Vor 50 Jahren
1974-07-05
REAKTION AUF SWAPO-ENTHÜLLUNGEN
Windhoek – Die Veröffentlichung eines vertraulichen Briefes über die Allianz zwischen SWAPO und Kommunisten hat verschiedene Reaktionen ausgelöst. Die AZ veröffentlichte einen Brief aus dem Jahre 1971, der aus dem SWAPO-Hauptquartier in Daressalam an den SWAPO-Repräsentanten in Schweden gerichtet war. Darin werden die Beziehungen zum Kommunismus dargelegt. Ferner wird bestätigt, dass SWAPO-Präsident Sam Nujoma über ein geheimes Bankkonto in der Schweiz verfügt. „Voice of the People" und SWANUF haben aufgrund der Veröffentlichung des Briefes am 1. Juli eine Versammlung in Katutura abgehalten und sich mit dem Inhalt des Briefes befasst. „Es wurde beschlossen", so heißt es in einer Presseerklärung Telegramme an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, den Generalsekretär der Organisation für Afrikanische Einheit und die amerikanische Botschaft in Südafrika zu senden und ihre Erklärungen über den Inhalt des geheimen Briefes zu fordern."
BENZINRESTRIKTIONEN BLEIBEN
Pretoria – Es besteht nicht die Absicht, die Benzinsparmaßnahmen aufzuheben oder zu erleichtern. Dies gab Wirtschaftsminister Senator O. P. F. Horwood gestern in Pretoria bekannt. Der Minister bezog sich damit auf Spekulationen über die mögliche Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h und die Öffnung der Tankstellen zu bestimmten Stunden an Wochenenden.
Der Minister betonte, dass das Sparen von Benzin im nationalen Interesse sei. Die Regierung habe versprochen, die Sparmaßnahmen aufzuheben, sobald die Lage dies zulasse. Zurzeit sei eine Aufhebung der Restriktionen nicht geplant, da die Lage eine solche Maßnahme nicht rechtfertige.
KURZ BERICHTET
Pretoria – Kommandant Robert Blake ist zum ersten Public Relations-Beamten der südafrikanischen Luftwaffe ernannt worden. Er wird seinen Sitz im Hauptquartier der Luftwaffe in Pretoria haben und alle Pressefragen behandeln. Blake ist Mitglied des Rates des Public Relations-Instituts von Südafrika.
Salisbury – Die regierende Rhodesische Front hat für alle 50 Parlamentssitze Kandidaten für die am 30. Juli stattfindenden Wahlen aufgestellt. Unter den Kandidaten sind 15 neu und ersetzen solche, die zurückgetreten oder nicht wieder aufgestellt worden sind. Fünf Kabinettsminister stellen sich ebenfalls nicht mehr zur Wahl, mit Ausnahme von zwei ehemaligen Ministern, die für den Senat kandidieren. Die oppositionelle Rhodesische Partei will sich ebenfalls um alle Sitze bewerben. Die neue Gruppe unter William Harper hat 20 Kandidaten aufgestellt.
Nairobi – Präsident Kenyatta ist von der regierenden Partei zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt worden. Der Parteitag hat auch beschlossen, anstelle von Englisch Kisuaheli zur offiziellen Sprache zu erklären.
Kairo – Der syrische Präsident Hafez Assad, der gegenwärtig in Kairo auf Besuch weilt, erklärte, Ägypten und Syrien wünschten, die Genfer Friedenskonferenz erfolgreich zu gestalten. Die Konferenz dürfe aber nicht von Israel benutzt werden, um Zeit zu gewinnen. Er versuche, sich mit Präsident Sadat über eine gemeinsame Strategie auf der Konferenz zu einigen. Es gelte, besonders die Amerikaner noch starker auf die Friedensanstrengungen festzulegen. Eine hohe syrische Persönlichkeit werde sich demnächst nach Washington begeben.
London – Die britische Staatssekretärin Joan Lestor bestätigte einer Delegation von drei Labour-Abgeordneten, dass die britische Regierung mit der Überprüfung ihrer Politik gegenüber Südafrika und Südwestafrika beschäftigt sei. Die Delegation machte geltend, dass es nun an der Zeit sei, dass die Regierung ihre Politik gegenüber Südwestafrika ändere.
Lissabon – Professor Jose Veiga Simao, ein früherer Minister in der Regierung Caetano, wurde zum ständigen Vertreter Portugals bei der UNO ernannt.
