Vor 50 Jahren
1974-05-29
LAFRENZ VERHANDELTE MIT DEM STADTRAT
Windhoek – Am Montag hat Edmund Lafrenz mit der städtischen Exekutive über verschiedene Probleme verhandelt, die sich aus der Behandlung des Industriegebietes Lafrenz durch die Stadt ergeben haben. Lafrenz hat bereits in der Vergangenheit in verschiedenen Eingaben an die Stadt darauf hingewiesen, dass er gewisse Maßnahmen der Stadtverwaltung als diskriminierend empfinde. U.a. hat er auf das Werda-Projekt verwiesen. Lafrenz hat die seinerzeitige starke Absicherung der Position der Stadtverwaltung akzeptiert, weil diese eine Garantie dafür haben wollte, dass das Farmgebiet von Nubuamis auch tatsächlich entwickelt wird. Von Seiten der Stadt waren seinerzeit Bedenken erhoben worden, ob Lafrenz die Entwicklung tatsächlich durchführt.
Inzwischen ist das Industriegebiet Lafrenz nördlich von Windhoek voll ausgebaut. Der Schriftwechsel zwischen Lafrenz und der Stadt behandle nicht die Probleme. Am Montag hat die städtische Exekutive Lafrenz angehört. Anschließend besprachen die Mitglieder der Exekutive die Angelegenheit in Abwesenheit von Lafrenz. Ueber die Ansichten der Exekutive wird Stillschweigen bewahrt. Die Exekutive will die Angelegenheit demnächst dem Rat vorlegen, wie die Stadtdirektoren der AZ erklärten. Über die Angelegenheit herrschen im Stadtrat wahrscheinlich unterschiedliche Meinungen. Die Kontroverse dehnte sich auf die konkurrierende Entwicklung eines Industriegebietes durch den Stadtrat auf dem Gelände des Golfplatzes aus.
EINE WARNUNG AN DIE OPPOSITION
Windhoek – Dirk Mudge, MdE, ergriff gestern erneut im Landesrat das Wort und würdigte den Besuch der Vertreter der Ovamboregierung und des Ovamboparlaments in Windhoek. Dies sei ein historisches Ereignis. Der Landesrat betrachte es als ein Vorrecht, den Ovamboführern den Aufenthalt in Windhoek so angenehm wie möglich zu machen. Mudge äußerte die Hoffnung, dass sich derartige Gelegenheiten wiederholen und dass der Gedankenaustausch nicht abreißen möge.
Anschließend befasste sich Dirk Mudge mit der Opposition. Die Opposition, so sagte er, habe kein Recht, für die Weißen Südwestafrikas zu sprechen. Sie habe bei den jüngsten Wahlen verloren und vertrete knapp dreißig Prozent der weißen Wähler. Die regierende Partei allein habe ein Mandat von den Wählern erhalten, ihr Programm auszuführen. Dies sei das Programm der getrennten Entwicklung.
Mudge fragte, was die Opposition tun könne. Sie könne zwar mit den nichtweißen Völkern sprechen und verhandeln. Beschlüsse fassen, die für die Weißen verbindlich sind, könne sie jedoch nicht. Dies sei nur der Regierung möglich. Die Opposition sei jedoch bemüht, bei den nichtweißen Völkern Erwartungen zu wecken, die sie nicht erfüllen könne. In Wirklichkeit würden die Nichtweißen missbraucht und verleitet.
FÜR MEHR ERHOLUNGSORTE
Windhoek – Der Abgeordnete A.J. Louw, Pionierspark, verwies auf das sonnige Klima Südwestafrikas und meinte, dass die 30 000 weißen Windhoeker nicht ausreichend Gelegenheit hätten, in der Sonne braun zu brennen. Advokat van Zijl, MdE machte einen Zwischenruf und schätzte dabei die Zahl der weißen Einwohner Windhoeks auf 45 000. Louw meinte, die Weißen sollten von mehr Erholungsorten Gebrauch machen können. Der kleinste Wildpark Südwestafrikas, der Daan Viljoen-Park, sei überbelegt. Man müsse bereits Monate vorher buchen, um dort einen Bungalow für eine Nacht zu bekommen. Zwischenruf des Abgeordneten van Zijl, MdE: „In der Nacht kann man nicht braun brennen." Louw meinte jedoch, dass man dort braun brenne, wo man übernachte. Louw setzte sich für einen Ausbau von Groß-Barmen und anderer Erholungsorte in der Umgebung von Windhoek ein und nannte dabei u.a. auch den Von-Bach-Damm.
