Vor 50 Jahren
1973-12-17
10. HERZPATIENT GESTORBEN
Kapstadt – Der 10. Herzpatient von Professor Chris Barnard, Josephus Olivier aus George, dem vor zwei Wochen ein neues Herz eingesetzt wurde, ist am Samstagmorgen in Kapstadt gestorben. Keine weiteren Einzelheiten wurden bekanntgegeben, und auch die Todesursache wurde verschwiegen.
Professor Barnard bestritt am Sonntag einen Bericht einer Sonntagszeitung, der lautete, dass eine Herzverpflanzung in Kapstadt nicht stattfinden konnte, weil die Mutter eines potentiellen Herzspenders aus Beaufort West die Erlaubnis zu der Verpflanzung nicht gegeben habe, als sich die Verantwortlichen des Groote-Schuur-Krankenhauses weigerten, 70 Rand für den Rücktransport der Leiche nach Beaufort West zu zahlen.
KURZ BERICHTET
Saigon – In Kämpfen um das Mekong-Delta und Kien Duc meldeten die Südvietnamesen Erfolge. Nordvietnamesische Angriffe seien zurückgeschlagen, 68 Nordvietnamesen getötet worden. 51 eigene Soldaten kamen ums Leben, 24 wurden verwundet. Kien Due, 140 Kilometer nordöstlich von Saigon, sei zurückerobert, worden. Die Nordvietnamesen schössen nur noch sporadisch, doch seien große Truppenzusammenziehungen südwestlich von Kien Duc bemerkt worden. Damit stellen sich die Nordvietnamesen zwischen Saigon und Kien Duc.
Salisbury – Gerald Douglas Hawkesworth, der rhodesische Landinspektor, der vor fast einem Jahr in der Umgebung des Mount Darwin von Guerillas gekidnappt wurde, ist aus der Haft in Daressalam entlassen worden und befindet sich in London. Am 12. Januar dieses Jahres verschwand Hawkesworth, während zwei seiner Kollegen, Bland und Sanderson, ermordet wurden. Später wurde bekanntgegeben, dass sich Hawkesworth in Daressalam befindet und dass er getötet werde, wenn einige gefangengenommene Terroristen in Rhodesien das Todesurteil erhielten. Es haben seitdem einige Terroristen in Rhodesien dieses Urteil auferlegt bekommen, und es ist auch ausgeführt worden.
NEUER SWA-KOMMISSAR
New York – Sean Macbride aus Irland ist der Kandidat des Generalsekretärs Dr Kurt Waldheim für den Posten des UN-Kommissars für Südwestafrika, verlautete aus einer zuverlässigen Quelle bei den Vereinten Nationen. Macbride ist Präsident der Amnesty International, ehemaliger Generalsekretär der Internationalen Juristenkommission und ehemaliger Außenminister. Die Generalversammlung wird den Kommissar möglicherweise noch im Laufe des Tages ernennen. Der neue Mann tritt die Nachfolge von Agha Abdul Hamid aus Pakistan an, dessen einjähriger Amtstermin am 31. Dezember abgelaufen ist.
EINE NEUE BLUTTAT ARABISCHER TERRORISTEN
Rom/Athen – Mindestens 21 Personen wurden getötet und etwa 40 verletzt, als am Montagmittag arabische Terroristen auf dem Flughafen in Rom eine Boeing 707 der Pan American Airlines mit Brandbomben überfielen. Am Überfall waren drei bis sechs Terroristen beteiligt, die durch die Sicherheitsposten mit Maschinengewehren hindurchstürmend zu dem Flugzeug rannten, in das sie Brandbomben warfen. Nach dem Überfall begaben sich die Terroristen mit einigen Geiseln in eine Boeing 737 der Lufthansa, wobei sie ein Flugzeug der Air France, das zwischen den Flugzeugen der Pan American und der Lufthansa stand, ignorierten. Eine Geisel versuchte zu entfliehen, wurde aber erschossen.