Tokio – Tausende von Bewohnern Tokios leiden blutunterlaufenen und schmerzhaft geschwollenen Augen. In dem nebelartigen Regen ist zu viel Schwefelsäure enthalten, 20 Mal mehr als normal. Dies ist hauptsachlich auf die Luftverschmutzung durch Fahrzeuge und Fabriken zurückzuführen. Am Mittwoch und Donnerstag litten ungefähr 4 500 Personen an der Augenerkrankung.
Moskau – Sojuz 14 ist es gelungen, sich mit Saljut-3 zu koppeln. Die Kosmonauten sollen sich in guter Verfassung befinden. Es ist nicht bekannt, wie lange sie die Erde umkreisen werden.
AKTIONEN DER FRELIMO-TERRORISTEN
Beira – Große Banden von Frelimo-Terroristen befinden sich in der Nähe der Eisenbahnstation Inhaminga, wo sie Farmen und industrielle Gebäude zerstören, meldet der SAPA-Korrespondent. Eine der größten Sägemühlen im Gebiet von Muanza sei gebrandschatzt worden. Eine zweite Sägemühle soll ebenfalls zerstört worden sein. Im Muraca-Gebiet wurde eine Farm angegriffen und durch Feuer zerstört. Etwa acht Tonnen Baumwolle wurden vernichtet. Die Terroristen treten in Banden von etwa 20 Mann auf.
NIXONS VENENENTZÜNDUNG
Key Biscayne (Florida) – Präsident Nixon hat sich von seiner Venenentzündung wieder erholt. Sein Arzt, Luftwaffengeneralmajor Walter Tkach, hatte ihm, als die Entzündung festgestellt wurde, abgeraten, die Reise nach dem Nahen Osten zu unternehmen. Nixon bestand jedoch darauf, die Reise auszuführen. Er sagte dem Arzt nichts über neue Schmerzen im Bein, bis er in Salzburg war. Der Arzt erklärte, der Präsident sei sich der Gefährlichkeit seiner Erkrankung, die ihn hätte töten können, bewusst gewesen. Nach der Venenentzündung habe sich ein Blutgerinnsel gebildet. Der Präsident erholte sich aber in Salzburg, bevor er nach dem Nahen Osten flog.
Windhoek – Die Veröffentlichung eines vertraulichen Briefes über die Allianz zwischen SWAPO und Kommunisten hat verschiedene Reaktionen ausgelöst. Die AZ veröffentlichte einen Brief aus dem Jahre 1971, der aus dem SWAPO-Hauptquartier in Daressalam an den SWAPO-Repräsentanten in Schweden gerichtet war. Darin werden die Beziehungen zum Kommunismus dargelegt. Ferner wird bestätigt, dass SWAPO-Präsident Sam Nujoma über ein geheimes Bankkonto in der Schweiz verfügt. „Voice of the People" und SWANUF haben aufgrund der Veröffentlichung des Briefes am 1. Juli eine Versammlung in Katutura abgehalten und sich mit dem Inhalt des Briefes befasst. „Es wurde beschlossen", so heißt es in einer Presseerklärung Telegramme an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, den Generalsekretär der Organisation für Afrikanische Einheit und die amerikanische Botschaft in Südafrika zu senden und ihre Erklärungen über den Inhalt des geheimen Briefes zu fordern."
BENZINRESTRIKTIONEN BLEIBEN
Pretoria – Es besteht nicht die Absicht, die Benzinsparmaßnahmen aufzuheben oder zu erleichtern. Dies gab Wirtschaftsminister Senator O. P. F. Horwood gestern in Pretoria bekannt. Der Minister bezog sich damit auf Spekulationen über die mögliche Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h und die Öffnung der Tankstellen zu bestimmten Stunden an Wochenenden.
Der Minister betonte, dass das Sparen von Benzin im nationalen Interesse sei. Die Regierung habe versprochen, die Sparmaßnahmen aufzuheben, sobald die Lage dies zulasse. Zurzeit sei eine Aufhebung der Restriktionen nicht geplant, da die Lage eine solche Maßnahme nicht rechtfertige.
KURZ BERICHTET
Pretoria – Kommandant Robert Blake ist zum ersten Public Relations-Beamten der südafrikanischen Luftwaffe ernannt worden. Er wird seinen Sitz im Hauptquartier der Luftwaffe in Pretoria haben und alle Pressefragen behandeln. Blake ist Mitglied des Rates des Public Relations-Instituts von Südafrika.