SICHERUNG VON MARIENTA L
Mariental – In Mariental haben Besprechungen über die Beseitigung der Flutgefahr durch die Wasser des Fischflusses stattgefunden. Die Besprechungen fanden auf Komitee-Ebene statt. Dem Komitee gehörten Vertreter der Administration und der Stadtverwaltung von Mariental an. Advokat van Ziji wird heute im Landesrat eine Erklärung über den Ausgang der Verhandlungen abgeben. Der Stadtsekretär von Mariental, der gleichzeitig Sekretär des gemeinsamen Komitees ist, zeigte sich über die Verhandlungen befriedigt.
NEUE ASPEKTE DER ELEKTRIZITÄTS-VERSORGUNG
Windhoek – Advokat E. van. Zijl, MdE, nahm gestern im Landesrat zur Elektrizitätsversorgung Südwestafrikas Stellung. Dabei eröffnete er völlig neue Aspekte. Offenbar bat die Ölkrise den Anstoß zum Umdenken gegeben. Mit einem Kostenaufwand von 188 Millionen Rand soll SWAWEK die nördliche Hälfte Südwestafrikas bis etwa zur Linie Windhoek – Walvis Bay mit Elektrizität versorgen. Zurzeit wird das Netz von dem thermischen Van-Eck-Kraftwerk bei Windhoek versorgt. Hinzu kommt ab 1977 der Strom des hydro-elektrischen Kraftwerks bei Ruacana. Das Leitungsnetz des Nordens strahlt bis zum Bergwerk Klein-Aub nach Süden aus.
Windhoek – Am Montag hat Edmund Lafrenz mit der städtischen Exekutive über verschiedene Probleme verhandelt, die sich aus der Behandlung des Industriegebietes Lafrenz durch die Stadt ergeben haben. Lafrenz hat bereits in der Vergangenheit in verschiedenen Eingaben an die Stadt darauf hingewiesen, dass er gewisse Maßnahmen der Stadtverwaltung als diskriminierend empfinde. U.a. hat er auf das Werda-Projekt verwiesen. Lafrenz hat die seinerzeitige starke Absicherung der Position der Stadtverwaltung akzeptiert, weil diese eine Garantie dafür haben wollte, dass das Farmgebiet von Nubuamis auch tatsächlich entwickelt wird. Von Seiten der Stadt waren seinerzeit Bedenken erhoben worden, ob Lafrenz die Entwicklung tatsächlich durchführt.
Inzwischen ist das Industriegebiet Lafrenz nördlich von Windhoek voll ausgebaut. Der Schriftwechsel zwischen Lafrenz und der Stadt behandle nicht die Probleme. Am Montag hat die städtische Exekutive Lafrenz angehört. Anschließend besprachen die Mitglieder der Exekutive die Angelegenheit in Abwesenheit von Lafrenz. Ueber die Ansichten der Exekutive wird Stillschweigen bewahrt. Die Exekutive will die Angelegenheit demnächst dem Rat vorlegen, wie die Stadtdirektoren der AZ erklärten. Über die Angelegenheit herrschen im Stadtrat wahrscheinlich unterschiedliche Meinungen. Die Kontroverse dehnte sich auf die konkurrierende Entwicklung eines Industriegebietes durch den Stadtrat auf dem Gelände des Golfplatzes aus.