An Bord der Lufthansa befanden sich vier Mitglieder der Besatzung, darunter der holländische Kapitän, und zwei Angehörige des Bodenpersonals. In dem Flugzeug saßen noch keine Passagiere, weil es erst viel später nach München starten sollte. Die Terroristen zwangen den Piloten aufzusteigen und in Richtung Beirut zu fliegen. Beirut verweigerte jedoch die Landung, und das Flugzeug landete schließlich in Athen. Dort verlangten die Terroristen die Freilassung von Guerillas, die verhaftet worden waren, als sie im August versuchten, ein israelisches Flugzeug in die Luft zu sprengen. Die Terroristen drohten, alle Geiseln zu töten, von denen wahrscheinlich vier bereits nicht mehr am Leben waren, mit dem Flugzeug aufzusteigen und es über dem Zentrum der Stadt zum Absturz zu bringen. Nicht weniger als sechs arabische Botschafter begaben sich zum Kontrollturm, um mit den Terroristen zu unterhandeln. Der griechische Justizminister, Stylianos Triantafyllos, brachte zwei der gefangenen Araber mit und erklärte den Terroristen, dass diese freigelassen würden, jedoch zuerst von einem griechischen Gericht abgeurteilt werden müssten. Die Hijacker verlangten daraufhin, dass die Guerillas innerhalb zweier Stunden freigelassen werden müssten. Sie beorderten das Flugzeug in das Zentrum der Startbahn.
BOMBEN UND ENTFÜHRUNGEN
Belfast – An einem Grenzstützpunkt 64 Kilometer südwestlich von Belfast wurde in der Nacht vom 13. zum 14. Dezember ein Mann von einer bewaffneten Bande überfallen und entführt. Ein Polizeisprecher gab bekannt, dass der Mann mit vorgehaltener Pistole aus einem Lastwagen gezwungen worden sei, der von der Irischen Republik nach Nordirland fuhr und am Middletown-Zollposten anhielt. Es wird angenommen, dass die Kidnapper Mitglieder der IRA sind.
In derselben Nacht wurde ein Klein-Lkw einer Wascherei gehijackt und, mit einer Bombe versehen, vor der Polizeistation in dem Ort Newton-Hamilton geparkt. Feiner wurde verletzt, doch wurden die Polizeistation und in der Nahe liegende Gebäude schwer beschädigt, als die Bombe samt Wäschereiwagen explodierte.
Auch vor dem Hauptgebäude der britischen Armee in Lisburn, außerhalb Belfast, wurde eine Autobombe gelegt. Diese konnte jedoch von Sprengstoffexperten entschärft werden.
Kapstadt – Der 10. Herzpatient von Professor Chris Barnard, Josephus Olivier aus George, dem vor zwei Wochen ein neues Herz eingesetzt wurde, ist am Samstagmorgen in Kapstadt gestorben. Keine weiteren Einzelheiten wurden bekanntgegeben, und auch die Todesursache wurde verschwiegen.
Professor Barnard bestritt am Sonntag einen Bericht einer Sonntagszeitung, der lautete, dass eine Herzverpflanzung in Kapstadt nicht stattfinden konnte, weil die Mutter eines potentiellen Herzspenders aus Beaufort West die Erlaubnis zu der Verpflanzung nicht gegeben habe, als sich die Verantwortlichen des Groote-Schuur-Krankenhauses weigerten, 70 Rand für den Rücktransport der Leiche nach Beaufort West zu zahlen.
KURZ BERICHTET
Saigon – In Kämpfen um das Mekong-Delta und Kien Duc meldeten die Südvietnamesen Erfolge. Nordvietnamesische Angriffe seien zurückgeschlagen, 68 Nordvietnamesen getötet worden. 51 eigene Soldaten kamen ums Leben, 24 wurden verwundet. Kien Due, 140 Kilometer nordöstlich von Saigon, sei zurückerobert, worden. Die Nordvietnamesen schössen nur noch sporadisch, doch seien große Truppenzusammenziehungen südwestlich von Kien Duc bemerkt worden. Damit stellen sich die Nordvietnamesen zwischen Saigon und Kien Duc.
Salisbury – Gerald Douglas Hawkesworth, der rhodesische Landinspektor, der vor fast einem Jahr in der Umgebung des Mount Darwin von Guerillas gekidnappt wurde, ist aus der Haft in Daressalam entlassen worden und befindet sich in London. Am 12. Januar dieses Jahres verschwand Hawkesworth, während zwei seiner Kollegen, Bland und Sanderson, ermordet wurden. Später wurde bekanntgegeben, dass sich Hawkesworth in Daressalam befindet und dass er getötet werde, wenn einige gefangengenommene Terroristen in Rhodesien das Todesurteil erhielten. Es haben seitdem einige Terroristen in Rhodesien dieses Urteil auferlegt bekommen, und es ist auch ausgeführt worden.
