Vor 50 Jahren
1973-12-06
HAUSHALTSSCHULE GESCHLOSSEN
Windhoek – Des Zentrum für die Ausbildung von SchülerheimpersonaI für Regierungsschulen in Südwestafrika ist am Montag offiziell geschlossen worden. In einer kurzen Ansprache bedauerte Administrator B. J. van der Walt diesen Schritt. Die Einrichtung bestehe seit Januar 1966 and sei mit den besten Absichten ins Leben gerufen worden.
„Unglücklicherweise hat es sich erwiesen, dass kein ausreichender Bedarf and kein Interesse bei unseren Mädchen zu solch einer Einrichtung besteht. In jedem Jahr war es schwierig, genügend Anwärterinnen zu finden, um dieser Einrichtung ein Existenzrecht zu geben und die Ausbildung auch lohnend zu machen", sagte der Administrator. Der Prozentsatz der Studentinnen, die schließlich im Dienst der Schülerheime blieben, war so niedrig, dass die Kosten dieser Einrichtung von der Administration nicht mehr gerechtfertigt werden konnten.
PUTSCHVERSUCH IN SAMBIA?
Lusaka – Etwa eineinhalb Millionen Wähler werden im Laufe des heutigen Mittwochs ihre Stimme im Rahmen der ersten Wahl, seit Sambia Einparteienstaat geworden ist, abgeben. Etwa 350 Kandidaten bewerben sich um ein Mandat in der vergrößerten Nationalversammlung mit 125 Sitzen. Obwohl Präsident Kaunda der einzige Kandidat für das Amt ist, muss er über fünfzig Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen, um in dem Amt zu bleiben. Die Wähler müssen seine Wiederwahl lediglich durch ein Ja oder Nein bestätigen oder ablehnen. Die Wahlzettel enthalten entsprechende Symbole. In einer sehr ruhigen Wahlkampagne haben die Kirchen, die Gewerkschaften and die Wirtschaft die Wähler aufgefordert, Präsident Kaunda massiv zu unterstützen.
Inzwischen wurden die Meldungen fiber einen Putschversuch gegen Präsident Kaunda von einem hohen sambischen Regierungssprecher als „absoluter Unsinn" zurückgewiesen and eine Erdichtung der „rassistischen" Phantasie genannt. Ein anderer Regierungsbeamter bestätigte, dass diese Meldungen aus Südafrika Unsinn seien.
ERNST, ABER NICHT KRITISCH
Pretoria – In seiner mit Spannung erwarteten Rede über die Ölversorgung Südafrikas erklärte Ministerpräsident Vorster gestern Abend, dass die Lage ernst sei, dass jedoch keine Krise oder ein Grund zur Panik bestünde. Ministerpräsident Vorster appellierte an die Bevölkerung Südafrikas, sich nicht von Gerüchten irreleiten zu lassen. Es sei nicht im Interesse des Landes, alle Einzelheiten über die gegenwärtige Situation öffentlich bekanntzugeben. Von Zeit zu Zeit werde die Regierung, wenn immer dies nötig sei, die Bevölkerung ins Vertrauen ziehen und rechtzeitig über künftige Schritte informieren.
NICHT DEN UNMUTDER ÖFFENTLICHKEIT ERREGEN
Johannesburg – Der südafrikanische Automobilklub AA hat die Reaktion verschiedener Behörden auf die Ermahnung zur strengen Einhaltung der Geschwindigkeitsgrenzen in einer Erklärung verurteilt und darauf hingewiesen, dass auf diese Art and Weise die bisher gute Zusammenarbeit der Öffentlichkeit in Ressentiment umgewandelt werden konnte. Der Generaldirektor der AA, Eric Turk, betont in seiner Erklärung, dass jeder denkende Burger des Landes den Ernst der Energieversorgungslage und deren langfristige Implikationen erkannt habe. Der durchschnittliche Autofahrer habe ganz deutlich eine verantwortungsbewusste Haltung demonstriert und seine Bereitwilligkeit gezeigt, seine Rolle in den nationalen Bemühungen, Brennstoff zu sparen, zu spielen. Von verschiedenen Seiten sei das offiziell anerkannt worden.
BRAND IN ORLY
Paris – Etwa ein Viertel des Pariser Flughafens Orly ist von Flammen zerstört worden. 300 Feuerwehrleute konnten am Montagabend nach drei Stunden ein Feuer löschen, das durch eine Explosion in der Wartungsabteilung entstanden war. Die Explosion wurde wahrscheinlich durch einen Kurzschluss verursacht. Im Gebäudeteil, der zerstört wurde, befinden sich die Fluglotsen, die alle Flugzeuge kontrollieren. Giftige Rauchschwaden drangen durch Ventilationsanlagen in die Flughafengebäude ein, und alle Passagiere wurden in „beispiellosem Chaos“ evakuiert. Flüge wurden zu dem sehr viel kleineren westlichen Komplex des Flughafens umgeleitet, doch kann der Pariser Flughafen jetzt nur noch eine beschränkte Zahl von Flugzeugen aufnehmen.
