Vor 50 Jahren
1974-03-28
PASTOR EICHHOLZ AUSGEWIESEN
Windhoek – Pastor Klaus Eichholz von der Evangelisch-lutherischen Kirche in Südwestafrika wurde gestern der Ausweisungsbefehl zugestellt. Er, seine Frau und das älteste Kind müssen das Land innerhalb sieben Tagen nach Zustellung des Ausweisungsbefehls verlassen. Die beiden jüngsten Kinder sind hier geboren und haben damit die südafrikanische Staatsangehörigkeit erworben. Bei einer Ausweisung werden die Kosten der Ausreise vom ausweisenden Staat übernommen, Pastor Eichholz ist dies mitgeteilt worden. Überdies übernimmt Südafrika auch die Ausreisekosten für die zwei minderjährigen Kinder, die nicht ausgewiesen worden sind.
Pastor Eichholz hält die Frist von sieben Tagen für nicht ausreichend zur Ordnung seiner Ausreise. Er hat angedeutet, dass er die Frist nicht einhalten werde. Dies wurde von der Polizei bestätigt.
Pastor Eichholz war von der Rheinischen Mission nach Südwestafrika entsandt worden. Er gehörte seit deren Gründung der Evangelisch-lutherischen Kirche in Südwestafrika an und war zuletzt am Paulinum in Otjimbingwe und anschließend bei der Kirchenleitung in Windhoek tätig.
Ein Grund für die Ausweisung wurde nicht angegeben. Dies ist im Allgemeinen nicht üblich. Pfarrer Eichholz war, soweit die AZ feststellen konnte, etwa acht Jahre im Land.
EISENBAHNZUSAMMENSTOSS
Lourenço Marques – In Manhica, 50 Kilometer nördlich von Lourenço Marques, stießen am Dienstagvormittag ein aus Bulawayo kommender Passagierzug und ein Benzinprodukte führender Güterzug zusammen. Die Tankwagen explodierten und gossen brennendes Benzin auf die Passagierwagen.
Die Zahi der Toten wurde zuerst mit 60 angegeben, doch heißt es in einem am Dienstagabend ausgegebenen Kommuniqué, es seien drei Personen ums Leben gekommen und 20 verletzt worden.
Nach den letzten Meldungen vom Donnerstagvormittag sind bis jetzt zehn Tote geborgen Warden. Wahrscheinlich sind es weiße Rhodesier. Man nimmt an, dass die Zahl der Toten bis auf 40 steigen werde.
SWASI-MINISTER IN PRETORIA
Pretoria – Ein Sprecher des südafrikanischen Außenministeriums bestätigte am Mittwoch die Anwesenheit einer Regierungsdelegation Swasilands in Pretoria. Der Austausch von Ansichten mit gewissen südafrikanischen Kabinettsmitgliedern über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Swasiland und der Republik bei dem Bau eines Thermal-Kraftwerkes in Swasiland ist der Hauptgrund für diesen Besuch.
Die Delegation wird von den Ministern für öffentliche Arbeiten, Energieversorgung und Kommunikation, Dr. A. N. Nxumalo, angeführt und schließt auch Justizminister P. Dlamini, Finanzminister R. P. Stephens und den Minister für Industrie und Fremdenverkehr S. S. Nxumalo, mit ein.
KEINE NEUE LIZENZ FÜR MILCHBETRIEB
Windhoek – Der Windhoeker Stadtrat hat die Lizenz der Windhoek Melkery am Mittwoch auf seiner ordentlichen Monatssitzung vorläufig nicht erneuert. Dieser Milchwirtschaftsbetrieb hat bis zum 15. Mai Zeit bekommen, seine Molkerei in Ordnung zu bringen.
In einer Vorlage an den Stadtrat heißt es, dass die Windhoek Melkery verschiedenen Bestimmungen der städtischen Gesundheitsabteilung nicht entspreche. Das gelte für die Fabrikanlage, gewisse Maschinen befanden sich nicht zu allen Zeiten in einem guten funktionsfähigen Zustand und bereiteten laufend Schwierigkeiten, Milch und Milchprodukte Minden verbreitet, die nicht immer dem vorgeschriebenen Mindeststandard entsprechen. Der Betrieb ist wiederholt schriftlich gewarnt worden, die vorgeschriebenen Standards einzuhalten. Die Geschäftsleitung war verschiedenen vor Gericht wegen der Unzulänglichkeit ihrer Produkte. Dennoch, so heißt es in der Vorlage, sei noch keine befriedigende Verbesserung im Zustand der Fabrik und ihrer Produkte erfolgt.