NEUER SWA-KOMMISSAR
New York – Sean Macbride aus Irland ist der Kandidat des Generalsekretärs Dr Kurt Waldheim für den Posten des UN-Kommissars für Südwestafrika, verlautete aus einer zuverlässigen Quelle bei den Vereinten Nationen. Macbride ist Präsident der Amnesty International, ehemaliger Generalsekretär der Internationalen Juristenkommission und ehemaliger Außenminister. Die Generalversammlung wird den Kommissar möglicherweise noch im Laufe des Tages ernennen. Der neue Mann tritt die Nachfolge von Agha Abdul Hamid aus Pakistan an, dessen einjähriger Amtstermin am 31. Dezember abgelaufen ist.
EINE NEUE BLUTTAT ARABISCHER TERRORISTEN
Rom/Athen – Mindestens 21 Personen wurden getötet und etwa 40 verletzt, als am Montagmittag arabische Terroristen auf dem Flughafen in Rom eine Boeing 707 der Pan American Airlines mit Brandbomben überfielen. Am Überfall waren drei bis sechs Terroristen beteiligt, die durch die Sicherheitsposten mit Maschinengewehren hindurchstürmend zu dem Flugzeug rannten, in das sie Brandbomben warfen. Nach dem Überfall begaben sich die Terroristen mit einigen Geiseln in eine Boeing 737 der Lufthansa, wobei sie ein Flugzeug der Air France, das zwischen den Flugzeugen der Pan American und der Lufthansa stand, ignorierten. Eine Geisel versuchte zu entfliehen, wurde aber erschossen.
An Bord der Lufthansa befanden sich vier Mitglieder der Besatzung, darunter der holländische Kapitän, und zwei Angehörige des Bodenpersonals. In dem Flugzeug saßen noch keine Passagiere, weil es erst viel später nach München starten sollte. Die Terroristen zwangen den Piloten aufzusteigen und in Richtung Beirut zu fliegen. Beirut verweigerte jedoch die Landung, und das Flugzeug landete schließlich in Athen. Dort verlangten die Terroristen die Freilassung von Guerillas, die verhaftet worden waren, als sie im August versuchten, ein israelisches Flugzeug in die Luft zu sprengen. Die Terroristen drohten, alle Geiseln zu töten, von denen wahrscheinlich vier bereits nicht mehr am Leben waren, mit dem Flugzeug aufzusteigen und es über dem Zentrum der Stadt zum Absturz zu bringen. Nicht weniger als sechs arabische Botschafter begaben sich zum Kontrollturm, um mit den Terroristen zu unterhandeln. Der griechische Justizminister, Stylianos Triantafyllos, brachte zwei der gefangenen Araber mit und erklärte den Terroristen, dass diese freigelassen würden, jedoch zuerst von einem griechischen Gericht abgeurteilt werden müssten. Die Hijacker verlangten daraufhin, dass die Guerillas innerhalb zweier Stunden freigelassen werden müssten. Sie beorderten das Flugzeug in das Zentrum der Startbahn.
BOMBEN UND ENTFÜHRUNGEN
Belfast – An einem Grenzstützpunkt 64 Kilometer südwestlich von Belfast wurde in der Nacht vom 13. zum 14. Dezember ein Mann von einer bewaffneten Bande überfallen und entführt. Ein Polizeisprecher gab bekannt, dass der Mann mit vorgehaltener Pistole aus einem Lastwagen gezwungen worden sei, der von der Irischen Republik nach Nordirland fuhr und am Middletown-Zollposten anhielt. Es wird angenommen, dass die Kidnapper Mitglieder der IRA sind.
In derselben Nacht wurde ein Klein-Lkw einer Wascherei gehijackt und, mit einer Bombe versehen, vor der Polizeistation in dem Ort Newton-Hamilton geparkt. Feiner wurde verletzt, doch wurden die Polizeistation und in der Nahe liegende Gebäude schwer beschädigt, als die Bombe samt Wäschereiwagen explodierte.
Auch vor dem Hauptgebäude der britischen Armee in Lisburn, außerhalb Belfast, wurde eine Autobombe gelegt. Diese konnte jedoch von Sprengstoffexperten entschärft werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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