Vor 50 Jahren
1974-04-23
FLUGZEUGKATASTROPHE AUF BALI
Denpasar (Bali) – Eine Pan American-Boeing 707 mit 96 Passagieren und 11 Besatzungsmitgliedern stürzte in der Nähe von Singaraja, einer Stadt an der Westküste von Bali, über gebirgigem Gelände ab. Während ein Polizist am Ort des Absturzes mit Hilfe eines Übersetzers anrufenden Presseleuten mitteilte, dass alle Menschen im Flugzeug umgekommen seien, dementierte der Informationsminister diese Meldung und erklärte, es seien verschiedene Überlebende gefunden worden, ohne näher auf deren Anzahl oder Nationalität einzugehen. Nach den Passagierlisten waren zahlreiche Japaner und Amerikaner oder Europäer in der Linienmaschine mitgeflogen.
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLEN IN FRANKREICH
Paris – Jacques Chaban-Delmas, der gaullistische Präsidentschaftskandidat, der drei Jahre lang unter dem verstorbenen Präsidenten Pompidou Premierminister war, hat in einer Meinungsumfrage der rechts-orientierten Zeitung L'Aurore wieder an Boden verloren. Für den ersten Wahlgang im nächsten Monat kann er nach Aussage der Meinungsforscher nur 19 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.
Francois Mitterrand, Kandidat der vereinigten Linken, erreichte mit 44 Prozent gerade eine Steigerung von einem Prozent gegenüber vorhergehenden Meinungsunifragen, während der Finanzminister Valery Giscard d'Estaing bei 24 Prozent blieb. Eine Meinungsumfrage des Nachrichtenmagazins Le Point ergab für Chaban-Delmas 23 Prozent und 25 Prozent für d'Estaing, ein Rückgang um zwei Prozent für beide Kandidaten gegenüber einer früheren Umfrage desselben Magazins.
SÜDAFRIKA IST UM VERSTÄNDNIS BEMÜHT
Windhoek – Die kommunistischen Feinde Südafrikas wollen die Westmachte, wie beispielsweise England, Frankreich und die USA, Länder mit einem Vetorecht im Weltsicherheitsrat, davon überzeugen, dass Südafrika seine Pflicht gegenüber Südwestafrika vernachlässigt, um so eine entsprechende einstimmige Resolution im Sicherheitsrat zu erreichen and die Republik in eine Konfrontation mit diesen Staaten zu zwingen. Das erklärte Städtebauminister A. H. du Plessis am Montagabend in Windhoek auf einer letzten Versammlung der Nationalen Partei vor der Volks- und Landesratswahl am Mittwoch.
Durch die Schaffung einer solchen Konfrontation erreichen die Feinde Südafrikas letzten Endes ihr Ziel: die Macht des weißen Mannes am Südzipfel Afrikas für immer zu brechen. Südafrika bemühe sich jedoch um ein Verständnis für die Wirklichkeiten in Afrika, um so eine Konfrontation zu vermeiden. In den vergangenen 25 Jahren habe die südafrikanische Regierung mit der Nationalen Partei am Ruder in dieser Beziehung erhebliche Fortschritte gemacht, sagte du Plessis.
ZUGABTEIL RADIOAKTIV VERSEUCHT
Wien – Ein Abteil erster Klasse des Wien-Rom-Expresses wurde am Sonntag mit radioaktiver Flüssigkeit bespritzt, während der Wagen auf dem Wiener Bahnhof stand. Die Polizei wurde durch einen anonymen Telefonanruf darauf aufmerksam gemacht. Mit einem Geigerzahler wurde festgestellt, dass beide Sitzbänke radioaktiv verseucht waren.
Nach Angaben der Polizei haben erste Untersuchungen gezeigt, dass beide Bänke mit einer Substanz, die zweimal mehr Radioaktivität als die normale menschliche Toleranzgrenze enthielt. Jedoch war die Quantität nicht ausreichend, um gefährlich zu werden.
Der betroffene Zug musste mit einer Verspätung von 90 Minuten abfahren. Der Wagen war abgehängt und für wissenschaftliche Untersuchungszwecke beiseitegestellt worden.
FERNGELENKTE RAKETEN BEI TERRORISTEN?
Salisbury – Zwei tödliche Flugzeugabstürze wurden untersucht, und die Suche nach einem vermissten Flugzeug wurde weitergeführt, sagte heute ein Sprecher des rhodesischen Verteidigungsministeriums. Er reagierte damit auf Berichte, die vermuteten, dass ferngesteuerte Boden-Luft-Raketen für die drei Abstürze verantwortlich waren, bei denen vier Soldaten umkamen und zwei noch vermisst werden.