GRANATE EXPLODIERT IN JERUSALEM
Jerusalem – In der Nähe der Grabeskirche in der Davidstraße explodierte am Dienstag in einer Menschenmenge eine Handgranate. 18 Personen wurden verletzt, darunter ein rumänisches jüdisches Ehepaar und fünf israelische weibliche Soldaten. Es war die erste Explosion seit einem Jahr in Jerusalem. Alle Geschäfte in der Nähe der Unfallstelle wurden geschlossen. Die Davidstraße wurde nach einer halben Stunde wieder geöffnet. Augenzeugen berichteten, dass die Granate zwischen die fünf Mädchen geworfen wurde und dass es erstaunlich sei, dass keine von ihnen getötet worden sei.
In Damaskus gab das palästinische Kommando zu, dass es an verschiedenen Orten in Israel und in Jerusalem Sprengstoffanschläge unternommen habe,
KISSINGER WIEDER AUF NAHOSTREISE
Washington – Der amerikanische Außenminister Dr. Henry Kissinger begibt sich auf eine neue Rundreise in den Nahen Osten. Zuerst wird er jedoch am 10. und 11. Dezember der NATO-Außen- und Verteidigungsministerkonferenz in Brassel beiwohnen und am 12. Dezember einen Tag in London verbringen. Die Rundreise im Nahen Osten umfasst einen Besuch in Ägypten am 13. und 14. Dezember und am 15. Dezember in Saudi-Arabien. Zum ersten Mal seit 1953 wird wieder ein amerikanischer Außenminister Syrien besuchen, mit dem die USA keine diplomansehen Beziehungen unterhalten. Der Aufenthalt Kissinger Damaskus am 15. Dezember soll vor allem dazu dienen, die Syrer von der Notwendigkeit eines Gefangenenaustausches mit Israel zu überzeugen. Es wird nicht viel Zeit zur Verfügung stehen, da Kissinger am selben Tag von El-Riad kommt. Der 16. Dezember ist für den Libanon reserviert, und am Abend wird Kissinger in Israel eintreffen, wo er den 17. Dezember verbringt.
Windhoek – Des Zentrum für die Ausbildung von SchülerheimpersonaI für Regierungsschulen in Südwestafrika ist am Montag offiziell geschlossen worden. In einer kurzen Ansprache bedauerte Administrator B. J. van der Walt diesen Schritt. Die Einrichtung bestehe seit Januar 1966 and sei mit den besten Absichten ins Leben gerufen worden.
„Unglücklicherweise hat es sich erwiesen, dass kein ausreichender Bedarf and kein Interesse bei unseren Mädchen zu solch einer Einrichtung besteht. In jedem Jahr war es schwierig, genügend Anwärterinnen zu finden, um dieser Einrichtung ein Existenzrecht zu geben und die Ausbildung auch lohnend zu machen", sagte der Administrator. Der Prozentsatz der Studentinnen, die schließlich im Dienst der Schülerheime blieben, war so niedrig, dass die Kosten dieser Einrichtung von der Administration nicht mehr gerechtfertigt werden konnten.
PUTSCHVERSUCH IN SAMBIA?
Lusaka – Etwa eineinhalb Millionen Wähler werden im Laufe des heutigen Mittwochs ihre Stimme im Rahmen der ersten Wahl, seit Sambia Einparteienstaat geworden ist, abgeben. Etwa 350 Kandidaten bewerben sich um ein Mandat in der vergrößerten Nationalversammlung mit 125 Sitzen. Obwohl Präsident Kaunda der einzige Kandidat für das Amt ist, muss er über fünfzig Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen, um in dem Amt zu bleiben. Die Wähler müssen seine Wiederwahl lediglich durch ein Ja oder Nein bestätigen oder ablehnen. Die Wahlzettel enthalten entsprechende Symbole. In einer sehr ruhigen Wahlkampagne haben die Kirchen, die Gewerkschaften and die Wirtschaft die Wähler aufgefordert, Präsident Kaunda massiv zu unterstützen.
Inzwischen wurden die Meldungen fiber einen Putschversuch gegen Präsident Kaunda von einem hohen sambischen Regierungssprecher als „absoluter Unsinn" zurückgewiesen and eine Erdichtung der „rassistischen" Phantasie genannt. Ein anderer Regierungsbeamter bestätigte, dass diese Meldungen aus Südafrika Unsinn seien.
