Vor 50 Jahren

DAVID BEN-GURION GESTORBEN Tel Aviv – Der israelische Staatsgründer und Staatsmann David Ben-Gurion ist am Samstag in einem Krankenhaus in Tel Aviv im Alter von 87 Jahren gestorben. Die Regierung hat Landestrauer angeordnet, doch wird sich das Begräbnis auf Wunsch des Verstorbenen in großer Einfachheit, in engem Kreis und ohne Reden im Kibbutz Sedeh Boker im Negev abspielen.Die letzten Jahre verbrachte Ben-Gurion auf seinem Kibbutz Sedeh Boker, wohin die Politiker oft pilgerten, um den Rat des weisen Mannes anzuhören. Viele schalten ihn einen Diktator, doch suchte Ben-Gurion nie die persönliche Macht, sondern er arbeitete nur auf das Ziel hin, Israel zu einem starken Staat innerhalb gesicherter Grenzen zu machen. Er führte eine äußerst eingeschränkte, fast mönchische Lebensweise. Er scheute sich nicht, selbst hohe Persönlichkeiten am Küchentisch zu empfangen.Aus allen Teilen der Welt sind Beileidsbezeigungen eingetroffen, die Ben-Gurion als einen der großen Staatsmänner des 20. Jahrhunderts feiern.KAPUUO NOCH NICHT ZURÜCK Windhoek – Clemens Kapuuo ist während des Wochenendes nicht in Windhoek eingetroffen. Seine nächsten Anhänger hatten ihn am Wochenende zurückerwartet. Eine Buchung auf einen FIug lag jedoch nicht vor. Es ist nicht bekannt, wann Kapuuo wieder in Windhoek sein wird. Möglicherweise wird der Weltsicherheitsrat sich noch in dieser oder in der nächsten Woche mit der Südwestafrikafrage befassen. Im Dezember ist der Vertreter Chinas Präsident des Sicherheitsrates. Vielleicht werden die Afro-Asiaten diese Gelegenheit benutzen, um die Kontakte mit Südafrika zu beenden. Die Generalversammlung geht am 21. Dezember in die Weihnachtsferien. Es wird erwartet, dass sich die Südwestafrikadebatte des Weltsicherheitsrates für etwa drei Tage erstrecken wird. Falls die Weltsicherheitsratsdebatte in den nächsten Tagen beginnt, dürfte Kapuuo an ihr noch teilnehmen.KURZ BERICHTET Tel Aviv – Sechs weitere Briefbomben sind während der Postsortierung im Postamt von Tel Aviv aufgespürt worden. Sie waren alle per Luftpost aus Holland geschickt worden und an verschiedene Orte in Israel adressiert. Innerhalb einer Woche sind hiermit 15 Briefbomben für Israel abgefangen worden. Zehn wurden in Tel Aviv entdeckt, die anderen fünf in Genf.Daressalam – Frelimo behauptet in einem Kommuniqué, das am Dienstag in der tansanischen Hauptstadt herausgegeben wurde, zwei portugiesische Flugzeuge abgeschossen zu haben. Eines der Flugzeuge sei am 25. September, das andere am 17. Oktober und beide über dem Mwembe-Gebiet in der Provinz Niassa abgeschossen worden. Außerdem wurde in dem Kommuniqué Meldung gemacht von einem gelungenen Feuerüberfall auf einen Zug in der Nähe von Vila Cabralt am 22. September, von einem Angriff auf ein portugiesisches Lager an der Maniambo-Mbandeze-Straße und von einem Artillerie-Angriff auf den Luatze-Posten. Frelimo behauptet, dass wegen dieser Angriffe der portugiesische Stützpunkt bei Ngazelo aufgegeben worden sei.Warschau – Polen und die Madagassische Republik sind übereingekommen, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die in Warschau herausgegeben wurde zum Abschluss des zweitägigen Besuches des madagassischen Außenministers in Polen.ERSTE ERKLÄRUNG DER FELKSAJohannesburg – Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit ohne Gerichtsverfahren, die Verweigerung von Visa für führende Geistliche, das Einziehen von Pässen und die Verhängung von Prügelstrafen durch Stammesgerichte seien Beispiele der Situation in Südafrika, die eine ernste christliche Besorgnis verursachen. So heißt es in einer Erklärung der Föderation der evangelisch-lutherischen Kirchen in Südafrika (FELKSA). Die FELKSA hat am Freitag zum ersten Mal seit ihrem Bestehen eine öffentliche Erklärung abgegeben. Ihre Exekutive hat den Beschluss des südafrikanischen Rates der Kirchen, eine Delegation zu Ministerpräsident B. J. Vorster zu entsenden, um bei ihm in diesen Angelegenheiten vorstellig zu werden, unterstützt. Die FELKSA wurde am 24. Februar 1966 gegründet und vertritt 13 lutherische Kirchen in Südafrika, die insgesamt 850 000 Mitglieder haben.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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