Vor 50 Jahren

WASSER BIS ZUM JAHRE 2000Windhoek – Auf dem Jahreskongress der Nationalen Partei hielt der Minister für Wasserwesen S. P. Botha ein richtungweisendes Referat über die Wasserplanung für Südwestafrika. Zunächst ging der Minister auf die gegenwärtige Situation ein und verwies darauf, dass der Regenfall nicht ausreiche, um ständig wasserführende Flüsse zu speisen. Ungefähr 70 Prozent des Gebietes von Südwestafrika haben einen durchschnittlichen Regenfall von weniger als 400 Millimeter pro Jahr. Unter den gegebenen klimatischen Verhältnissen müsse die durchschnittliche Regenmenge über 1 000 Millimeter pro Jahr liegen, um Flüsse zu erzeugen. Zwischen dem Oranje und den Flüssen an der Nordgrenze liegen 1 200 Kilometer ohne Flüsse. Auf einer Fläche von 259 300 Quadratkilometern sind noch nicht einmal Riviere, die gelegentlich abkommen, während eine Fläche von 565 000 Quadratkilometern den gelegentlichen Ablauf von Rivieren verzeichnet. Durchschnittlich laufen durch die Trockenriviere jährlich etwa 1 500 Millionen Kubikmeter Wasser. Im günstigsten Fall liefert das Oberflächenwasser im Jahr 230 Millionen Kubikmeter.Grundwasser kann bis höchstens 270 Millionen Kubikmeter pro Jahr verbraucht werden. Bei einer Einwohnerzahl von 750 000 Menschen im Jahr 1970 war berechnet worden, dass ein sicherer Wasserverbrauch von 1 830 Liter pro Tag pro Person für alle Zwecke, die Industrie eingeschlossen, zur Verfügung stand.SIND RINDER IM AUGUSTINEUM?Windhoek – Die Erklärung von Clemens Kapuuo über die Tagung der Nationalen Konvention am vergangenen Wochenende in Okahandja hat ein Nachspiel heraufbeschworen. Gerson Veii hat Kapuuo namens seiner SWANU widersprochen. Nach seiner Auffassung hat die Nationale Konvention den Dialog in einer Resolution voll und ganz zurückgewiesen.„Die Nationale Konvention akzeptierte die politische Bedeutung des Wortes ,Dialog&#039; und nicht die Bedeutung, die im Wörterbuch verzeichnet ist. Dialog zwischen den Schwarzen und dem illegalen südafrikanischen Regime und seinem Ableger, der südwestafrikanischen Administration, wurde zurückgewiesen. Die Diskussion zwischen schwarzen und weißen Administrationsbeamten wurde jedoch gestattet, weil die Nationale Konvention dies nicht als Dialog betrachtet. Als Dialog wurde jede Diskussion betrachtet, die die Freiheit und die Unabhängigkeit der Namibianer berührt. Diskussion über Wasser oder Rinderauktionen oder -krankheiten in Reservaten wird von der Nationalen Konvention nicht als Dialog betrachtet", heißt es in der Erklärung von Gerson Veii.NIXON GIBT NACH Washington – Präsident Nixon hat sich entschlossen, es nicht zu einer Konfrontation mit dem Obersten Gerichtshof kommen zu lassen, sondern dem gestrigen Befehl des Gerichtshofes nachzukommen und 64 Tonbänder über die Watergate-Affäre auszuliefern.Es wird bezweifelt, dass dieser Entschluß Nixons die mögliche Anklage gegen ihn verhindert. Er hatte nur zur Folge, dass der 38 Mitglieder zählende Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses die erste öffentliche und im Fernsehen übertragene Sitzung unterbrechen musste, bis der Bericht des Watergate-Anklägers nach Anhörung der 64 Tonbänder eintrifft. In den jetzt öffentlichen Sitzungen des Rechtsausschusses wird in den nächsten Tagen entschieden, ob dem Repräsentantenhaus empfohlen werden soll, Anklage gegen Präsident Nixon zu erheben.DIE MILITÄRJUNTA IN LUANDA Lissabon – Die Militärjunta in Lissabon hat eines seiner Marinemitglieder, Vizeadmiral Antonio Rosa Coutinho, zum Vorsitzenden der neuen Militärjunta in Angola ernannt. Die Junta ersetzt den bisherigen Generalgouverneur Silvino Silverio Marques, der am letzten Samstag nach kurzer Amtszeit nach Lissabon zurückberufen worden war. Mit der Einsetzung einer Militärregierung in Angola zeigt die Militärjunta in Lissabon, dass die Lage in Angola ohne wirksame Regierung nicht beruhigt werden kann. Einzelheiten über die Zusammensetzung und Aufgaben der Militärjunta in Luanda sind noch nicht bekannt.In der Exklave Cabinda ist der Rundfunkkommentator Norberto de Castro ins Exil geschickt worden, weil er angeblich verleumderische Nachrichten über die „Bewegung der bewaffneten Streitkräfte" verbreitet habe. Er habe auch mit der früheren Geheimpolizei zusammengearbeitet.BOMBE IM NACHTKLUB Salisbury – Sechs Personen wurden verletzt, eine davon schwer, als im Nachtklub „La Boheme" in Salisbury inmitten des Raumes eine Bombe explodierte. Unter den Verletzten befinden sich fünf Weiße und ein schwarzer Kellner. Zu den verletzten Weißen gehören ein Orchestermitglied und eine Sängerin, und ein Zuschauer wurde an einem Bein schwer verletzt.

Vor 50 Jahren

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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