EINE WARNUNG AN DIE OPPOSITION
Windhoek – Dirk Mudge, MdE, ergriff gestern erneut im Landesrat das Wort und würdigte den Besuch der Vertreter der Ovamboregierung und des Ovamboparlaments in Windhoek. Dies sei ein historisches Ereignis. Der Landesrat betrachte es als ein Vorrecht, den Ovamboführern den Aufenthalt in Windhoek so angenehm wie möglich zu machen. Mudge äußerte die Hoffnung, dass sich derartige Gelegenheiten wiederholen und dass der Gedankenaustausch nicht abreißen möge.
Anschließend befasste sich Dirk Mudge mit der Opposition. Die Opposition, so sagte er, habe kein Recht, für die Weißen Südwestafrikas zu sprechen. Sie habe bei den jüngsten Wahlen verloren und vertrete knapp dreißig Prozent der weißen Wähler. Die regierende Partei allein habe ein Mandat von den Wählern erhalten, ihr Programm auszuführen. Dies sei das Programm der getrennten Entwicklung.
Mudge fragte, was die Opposition tun könne. Sie könne zwar mit den nichtweißen Völkern sprechen und verhandeln. Beschlüsse fassen, die für die Weißen verbindlich sind, könne sie jedoch nicht. Dies sei nur der Regierung möglich. Die Opposition sei jedoch bemüht, bei den nichtweißen Völkern Erwartungen zu wecken, die sie nicht erfüllen könne. In Wirklichkeit würden die Nichtweißen missbraucht und verleitet.
FÜR MEHR ERHOLUNGSORTE
Windhoek – Der Abgeordnete A.J. Louw, Pionierspark, verwies auf das sonnige Klima Südwestafrikas und meinte, dass die 30 000 weißen Windhoeker nicht ausreichend Gelegenheit hätten, in der Sonne braun zu brennen. Advokat van Zijl, MdE machte einen Zwischenruf und schätzte dabei die Zahl der weißen Einwohner Windhoeks auf 45 000. Louw meinte, die Weißen sollten von mehr Erholungsorten Gebrauch machen können. Der kleinste Wildpark Südwestafrikas, der Daan Viljoen-Park, sei überbelegt. Man müsse bereits Monate vorher buchen, um dort einen Bungalow für eine Nacht zu bekommen. Zwischenruf des Abgeordneten van Zijl, MdE: „In der Nacht kann man nicht braun brennen." Louw meinte jedoch, dass man dort braun brenne, wo man übernachte. Louw setzte sich für einen Ausbau von Groß-Barmen und anderer Erholungsorte in der Umgebung von Windhoek ein und nannte dabei u.a. auch den Von-Bach-Damm.
SICHERUNG VON MARIENTA L
Mariental – In Mariental haben Besprechungen über die Beseitigung der Flutgefahr durch die Wasser des Fischflusses stattgefunden. Die Besprechungen fanden auf Komitee-Ebene statt. Dem Komitee gehörten Vertreter der Administration und der Stadtverwaltung von Mariental an. Advokat van Ziji wird heute im Landesrat eine Erklärung über den Ausgang der Verhandlungen abgeben. Der Stadtsekretär von Mariental, der gleichzeitig Sekretär des gemeinsamen Komitees ist, zeigte sich über die Verhandlungen befriedigt.
NEUE ASPEKTE DER ELEKTRIZITÄTS-VERSORGUNG
Windhoek – Advokat E. van. Zijl, MdE, nahm gestern im Landesrat zur Elektrizitätsversorgung Südwestafrikas Stellung. Dabei eröffnete er völlig neue Aspekte. Offenbar bat die Ölkrise den Anstoß zum Umdenken gegeben. Mit einem Kostenaufwand von 188 Millionen Rand soll SWAWEK die nördliche Hälfte Südwestafrikas bis etwa zur Linie Windhoek – Walvis Bay mit Elektrizität versorgen. Zurzeit wird das Netz von dem thermischen Van-Eck-Kraftwerk bei Windhoek versorgt. Hinzu kommt ab 1977 der Strom des hydro-elektrischen Kraftwerks bei Ruacana. Das Leitungsnetz des Nordens strahlt bis zum Bergwerk Klein-Aub nach Süden aus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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