ERNST, ABER NICHT KRITISCH
Pretoria – In seiner mit Spannung erwarteten Rede über die Ölversorgung Südafrikas erklärte Ministerpräsident Vorster gestern Abend, dass die Lage ernst sei, dass jedoch keine Krise oder ein Grund zur Panik bestünde. Ministerpräsident Vorster appellierte an die Bevölkerung Südafrikas, sich nicht von Gerüchten irreleiten zu lassen. Es sei nicht im Interesse des Landes, alle Einzelheiten über die gegenwärtige Situation öffentlich bekanntzugeben. Von Zeit zu Zeit werde die Regierung, wenn immer dies nötig sei, die Bevölkerung ins Vertrauen ziehen und rechtzeitig über künftige Schritte informieren.
NICHT DEN UNMUTDER ÖFFENTLICHKEIT ERREGEN
Johannesburg – Der südafrikanische Automobilklub AA hat die Reaktion verschiedener Behörden auf die Ermahnung zur strengen Einhaltung der Geschwindigkeitsgrenzen in einer Erklärung verurteilt und darauf hingewiesen, dass auf diese Art and Weise die bisher gute Zusammenarbeit der Öffentlichkeit in Ressentiment umgewandelt werden konnte. Der Generaldirektor der AA, Eric Turk, betont in seiner Erklärung, dass jeder denkende Burger des Landes den Ernst der Energieversorgungslage und deren langfristige Implikationen erkannt habe. Der durchschnittliche Autofahrer habe ganz deutlich eine verantwortungsbewusste Haltung demonstriert und seine Bereitwilligkeit gezeigt, seine Rolle in den nationalen Bemühungen, Brennstoff zu sparen, zu spielen. Von verschiedenen Seiten sei das offiziell anerkannt worden.
BRAND IN ORLY
Paris – Etwa ein Viertel des Pariser Flughafens Orly ist von Flammen zerstört worden. 300 Feuerwehrleute konnten am Montagabend nach drei Stunden ein Feuer löschen, das durch eine Explosion in der Wartungsabteilung entstanden war. Die Explosion wurde wahrscheinlich durch einen Kurzschluss verursacht. Im Gebäudeteil, der zerstört wurde, befinden sich die Fluglotsen, die alle Flugzeuge kontrollieren. Giftige Rauchschwaden drangen durch Ventilationsanlagen in die Flughafengebäude ein, und alle Passagiere wurden in „beispiellosem Chaos“ evakuiert. Flüge wurden zu dem sehr viel kleineren westlichen Komplex des Flughafens umgeleitet, doch kann der Pariser Flughafen jetzt nur noch eine beschränkte Zahl von Flugzeugen aufnehmen.
GRANATE EXPLODIERT IN JERUSALEM
Jerusalem – In der Nähe der Grabeskirche in der Davidstraße explodierte am Dienstag in einer Menschenmenge eine Handgranate. 18 Personen wurden verletzt, darunter ein rumänisches jüdisches Ehepaar und fünf israelische weibliche Soldaten. Es war die erste Explosion seit einem Jahr in Jerusalem. Alle Geschäfte in der Nähe der Unfallstelle wurden geschlossen. Die Davidstraße wurde nach einer halben Stunde wieder geöffnet. Augenzeugen berichteten, dass die Granate zwischen die fünf Mädchen geworfen wurde und dass es erstaunlich sei, dass keine von ihnen getötet worden sei.
In Damaskus gab das palästinische Kommando zu, dass es an verschiedenen Orten in Israel und in Jerusalem Sprengstoffanschläge unternommen habe,
KISSINGER WIEDER AUF NAHOSTREISE
Washington – Der amerikanische Außenminister Dr. Henry Kissinger begibt sich auf eine neue Rundreise in den Nahen Osten. Zuerst wird er jedoch am 10. und 11. Dezember der NATO-Außen- und Verteidigungsministerkonferenz in Brassel beiwohnen und am 12. Dezember einen Tag in London verbringen. Die Rundreise im Nahen Osten umfasst einen Besuch in Ägypten am 13. und 14. Dezember und am 15. Dezember in Saudi-Arabien. Zum ersten Mal seit 1953 wird wieder ein amerikanischer Außenminister Syrien besuchen, mit dem die USA keine diplomansehen Beziehungen unterhalten. Der Aufenthalt Kissinger Damaskus am 15. Dezember soll vor allem dazu dienen, die Syrer von der Notwendigkeit eines Gefangenenaustausches mit Israel zu überzeugen. Es wird nicht viel Zeit zur Verfügung stehen, da Kissinger am selben Tag von El-Riad kommt. Der 16. Dezember ist für den Libanon reserviert, und am Abend wird Kissinger in Israel eintreffen, wo er den 17. Dezember verbringt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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