Vor 50 Jahren
1974-05-08
KEINE SALZKNAPPHEIT
Swakopmund – Gerüchte über bevorstehende Salzknappheit in Südwestafrika entbehren jeder Grundlage. Dies gab ein Sprecher der SWA-Salzkompanie, des größten Salzproduzenten in Süd- und Südwestafrika, heute früh bekannt. Als südwestafrikanische Gesellschaft ist das Unternehmen selbstverständlich bestrebt, die hiesigen Bedürfnisse vorrangig zu befriedigen. Weder in Haushalten noch in der Farmwirtschaft ist mit einer Salzknappheit zu rechnen.
KARAKULBEIRAT ERHÖHT AUFLAGE
Windhoek – Infolge der steigenden Kosten zur Förderung des Swakara hat Landwirtschaftsminister Hendrik Schoeman eine Erhöhung der bestehenden Auflage von 25 c pro Krakulfell auf 30 c genehmigt. Die Auflage wird vom Karakulbeirat eingenommen und zur Finanzierung der umfangreichen Werbung verwendet. Die neue Auflage tritt am 1. Juli dieses Jahres in Kraft.
Der Karakulfarmerverein des südlichen Afrika hatte bereits im März 1972 auf seinem Jahreskongress eine Resolution verabschiedet, nach der diese Auflage auf 30 c erhöt werden sollte. Bisher hat der Karakulbeirat seine internationale Werbekampagne aus der niedrigeren Auflage von 25 c. pro Fell finanziert, um die Kosten für die Karakulindustrie so niedrig wie möglich zu halten.
Die weltweite Inflation hat bekanntlich alle Kosten scharf steigen Iassen. Der Karakulbeirat wird somit gezwungen, die höhere Auflage einzuführen, damit die Nachfrage nach Swakara auf den Weltmarkten nicht durch eine Abnahme der Werbung benachteiligt wird. Der Karakulbeirat vertritt die Auffassung, dass bei den gegenwärtigen Modetendenzen zu langhaarigen Pelzsorten und gefärbten Pelzen die Werbung für Swakara mindestens auf dem gegenwärtigen Aktivitatsäniveau gehalten werden müsse.
SÜDAFRIKAS PROBLEME LÖSEN NUR SÜDAFRIKANER
London – Südafrika soIl in Ruhe gelassen werden, damit es sich mit seinen eigenen Problemen befassen könne, erklärte Harry Oppenheimer, der Vorsitzende der Anglo American Corporation, auf einem Treffen des „Institute of International Affairs" in London am Dienstag. Jegliche Einmischung von außen könne erheblichen Schaden anrichten. Oppenheimer verurteilte alle Kampagnen zugunsten einer Isolation Südafrikas auf dem Gebiete der Wirtschaft und des Sports sowie Spenden an Terroristengruppen durch den Weltrat der Kirchen.
Er sei wiederholt gefragt worden, in welcher Weise die Menschen in Britannien zu einer gerechten und friedlichen Lösung des südafrikanischen Problems beitragen können, sagte Oppenheimer. Die Antwort sei „nicht sehr positiv", weil das südafrikanische Problem „in Südafrika und von Südafrikanern gelöst werden muss". Außenstehende Gruppen können nur ganz beschränkte Hilfe leisten, aber „der Schaden, den sie uns anrichten können, kann tatsächlich sehr erheblich sein“, betonte Oppenheimer
KURZARBEIT BEI VOLKSWAGEN
Wolfsburg – Tausende der insgesamt 126 000 Volkswagenarbeiter werden mangels ausreichender Nachfrage in der letzten Woche dieses Monats in den Zwangsurlaub geschickt. Diese Ankündigung folgte einen Tag nachdem über 60 000 Volkswagenarbeiter wieder ihre normale Arbeit in den sechs Werken in Niedersachsen und Hessen sowie in den zwei süddeutschen Audi-NSU-Werken aufgenommen hatten. Ein Sprecher von Volkswagen sagte für den kommenden Freitag nähere Einzelheiten über die bevorstehende Kurzarbeit an. Die Gesellschaft plant eine Reduzierung der „Käfer-Produktion" in Emden sowie des Pritschenwagens in Hannover. Am Ende des vergangenen Monats verfügte Volkswagen über 470 000 unverkaufte Fahrzeuge.
