Vor 50 Jahren
1974-04-24
ÖSTERREICHS STAATSOBERHAUPT GESTORBEN
Wien – Der österreichische Präsident Franz Jonas ist am Dienstag nach einer langen und schweren Krankheit im Alter von 74 Jahren in Wien gestorben. Er war neun Jahre lang Österreichs Staatsoberhaupt. Der Termin für die Präsidentschaftswahlen wird demnächst angekündigt. Sowohl die regierenden Sozialisten als auch die konservative Volkspartei werden Kandidaten stellen.
Im Rahmen der österreichischen Verfassung hatte Präsident Jonas, der selbst Sozialist war, keinerlei politische Autorität. Seine Pflichten waren hauptsächlich zeremonieller und repräsentativer Art. Dennoch hatte er innerhalb des politischen Lebens Österreichs nachhaltigen Einfluß.
Über die Art seiner Krankheit wurden keine Einzelheiten bekanntgegeben. Sie wurde lediglich als ernst bezeichnet. In politischen Kreisen wird allerdings angenommen, dass Präsident Jonas das Opfer eines Krebsleidens wurde. Während der letzten paar Tage wurde der Präsident laufend schwächer.
PORTUGAL DEMENTIERT
Lissabon – Die portugiesische Regierung hat die Meldung in einer britischen Zeitung dementiert, dass rhodesische Truppen bis tief nach Mosambik hinein operieren. Ein Regierungssprecher bezeichnete den Bericht, der angeblich von desertierten portugiesischen Offizieren verfasst und aus Lissabon geschmuggelt sein soll, als „Unsinn". Der Bericht erschien in der britischen Zeitung „The Guardian". Darin heißt es u.a., dass, rhodesische Fallschirmjäger sowohl nördlich als auch südlich des Sambesi gegen Guerillas im Einsatz seien. Sie sollen angeblich den Befehl haben, weder militärische noch zivile Kriegsgefangene zu machen, sondern alles zu erschießen.
SÜDLICHSTER TERRORISTENANGRIFF
Beira – Drei weiße Fernlastwagenfahrer wurden am Sonntag von einer Terroristengruppe der Frelimo auf der Straße van Lourenço Marques nach Beira, 25 km von der Tinchope-Kreuzung entfernt, getötet. Der Angriff, bisher der einzige auf dieser Straße, und der südlichste Terroristenüberfall in Mosambik überhaupt, ist vom Oberkommando in Mosambik noch nicht offiziell bekanntgegeben worden, aber zuverlässigen Berichten zufolge wurden um 16 Uhr zwei Lastwagen von einer Bande von sieben Maschinen-gewehr-bewaffneten Terroristen angegriffen. Ein Fahrer wurde erschossen, der andere konnte flüchten. Später wurden weiter südlich nochmals zwei Lastwagenfahrer erschossen. Sicherheitskräfte sind in den Tinchope-Distrikt gesandt worden und verfolgen die Terroristen.
GADAFFIS MACHTEINBUSSE
Kairo – Freiwillig oder gezwungenermaßen – die genauen Umstände sind noch gar nicht bekannt – hat Libyens bisheriger „starker Mann" Muammar el-Gaddafi den „Platz im Fenster" der lybischen Politik seinem Stellvertreter, Ministerpräsident Abdesalam Dschallud, überlassen. Das Memorandum des Außenministeriums, wonach Gaddafi von seinen Pflichten als Staatsoberhaupt entbunden sei und sich in Zukunft organisatorischen und ideologischen Tätigkeiten, das heißt, seiner eigenen „Kulturrevolution" widmen werde, ließ die Frage offen, ob Dschallud in einer Palastrevolution Gaddafi „vom Fenster gestoßen" oder ob Gaddafi wiederum alles hingeworfen hat, um sich sein Mandat erneut vom Volke bestätigen zu lassen. Beobachter der nahöstlichen Szene halten die zweite Version für etwas wahrscheinlicher als die erste.
