Vor 50 Jahren
1974-04-25
ZANU BEANSPRUCHT FLUGZEUGABSCHÜSSE
Salisbury/Lusaka — Die Zimbabwe African National Union (ZANU) behauptete am Mittwoch, dass ihr militärischer Zweig drei rhodesische Flugzeuge, darunter einen Canberra-Somber, in diesem Monat abgeschossen habe. Damit sei die Zahl der abgeschossenen rhodesischen Maschinen seit 1972 auf 13 gestiegen. In einer Erklärung heißt es, dass die „Zimbabwe African National Liberation Army" (ZANLA) seit April „konzertierte, systematische, koordinierte Angriffe" vorgenommen habe. Innerhalb zweier Wochen vom 5. bis 21. April hatten „ZANLA-Streitkräfte drei feindliche Militärflugzeuge abgeschossen".
EINDEUTIGER SIEG DER NATIONALEN PARTEI
Pretoria – Obwohl die Stimmenauszahlung der gestrigen Wahl noch nicht abgeschlossen. ist, zeichnet sich ein eindeutiger Sieg der Nationalen Partei ab. Die Nationale Partei wird mit einer größeren Mehrheit wieder in den Volksrat einziehen. Verlierer ist bisher eindeutig die Vereinigte Pastel. Die Progressive Partei, die bisher mit nur einer Abgeordneten im Volksrat vertreten war, wird in Zukunft mindestens sechs Abgeordnete stellen. Ministerpräsident Vorster ist in seinem Wahlkreis Nigel wiedergewählt worden und hat die bisher höchste Stimmenzahl eines Kandidaten erhalten, nämlich 8 108 Stimmen.
MILITÄRPUTSCH IN PORTUGAL
Lissabon – Die portugiesische Wehrmacht hat die Regierung in Lissabon übernommen. Das ging aus einer Rundfunkankündigung heute Morgen um etwa 8 Uhr hervor. Der Urheber dieser Ankündigung nannte sich „Die Bewegung der Streitkräfte" und forderte die Bevölkerung zur Ruhe auf. Sie sagte sich nicht auf die Straßen begeben. Die Polizei wurde gewarnt, nichts zu unternehmen, um Blutvergießen zu verhindern. Während der Rundfunksendung dieser Gruppe beobachteten Augenzeugen, wie Soldaten und Tanks das Verteidigungsministerium umstellten.
Dieser Putsch erfolgte etwa einen Monat nachdem eine Militärrevolte die Regierung des Ministerpräsidenten Marcello Caetano bedrohte. Der Premier hatte seinerzeit die beiden höchsten Offiziere seines Militärs aus ihrem Amt entlassen Es handelte sich dabei um General Fransisco da Costa Games und General Antonio de Spinola, den Generalstabschef bzw seinen Vertreter. Am 16. März unternahmen etwa 200 Offiziere und Mannschaften des in Cal-das da Rainha stationierten fünften Infanterieregiments einen motorisierten Vorstoß auf Lissabon, Ohne jegliches Blutvergießen wurde sie jedoch von loyalen Truppen aufgehalten. Dieser Marsch sollte ihre Unterstützung des allgemein beliebten Generals de Spinola in der Öffentlichkeit demonstrieren. Seine Entlassung schürte die Agitation unter den jungen Offizieren wegen schlechten Solds und unbefriedigender Arbeitsbedingungen.
US-KONZERN LEHT VORSCHLAG AB
Chicago – In der Jahreshauptversammlung des Elektro-Riesen General Electric Company wurde ein Vorschlag zur Bildung eines Komitees, welches die Richtlinien der Gesellschaft in Südafrika bearbeiten sollte mit einer überzeugenden Mehrheit von 97,6 Prozent oder 142 894 119 der Aktien abgewiesen. Dieser Vorschlag der Vereinigten Presbyterianischen Kirche folgte, nachdem die Kirche im letzten Jahr verlangt hatte, dass über alle Geschäftsaktivitäten des Konzerns in Südafrika genaue Informationen bekanntgegeben werden sollten. Nach dem diesjährigen Vorschlag sollt ein Gremium von fünf bis 15 Personen gebildet werden, das darüber zu urteilen habe, inwiefern General Electric „dazu beigetragen hat, Apartheid zu unterstützen oder Südafrikas militärische Stärke aufzubauen".
