Vor 50 Jahren
1974-01-29
KEINE GEFAHR FÜR MARIENTAL
Windhoek – Für Mariental besteht zurzeit keine akute Gefahr. Im Ort herrscht eine gewisse Nervosität, nachdem der Hardap-Stausee nach schweren Wolkenbrüchen im Auffanggebiet gestiegen i.st, obwohl das Wasser mit einer Geschwindigkeit von 500 Kubikmeter pro Sekunde aus den Schleusen herausschießt. Von Seiten der Abteilung Wasserwesen in Windhoek wurde heute Vormittag erklärt, dass der Damm noch eine Menge Wasser aufnehmen kann, bevor die Schleusen weiter geöffnet werden müssen. Eine weitere Schleusenöffnung von über 500 Kubikmeter pro Sekunde würde bedeuten, dass Gefahr für die Anrainer des Fischflusses in Mariental besteht. Bevor es zu einer Gefahrensituation kommt, werden jedoch die Einwohner von Mariental rechtzeitig durch Polizei und Stadtverwaltung gewarnt. Die Situation wird Tag und Nacht sorgfältig beobachtet.
Im Raum Keetmanshoop kam es gestern zu einem gewaltigen Wolkenbruch. Der Van-Rhijn-Damm erhielt so viel Wasser, dass er rauschend überlief. Beobachter erhielten zunächst den Eindruck, der Damm sei gebrochen. Dies ist nicht der Fall. Die Dammauer ist intakt. Das Wasser läuft lediglich nach wie vor über. Der Van-Rhijn-Damm staut das Schafrivier. Das überlaufende Wasser fließt in das Schafrivier und anschließend in den Fischfluß. Keetmanshoop hat sein Trinkwasser aus dem Van-Rhijn-Damm bezogen. Für die Stadt besteht keine Gefahr.
NACHRICHTEN AUS AFRIKA
Daressalam – Die große nordafrikanische Dürre ist auf dem Vormarsch nach dem Süden. Aus Tansania kommen Berichte von verendenden Rindern, und in Kenia werden im Kajiaclo-Distrikt statt 750 Rindern pro Tag jetzt 1 200 von den Massai-Rinderzüchtern verkauft.
Präsident Nyerere von Tansania teilte Reporters mit, dass Rinderbesitzern in den Trockengebieten geraten worden sei, ihre Rinder zu schlachten und den Erlös bei Banken zu hinterlegen, um nicht alle Rinder verdursten und verhungern zu lassen, um einen totalen Ruin zu erleben Im Nairobi-Wildreservat stirbt auch schon Wild, da der übliche Regen in dieser Saison ausgefallen ist. Der nächste Regen wird erst wieder im Marz oder April erwartet
FISCHE IM VON-BACH-DAMM
Windhoek – Die Abteilung Naturschutz und Tourismus hat 4 000 Großmaul-Schwarzbarsche im Von-Bach-Damm ausgesetzt. Dieser Datum soll zu einer Sport- und Erholungsstätte ausgebaut werden. Zonen für Wassersportler und Angler sind bereits festgelegt worden. Der Großmaul-Schwarzbarsch ist ein ausgezeichneter Angelfisch. Sein Fleisch ist schmackhaft. Die ausgesetzten Fische sind zurzeit nur etwa vier bis fünf Zentimeter lang. Innerhalb eines Jahres können sie auf 25 Zentimeter Länge wachsen. Das Angeln ist zurzeit im Von-Bach-Damm nicht erlaubt. Die Abteilung Naturschutz und Tourismus hofft das Angeln ab Januar 1976 gestatten zu können. Der Schwarzbarsch ist ein Raubfisch. Man hofft, damit die Zahl der Karpfen im Damm zu beschränken. Es sollen noch weitere Schwarzbarsche ausgesetzt werden, sobald feststeht, dass sie sich den Verhältnissen anpassen.
EISENBAHNVERKEHR WIEDER NORMAL
Windhoek – Schneller als erwartet hat die technische Abteilung der Eisenbahn es geschafft, die Unterspülungsschaden zu beheben. Bereits gestern Abend um 23 Uhr konnte die Strecke in den Süden und nach Südafrika wieder dem Verkehr übergeben werden. Kaum 23 Stunden also, nachdem zwischen Mariental und Die Kalk die Schienen weggerissen worden waren, war der Schaden beheben. Bei Okasise dauerte die Reparatur etwas länger, obwohl die Unterspülung anfänglich für weniger ernst gehalten wurde. Doch heute Morgen um sechs Uhr konnte auch die Strecke an die Kiiste und in den Norden wieder befahren werden. Ein kleinerer Schaden auf der Strecke zwischen Kranzberg und Omaruru konnte schon Abend behoben werden.