Wien – Der österreichische Präsident Franz Jonas ist am Dienstag nach einer langen und schweren Krankheit im Alter von 74 Jahren in Wien gestorben. Er war neun Jahre lang Österreichs Staatsoberhaupt. Der Termin für die Präsidentschaftswahlen wird demnächst angekündigt. Sowohl die regierenden Sozialisten als auch die konservative Volkspartei werden Kandidaten stellen.
Im Rahmen der österreichischen Verfassung hatte Präsident Jonas, der selbst Sozialist war, keinerlei politische Autorität. Seine Pflichten waren hauptsächlich zeremonieller und repräsentativer Art. Dennoch hatte er innerhalb des politischen Lebens Österreichs nachhaltigen Einfluß.
Über die Art seiner Krankheit wurden keine Einzelheiten bekanntgegeben. Sie wurde lediglich als ernst bezeichnet. In politischen Kreisen wird allerdings angenommen, dass Präsident Jonas das Opfer eines Krebsleidens wurde. Während der letzten paar Tage wurde der Präsident laufend schwächer.
PORTUGAL DEMENTIERT
Lissabon – Die portugiesische Regierung hat die Meldung in einer britischen Zeitung dementiert, dass rhodesische Truppen bis tief nach Mosambik hinein operieren. Ein Regierungssprecher bezeichnete den Bericht, der angeblich von desertierten portugiesischen Offizieren verfasst und aus Lissabon geschmuggelt sein soll, als „Unsinn". Der Bericht erschien in der britischen Zeitung „The Guardian". Darin heißt es u.a., dass, rhodesische Fallschirmjäger sowohl nördlich als auch südlich des Sambesi gegen Guerillas im Einsatz seien. Sie sollen angeblich den Befehl haben, weder militärische noch zivile Kriegsgefangene zu machen, sondern alles zu erschießen.
SÜDLICHSTER TERRORISTENANGRIFF
Beira – Drei weiße Fernlastwagenfahrer wurden am Sonntag von einer Terroristengruppe der Frelimo auf der Straße van Lourenço Marques nach Beira, 25 km von der Tinchope-Kreuzung entfernt, getötet. Der Angriff, bisher der einzige auf dieser Straße, und der südlichste Terroristenüberfall in Mosambik überhaupt, ist vom Oberkommando in Mosambik noch nicht offiziell bekanntgegeben worden, aber zuverlässigen Berichten zufolge wurden um 16 Uhr zwei Lastwagen von einer Bande von sieben Maschinen-gewehr-bewaffneten Terroristen angegriffen. Ein Fahrer wurde erschossen, der andere konnte flüchten. Später wurden weiter südlich nochmals zwei Lastwagenfahrer erschossen. Sicherheitskräfte sind in den Tinchope-Distrikt gesandt worden und verfolgen die Terroristen.
GADAFFIS MACHTEINBUSSE
Kairo – Freiwillig oder gezwungenermaßen – die genauen Umstände sind noch gar nicht bekannt – hat Libyens bisheriger „starker Mann" Muammar el-Gaddafi den „Platz im Fenster" der lybischen Politik seinem Stellvertreter, Ministerpräsident Abdesalam Dschallud, überlassen. Das Memorandum des Außenministeriums, wonach Gaddafi von seinen Pflichten als Staatsoberhaupt entbunden sei und sich in Zukunft organisatorischen und ideologischen Tätigkeiten, das heißt, seiner eigenen „Kulturrevolution" widmen werde, ließ die Frage offen, ob Dschallud in einer Palastrevolution Gaddafi „vom Fenster gestoßen" oder ob Gaddafi wiederum alles hingeworfen hat, um sich sein Mandat erneut vom Volke bestätigen zu lassen. Beobachter der nahöstlichen Szene halten die zweite Version für etwas wahrscheinlicher als die erste.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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