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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-04-17
30 JAHRE SWA-JAHRBUCH

Windhoek – Das SWA-Jahrbuch 1974 ist soeben erschienen. Es wird in Windhoek und Südwestafrika voraussichtlich ab 22. April zum Preis von zwei Rand im Buchhandel erhältlich sein. Das Jahrbuch feiert mit der jüngsten Ausgabe sein Jubiläum. Umfangreicher denn je gibt es einen weiten Überblick über Vergangenheit und Gegenwart, über Gegebenheiten und Aktivitäten in Südafrika. An der Spitze steht ein Vorwort des Administrators von Südwestafrika, B.J. van der Walt. Darin verweist der Administrator auf das Spiegelbild des SWA-Jahrbuches von der wunderbaren Entwicklung Südwestafrikas während der vergangenen 30 Jahre.

GROSSE BELOHNUNGEN DER RHODESISCHEN REGIERUNG

Salisbury – Die rhodesische Regierung hat große Belohnungen für Informationen, die zu dem Tode oder der Gefangennahme von Terroristen und der Beschlagnahme ihrer Waffen führen, ausgesetzt.

Informationen, die zu dem Tode oder der Gefangennahme von bedeutenden Terroristen führen, werden mit nicht weniger als 6 000 Rand and bei weniger bedeutenden Terroristen mit 3 000 Rand belohnt.

Mit der Verbreitung von nahezu 900 000 Flugblättern in Englisch und den einheimischen Dialekten wurde am Dienstag in Rhodesien begonnen. In diesen Flugblättern sind sämtliche Informationen über die Belohnung enthalten. Außerdem wurden Zehntausende Plakate aber diese Aktion gedruckt, die ebenfalls in den Stammesgebieten verbreitet werden.

NACHFOLGER GOLDA MEIRS GESUCHT

Tel Aviv – Die Labour Party der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir beginnt heute mit weiteren Bemühungen um einen Nachfolger für die zurückgetretene Regierungschefin zu finden, der gleichzeitig auch in der Lage sein wird, eine neue Koalitionsregierung zu bilden. Die führenden Persönlichkeiten dieser Partei, die lange die israelischen Regierungen beherrscht hat, hoffen auf eine neue Regierung, die stabil genug ist, um erneute Parlamentswahlen zu vermeiden. In unterrichteten Kreisen macht man sich jedoch in dieser Beziehung wenig Hoffnung.

Sollte eine neue Koalitionsregierung gebildet werden, die an die Stelle des Kabinetts Golda Meirs tritt, das in der vergangenen Woche zurückgetreten ist, glauben Beobachter, dass es nur eine zwischenzeitliche Rolle bis zu den nächsten Wahlen spielen wird, die möglicherweise schon im Herbst ausgeschrieben werden.

SADAT RASSELT MIT DEM SÄBEL

Kairo – Präsident Anwar Sadat erklärte in Kairo, eine „fabelhafte“ Anzahl ägyptischer Tanks befinde sich in unmittelbarer Einsatzbereitschaft. Außerdem seien Ferngeschosse immer noch auf die drei wichtigsten israelischen Städte gerichtet. Präsident Sadat sprach am Dienstag vor einer Delegation ägyptischer Studenten, die im Ausland studieren.

Präsident Sadat sagte, die durch den Krieg zerstörten Orte im Kanalgebiet würden jetzt wieder aufgebaut. Jegliche Aggression gegen sie werde mit Ägyptens eigenen Waffen erwidert. Sadat lobte auch die arabischen Fahrer und deren Haltung während des Nahost-Krieges im Oktober. Er hob besonders König Feisal von Saudi-Arabien hervor, der zum fortgesetzten Kampf bis zur Schließung der arabischen Reihe aufgerufen hatte. König Feisal sei nicht von ihm gebeten worden, die Brennstofflieferungen an die USA und andere pro-israelische Lander einzustellen. Er habe das auf eigene Initiative unternommen.

RATIONIERUNGSVORBEREITUNGEN GEHEN WEITER

Pretoria – Trotz der Ankündigung des Wirtschaftsministers, dass mit einer Benzinrationierung nicht vor Ende September zu rechnen sei, falls nichts Unvorhergesehenes eintrete, gehen die Vorbereitungen der Rationierung weiter. Erst unmittelbar vor Ostern haben Großabnehmer von Benzin erneut einen Fragebogen zugestellt bekommen, der sich auf die Rationierung bezieht. Darin wird erneut betont, dass mindestens 20 Prozent des üblichen Verbrauchs eingespart werden müssten, wenn die Rationierung vermieden werden soll.

UdSSR VERURTEILT TERRORISMUS

New York – Die Sowjetunion hat den internationalen Terrorismus am Dienstag vor dem Weltsicherheitsrat verurteilt, aber Israels Rechtfertigung eines Gegenschlages gegen den Libanon im Anschluss an den Überfall von Guerillas auf das Dorf Kirjat Schmonah zurückgewiesen. Außerdem forderte der sowjetische UN-Botschafter Jakob Malik die USA auf, nicht von ihrem Vetorecht Gebrauch zu machen, um den Sicherheitsrat an irgendwelchen Maßnahmen gegen die „aggressiven Verbrechen" Israels im Nahen Osten zu hindern.

Die Sitzung des Weltsicherheitsrates war auf Antrag des Libanon einberufen worden, der Israel der Aggression beschuldigte. Botschafter Malik meinte, es sei jetzt an der Zeit, dass der Weltsicherheitsrat nicht nun Israels „Piraterie" verurteile, sondern auch zweckmäßige Maßnahmen zur Einstellung dieser Räuberei ergreife.

Den Libanon hatte den Sicherheitsrat aufgefordert, wirtschaftliche Sanktionen gegen Israel zu verhängen. Er wurde in seiner Forderung von der Sowjetunion unterstützt.

KUPFERRAFFINERIE IM KAPLAND

Tsumeb – Die Tsumeb Corporation Limited und O'kiep Copper Company Limited haben den gemeinsamen Bau einer Kupferraffinerie in dem kapländischen Industriegebiet Eerste Rivier angekündigt. Ein entsprechendes Abkommen ist von den beiden Bergbauunternehmen unterzeichnet worden.

Die geplante Raffinerie wird die größte in Südafrika. Sie ist so entworfen, dass sie jährlich 120 000 Tonnen Kupfer raffinieren kann. Das Kupfer wird von den beiden Schmelzanlagen in Tsumeb und Nababiep geliefert. Die Kupferraffinerie wird etwa 300 Personen beschäftigen.

Aus einer Erklärung geht ferner hervor, dass Südafrika durch den Bau dieser Raffinerie Devisen im Werte von zehn Millionen Rand pro Jahr sparen werde. Mit dem Bau der Raffinerie soll im dritten Quartal dieses Jahres begonnen werden. Sie wird ihre Produktion voraussichtlich 1976 oder Anfang 1977 aufnehmen.

Kupferraffinerie ist ein elektrolytischer Prozess ohne jede Form der Umweltverschmutzung und hat auch keine nachteiligen Nebenwirkungen für die Umgebung.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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