ZIVILSCHUTZKURS IN WINDHOEK
Windhoek – Morgen Nachmittag beginnt, von der Wehrmacht in Südwestafrika geleitet, ein zweitägiger Kursus für Zivilschutz, an dem Vertreter aller Südwester Ortschaften teilnehmen werden. Es geht hauptsächlich darum, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Notwendigkeit des Zivilschutzes zu vergrößern, da nur dann in Katastrophenfällen zweckmäßig und zielstrebig reagiert werden kann.
ALI WIEDER OBEN
New York – Muhammad Ali (vormals Cassius Clay) besiegte heute Morgen (nach südafrikanischer Zeit) seinen Gegner Joe Frazier eindeutig nach Punkten in einem Boxkampf, den diese beiden ehemaligen Weitmeister der Schwergewichtsklasse im Madison Square Garden austrugen. 6 – 5 – 1, 8 – 4, 7 – 4 – 1 lauteten die Entscheidungen der Richter für Ali.
UNGLÜCKSFÄLLE UND KATASTROPHEN
Portsmouth – Im Ärmelkanal versank in der Nacht von Sonntag auf Montag das 424 Bruttoregistertonnen deutsche Frachtschiff „Hedwig Luenstedt“. In stürmischer See war die Ladung des Frachters verrutscht. Seenotrufe wurden ausgesandt, doch fanden herbeieilende Schiffe nur Wrackteile und Treibholz. Am nächsten Morgen fand der englische Seenotrettungsdienst die gekenterte „Hedwig Luenstedt“, sieben treibende Matrosenleichen und zwei leere Rettungsboote. Die Suche nach dem achten Besatzungsmitglied blieb erfolglos.
VERKEHRSCHAOS IN ENGLAND
London – Der britische Eisenbahnverkehr kam am Montag beinahe zum Stillstand, weil Eisenbahnarbeiter nicht zur Arbeit erschienen. Der Eisenbahnverkehr wird schon seit langem durch den Bummelstreik der Lokomotivführer beeinträchtigt. Der Verkehr mit der Provinz war fast vollständig unterbrochen, und Tausende von Angestellten, die in London arbeiten, mussten entweder zu Hause bleiben oder Privatwagen benutzen. Dies führte zu Verkehrsschlangen bis zu acht Kilometer Länge. Passagiere, die noch mit der Bahn London erreichten, wurden gewarnt dal? die Rückkehr nicht gesichert sei. Der Streik der Stationsangestellten erfolgte, weil die Eisenbahnverwaltung die Sonntagsarbeit einschränken wollte.
Windhoek – Für Mariental besteht zurzeit keine akute Gefahr. Im Ort herrscht eine gewisse Nervosität, nachdem der Hardap-Stausee nach schweren Wolkenbrüchen im Auffanggebiet gestiegen i.st, obwohl das Wasser mit einer Geschwindigkeit von 500 Kubikmeter pro Sekunde aus den Schleusen herausschießt. Von Seiten der Abteilung Wasserwesen in Windhoek wurde heute Vormittag erklärt, dass der Damm noch eine Menge Wasser aufnehmen kann, bevor die Schleusen weiter geöffnet werden müssen. Eine weitere Schleusenöffnung von über 500 Kubikmeter pro Sekunde würde bedeuten, dass Gefahr für die Anrainer des Fischflusses in Mariental besteht. Bevor es zu einer Gefahrensituation kommt, werden jedoch die Einwohner von Mariental rechtzeitig durch Polizei und Stadtverwaltung gewarnt. Die Situation wird Tag und Nacht sorgfältig beobachtet.
Im Raum Keetmanshoop kam es gestern zu einem gewaltigen Wolkenbruch. Der Van-Rhijn-Damm erhielt so viel Wasser, dass er rauschend überlief. Beobachter erhielten zunächst den Eindruck, der Damm sei gebrochen. Dies ist nicht der Fall. Die Dammauer ist intakt. Das Wasser läuft lediglich nach wie vor über. Der Van-Rhijn-Damm staut das Schafrivier. Das überlaufende Wasser fließt in das Schafrivier und anschließend in den Fischfluß. Keetmanshoop hat sein Trinkwasser aus dem Van-Rhijn-Damm bezogen. Für die Stadt besteht keine Gefahr.
NACHRICHTEN AUS AFRIKA
Daressalam – Die große nordafrikanische Dürre ist auf dem Vormarsch nach dem Süden. Aus Tansania kommen Berichte von verendenden Rindern, und in Kenia werden im Kajiaclo-Distrikt statt 750 Rindern pro Tag jetzt 1 200 von den Massai-Rinderzüchtern verkauft.
