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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-04-10
EIN WERTVOLLER HISTORISCHER FUND

Swakopmund – Ein für die Geschichte des Landes außergewöhnlich wertvoller Fund wurde in der letzten Woche am Kreuzkap gemacht. Arbeiter der Abteilung Öffentliche Arbeiten sind im Augenblick damit beschäftigt, das Portugiesenkreuz, eine Nachbildung des ursprünglichen, vom portugiesischen Seefahrer Dieogo Cao 1484 errichten Kreuzes höher zu setzen. Bei diesen Arbeiten stiegen sie im Fundament auf einen Messingzylinder, in dem einige tadellos erhaltene Schriftstücke, sowie einige Münzen enthalten waren.

Das eine Schriftstück ist mit einem Stempel „Kommando S.M. Kreuzer Sperber" versehen und tragt in großen deutlichen Lettern folgende Inschrift: „Auf Befehl Sr. Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm II wurde heute hier im deutschen Schutzgebiete diese Säule von S.M.Krz. „Sperber" aufgerichtet. Dieselbe ist eine Nachbildung einer im 15. Jahrhundert von den Portugiesen errichteten 1893 von S.M.Krz. „Falke" nach Kiel überführten Säule. – Cap Cross, den 24. Januar 1895." Es folgen die Unterschriften der Mannschaft.

FORSCHUNG ÜBER AASGEIER

Windhoek – Umfassende Forschung wird zurzeit im südlichen Afrika über den Aasgeier betrieben. In Südwestafrika wird nach einer Mitteilung der Abteilung Naturschutz and Fremdenverkehr seine besondere Rolle bei der Übertragung von Wildseuchen wie beispielsweise die Milzkrankheit untersucht.

In Rhodesien wird die Lebensweise von fünf Arten des Aasgeiers untersucht. In Transvaal, Kapland und Botswana konzentriert man sich auf den gewöhnlichen Aasgeier, während man in. Sudwestafrika und im Kruger-Nationalpark seine Rolle als Verbreiter von Tierkrankheiten untersucht.

Die Wissenschaftler in all den Regionen versehen die Aasgeier mit farbigen Ringen. Das macht die Vögel identifizierbar Sie behalten diese Ringe lebenslang. Aus den Ergebnissen voriger Untersuchungen hat sich erwiesen, dass die Aasgeier möglicherweise in irgendeinem Teil des südlichen Afrikas auftreten. Es ist daher notwendig, dass alle Personen, die in der Lage sind, Aasgeier zu beobachten, über dieses Beringungsprogramm Bescheid wissen, damit die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes optimal ausgenutzt werden können.

KURZ BERICHTFT

Khartum – Der deutsche Söldner Rolf Steiner, der 1971 zum Tode verurteilt wurde, weil er Waffen in den Sudan geschmuggelt und Aufständische unterstützt haben soll, wurde aus dem Gefängnis entlassen. Er wird aus ,humanitären Gründen' auf Befehl des Präsidenten Numeiry nach der Bundesrepublik deportiert, damit er dort wegen seiner Lungentuberkulose behandelt werden kann.

Addis Abeba – In ganz Äthiopien herrscht Unsicherheit, und aus vielen Gegenden treffen Meldungen von Gewaltakten und Protesten der Bauern ein. In der Hauptstadt demonstrierten wieder Studenten gegen die Regierung.

CHOLERA-KONTROLLE

Pretoria – Cholera-Kontrollmaßnahmen gelten immer noch zwischen Südafrika, Mosambik, Angola und Malawi, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Gesundheitsministeriums in Pretoria. Alle Reisenden müssen im Besitz eines gültigen Impfscheines sein. Zwischen Südafrika und Rhodesien besteht keine Cholera-Kontrolle.

WIRTSCHAFTLICHE UNGEWISSHEIT IN FRANKREICH

Paris – Der plötzliche Tod Pompidous läßt die französische Wirtschaft in einer totalen Ungewissheit über die Orientierung der Wirtschafts- und Finanzpolitik zur Bekämpfung der Inflation. Noch wenige Stunden vor seinem Tod fand eine kleine Ministerkonferenz über den von dem Plankommissariat ausgearbeiteten Zwischenplan 1974/76 statt, der diese Orientierung festlegen sollte, aber wegen erheblicher Meinungsverschiedenheiten zu keinem Ergebnis kam. Die von Wirtschafts- und Finanzminister Valery Giscard d'Estaing verfolgte „weiche Linie" der Inflationsbekämpfung wird seit einigen Wochen immer heftiger von dem von Michel Debré beeinflussten Ministerkreis bekämpft, der sich für eine harte Linie mit selbst unpopulären, aber bisher nie genau definierten Maßnahmen einsetzt. Pompidou hatte diese Meinungsverschiedenheiten erst vor einigen Wochen, als er den ersten Ministerrat der neuen Regierung Messmer präsidierte, öffentlich beklagt und die Notwendigkeit eines größeren Zusammenhalts innerhalb der Regierung unterstrichen.

SYMPATHIEKUNDGEBUNGEN AUF BREITER FRONT

Karibib – Die jüngste Ausgabe des Evangelischen Informationsdienstes in Südwestafrika, der für die ELOK, die DELK und die ELK spricht, enthält Sympathiekundgebungen auf breiter Front. Der Dienst verteidigt Dr. Lukas Vischer vom Weltrat der Kirchen, der in Südafrika die Terroristenhilfe des Weltrates der Kirchen seinerseits verteidigte. Namens der VELKSWA wird eine Sympathieerklärung für die fünf DELK-Pastoren abgegeben, die sich genötigt gesehen haben, Südwestafrika vor dem Ablauf ihrer Amtszeit zu verlassen. Ferner wird die „Deportation" von Pastor Eichholz scharf kritisiert.

Dr. Lukas Vischer wird als „mutiger Mann bezeichnet, weil er gesprochen hat". „Was es bedeutet, in Südafrika zu sprechen, hat er sofort gespürt, als unverzüglich nach seiner Pressekonferenz (gegen Ende seines Besuches) sein Aufenthaltspermit eingezogen wurde und ihm verboten worden ist, jemals wieder nach Südafrika zu kommen. Was hat er gesagt? Wer will das wissen!"

EXPLOSION AUF TRUPPENTRANSPORTER

Lissabon – Auf dem Truppentransportschiff „Niassa" (10 742 BRT), auf dem mehr als tausend Mann nach Portugiesisch-Guinea gebracht werden sollten, ereignete sich gestern kurz vor der Ausfahrt aus dem Hafen von Lissabon eine Explosion, durch die zwei Löcher im Schiffsrumpf oberhalb der Wasserlinie entstanden. Vier Soldaten wurden verletzt, davon drei auf Deck, wo sich die Mannschaften versammelt hatten, um eine Abschiedsansprache anzuhören.

Im Innern des Schiffes entstand ein Brand, der gelöscht werden konnte. Erst sechs Stunden nach der Explosion wurde ein lakonisches Kommuniqué veröffentlicht, worin es hieß, dass durch eine Explosion im Achterschiff leichter Schaden entstanden sei und vier Soldaten verletzt worden seien. Es ist nicht bekannt, ob die „Niassa" inzwischen ausgelaufen ist.

Eine Organisation, die sich „Revolutionäre Brigaden" nennt, erklärte sich für den Sabotageakt verantwortlich. Sie warnte vorher die Behörden und die ausländischen Korrespondenten. Der Anschlag sei erfolgt, um die Solidarität mit dem um die Befreiung kämpfenden Volk von Guinea-Bissau auszudrücken.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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