LETZTE MELDUNG
Lissabon – General Spinola wird demnächst Angola besuchen, um einen neuen Generalgouverneur in Luanda einzusetzen. General Spinola soll einer Gruppe der Monarchistenbewegung aus Luanda, die ihn in Lissabon besucht hat, gesagt haben: „Wir müssen einen Gouverneur für Angola mit einer politischen und intellektuellen Haltung finden, der, selbst wenn er weiß ist, ein afrikanisches Herz hat."
PROVISORISCHE LINKSREGIERUNG IN PORTUGAL?
Lissabon – In Lissabon wartet die Junta auf eine definitive Antwort der Guerillaorganisationen auf das von General Gomez ausgesprochene Waffenstillstandsangebot. Es geht dabei nach wie vor um die Frage, ob die Guerillaorganisationen zuerst die Waffen niederlegen sollen oder ob Lissabon gewissermaßen als Vorleistung die Unabhängigkeit der drei afrikanischen Gebiete gewährleisten soll. Verschiedene Guerillaorganisationen sind zwar im Prinzip bereit, mit der Regierung zu verhandeln, nicht aber die Waffen niederzulegen.
Sambias Außenminister Vernon Mwaanga forderte gestern vor Journalisten in Daressalam Portugals Militärjunta auf, das Prinzip voller Unabhängigkeit für die portugiesischen Besitzungen in Afrika zu akzeptieren. Mwaanga war nach Daressalam gereist, um mit verschiedenen afrikanischen Außenministern die Frage der Entwicklungen in Afrika auf dem Gebiet der Dekolonialisierung zu besprechen. An der Konferenz nehmen die Außenminister Sambias, Tansanias, Zaires und des Kongo teil.
Swakopmund – Gerüchte über bevorstehende Salzknappheit in Südwestafrika entbehren jeder Grundlage. Dies gab ein Sprecher der SWA-Salzkompanie, des größten Salzproduzenten in Süd- und Südwestafrika, heute früh bekannt. Als südwestafrikanische Gesellschaft ist das Unternehmen selbstverständlich bestrebt, die hiesigen Bedürfnisse vorrangig zu befriedigen. Weder in Haushalten noch in der Farmwirtschaft ist mit einer Salzknappheit zu rechnen.
KARAKULBEIRAT ERHÖHT AUFLAGE
Windhoek – Infolge der steigenden Kosten zur Förderung des Swakara hat Landwirtschaftsminister Hendrik Schoeman eine Erhöhung der bestehenden Auflage von 25 c pro Krakulfell auf 30 c genehmigt. Die Auflage wird vom Karakulbeirat eingenommen und zur Finanzierung der umfangreichen Werbung verwendet. Die neue Auflage tritt am 1. Juli dieses Jahres in Kraft.
Der Karakulfarmerverein des südlichen Afrika hatte bereits im März 1972 auf seinem Jahreskongress eine Resolution verabschiedet, nach der diese Auflage auf 30 c erhöt werden sollte. Bisher hat der Karakulbeirat seine internationale Werbekampagne aus der niedrigeren Auflage von 25 c. pro Fell finanziert, um die Kosten für die Karakulindustrie so niedrig wie möglich zu halten.
Die weltweite Inflation hat bekanntlich alle Kosten scharf steigen Iassen. Der Karakulbeirat wird somit gezwungen, die höhere Auflage einzuführen, damit die Nachfrage nach Swakara auf den Weltmarkten nicht durch eine Abnahme der Werbung benachteiligt wird. Der Karakulbeirat vertritt die Auffassung, dass bei den gegenwärtigen Modetendenzen zu langhaarigen Pelzsorten und gefärbten Pelzen die Werbung für Swakara mindestens auf dem gegenwärtigen Aktivitatsäniveau gehalten werden müsse.
