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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-01-24
AI-AIS WIEDER IN GEFAHR

Windhoek – Das Touristenlager Ai-Ais ist wieder in Gefahr, von den Fluten des Fischflusses überschwemmt zu werden. Dies bestätigte der Direktor der Abteilung Naturschatz and Tourismus, B. de la Bat, heute Morgen der AZ. Am 16. and 17. März 1972 wurde das Touristenlager von einer Überschwemmung heimgesucht. Die Beseitigung der Schaden sowie der Bau einer Schutzmauer verschlangen damals 180 000 Rand. Gestern Abend stand das Wasser 30 Zentimeter unterhalb der Oberkante der Schutzmauer. Ein Anschwellen des Fischflusses wurde noch erwartet. Dazu regnete es in Strömen. Die Schleusen des Hardap-Dammes and des Naute-Damms sind teilweise geöffnet. Die Wassermassen, die aus den Dämmen kommen, können noch zu einem Ansteigen des Fischflusses führen.

Bis das Wasser des Hardap-Dammes erreicht, vergehen 37 Stunden. Bei Naute sind es 17 Stunden. Wenn die Regenfälle im Süden anhalten, wird die Überschwemmungsgefahr in Ai-Ais nicht so schnell beseitigt werden können.

DAS DRAMA AMMERMANN

Windhoek – Vor Gericht erstand noch einmal das Drama, das sich am 6. Dezember 1973 in Windhoeks Bülowstraße abgespielt hatte und bei dem Karl-Heinz Ammermann durch einen Stich mit einem langen Messer ums Leben kam. Vor Gericht steht im Rahmen einer gerichtlichen Voruntersuchung wegen Mordes end Diebstahls der 23-jährige aus Angola stammende Bantu Atanasiu Hawanga.

Auf-grund der Autopsie wurde festgestellt, dass der fast zehn Zentimeter lange Messerstich und -schnitt nicht nur die Schlagader am Arm Ammermanns durchtrennt, sondern auch die Brust verletzt hat, wobei eine Rippe abgetrennt und ein Lungenflügel ebenfalls verletzt wurde. Nach Zeugenaussagen zog der Angeklagte das Messer und stach auf Ammermann ein, nachdem es zwischen den beiden zu einem kurzen Handgemenge um eine Tasche gekommen war, in der sich ein Gürtel aus dem Geschäft Ammermanns im Werte von 5.95 Rand befunden hat.

WIEDER FRELIMO-ANGRIFF

Beira – Terroristen der Frelimo-Gruppe haben am späten Freitagabend im Manica-Gebiet nahe der rhodesischen Grenze das Farmhaus eines weißen Farmers geplündert und in Brand gesteckt. Der Farmer, ein gewisser Tavares, war bei seiner Familie M Vila de Manica. Bei seiner Rückkehr fand er nur noch verkohlte Ruinen vor. Die Farm befindet sich 15 Kilometer nördlich von Vila Manica, und der Angriff auf sie war der zweite auf eine weiße Niederlassung in der Gegend innerhalb einer Woche.

SYRIEN VERHANDLUNGSBEREIT

Rabat – Syrien sei bereit, mit Israel über die Truppentrennung auf den Golanhöhen zu verhandeln, erklärte Ägyptens Präsident Anwar Sadat Pressevertretern in der marokkanischen Hauptstadt. Die Genfer Konferenz werde erst weitergeführt werden, wenn zwischen Syrien und Israel ein ähnliches Abkommen abgeschlossen sei wie zwischen Ägypten und Israel. Sadat hat gestern Marokko wieder verlassen, wo er 20 Stunden weilte, um mit König Hassan II. über nahöstliche Angelegenheiten zu sprechen.

FLUGZEUGENTFÜHRUNG ÜBER KOLUMBIEN

Bogota – Über Südost-Kolumbien wurde am Montagmorgen eine „Viscount" mit 45 Passagieren und fünf Besatzungsmitgliedern gekidnapped. Beim Tanken in Cali wurden von den Highjackern 26 Frauen und Kinder und vier Männer freigelassen.

Mit den übrigen 20 Geiseln flog die Maschine weiter nach Barranquilla.

In Barranquilla feuerte Tapies Presseberichten zufolge einen Schuss auf einen Fotografen ab, doch traf er nicht. Beim Tanken brach ein kleines Feuer aus, das jedoch sofort von der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Das Flugzeug gehört der kolumbianischen Fluggesellschaft Aeropesca.

KAPSTADT UND DIE ENERGIEKRISE

Kapstadt – Das Elektrizätswerk in Dock Road am Eingang zum Hafen ist vor kurzem von Kohlen auf Ölfeuerung umgebaut worden. Da das nur nach und nach möglich war und die Anlage am Anfang nicht richtig funktionierte, fiel der Strom öfters unerwartet aus, so dass das Kraftwerk wegen Überbeanspruchung nicht fähig war, den verlangten Bedarf zu decken, und an das Versorgungsnetz von Escom angeschlossen werden musste. Es steht jedoch fest, dass ohne ausreichendes Heizöl das E-Werk nicht genug Strom produzieren kann, und es bleibt abzuwarten, ob Escom in der Lage sein wird, den etwaigen Fehlbedarf zu decken.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-22

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