Vor 50 Jahren

GROSSE TALSPERRE BEI KARASBURG

Karasburg – Administrator B. J. van der Walt eröffnete heute Morgen die Landwirtschaftsausstellung in Karasburg und übergab gleichzeitig die ersten beiden Teerstraßen des Ortes offiziell dem Verkehr. Die Gesamtlange dieser beiden Straßen beträgt 3,8 km.

Bereits im Jahre 1966 wurden die ersten vorbereitenden Maßnahmen für den Bau dieser Teerstraße getroffen. Seinerzeit wurde jedoch festgestellt, dass dieses Projekt für den Karasburger Stadtrat zu kostspielig sein wurde. Erst im Jahre 1972 konnte das Teeren der beiden Straßen in Auftrag gegeben werden. Das Unternehmen hat den Stadtrat 395 000 Rand gekostet, die durch langfristige Administrationskredite finanziert wurden.

Die Administration machte von dieser Gelegenheit Gebrauch, gleichzeitig eine Eisenbahnüberführung sowie eine 1,6 km lange Strecke in Richtung Onseepkans, Warmbad und Nordoewer teeren zu Lassen. So kam eine ununterbrochene Teerstraße von Nakop bis Oshakati zustande. Nun verbleiben nur noch die Reststrecke von Oshakati bis zur Angolagrenze und umgekehrt.

GROSSER AUSBAU DES AUSSTELLUNGSGELÄNDES

Windhoek – Einen umfangreichen Ausbau des Ausstellungsgeländes in Windhoek hat Gert Hanekom, der Vorsitzende des Windhoeker Ausstellungsvereins, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Mit verschiedenen Neubauten soli bereits am Dienstag nächster Woche begonnen werden. Die erste Phase des Ausbaus soll bis zur diesjährigen Landesausstellung im September abgeschlossen sein.

Am Dienstag werden die bestehenden Großvieh- und Kleinviehställe auf dem Ausstellungsgelände abgerissen. Sobald das geschehen ist, wird mit dem Bau moderner Stallungen begonnen, die nach Hanekoms Worten wahrscheinlich besser und zweckmäßiger als die auf dem Gelände der Rand-Ostermesse sein werden. In diesen Komplex sind auch Einrichtungen eingeplant, wo die Tiere gewaschen und vorführfertig gemacht werden können Ein weiterer Vorzug des neuen Komplexes ist die Einrichtung von Essplätzen für die nichtweißen Pfleger der Ausstellungstiere. Vorläufig werden 500 neue Rinderställe gebaut. Die Möglichkeit für spätere Anbauten ist gegeben

MCBRIDE: UNABHÄNGIGKEIT IN EINEM JAHR

Genf – In einer forschen Erklärung sagte der UNO-Kommissar für Südwestafrika Sean McBride, der Putsch in Portugal könne die Unabhängigkeit für Südwestafrika binnen Jahresfrist bedeuten. Auf einer Pressekonferenz in Genf sagte McBride, er habe zunächst angenommen, Südwestafrika wurde in drei bis fünf Jahren unabhängig werden. Jetzt erwarte er die Unabhängigkeit in dem Zeitraum zwischen einem und drei Jahren. McBrides Anstellung läuft bis zum Februar kommenden Jahres. Der Ire hat auf seiner gegenwärtigen Europatour London, Rom und Bonn besucht. Von Genf fliegt er zurück nach New York. Nach den französischen Präsidentschaftswahlen will er in Paris vorsprechen.

IOK-KOMMISSION IN RHODESIEN

Bulawayo – Eine dreiköpfige Abordnung dos Internationalen Olympischen Komitees ist zurzeit in Rhodesien, um sich an Ort und Stelle über die herrschenden Verhältnisse zu orientieren. Die Delegation wird dem IOK auf seiner Sitzung in Wien im Oktober dieses Jahres ein Gutachten vorlegen. Der IOK muss im Oktober über Rhodesiens Zukunft in der olympischen Bewegung entscheiden. Die drei Delegationsmitglieder kommen aus Brasilien, Pakistan und Kanada. Während ihres Aufenthaltes werden sie Kontakt mit dem Nationalen Olympischen Komitee Rhodesiens und anderen Sportverbänden aufnehmen.

Rhodesien ist Mitglied des IOK und entsandte auch ein Aufgebot zur Olympiade in München. Aber die rhodesische Mannschaft wurde vom IOK-Kongress mit 56 gegen 31 Stimmen von der Teilnahme an den Olympischen Spielen 1972 ausgeschlossen, weil die einzelnen Sportler nicht nachweisen konnten, dass sie die britische Staatsangehörigkeit besaßen. Im vergangenen Jahr wurde schließlich angekündigt, dass eine Kommission des IOK Rhodesien besuchen werde.

ÜBER 1 000 INSTITUTIONEN FÜR UMWELTSCHUTZ

Über 1 000 SteIlen beschäftigen sich in der Bundesrepublik mit Umweltschutz: 260 staatliche Institutionen, 570 private Organisationen und rund 200 Forschungsstätten, von denen 60 international und 140 privat auf Bundesebene tätig sind. Die Bundesanstalt für Vegetationskunde, Naturschutz und Landschaftspflege (Bonn – Bad Godesberg) hat diese Institutionen ermittelt und sie in einer umfangreichen Übersicht zusammengestellt.

ANGOLA GEHT EIGENE WEGE

Luanda – Nur zögernd wurde in Angola der Anordnung der Junta in Lissabon auf Entlassung der politischen Gefangenen Folge geleistet. Während in Mosambik am 1. Mai 554 politische Gefangene freigelassen worden sind und sich die Zellentüren inzwischen für weitere Gefangene geöffnet haben, tat man in Luanda zunächst nichts. Erst Abend wurden 85 politische Gefangene in Luanda freigelassen. Es wurde streng darauf geachtet, dass niemand in die Freiheit entlassen wurde, der mit Gewalttaten der Terroristenbewegung zu tun hatte. In Mosambik dagegen gilt als sicher, dass ein Teil der Freigelassenen mindestens Anhänger oder Helfer von Frelimo war. Es ist auffallend, dass sich in Angola eine andere Entwicklung als in Mosambik bemerkbar macht. So ist beispielsweise die Gesetzgebende Versammlung Angolas nicht aufgelöst worden. In Mosambik besteht die bisherige Gesetzgebende Versammlung bekanntlich nicht mehr.