WILLY BRANDT AUS KAIRO ZURÜCK
Bonn – Heute kehrte Bundeskanzler Willy Brandt nach sechstägigen Verhandlungen mit algerischen und ägyptischen Führern aus Kairo zurück. Brandt sagte Reportern am Flughafen Köln-Bonn, sein Besuch habe dem Verhältnis mit der arabischen Welt „neue Impulse" verliehen und seine Regierung plane, das Verhältnis ähnlich wie in der Nobelpreisträchtigen Ostpolitik zu normalisieren. „Der Dialog hat angefangen, nun müssen wir ihn zu konkreten Ergebnissen weiterführen."
TEIL DER KRIEGSSCHULDEN ERLASSEN
Washington – Präsident Nixon hat sich vorläufig entschlossen, Israel eine Schenkung von 1 000 Millionen Dollar zu bewilligen, während die restlichen 1 200 Millionen Dollar der Kriegsbeihilfe als langfristiges Darlehen mit 3 Prozent Zinsen zurückgezahlt werden sollen, sagte heute der stellvertretende Pressesekretär des Weißen Hauses, Gerald Warren. Der Kongress bewilligte die Gelder für den massiven Waffentransport zum jüdischen Staat, nachdem er von Ägypten und Syrien im Oktober letzten Jahres angegriffen worden war. Der Kongress hatte Nixon gestattet, bis zu 1 500 Millionen Dollar der 2 200-Millionen-Dollar Bewilligung als Schenkung zu deklarieren.
SÄUBERUNG DES KLEIN WINDHOEK RIVIERS
Windhoek – Bürgermeister Gunther Kaschik kündigte auf der Monatssitzung des Windhoeker Stadtrates am Mittwoch an, dass die Exekutive die Verantwortung für das Säubern des Klein-Windhoek-Riviers übernommen habe. Kaschik sagte zu Beginn der Sitzung, dass er in dieser Angelegenheit mit dem Administrator verhandelt habe, um eine zwischenzeitliche Lösung für dieses Problem zu finden. Der Administrator habe seinerseits mit dem zuständigen Minister verhandelt. Im Anschluss daran wurde von der Exekutive beschlossen, dass sie aus Sicherheitsgründen im Falle von Überschwemmungen das Säubern des stark bewachsenen Rivierbettes übernehmen werde.
Salisbury/Lusaka — Die Zimbabwe African National Union (ZANU) behauptete am Mittwoch, dass ihr militärischer Zweig drei rhodesische Flugzeuge, darunter einen Canberra-Somber, in diesem Monat abgeschossen habe. Damit sei die Zahl der abgeschossenen rhodesischen Maschinen seit 1972 auf 13 gestiegen. In einer Erklärung heißt es, dass die „Zimbabwe African National Liberation Army" (ZANLA) seit April „konzertierte, systematische, koordinierte Angriffe" vorgenommen habe. Innerhalb zweier Wochen vom 5. bis 21. April hatten „ZANLA-Streitkräfte drei feindliche Militärflugzeuge abgeschossen".
EINDEUTIGER SIEG DER NATIONALEN PARTEI
Pretoria – Obwohl die Stimmenauszahlung der gestrigen Wahl noch nicht abgeschlossen. ist, zeichnet sich ein eindeutiger Sieg der Nationalen Partei ab. Die Nationale Partei wird mit einer größeren Mehrheit wieder in den Volksrat einziehen. Verlierer ist bisher eindeutig die Vereinigte Pastel. Die Progressive Partei, die bisher mit nur einer Abgeordneten im Volksrat vertreten war, wird in Zukunft mindestens sechs Abgeordnete stellen. Ministerpräsident Vorster ist in seinem Wahlkreis Nigel wiedergewählt worden und hat die bisher höchste Stimmenzahl eines Kandidaten erhalten, nämlich 8 108 Stimmen.
MILITÄRPUTSCH IN PORTUGAL
Lissabon – Die portugiesische Wehrmacht hat die Regierung in Lissabon übernommen. Das ging aus einer Rundfunkankündigung heute Morgen um etwa 8 Uhr hervor. Der Urheber dieser Ankündigung nannte sich „Die Bewegung der Streitkräfte" und forderte die Bevölkerung zur Ruhe auf. Sie sagte sich nicht auf die Straßen begeben. Die Polizei wurde gewarnt, nichts zu unternehmen, um Blutvergießen zu verhindern. Während der Rundfunksendung dieser Gruppe beobachteten Augenzeugen, wie Soldaten und Tanks das Verteidigungsministerium umstellten.
