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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-04-16
NÄCHTLICHES LUFTDRAMA GLÜCKLICH ABGELAUFEN

Kapstadt – In der Nacht vom Donnerstag zum Karfreitag spielte sich über der Kapprovinz ein Luftdrama ab. Der Windhoeker Geschäftsmann Viktor von Gierszewski war um 17.30 Uhr vom Eros-Flughafen bei Windhoek mit seiner zweimotorigen Piper Apache zu einem Flug nach Kapstadt gestartet. Zunächst verlief der Flug, völlig normal. Erst in der Nähe des Oranjeflusses bemerkte von Gierszewski, dass der linke der beiden 250-PS-Motoren auffallend viel Benzin verbrauchte. Gleichzeitig machte sich in der Kabine Benzingeruch bemerkbar. Man vermutete gleich ein Leck in der Benzinleitung. Um 20.10 Uhr blieb der linke Motor stehen. Nach Tankumschaltung konnte er wieder in Gang gesetzt wilden. Der linke Haupttank war völlig leer. Von Gierszewski ging auf Sparflug über. Es war jedoch klar, dass er höchstens noch für 1½ Stunden Flugzeit Benzin hatte. Kapstadt würde er nicht mehr erreichen können. Zu allem Unglück konnte er das Kontrollzentrum in Kapstadt auch nicht über Funk erreichen. Schließlich fiel auch noch der Radiokompass aus, mit dem die Richtung zu Funkfeuern bestimmt werden kann. Das Aufgehen des Mondes war in dieser Situation ein schwacher Trost.

PATRICIA HEARST UNTER BANKRÄUBERN?

San Franzisko – Die am 4. Februar von der Untergrundorganisation „Symbionesische Befreiungsarmee" entführte Patricia Hearst, Tochter des Zeitungsmillionärs Hearst, wurde fotografiert, als sie mit einigen Mitgliedern der Bande, darunter drei anderen Frauen, einen Banküberfall unternahm, wobei den Gangstern 11 000 Dollars in die Hand fielen. Die Bankräuber konnten alle entkommen, doch sind sie auf den Bildern einer geheimen Filmkamera festgehalten, die in der Bank angebracht war. Es geht daraus hervor, dass Patricia eine Waffe bei sich trug, doch ist nicht sicher, ob sie selber am Überfalle beteiligt war oder nur dazu gezwungen wurde, weil auf dem Bild ersichtlich ist, dass ein Mann hinter ihr stand, der die Waffe auf ihren Rücken richtete. Unsicherheit über das Verhalten Patricias besteht vor allem deshalb, weil sie vor zwölf Tagen ihren Eltern ein Tonband schickte, worin sie sagte, dass sie sich entschlossen habe, bei ihren Entführern zu bleiben, und den Namen Tanya angenommen habe. Ob Patricia gezwungen wurde, auf das Band zu sprechen oder ob sie es freiwillig tat, ist ungewiss.

ALLE STAUSEEN RANDVOLL

Windhoek – Sämtliche Stauseen in Südwestafrika sind zurzeit nach dem guten Regen randvoll. Das teilte ein Sprecher der Abteilung Wasserwesen heute Vormittag der Allgemeinen Zeitung mit. Der Von-Bach-Stausee bei Okahandja hat am Osterwochenende derartig starken Zulauf erhalten, dass am Montag eine Schleuse den ganzen Tag lang geöffnet werden musste. Alle Besucher am Stausee wurden von der Polizei gewarnt, dass sie sich auf eigenes Risiko dort aufhalten.

MILITÄRPUTSCH IN NIAMEY

Niamey (Niger) – In Niamey, der Hauptstadt der Republik Niger, unternahm der 43-jährige Generalstabschef Seyni Kountie einen erfolgreichen, blutlosen Militärputsch, durch den Präsident Hamani Diori, der seit der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahre 1960 an der Spitze dieses westafrikanischen Staates stand, gestürzt wurde. Der Niger-Staat leidet schon seit sechs Jahren unter einer Dürrekatastrophe, die den Staat ruiniert. Kountie beschuldigt Diori, zu wenig dagegen unternommen und ein oligarchische, korrupte Herrschaft ausgeübt zu haben. Der neue Militärdiktator hob die Verfassung auf und verbot alle politischen Parteien. Er versprach, ein Regime der „sozialen" einzurichten.

BLUTBAD UNTER ISRAELISCHEN FRAUEN UND KINDERN

Jerusalem – Drei arabische Terroristen haben am 11. April in der israelischen Stadt Kirjat Schmonah ein Blutbad unter Frauen and Kindern angerichtet. Israels amtierende Golda Meir nannte es das bislang „scheußlichste Massaker unter unseren Kindern". Sie machte in einer Trauersitzung der Jerusalemer Knesseth die libanesische Regierung für den Tod von je acht Kindern und Frauen and zwei Soldaten sowie 16 Verletzte verantwortIich. Ein Sprecher der palästinischen Splittergruppe „Volksfront Allgemeines Kommando", der die drei ebenfalls ums Leben gekommenen Fedajin angehörten, nannte als Ziel des Kommando-Unternehmens die Freilassung von hundert in Israel festgehaltenen Guerillas. Die drei Guerillas hatten entgegen israelischer Darstellung ein befristetes Ultimatum gestellt.

Nach israelischen Angaben hatten die drei Terroristen zunächst eine Schule im Zentrum der 18 000 Einwohner zählenden Stadt südlich der libanesischen Grenze besetzt. Wegen der gegenwärtigen Schulferien waren jedoch keine Kinder dort. Daraufhin stürmten die Araber in ein gegenüberliegendes vierstöckiges Wohnhaus, wo sie das Massaker anrichteten.

„EUROPÄISCHE NASA“ BEREITET NOCH SCHWIERIGKEITEN

Hamburg – In letzter Minute sind um die Gründung einer einheitlichen europäischen Raumfahrtorganisation Schwierigkeiten aufgetreten. Die „European Space Agency" (ESA) – nach dem Vorbild der amerikanischen Weltraumbehörde NASA konzipiert muss mindestens bis zum 1. Mai auf ihre Gründung warten. Meinungsverschiedenheiten zwischen der Bundesrepublik und Frankreich um die Besetzung des Postens des Generaldirektors verhinderten das geplante Inkrafttreten des Vertrages am 1. April.

Ursprünglich sollte die ESA nach dem Willen der europäischen Raumfahrt-Konferenz vom Dezember 1972 bereits im Januar die beiden bestehenden Organisationen für Trägerraketen ELDO und für Raumforschung ESRO ablösen. Die Ausarbeitung der Verträge dauerte dann länger als erwartet, so dass im Sommer des vergangenen Jahres der Termin auf April verschoben wurde.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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