KEINE WEITEREN BRENNSTOFFRESTRIKTIONEN
Maltahöhe/Karasburg – Wirtschaftsminister S. L. Muller gab am Mittwoch auf einer Wahlversammlung in Maltahöhe der Hoffnung Ausdruck, dass er in der nächsten Woche eine weitere Erklärung zu Südafrikas Brennstoffversorgangslage abgeben werde. Der Minister hatte erneut eine Unterredung mit Vertretern der Ölgesellschaften geführt. Außerdem sehe er keine weiteren Brennstoffrestriktionen in der absehbaren Zukunft voraus.
„Es gibt Menschen, die mit Sicherheit behaupten, dass wir die Brennstoffrationierung bis nach den Wahlen auf-schieben. Das ist unwahr. Ich kann Ihnen versichern, dass wir die Brennstoffrationierung unverzüglich eingeführt hatten, wenn dies im Interesse des Landes gewesen wäre", betonte der Wirtschaftsminister.
In Karasburg sagte Oppositionsführer Sir de Villiers Graaff, die Vereinigte Partei betrachte die Südwestafrika-Frage nicht als eine Bedrohung oder den Anlass zu einem unvermeidbaren Kampf. Seine Partei sehe darin eine Gelegenheit, der zivilisierten Welt zu zeigen, dass Südafrika entschlossen sei, der Bevölkerung Südwestafrikas eine friedliche Zukunft zu gewährleisten.
WAS ERREICHTE KISSINGER IN MOSKAU
Moskau – Der amerikanische Außenminister Henry Kissinger hat seine dreitägigen Verhandlungen in Moskau de ab-geschlossen und befindet sich heute in London, um den neuen britischen Augenminister James Callaghan, mit dem er zum ersten Mal zusammenkommt, über die Aussichten eines neuen Kernwaffenabkommens zu unterrichten und um sich mit dem britischen Standpunkt vertraut zu machen. Der fünfstündige Aufenthalt des amerikanischen Außenministers soll ein Zeichen für die Bereitschaft der Amerikaner sein, ihre transatlantischen Verbündeten über Dinge zu konsultieren, die ihre Interessen berühren.
Windhoek – Pastor Klaus Eichholz von der Evangelisch-lutherischen Kirche in Südwestafrika wurde gestern der Ausweisungsbefehl zugestellt. Er, seine Frau und das älteste Kind müssen das Land innerhalb sieben Tagen nach Zustellung des Ausweisungsbefehls verlassen. Die beiden jüngsten Kinder sind hier geboren und haben damit die südafrikanische Staatsangehörigkeit erworben. Bei einer Ausweisung werden die Kosten der Ausreise vom ausweisenden Staat übernommen, Pastor Eichholz ist dies mitgeteilt worden. Überdies übernimmt Südafrika auch die Ausreisekosten für die zwei minderjährigen Kinder, die nicht ausgewiesen worden sind.
Pastor Eichholz hält die Frist von sieben Tagen für nicht ausreichend zur Ordnung seiner Ausreise. Er hat angedeutet, dass er die Frist nicht einhalten werde. Dies wurde von der Polizei bestätigt.
Pastor Eichholz war von der Rheinischen Mission nach Südwestafrika entsandt worden. Er gehörte seit deren Gründung der Evangelisch-lutherischen Kirche in Südwestafrika an und war zuletzt am Paulinum in Otjimbingwe und anschließend bei der Kirchenleitung in Windhoek tätig.
Ein Grund für die Ausweisung wurde nicht angegeben. Dies ist im Allgemeinen nicht üblich. Pfarrer Eichholz war, soweit die AZ feststellen konnte, etwa acht Jahre im Land.
EISENBAHNZUSAMMENSTOSS
Lourenço Marques – In Manhica, 50 Kilometer nördlich von Lourenço Marques, stießen am Dienstagvormittag ein aus Bulawayo kommender Passagierzug und ein Benzinprodukte führender Güterzug zusammen. Die Tankwagen explodierten und gossen brennendes Benzin auf die Passagierwagen.
Die Zahi der Toten wurde zuerst mit 60 angegeben, doch heißt es in einem am Dienstagabend ausgegebenen Kommuniqué, es seien drei Personen ums Leben gekommen und 20 verletzt worden.
