Vor 50 Jahren

DIE ERSTEN OVAMBOS IN SAMBIA Oshakati – Die ersten Ovambos, die in den letzten Tagen die Grenze nach Angola überschritten, sind in Sambia angekommen. Die Reise hat nur knapp eine Woche gedauert. Man nimmt an, dass auf der anderen Seite der Grenze in Angola Autobusse bereitstanden, die die Ovambos nach Sambia brachten. Über Radio Sambia wissen die Angehörigen bereits, wer im Bestimmungsland eingetroffen ist.Es ist naturgemäß schwer festzustellen, wie viele Ovambos die Grenze, mit dem Ziel, nach Sambia zu gelangen, illegal überschritten haben. Etwa 80 Ovambos, die ihr Heimatland verlassen haben, sind identifiziert worden. Dies gab der Generalkommissar für die eingeborenen Völker Südwestafrikas, J. de Wet, heute bekannt. Die Identifizierung erfolgte aufgrund der Abwesenheit in Schulen oder Dienststellen.In erster Linie haben junge Ovambos ihre Heimat verlassen, die der SWAPO-Jugendliga angehört haben. Ein Tell von ihnen 1st von den Schulbanken der Std. VIII und IX über die Grenze gegangen. Das Alter der Grenzgänger liegt zwischen 20 und 35 Jahren. Auffallend ist, dass nur SWAPO-Angehörige Owambo verlassen haben, während die Sympathisanten von Demkop in Ovambo geblieben sind. Während verschiedene SWAPO-Führer Owambo verlassen haben, befindet sich Johannes Nangatuuala, der Führer von Demkopj, nach wie vor in Owambo.Die Feststellung der Zahl der Ovambos, die die Grenze überschritten haben, ist deswegen so schwer, weil Grenzüberschreitungen durchaus üblich sind, da die Familien auf beiden Seiten der Grenze wohnen. Dieser kleine Grenzverkehr dauert fort und läuft jedoch zu einem späteren Zeitpunkt gerechnet.AI-AIS ÖFFNET DIE PFORTENWindhoek – Nach den großen Flutschäden der vergangenen Regenzeit wird das Touristenlager Ai-Ais ab 26. Juni wieder voll in Betrieb sein. Bereits am 24.und 25. Juni werden Tagesbesucher zugelassen. Durch die Flutwasser wurden den niedrigliegenden Teilen des Lagers große Schäden zugefügt. Im Zuge der Wiederaufbauarbeiten wurde die Zahl der Campingplätze vermindert.KURZ BERICHTET.Lissabon – Portugal hat mit der DDR diplomatische Beziehungen aufgenommen. Schon vorher wurden Beziehungen mit der Sowjetunion, Rumänien und Jugoslawien hergestellt.Lissabon – In Lissabon wird bezweifelt, dass die MPLA in Angola den Kampf einstellen werde. Die gestern bekanntgewordene Mitteilung sei anonym and über einen kleinen Rundfunksender in Angola erfolgt.Luanda – Im Hafen von Luanda herrscht wieder normaler Verkehr, nachdem die Arbeiter ihre Arbeit aufgenommen haben. Die Busführer werden ebenfalls zur Arbeit zurückkehren, nachdem ihnen höhere Löhne versprochen worden sind.Alter – Die portugiesische Guerillaorganisation PAIGC erklärte in Algier, wo die Verhandlungen mit dem portugiesischen Augenminister stattgefunden hatten, dass sie die Kämpfe nicht einstellen, solange die Unabhängigkeit von Guinea-Bissau nicht anerkannt worden sei. In der zweiten Verhandlungsrunde seien alle. Forderungen auf Feuereinstellung abgelehnt worden.Cabinda – Eine Kompanie von 150 Offizieren und Soldaten, die in der angolanischen Exklave Cabinda stationiert ist, weigerte sich, an Operationen gegen die MPLA teilzunehmen. Die Offiziere und Mannschaften sollen die Unabhängigkeit der portugiesischen Territorien in Afrika verlangen. Lourenço Marques – Etwa 30 frühere Mitglieder der portugiesischen Geheimpolizei sind aus dem Gefängnis entlassen worden, da gegen sie keine Anklage erhoben werden konnte. Sie dürfen Lourenço Marques aber nicht verlassen, bevor weitere Untersuchungen abgeschlossen sind.LUFTANGRIFFE AUF FATAHLANDTel Aviv/Beirut – Seit Montag greifen israelische Flugzeuge Lager und Stellungen der palästinischen Guerillas im südlichen Libanon an. Gegen ein Dorf wurde auch Artilleriefeuer eröffnet. Über die Schäden ist noch nichts bekannt. Alle bombardierten Dörfer befinden sich im sogenannten Fatahland, wo die palästinischen Flüchtlinge und Guerillas konzentriert sind. Die Israelis erlitten keine Verluste. Die Bombardierungen stellen wahrscheinlich Vergeltung gegen den palästinischen Überfall auf einen Kibbuz dar, wodurch am letzten Donnerstag drei israelische Frauen getötet wurden. Auch vier arabische Kommandoangehörige sind umgekommen, wobei nicht klar ist, ob sie getötet wurden oder ob sie sich selber umgebracht haben. Heute früh setzten die Israelis ihre Bombenangriffe fort. Die palästinischen Guerrillas hallten sich nicht an die Waffenstillstandsabkommen von Kairo und Damaskus, so dass auch die Israelis sich gegenüber den Guerillas nicht daran gebunden fühlen.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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Allgemeine Zeitung 2024-11-25

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