Präsident Nyerere von Tansania teilte Reporters mit, dass Rinderbesitzern in den Trockengebieten geraten worden sei, ihre Rinder zu schlachten und den Erlös bei Banken zu hinterlegen, um nicht alle Rinder verdursten und verhungern zu lassen, um einen totalen Ruin zu erleben Im Nairobi-Wildreservat stirbt auch schon Wild, da der übliche Regen in dieser Saison ausgefallen ist. Der nächste Regen wird erst wieder im Marz oder April erwartet
FISCHE IM VON-BACH-DAMM
Windhoek – Die Abteilung Naturschutz und Tourismus hat 4 000 Großmaul-Schwarzbarsche im Von-Bach-Damm ausgesetzt. Dieser Datum soll zu einer Sport- und Erholungsstätte ausgebaut werden. Zonen für Wassersportler und Angler sind bereits festgelegt worden. Der Großmaul-Schwarzbarsch ist ein ausgezeichneter Angelfisch. Sein Fleisch ist schmackhaft. Die ausgesetzten Fische sind zurzeit nur etwa vier bis fünf Zentimeter lang. Innerhalb eines Jahres können sie auf 25 Zentimeter Länge wachsen. Das Angeln ist zurzeit im Von-Bach-Damm nicht erlaubt. Die Abteilung Naturschutz und Tourismus hofft das Angeln ab Januar 1976 gestatten zu können. Der Schwarzbarsch ist ein Raubfisch. Man hofft, damit die Zahl der Karpfen im Damm zu beschränken. Es sollen noch weitere Schwarzbarsche ausgesetzt werden, sobald feststeht, dass sie sich den Verhältnissen anpassen.
EISENBAHNVERKEHR WIEDER NORMAL
Windhoek – Schneller als erwartet hat die technische Abteilung der Eisenbahn es geschafft, die Unterspülungsschaden zu beheben. Bereits gestern Abend um 23 Uhr konnte die Strecke in den Süden und nach Südafrika wieder dem Verkehr übergeben werden. Kaum 23 Stunden also, nachdem zwischen Mariental und Die Kalk die Schienen weggerissen worden waren, war der Schaden beheben. Bei Okasise dauerte die Reparatur etwas länger, obwohl die Unterspülung anfänglich für weniger ernst gehalten wurde. Doch heute Morgen um sechs Uhr konnte auch die Strecke an die Kiiste und in den Norden wieder befahren werden. Ein kleinerer Schaden auf der Strecke zwischen Kranzberg und Omaruru konnte schon Abend behoben werden.
ZIVILSCHUTZKURS IN WINDHOEK
Windhoek – Morgen Nachmittag beginnt, von der Wehrmacht in Südwestafrika geleitet, ein zweitägiger Kursus für Zivilschutz, an dem Vertreter aller Südwester Ortschaften teilnehmen werden. Es geht hauptsächlich darum, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Notwendigkeit des Zivilschutzes zu vergrößern, da nur dann in Katastrophenfällen zweckmäßig und zielstrebig reagiert werden kann.
ALI WIEDER OBEN
New York – Muhammad Ali (vormals Cassius Clay) besiegte heute Morgen (nach südafrikanischer Zeit) seinen Gegner Joe Frazier eindeutig nach Punkten in einem Boxkampf, den diese beiden ehemaligen Weitmeister der Schwergewichtsklasse im Madison Square Garden austrugen. 6 – 5 – 1, 8 – 4, 7 – 4 – 1 lauteten die Entscheidungen der Richter für Ali.
UNGLÜCKSFÄLLE UND KATASTROPHEN
Portsmouth – Im Ärmelkanal versank in der Nacht von Sonntag auf Montag das 424 Bruttoregistertonnen deutsche Frachtschiff „Hedwig Luenstedt“. In stürmischer See war die Ladung des Frachters verrutscht. Seenotrufe wurden ausgesandt, doch fanden herbeieilende Schiffe nur Wrackteile und Treibholz. Am nächsten Morgen fand der englische Seenotrettungsdienst die gekenterte „Hedwig Luenstedt“, sieben treibende Matrosenleichen und zwei leere Rettungsboote. Die Suche nach dem achten Besatzungsmitglied blieb erfolglos.
VERKEHRSCHAOS IN ENGLAND
London – Der britische Eisenbahnverkehr kam am Montag beinahe zum Stillstand, weil Eisenbahnarbeiter nicht zur Arbeit erschienen. Der Eisenbahnverkehr wird schon seit langem durch den Bummelstreik der Lokomotivführer beeinträchtigt. Der Verkehr mit der Provinz war fast vollständig unterbrochen, und Tausende von Angestellten, die in London arbeiten, mussten entweder zu Hause bleiben oder Privatwagen benutzen. Dies führte zu Verkehrsschlangen bis zu acht Kilometer Länge. Passagiere, die noch mit der Bahn London erreichten, wurden gewarnt dal? die Rückkehr nicht gesichert sei. Der Streik der Stationsangestellten erfolgte, weil die Eisenbahnverwaltung die Sonntagsarbeit einschränken wollte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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