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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-01-23
VON DER UMWELT ABGESCHNITTEN

Windhoek – In etwa eineinhalb Stunden erlebte Windhoek gestern einen zweiten Wolkenbruch in einer Woche. Zwar webte kein so stürmischer Wind und war auch die Regenmenge geringer, doch sahen wieder einmal Windhoeks Straßen wie Riviere aus, lief das Wasser in einige Geschäfte und lagen Unmengen Sand, Steine und Geröll auf den Straßen umher. Zwischen 9 und 60 mm fielen in den verschiedenen Teilen der Landeshauptstadt. In Eros regnete es am meisten. Dort sahen dann auch die Straßen entsprechend aus. Zwischen der Einmündungen der Lutherstraße und des Klein-Windhoek-Weges in die Kaiserstraße war diese zeitweise nicht befahrbar. Dort und auf den ersten 300 Metern des Klein-Windhoek-Weges lief das Wasser etwa 40 cm hoch. Auch die wahrscheinlich größte Pfütze Windhoeks, eine leichte Senkung der Erosstraße vor der Erosschule verursachte vielen Autofahrern großes Kopfzerbrechen. Durch das Klein-Windhoek-Rivier konnte man überall durch, es lief diesmal nicht so stark, doch in der Pfütze blieb so mancher, dem eine Pfütze nicht die Tücken eines Riviers zu besitzen schien, stecken. Etwa 70 Meter ist diese Pfütze lang und etwa 40 cm tief – und das mitten auf einer der größeren Windhoeker Straßen!

30 CENT PRO ARBEITNEHMER

Windhoek – Das Büro des Stadtdirektors hat am Montag die folgende Presseerklärung herausgegeben:

Arbeitgeber werden darauf hingewiesen, dass sie ab 1. Februar 1974 monatlich 30 Cent pro Arbeitnehmer, der bei dem Arbeitsbüro als Angestellter der betreffenden Firma registriert ist, bezahlen müssen.

Diese Gelder werden zusammen mit den Registrationsgebühren von den örtlichen Behörden im Auftrag des Direktors des Gesundheitsdienstes eingesammelt und sind dazu bestimmt, die Kosten der Dienste die staatliche Krankenhäuser Patienten angedeihen lassen, zu decken Der Arbeitgeber wird folglich ab 1. Februar von Hospitalkosten seiner Arbeitnehmer freigestellt, vorausgesetzt, dass er den Beitrag bezahlt hat.

ZUSÄTZLICHE SCHULBUS-ROUTE

Windhoek – Seit Montag fährt der „Sentraal Busdiens" eine zusätzliche Route für Schulkinder. Der Schulbus startet um 6.30 Uhr bei der „Eros Diensstasie", fährt durch Klein-Windhoek und Avis zur Centaurus-Schule, Höheren Schule Windhoek, Emma-Hoogenhout-Schule und Deutschen Schule Windhoek nach Schulschluss werden die Kinder in ihren jeweiligen Schulen wieder abgeholt and in die Vorstädte zurückgebracht.

Einem Sprecher des Busdienstes zufolge wird mit dieser neuen Route eine Lücke geschlossen, und der Windhoeker Schulbusdienst wurde dadurch vervollständigt, Irgendwelche Nachfragen können nach Geschäftsschluss an Telefon 2-2252 gerichtet werden.

KWAZULU-INTERVENTION IM TEXTILARBEITERSTREIK

Durban – Der Multimillionär Phillip Frame, dessen Textilfabriken im Rufe stehen, die niedrigsten Löhne für ihre schwarzen Arbeiter zu zahlen, musste nachgeben: Nach Intervention des Mitgliedes des KwaZulurates Barney Dladla, der für Gemeinschaftsangelegenheiten zuständig ist, erklärte sich die Geschäftsleitung bereit, im Rahmen des neuen Lohnabkommens, das den Zorn der 10 000 Arbeiter heraufbeschwören und einen Streik ausgelöst hatte, nicht nur den neuen, sondern auch den länger angestellten Arbeitern leicht erhöhte Löhne ohne zu gewähren. Dladla forderte die Streikenden auf, das Angebot anzunehmen, zur Arbeit zurückzukehren und über weitere Forderungen später zu verhandeln.

AUFHEBUNG DES ÖLEMBARGOS GEGEN DIE USA?

Algier – Die Araber konnten jetzt ihre Erdölpolitik gegenüber den Vereinigten Staaten revidieren und das Embargo aufheben, weil die USA nu Nahen Osten „eine neue Politik" befolgten, sagte Ägyptens Präsident Anwar Sadat auf einer Pressekonferenz in Algier, wo er Besprechungen mit dem algerischen Präsidenten Boumedienne führte. Mit dieser Erklärung kündigt sich eine bedeutende Wendung in der Lage im Nahen Osten an, die durch das Abkommen über die Truppentrennung ins Rollen kam. Das gestrige Vertrauensvotum für die israelische Ministerpräsidentin Frau Golda Meir im Parlament von Jerusalem trägt weiter zur Entspannung bei. In Washington erklärte Außenminister Dr. Henry Kissinger, dass der ungehinderte Zustrom von arabischem Oel in weniger als zwei Monaten zu erwarten sei.

Präsident Sadat sagte auf der Pressekonferenz, er sei nun fest überzeugt, dass die USA eine neue Politik eingeschlagen hatten. Der Wechsel sei bedeutend, wenn nicht sogar vollständig. Jeder Wechsel in der amerikanischen Politik in der Haltung gegenüber den Arabern habe zur Folge, dass die Araber ihre Politik gegenüber den USA überprüften. Noch vor drei Monaten sei Amerikas Ha Wing ganz pro-israelisch gewesen, um angeblich im Nahen Osten das Gleichgewicht der Kräfte aufrechtzuerhalten,

DREI VERHAFTETE IM FALL GETTY

Rom – Drei Personen, die verdächtigt werden, an der Entführung des 17-jährigen Patti Getty III. beteiligt gewesen zu sein, wurden in der Nacht zum 16. Januar verhaftet. Ein 27-jähriger Süditaliener aus Kalabrien wurde in Rom festgenommen, zwei weitere Personen im Alter von 32 and 34 Jahren wurden in Kalabrien verhaftet. Im Verlauf von Hausdurchsuchungen wurden mehrere Banknoten gefunden, die eindeutig aus dem bezahlten Lösegeld von 1,7 Milliarden Lire (mehr als 7 Millionen Mark) stammen.

Am Abend zuvor war bekanntgeworden, dass der Staatsanwalt der süditalienischen Stadt Lagonegro, in deren Nähe der 17-jährige Milliardärs-Enkel am 15. Dezember, fünf Monate nach seiner Entführung aus Rom, freigelassen worden war, vier Haftbefehle erlassen hatte. Nach den drei Verhaftungen wird jetzt noch nach einem Arzt aus der Provinz Neapel gesucht, der angeblich dem Jungen das rechte Ohr abgeschnitten hat.

Das Ohr war am 10. November per Eilbrief aus Neapel bei einer römischen Zeitung eingetroffen. Der 27-jährige verhaftete Domenico Barbino, ein Krankenpfleger aus einem römischen Hospital, war außerdem wegen Rauschgiftbesitzes gesucht worden. Es ist nicht auszuschließen, dass Barbino Paul Getty, der ebenfalls ständiger Drogenkonsument war, in römischen Rauschgiftkreisen kennenlernte.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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