Kaffee und die Araber essen israelische Sandwiches, was beide Partner vorher verweigerten.

BENZINRATIONIERUNG IN RHODESIEN

Salisbury – Die rhodesische Regierung hat dem Parlament ein Kreditbegehren von 20 000 rhodesischen Dollars vorgelegt, um damit die Angestellten zu bezahlen, die die Registrierungen für die Benzinrationierung vornehmen. Die Regierung hat dem

Inforationsministerium 15 000 Dollars zur Finanzierung der Kampagne „Fahre nicht in Rhodesien" zur Verfügung gestellt. Das Handels- und Industrieministerium hat Studenten und Schulentlassene aufgefordert, bei der Ausgabe der Benzinrationierungskarten behilflich zu sein. Alle Posten sind schon besetzt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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