Vor 50 Jahren
1974-02-22
WASSERMASSEN VOR AI-AIS
Windhoek – Bei Seeheim führte der Fischfluss heute Nacht eine geschätzte Wassermenge von über 3 000 Kubikmeter pro Sekunde. Der Fluss schwoll bei Ai-Ais rasch an und stieg einmal in einer Viertelstunde fast fünf Meter höher. Bei Ai-Ais liegen die Sandsäcke noch auf den Schutzmauern, und die Belegschaft harrt der Dinge, die da kommen.
Beim Hardapdamm wurde der Ausfluss von 900 auf 500 m3/s verringert. Beim Nautedamm konnte der Zufluss aus dem Löwenrivier nicht zuverlässig ermittelt werden, er wird auf etwa 2 000 m3/s geschätzt. Davon gibt der Damm 1 200 m3/s wieder ab, die oberhalb Ai-Ais in den Fischfluss einströmen.
VERBINDUNG MIT SÜDAFRIKA UNTERBROCHEN
Windhoek – Etwa 30 km südlich von Keetmanshoop ist gestern Abend ein Teil der Teerstraße weggerissen worden. Während gestern Abend einige Autofahrer sich noch durchschlagen konnten, ist der Verkehr heute Morgen zum Stillstand gekommen, weil Alternativrouten auch kaum befahrbar sind. Durch den noch immer andauernden Regen ist auch die Teerstraße bei Asab seitlich unterspült aber noch befahrbar. Große Wasserlachen bedecken stellenweise die Straßenoberfläche, so dass sehr langsam und vorsichtig gefahren werden muss. Autofahrer in dieser Gegend müssen damit rechnen, angehalten und zurückgeschickt zu werden.
ZUGVERBINDUNGEN WIEDERUM UNTERBROCHEN
Windhoek – Zwei Verspülungen heute Nacht haben die Zugverbindung mit der Republik unterbrochen. Nördlich von Karasburg arbeiten Reparaturmannschaften ununterbrochen und hoffen, die Verspülung bis morgen wieder behoben zu haben. Zwischen Asab und Grünau jedoch ist eine größere Strecke verspült worden, die erst in einigen Tagen wieder befahrbar sein wird. Der Güterverkehr ist unterbrochen, während die Passagiere auf dieser Strecke mit Bussen transportiert werden. Der Republikzug um 22.00 Uhr heute Abend ist gestrichen worden, weil für ein derart großes Passagieraufkommen nicht genügend Busse verfügbar sind.
TELEFONVERBINDUNGEN GESTÖRT
Windhoek – Der Direktor des Post- and Fernmeldewesens in Südwestafrika, I. M. Zeeman, erklärte, dass die schweren Regenfälle zwischen Keetmanshoop und Aroab die Haupttelefonleitungen in diesem Gebiet schwer beschädigt haben, so dass 15 Hauptleitungen nach Johannesburg, 15 nach Kapstadt, 4 nach Port Elizabeth und 3 zur internationalen Zentrale in Kapstadt unterbrochen wurden. Dazu sind 48 Fernschreiberverbindungen gestört. Bei Telefongesprächen und Fernschreiben in die Republik ergibt sich dadurch eine große Verzögerung. Verspülte Straßen und laufende Riviere versperren den Fernmeldetechnikern den Weg zu den schadhaften Stellen. Auch Deurstamp ist völlig von der Umwelt abgeschnitten.
SOWJETISCHER SCHRIFTSTELLER PROTESTIERT
Moskau – Die sowjetische Schriftstellervereinigung verwies am Donnerstag den Autor Vladimir Voinovich, der die erste Erklärung interner Zustimmung für den verbannten Solschenizyn herausgab. Literarische Quellen erklärten, eine Versammlung des Sekretariats der Moskauer Abteilung habe den 41-jährigen Schriftsteller ausgeschlossen, eine Aktion, die schon lange erwartet worden ist. Einzelheiten über die Versammlung sind nicht bekannt, und man weiß nicht, ob jemand für Voinovich gesprochen hat.
Der Schriftsteller selbst erklärte, er sei der Versammlung absichtlich ferngeblieben, und er beschuldigte die Schriftstellervereinigung der Lügenverbreitung. „Ihr habt Lügen auf den größten Bürger des Landes gehäuft und ihr habt ihn mit hineingestoßen. Ihr glaubt, ihr konntet ihn ersetzen. Ihr irrt euch."
ENTFÜHRUNG IN NEW YORK
New York – Reg Murphy, Chefredakteur der „Atlanta Constitution", sei entführt worden, berichtete die Rundfunkgesellschaft CBS am Donnerstag. lhrem Bericht zufolge verließ Murphy um 19.30 Uhr seine Wohnung zusammen mit einem Mann. der sagte, er wolle mit ihm eine Nachricht besprechen. Seitdem ist Murphy verschwunden. Um 21.20 Uhr erhielt ein Fernsehwagen einen Anruf von einem Mann, der erklärte, er sei bei einer Gruppe der „Amerikanischen Revolutionsarmee", die Murphy gefangenhalte. Frau Murphy erhielt einen Anruf von einem Mann, der sich nicht mit Namen oder Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe identifizierte und der sie warnte, Polizei und FBI aus dem Spiel zu lassen.