PARTNETSCHAFT SÜDWESTAFRIKA
Frankfurt – Gemeinden der Evangelischen Kirche in Deutschland befassen sich zurzeit mit einem Projekt „Partnerschaft Südwestafrika". Dabei ist an Kontaktaufnahme mit Partner-Pfarrern und Partner-Gemeindemitgliedern gedacht. „Persönliche Bekanntschaften sollten als Hauptziel angestrebt werden: Urlaubsreisen dorthin oder nach längerer Zeit Einladungen hierher." Mit einem nichtweißen „Studentenpfarrer" in Otjiwarongo bestehen bereits Verbindungen. „Geldüberweisungen gehen einfach per Postüberweisung und kommen garantiert und ohne Schwierigkeiten an", heißt es in einer Erläuterung der „Partnerschaft". Ferner werden die deutschen Gemeindemitglieder aufgefordert, „gebrauchte Kleider, Schuhe (nur neu), Spiel-sachen, Schreibhefte und ähnliches" an die „Partner“ zu senden. Ferner ist an einen Austausch von Information en, Bildern, Dias und Tonbändern gedacht.
Aus Goslar wird bekannt, dass Pastor Althaus dort einen Antiapartheidsklub gegründet hat.
MIT SAL NACH HONGKONG
Johannesburg – Die südafrikanischen Luftfahrtgesellschaft SAL führt ab 26. Juni einen wöchentlichen Flugdienst zwischen Johannesburg and Hongkong ein. Der Flug führt über die Seychellen. Jeweils am Mittwoch verlässt eine Boeing 707 Jan Smuts um 16.30 Uhr in Richtung Hongkong und trifft am Donnerstag um 13.55 Uhr (Ortszeit) in Hongkong ein. Der Rückflug von Hongkong erfolgt am Freitag um 23 Uhr, die Ankunft in Johannesburg am Samstag um 6.45 Uhr. Gruppenreisen sind bereits für 552,30 Rand für den Hin- und Rückflug möglich. Normalerweise betragt der Hin- und Rückflugpreis in der Economy-Klasse 1 162,45 Rand. Von Hongkong sind zahlreiche Anschlüsse zu anderen Städten des Fernen Ostens verfügbar.
Denpasar (Bali) – Eine Pan American-Boeing 707 mit 96 Passagieren und 11 Besatzungsmitgliedern stürzte in der Nähe von Singaraja, einer Stadt an der Westküste von Bali, über gebirgigem Gelände ab. Während ein Polizist am Ort des Absturzes mit Hilfe eines Übersetzers anrufenden Presseleuten mitteilte, dass alle Menschen im Flugzeug umgekommen seien, dementierte der Informationsminister diese Meldung und erklärte, es seien verschiedene Überlebende gefunden worden, ohne näher auf deren Anzahl oder Nationalität einzugehen. Nach den Passagierlisten waren zahlreiche Japaner und Amerikaner oder Europäer in der Linienmaschine mitgeflogen.
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHLEN IN FRANKREICH
Paris – Jacques Chaban-Delmas, der gaullistische Präsidentschaftskandidat, der drei Jahre lang unter dem verstorbenen Präsidenten Pompidou Premierminister war, hat in einer Meinungsumfrage der rechts-orientierten Zeitung L'Aurore wieder an Boden verloren. Für den ersten Wahlgang im nächsten Monat kann er nach Aussage der Meinungsforscher nur 19 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.
Francois Mitterrand, Kandidat der vereinigten Linken, erreichte mit 44 Prozent gerade eine Steigerung von einem Prozent gegenüber vorhergehenden Meinungsunifragen, während der Finanzminister Valery Giscard d'Estaing bei 24 Prozent blieb. Eine Meinungsumfrage des Nachrichtenmagazins Le Point ergab für Chaban-Delmas 23 Prozent und 25 Prozent für d'Estaing, ein Rückgang um zwei Prozent für beide Kandidaten gegenüber einer früheren Umfrage desselben Magazins.
SÜDAFRIKA IST UM VERSTÄNDNIS BEMÜHT
Windhoek – Die kommunistischen Feinde Südafrikas wollen die Westmachte, wie beispielsweise England, Frankreich und die USA, Länder mit einem Vetorecht im Weltsicherheitsrat, davon überzeugen, dass Südafrika seine Pflicht gegenüber Südwestafrika vernachlässigt, um so eine entsprechende einstimmige Resolution im Sicherheitsrat zu erreichen and die Republik in eine Konfrontation mit diesen Staaten zu zwingen. Das erklärte Städtebauminister A. H. du Plessis am Montagabend in Windhoek auf einer letzten Versammlung der Nationalen Partei vor der Volks- und Landesratswahl am Mittwoch.
