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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-03-12
MÜTTERHEIME HABEN SORGEN

Windhoek – Sowohl das Elisabeth-Haus in Windhoek als auch das Mutterheim des Prinzessin-Rupprecht-Heims in Swakopmund haben Überlebensprobleme. Beide Einrichtungen, in denen die meisten Südwester der mittleren und jungen Generation das Licht der Welt erblickt haben, kämpfen um ihr Weiterbestehen. Die Zuschüsse aus der Bundesrepublik sind seit Jahren versiegt. Heute erhalten die beiden Entbindungsheime lediglich kleinere Beihilfen von der Administration, beziehungsweise der Stadtverwaltung. Das Elisabeth-Haus erhalt beispielsweise zweimal je 150 Rand von der Administration im Jahr. Im Übrigen müssen sich die Einrichtungen selbst tragen. Die Problematik Iiegt in der Finanzierung und der Personallage.

Schwester Friedl, die Oberin des Elisabeth-Hauses, war soeben in Pretoria, um die Einwanderung von zwei Kinderschwestern aus der Bundesrepublik zu beschleunigen. Windhoek kämpft zurzeit gegen den Mengel an Hebammen und Kinderschwestern. Die Finanzlage ist zwar nicht rosig, im Augenblick ist jedoch keine Gefahr im Verzuge, soweit nicht größere Neuanschaffungen notwendig sind. In Swakopmund kommt zu der Personalproblematik noch eine akute Finanzkrise hinzu.

WEGEN SABOTAGE VOR GERICHT

Swakopmund – Zwei Ovambos, Sakeus Andreas (21) und Isaak Shilongo (23), müssen sich zurzeit vor dem Obergericht in Swakopmund wegen mutmaßlicher Sabotage verantworten. Der Prozess hat am Montag begonnen. Beide haben sich für nichtschuldig erklärt. Außerdem gibt es noch eine Alternativanklage, die einen Verstoß gegen das Eisenbahn- und Hafenverwaltungsgesetz, durch die Behinderung des reibungslosen Eisenbahnverkehrs und die Gefahrdung der Passagiere darstelle. Zu dieser Alternativanklage hat der Angeklagte Andreas sich schuldig bekannt.

Den beiden Ovambos wird vorgeworfen, dass sie Schienenlaschen an einer Kreuzung bei Gobas in der Nähe von Keetmanshoop auf den Schienenstrang gelegt hatten. Ein Schienenleger der Eisenbahn sagte im Zeugenstand, diese Tat hatte die Entgleisung eines Zuges herbeiführen können. Etwa 25 Züge fahren diese Strecke pro Tag. Die Schienenlasche wurde am Vormittag des 11. Oktobers vergangenen Jahres gefunden.

Ein Eisenbahningenieur, D. W. Janisch, erklärte vor Gericht, es wäre unmöglich zu sagen, ob diese Schienen-lasche zur Entgleisung eines Zuges hatte führen können. Nach seiner Auffassung waren die Schienenlaschen von den Schienen gefallen. Außerdem hatte der Lokführer sie rechtzeitig sehen und seinen Zug anhalten können.

PORTUGIESISCHE TRUPPEN IN DEN KASERNEN

Lissabon – Wegen „interner disziplinarischer Probleme“ sind die portugiesischen Streitkräfte unter Alarmbereitschaft gestellt worden, wie ein offizieller Sprecher am Montag in Lissabon sagte. Es werden davon alle drei Armee-Truppen im ganzen Land berührt, das Heer, die Flotte und die Luftwaffe. Die Alarmbereitschaft besteht schon seit Samstag, und alle Truppen durften die Kasernen und Garnisonen nicht verlassen. Der Sprecher gab keine Einzelheiten bekannt, fügte jedoch hinzu, dass „die Probleme, die zu dieser Maßnahme führten, beinahe gelost sind“. In militärischen Kreisen wird angenommen, dass die Truppen bis zum Wochenende in den Kasernen bleiben. Das Verteidigungsministerium ließ nichts verlauten.

FORTWÄHRENDE WACHSAMKEIT GEBOTEN

Pretoria/Lusaka – Südafrikanische Meldungen, dass die Mörder der vier südafrikanischen Polizisten an der rhodesisch-sambischen Grenze nach Sambia geflohen seien, wurden von einem Sprecher des Außenministeriums in Lusaka als böswillig bezeichnet. Sie sollten unter Umständen ein Grund für einen militärischen Angriff sein. Einer Erklärung heißt es wörtlich: „Zimbabwes Freiheitskämpfer sind in Zimbabwe (Rhodesien) selbst und nicht in Sambia. Keine Selbsttäuschung kann diese Tatsache andern."

Es wäre demnach böswillig von den „Rassisten", diesen Tatsachen davonzulaufen und die Schuld für ihre eigenen internen Fehler Sambia zuzuschieben. Es sei denn, dass sie einen militärischen Angriff gegen das unschuldige Sambia starten wollten und dafür einen Grund suchten.

GRABESSTILLE

Washington – Es sei nur unter größten Schwierigkeiten möglich, irgendwelche Informationen von den amerikanischen Ölgesellschaften zu bekommen, sagte der frühere Direktor des Nachrichtendienstes der Vereinigten Staaten (CIA), Richard Helms, in einem Bericht am Sonnabend. Helms erklärte, der CIA habe im letzten Jahr versucht, die Ölreserven im Ausland abzuschätzen, sei aber auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen, weil die amerikanischen Ölgesellschaften zu einer Zusammenarbeit nicht bereit waren und ihre Informationen über mögliche Ölquellen außerhalb der Vereinigten Staaten geheim hielten. „Ihre Schätzungen zeigen sie einander überhaupt nicht, end anderen nur sehr wenig", bedauerte Helms in seinem Bericht vor dem Komitee für ausländische Beziehungen.

WASHINGTONS GRÖSSTES AUSSENPOLITISCHE SPROBLEM

Washington – US-Außenminister Dr. Henry Kissinger kritisierte mit außergewöhnlicher Schärfe Amerikas europäische Alliierte. Washingtons größtes außenpolitisches Problem sie zurzeit die Erreichung der Zusammenarbeit mit Europa. Dr. Kissinger erläuterte, die Vereinigten Staaten hatten nichts gegen eine unabhängige europäische Politik. Er fügte hinzu: „Die Vereinigten Staaten haben jedoch et-was dagegen, wenn die (europäische) Unabhängigkeit die Form einer grundsätzlichen Feindschaft gegenüber den Vereinigten Staaten annimmt."

Amerikas größtes außenpolitisches Problem sei nicht die Regulierung des Konkurrenzkampfes mit seinen Feinden, sondern die Bemühungen, seine Alliierten davon zu überzeugen, dass mehr durch eine Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten als durch „Selbstbehauptung" gewonnen werden könne.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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