Windhoek – Bei Seeheim führte der Fischfluss heute Nacht eine geschätzte Wassermenge von über 3 000 Kubikmeter pro Sekunde. Der Fluss schwoll bei Ai-Ais rasch an und stieg einmal in einer Viertelstunde fast fünf Meter höher. Bei Ai-Ais liegen die Sandsäcke noch auf den Schutzmauern, und die Belegschaft harrt der Dinge, die da kommen.
Beim Hardapdamm wurde der Ausfluss von 900 auf 500 m3/s verringert. Beim Nautedamm konnte der Zufluss aus dem Löwenrivier nicht zuverlässig ermittelt werden, er wird auf etwa 2 000 m3/s geschätzt. Davon gibt der Damm 1 200 m3/s wieder ab, die oberhalb Ai-Ais in den Fischfluss einströmen.
VERBINDUNG MIT SÜDAFRIKA UNTERBROCHEN
Windhoek – Etwa 30 km südlich von Keetmanshoop ist gestern Abend ein Teil der Teerstraße weggerissen worden. Während gestern Abend einige Autofahrer sich noch durchschlagen konnten, ist der Verkehr heute Morgen zum Stillstand gekommen, weil Alternativrouten auch kaum befahrbar sind. Durch den noch immer andauernden Regen ist auch die Teerstraße bei Asab seitlich unterspült aber noch befahrbar. Große Wasserlachen bedecken stellenweise die Straßenoberfläche, so dass sehr langsam und vorsichtig gefahren werden muss. Autofahrer in dieser Gegend müssen damit rechnen, angehalten und zurückgeschickt zu werden.
ZUGVERBINDUNGEN WIEDERUM UNTERBROCHEN
Windhoek – Zwei Verspülungen heute Nacht haben die Zugverbindung mit der Republik unterbrochen. Nördlich von Karasburg arbeiten Reparaturmannschaften ununterbrochen und hoffen, die Verspülung bis morgen wieder behoben zu haben. Zwischen Asab und Grünau jedoch ist eine größere Strecke verspült worden, die erst in einigen Tagen wieder befahrbar sein wird. Der Güterverkehr ist unterbrochen, während die Passagiere auf dieser Strecke mit Bussen transportiert werden. Der Republikzug um 22.00 Uhr heute Abend ist gestrichen worden, weil für ein derart großes Passagieraufkommen nicht genügend Busse verfügbar sind.
TELEFONVERBINDUNGEN GESTÖRT
Windhoek – Der Direktor des Post- and Fernmeldewesens in Südwestafrika, I. M. Zeeman, erklärte, dass die schweren Regenfälle zwischen Keetmanshoop und Aroab die Haupttelefonleitungen in diesem Gebiet schwer beschädigt haben, so dass 15 Hauptleitungen nach Johannesburg, 15 nach Kapstadt, 4 nach Port Elizabeth und 3 zur internationalen Zentrale in Kapstadt unterbrochen wurden. Dazu sind 48 Fernschreiberverbindungen gestört. Bei Telefongesprächen und Fernschreiben in die Republik ergibt sich dadurch eine große Verzögerung. Verspülte Straßen und laufende Riviere versperren den Fernmeldetechnikern den Weg zu den schadhaften Stellen. Auch Deurstamp ist völlig von der Umwelt abgeschnitten.
SOWJETISCHER SCHRIFTSTELLER PROTESTIERT
Moskau – Die sowjetische Schriftstellervereinigung verwies am Donnerstag den Autor Vladimir Voinovich, der die erste Erklärung interner Zustimmung für den verbannten Solschenizyn herausgab. Literarische Quellen erklärten, eine Versammlung des Sekretariats der Moskauer Abteilung habe den 41-jährigen Schriftsteller ausgeschlossen, eine Aktion, die schon lange erwartet worden ist. Einzelheiten über die Versammlung sind nicht bekannt, und man weiß nicht, ob jemand für Voinovich gesprochen hat.
Der Schriftsteller selbst erklärte, er sei der Versammlung absichtlich ferngeblieben, und er beschuldigte die Schriftstellervereinigung der Lügenverbreitung. „Ihr habt Lügen auf den größten Bürger des Landes gehäuft und ihr habt ihn mit hineingestoßen. Ihr glaubt, ihr konntet ihn ersetzen. Ihr irrt euch."
ENTFÜHRUNG IN NEW YORK
New York – Reg Murphy, Chefredakteur der „Atlanta Constitution", sei entführt worden, berichtete die Rundfunkgesellschaft CBS am Donnerstag. lhrem Bericht zufolge verließ Murphy um 19.30 Uhr seine Wohnung zusammen mit einem Mann. der sagte, er wolle mit ihm eine Nachricht besprechen. Seitdem ist Murphy verschwunden. Um 21.20 Uhr erhielt ein Fernsehwagen einen Anruf von einem Mann, der erklärte, er sei bei einer Gruppe der „Amerikanischen Revolutionsarmee", die Murphy gefangenhalte. Frau Murphy erhielt einen Anruf von einem Mann, der sich nicht mit Namen oder Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe identifizierte und der sie warnte, Polizei und FBI aus dem Spiel zu lassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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