Durch die Schaffung einer solchen Konfrontation erreichen die Feinde Südafrikas letzten Endes ihr Ziel: die Macht des weißen Mannes am Südzipfel Afrikas für immer zu brechen. Südafrika bemühe sich jedoch um ein Verständnis für die Wirklichkeiten in Afrika, um so eine Konfrontation zu vermeiden. In den vergangenen 25 Jahren habe die südafrikanische Regierung mit der Nationalen Partei am Ruder in dieser Beziehung erhebliche Fortschritte gemacht, sagte du Plessis.
ZUGABTEIL RADIOAKTIV VERSEUCHT
Wien – Ein Abteil erster Klasse des Wien-Rom-Expresses wurde am Sonntag mit radioaktiver Flüssigkeit bespritzt, während der Wagen auf dem Wiener Bahnhof stand. Die Polizei wurde durch einen anonymen Telefonanruf darauf aufmerksam gemacht. Mit einem Geigerzahler wurde festgestellt, dass beide Sitzbänke radioaktiv verseucht waren.
Nach Angaben der Polizei haben erste Untersuchungen gezeigt, dass beide Bänke mit einer Substanz, die zweimal mehr Radioaktivität als die normale menschliche Toleranzgrenze enthielt. Jedoch war die Quantität nicht ausreichend, um gefährlich zu werden.
Der betroffene Zug musste mit einer Verspätung von 90 Minuten abfahren. Der Wagen war abgehängt und für wissenschaftliche Untersuchungszwecke beiseitegestellt worden.
FERNGELENKTE RAKETEN BEI TERRORISTEN?
Salisbury – Zwei tödliche Flugzeugabstürze wurden untersucht, und die Suche nach einem vermissten Flugzeug wurde weitergeführt, sagte heute ein Sprecher des rhodesischen Verteidigungsministeriums. Er reagierte damit auf Berichte, die vermuteten, dass ferngesteuerte Boden-Luft-Raketen für die drei Abstürze verantwortlich waren, bei denen vier Soldaten umkamen und zwei noch vermisst werden.
PARTNETSCHAFT SÜDWESTAFRIKA
Frankfurt – Gemeinden der Evangelischen Kirche in Deutschland befassen sich zurzeit mit einem Projekt „Partnerschaft Südwestafrika". Dabei ist an Kontaktaufnahme mit Partner-Pfarrern und Partner-Gemeindemitgliedern gedacht. „Persönliche Bekanntschaften sollten als Hauptziel angestrebt werden: Urlaubsreisen dorthin oder nach längerer Zeit Einladungen hierher." Mit einem nichtweißen „Studentenpfarrer" in Otjiwarongo bestehen bereits Verbindungen. „Geldüberweisungen gehen einfach per Postüberweisung und kommen garantiert und ohne Schwierigkeiten an", heißt es in einer Erläuterung der „Partnerschaft". Ferner werden die deutschen Gemeindemitglieder aufgefordert, „gebrauchte Kleider, Schuhe (nur neu), Spiel-sachen, Schreibhefte und ähnliches" an die „Partner“ zu senden. Ferner ist an einen Austausch von Information en, Bildern, Dias und Tonbändern gedacht.
Aus Goslar wird bekannt, dass Pastor Althaus dort einen Antiapartheidsklub gegründet hat.
MIT SAL NACH HONGKONG
Johannesburg – Die südafrikanischen Luftfahrtgesellschaft SAL führt ab 26. Juni einen wöchentlichen Flugdienst zwischen Johannesburg and Hongkong ein. Der Flug führt über die Seychellen. Jeweils am Mittwoch verlässt eine Boeing 707 Jan Smuts um 16.30 Uhr in Richtung Hongkong und trifft am Donnerstag um 13.55 Uhr (Ortszeit) in Hongkong ein. Der Rückflug von Hongkong erfolgt am Freitag um 23 Uhr, die Ankunft in Johannesburg am Samstag um 6.45 Uhr. Gruppenreisen sind bereits für 552,30 Rand für den Hin- und Rückflug möglich. Normalerweise betragt der Hin- und Rückflugpreis in der Economy-Klasse 1 162,45 Rand. Von Hongkong sind zahlreiche Anschlüsse zu anderen Städten des Fernen Ostens verfügbar.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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