SÜDAFRIKAS PROBLEME LÖSEN NUR SÜDAFRIKANER
London – Südafrika soIl in Ruhe gelassen werden, damit es sich mit seinen eigenen Problemen befassen könne, erklärte Harry Oppenheimer, der Vorsitzende der Anglo American Corporation, auf einem Treffen des „Institute of International Affairs" in London am Dienstag. Jegliche Einmischung von außen könne erheblichen Schaden anrichten. Oppenheimer verurteilte alle Kampagnen zugunsten einer Isolation Südafrikas auf dem Gebiete der Wirtschaft und des Sports sowie Spenden an Terroristengruppen durch den Weltrat der Kirchen.
Er sei wiederholt gefragt worden, in welcher Weise die Menschen in Britannien zu einer gerechten und friedlichen Lösung des südafrikanischen Problems beitragen können, sagte Oppenheimer. Die Antwort sei „nicht sehr positiv", weil das südafrikanische Problem „in Südafrika und von Südafrikanern gelöst werden muss". Außenstehende Gruppen können nur ganz beschränkte Hilfe leisten, aber „der Schaden, den sie uns anrichten können, kann tatsächlich sehr erheblich sein“, betonte Oppenheimer
KURZARBEIT BEI VOLKSWAGEN
Wolfsburg – Tausende der insgesamt 126 000 Volkswagenarbeiter werden mangels ausreichender Nachfrage in der letzten Woche dieses Monats in den Zwangsurlaub geschickt. Diese Ankündigung folgte einen Tag nachdem über 60 000 Volkswagenarbeiter wieder ihre normale Arbeit in den sechs Werken in Niedersachsen und Hessen sowie in den zwei süddeutschen Audi-NSU-Werken aufgenommen hatten. Ein Sprecher von Volkswagen sagte für den kommenden Freitag nähere Einzelheiten über die bevorstehende Kurzarbeit an. Die Gesellschaft plant eine Reduzierung der „Käfer-Produktion" in Emden sowie des Pritschenwagens in Hannover. Am Ende des vergangenen Monats verfügte Volkswagen über 470 000 unverkaufte Fahrzeuge.
LETZTE MELDUNG
Lissabon – General Spinola wird demnächst Angola besuchen, um einen neuen Generalgouverneur in Luanda einzusetzen. General Spinola soll einer Gruppe der Monarchistenbewegung aus Luanda, die ihn in Lissabon besucht hat, gesagt haben: „Wir müssen einen Gouverneur für Angola mit einer politischen und intellektuellen Haltung finden, der, selbst wenn er weiß ist, ein afrikanisches Herz hat."
PROVISORISCHE LINKSREGIERUNG IN PORTUGAL?
Lissabon – In Lissabon wartet die Junta auf eine definitive Antwort der Guerillaorganisationen auf das von General Gomez ausgesprochene Waffenstillstandsangebot. Es geht dabei nach wie vor um die Frage, ob die Guerillaorganisationen zuerst die Waffen niederlegen sollen oder ob Lissabon gewissermaßen als Vorleistung die Unabhängigkeit der drei afrikanischen Gebiete gewährleisten soll. Verschiedene Guerillaorganisationen sind zwar im Prinzip bereit, mit der Regierung zu verhandeln, nicht aber die Waffen niederzulegen.
Sambias Außenminister Vernon Mwaanga forderte gestern vor Journalisten in Daressalam Portugals Militärjunta auf, das Prinzip voller Unabhängigkeit für die portugiesischen Besitzungen in Afrika zu akzeptieren. Mwaanga war nach Daressalam gereist, um mit verschiedenen afrikanischen Außenministern die Frage der Entwicklungen in Afrika auf dem Gebiet der Dekolonialisierung zu besprechen. An der Konferenz nehmen die Außenminister Sambias, Tansanias, Zaires und des Kongo teil.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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