Dieser Putsch erfolgte etwa einen Monat nachdem eine Militärrevolte die Regierung des Ministerpräsidenten Marcello Caetano bedrohte. Der Premier hatte seinerzeit die beiden höchsten Offiziere seines Militärs aus ihrem Amt entlassen Es handelte sich dabei um General Fransisco da Costa Games und General Antonio de Spinola, den Generalstabschef bzw seinen Vertreter. Am 16. März unternahmen etwa 200 Offiziere und Mannschaften des in Cal-das da Rainha stationierten fünften Infanterieregiments einen motorisierten Vorstoß auf Lissabon, Ohne jegliches Blutvergießen wurde sie jedoch von loyalen Truppen aufgehalten. Dieser Marsch sollte ihre Unterstützung des allgemein beliebten Generals de Spinola in der Öffentlichkeit demonstrieren. Seine Entlassung schürte die Agitation unter den jungen Offizieren wegen schlechten Solds und unbefriedigender Arbeitsbedingungen.
US-KONZERN LEHT VORSCHLAG AB
Chicago – In der Jahreshauptversammlung des Elektro-Riesen General Electric Company wurde ein Vorschlag zur Bildung eines Komitees, welches die Richtlinien der Gesellschaft in Südafrika bearbeiten sollte mit einer überzeugenden Mehrheit von 97,6 Prozent oder 142 894 119 der Aktien abgewiesen. Dieser Vorschlag der Vereinigten Presbyterianischen Kirche folgte, nachdem die Kirche im letzten Jahr verlangt hatte, dass über alle Geschäftsaktivitäten des Konzerns in Südafrika genaue Informationen bekanntgegeben werden sollten. Nach dem diesjährigen Vorschlag sollt ein Gremium von fünf bis 15 Personen gebildet werden, das darüber zu urteilen habe, inwiefern General Electric „dazu beigetragen hat, Apartheid zu unterstützen oder Südafrikas militärische Stärke aufzubauen".
WILLY BRANDT AUS KAIRO ZURÜCK
Bonn – Heute kehrte Bundeskanzler Willy Brandt nach sechstägigen Verhandlungen mit algerischen und ägyptischen Führern aus Kairo zurück. Brandt sagte Reportern am Flughafen Köln-Bonn, sein Besuch habe dem Verhältnis mit der arabischen Welt „neue Impulse" verliehen und seine Regierung plane, das Verhältnis ähnlich wie in der Nobelpreisträchtigen Ostpolitik zu normalisieren. „Der Dialog hat angefangen, nun müssen wir ihn zu konkreten Ergebnissen weiterführen."
TEIL DER KRIEGSSCHULDEN ERLASSEN
Washington – Präsident Nixon hat sich vorläufig entschlossen, Israel eine Schenkung von 1 000 Millionen Dollar zu bewilligen, während die restlichen 1 200 Millionen Dollar der Kriegsbeihilfe als langfristiges Darlehen mit 3 Prozent Zinsen zurückgezahlt werden sollen, sagte heute der stellvertretende Pressesekretär des Weißen Hauses, Gerald Warren. Der Kongress bewilligte die Gelder für den massiven Waffentransport zum jüdischen Staat, nachdem er von Ägypten und Syrien im Oktober letzten Jahres angegriffen worden war. Der Kongress hatte Nixon gestattet, bis zu 1 500 Millionen Dollar der 2 200-Millionen-Dollar Bewilligung als Schenkung zu deklarieren.
SÄUBERUNG DES KLEIN WINDHOEK RIVIERS
Windhoek – Bürgermeister Gunther Kaschik kündigte auf der Monatssitzung des Windhoeker Stadtrates am Mittwoch an, dass die Exekutive die Verantwortung für das Säubern des Klein-Windhoek-Riviers übernommen habe. Kaschik sagte zu Beginn der Sitzung, dass er in dieser Angelegenheit mit dem Administrator verhandelt habe, um eine zwischenzeitliche Lösung für dieses Problem zu finden. Der Administrator habe seinerseits mit dem zuständigen Minister verhandelt. Im Anschluss daran wurde von der Exekutive beschlossen, dass sie aus Sicherheitsgründen im Falle von Überschwemmungen das Säubern des stark bewachsenen Rivierbettes übernehmen werde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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