Nach den letzten Meldungen vom Donnerstagvormittag sind bis jetzt zehn Tote geborgen Warden. Wahrscheinlich sind es weiße Rhodesier. Man nimmt an, dass die Zahl der Toten bis auf 40 steigen werde.
SWASI-MINISTER IN PRETORIA
Pretoria – Ein Sprecher des südafrikanischen Außenministeriums bestätigte am Mittwoch die Anwesenheit einer Regierungsdelegation Swasilands in Pretoria. Der Austausch von Ansichten mit gewissen südafrikanischen Kabinettsmitgliedern über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen Swasiland und der Republik bei dem Bau eines Thermal-Kraftwerkes in Swasiland ist der Hauptgrund für diesen Besuch.
Die Delegation wird von den Ministern für öffentliche Arbeiten, Energieversorgung und Kommunikation, Dr. A. N. Nxumalo, angeführt und schließt auch Justizminister P. Dlamini, Finanzminister R. P. Stephens und den Minister für Industrie und Fremdenverkehr S. S. Nxumalo, mit ein.
KEINE NEUE LIZENZ FÜR MILCHBETRIEB
Windhoek – Der Windhoeker Stadtrat hat die Lizenz der Windhoek Melkery am Mittwoch auf seiner ordentlichen Monatssitzung vorläufig nicht erneuert. Dieser Milchwirtschaftsbetrieb hat bis zum 15. Mai Zeit bekommen, seine Molkerei in Ordnung zu bringen.
In einer Vorlage an den Stadtrat heißt es, dass die Windhoek Melkery verschiedenen Bestimmungen der städtischen Gesundheitsabteilung nicht entspreche. Das gelte für die Fabrikanlage, gewisse Maschinen befanden sich nicht zu allen Zeiten in einem guten funktionsfähigen Zustand und bereiteten laufend Schwierigkeiten, Milch und Milchprodukte Minden verbreitet, die nicht immer dem vorgeschriebenen Mindeststandard entsprechen. Der Betrieb ist wiederholt schriftlich gewarnt worden, die vorgeschriebenen Standards einzuhalten. Die Geschäftsleitung war verschiedenen vor Gericht wegen der Unzulänglichkeit ihrer Produkte. Dennoch, so heißt es in der Vorlage, sei noch keine befriedigende Verbesserung im Zustand der Fabrik und ihrer Produkte erfolgt.
KEINE WEITEREN BRENNSTOFFRESTRIKTIONEN
Maltahöhe/Karasburg – Wirtschaftsminister S. L. Muller gab am Mittwoch auf einer Wahlversammlung in Maltahöhe der Hoffnung Ausdruck, dass er in der nächsten Woche eine weitere Erklärung zu Südafrikas Brennstoffversorgangslage abgeben werde. Der Minister hatte erneut eine Unterredung mit Vertretern der Ölgesellschaften geführt. Außerdem sehe er keine weiteren Brennstoffrestriktionen in der absehbaren Zukunft voraus.
„Es gibt Menschen, die mit Sicherheit behaupten, dass wir die Brennstoffrationierung bis nach den Wahlen auf-schieben. Das ist unwahr. Ich kann Ihnen versichern, dass wir die Brennstoffrationierung unverzüglich eingeführt hatten, wenn dies im Interesse des Landes gewesen wäre", betonte der Wirtschaftsminister.
In Karasburg sagte Oppositionsführer Sir de Villiers Graaff, die Vereinigte Partei betrachte die Südwestafrika-Frage nicht als eine Bedrohung oder den Anlass zu einem unvermeidbaren Kampf. Seine Partei sehe darin eine Gelegenheit, der zivilisierten Welt zu zeigen, dass Südafrika entschlossen sei, der Bevölkerung Südwestafrikas eine friedliche Zukunft zu gewährleisten.
WAS ERREICHTE KISSINGER IN MOSKAU
Moskau – Der amerikanische Außenminister Henry Kissinger hat seine dreitägigen Verhandlungen in Moskau de ab-geschlossen und befindet sich heute in London, um den neuen britischen Augenminister James Callaghan, mit dem er zum ersten Mal zusammenkommt, über die Aussichten eines neuen Kernwaffenabkommens zu unterrichten und um sich mit dem britischen Standpunkt vertraut zu machen. Der fünfstündige Aufenthalt des amerikanischen Außenministers soll ein Zeichen für die Bereitschaft der Amerikaner sein, ihre transatlantischen Verbündeten über Dinge zu konsultieren, die ihre Interessen berühren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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