Salisbury – Die regierende Rhodesische Front hat für alle 50 Parlamentssitze Kandidaten für die am 30. Juli stattfindenden Wahlen aufgestellt. Unter den Kandidaten sind 15 neu und ersetzen solche, die zurückgetreten oder nicht wieder aufgestellt worden sind. Fünf Kabinettsminister stellen sich ebenfalls nicht mehr zur Wahl, mit Ausnahme von zwei ehemaligen Ministern, die für den Senat kandidieren. Die oppositionelle Rhodesische Partei will sich ebenfalls um alle Sitze bewerben. Die neue Gruppe unter William Harper hat 20 Kandidaten aufgestellt.
Nairobi – Präsident Kenyatta ist von der regierenden Partei zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt worden. Der Parteitag hat auch beschlossen, anstelle von Englisch Kisuaheli zur offiziellen Sprache zu erklären.
Kairo – Der syrische Präsident Hafez Assad, der gegenwärtig in Kairo auf Besuch weilt, erklärte, Ägypten und Syrien wünschten, die Genfer Friedenskonferenz erfolgreich zu gestalten. Die Konferenz dürfe aber nicht von Israel benutzt werden, um Zeit zu gewinnen. Er versuche, sich mit Präsident Sadat über eine gemeinsame Strategie auf der Konferenz zu einigen. Es gelte, besonders die Amerikaner noch starker auf die Friedensanstrengungen festzulegen. Eine hohe syrische Persönlichkeit werde sich demnächst nach Washington begeben.
London – Die britische Staatssekretärin Joan Lestor bestätigte einer Delegation von drei Labour-Abgeordneten, dass die britische Regierung mit der Überprüfung ihrer Politik gegenüber Südafrika und Südwestafrika beschäftigt sei. Die Delegation machte geltend, dass es nun an der Zeit sei, dass die Regierung ihre Politik gegenüber Südwestafrika ändere.
Lissabon – Professor Jose Veiga Simao, ein früherer Minister in der Regierung Caetano, wurde zum ständigen Vertreter Portugals bei der UNO ernannt.
Tokio – Tausende von Bewohnern Tokios leiden blutunterlaufenen und schmerzhaft geschwollenen Augen. In dem nebelartigen Regen ist zu viel Schwefelsäure enthalten, 20 Mal mehr als normal. Dies ist hauptsachlich auf die Luftverschmutzung durch Fahrzeuge und Fabriken zurückzuführen. Am Mittwoch und Donnerstag litten ungefähr 4 500 Personen an der Augenerkrankung.
Moskau – Sojuz 14 ist es gelungen, sich mit Saljut-3 zu koppeln. Die Kosmonauten sollen sich in guter Verfassung befinden. Es ist nicht bekannt, wie lange sie die Erde umkreisen werden.
AKTIONEN DER FRELIMO-TERRORISTEN
Beira – Große Banden von Frelimo-Terroristen befinden sich in der Nähe der Eisenbahnstation Inhaminga, wo sie Farmen und industrielle Gebäude zerstören, meldet der SAPA-Korrespondent. Eine der größten Sägemühlen im Gebiet von Muanza sei gebrandschatzt worden. Eine zweite Sägemühle soll ebenfalls zerstört worden sein. Im Muraca-Gebiet wurde eine Farm angegriffen und durch Feuer zerstört. Etwa acht Tonnen Baumwolle wurden vernichtet. Die Terroristen treten in Banden von etwa 20 Mann auf.
NIXONS VENENENTZÜNDUNG
Key Biscayne (Florida) – Präsident Nixon hat sich von seiner Venenentzündung wieder erholt. Sein Arzt, Luftwaffengeneralmajor Walter Tkach, hatte ihm, als die Entzündung festgestellt wurde, abgeraten, die Reise nach dem Nahen Osten zu unternehmen. Nixon bestand jedoch darauf, die Reise auszuführen. Er sagte dem Arzt nichts über neue Schmerzen im Bein, bis er in Salzburg war. Der Arzt erklärte, der Präsident sei sich der Gefährlichkeit seiner Erkrankung, die ihn hätte töten können, bewusst gewesen. Nach der Venenentzündung habe sich ein Blutgerinnsel gebildet. Der Präsident erholte sich aber in Salzburg, bevor er nach dem Nahen Osten flog.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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