Vor 50 Jahren
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1974-08-13
ÜBER 400 VERHAFTUNGEN IN LUANDA

Luanda – Das Gefangenenlager Sao Nicolau bei Luanda, aus dem vor einigen Wochen alle politischen Häftlinge entlassen wurden, ist wieder in Betrieb. Polizei und Wehrmacht nahmen in der vergangenen Woche während der zweiten Welle der Unruhe in Luanda über 400 Personen fest and brachten sie nach Sao Nicolau. Im Zuge der jüngsten Unruhen wurden über 30 Personen getötet und aber 200 verletzt. Über 50 000 Menschen haben die unruhigen Vorstädte von Luanda verlassen und sind aufs Land geflüchtet. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um schwarze Angolaner. Etwa 1 000 Weiße sollen Angola verlassen haben. Hierzu gehören auch solche Einwohner des Landes, die ausgewiesen sind oder die mit einer Ausweisung rechnen müssen.

Nach der Säuberungsaktion hofft man, dass das Vertrauen in den Schutz der Bevölkerung durch die Wehrmacht wiederhergestellt wird. Die Einheiten, die die Vorstädte durchsuchten, Barrikaden beseitigten und verdächtige Agitatoren und Kriminelle festnahmen, wurden von der Bevölkerung dankbar empfangen und mit Früchten und Erfrischungen bewirtet.

lm Zentrum der Stadt herrscht nach wie vor Ruhe. Lediglich am vergangenen Montag und Dienstag fanden im Zentrum von Luanda Demonstrationen statt, die von Weißen organisiert worden waren.

WENN DER KUNENE AUSTROCKNET

London – Aus London verlautete gestern, dass die vier Dieselgeneratoren für das Kraftwerk in Walvis Bay drei Zwecken dienen sollen: Das Kraftwerk soll für eine genügende Stromerzeugung sorgen, wenn die Kapazität des hydro-elektrischen Ruacana-Kraftwerks während der Trockenzeit sinkt. Ferner soll die Stromversorgung gesichert werden, wenn die Starkstromleitungen von Ruacana nach Walvis Bay und Windhoek ausfalIen.

In London war während des Wochenendes bekanntgeworden, dass Hawker Siddeley den Auftrag für die Lieferung von vier großen Dieselgeneratoren im Werte von 2,2 Millionen Rand erhalten hat. Das Walvis Bayer Kraftwerk soll eine Kapazität von 26,5 Megawatt haben. Der Auftrag ist von EVKOM namens SWAWEIC erteilt worden.

In Südwestafrika hat die Meldung Überraschung ausgelöst. Man ist sich hier nicht sicher, ab die Trockenheit, die die Elektrizitätserzeugung des Ruacana-Kraftwerks möglicherweise senken kann, nicht eine politische Trockenheit ist. Bei der Planung des Ruacana-Kraftwerks war ausdrücklich betont worden, dass der Bau von Staudämmen im Oberlauf des Flusses, teilweise durch Südafrika, eine Regulierung des Wasserzuflusses und damit eine Sicherstellung der Leistung des Kraftwerkes garantieren soli.

TERROR IN ZAMBEZIA

Beira – Im mittleren und nördlichen Mosambik wurden an manchen Orten Farmen, Dörfer und kleinere Städte von schwarzen Banden heimgesucht, die Läden plünderten, Privathäuser überfielen, Brandstiftungen vornahmen und die Weißen belästigten. Im Distrikt Zambezia herrscht ein anarchischer Zustand. In Nampula, einem Garnisonszentrum und der großen Stadt im nördlichen Mosambik, treffen von überall her Flüchtlinge ein. Besonders das Gebiet an der Kiiste zwischen Moma und Antonio Enes wird von Banden heimgesucht, unter denen sich Frelimo-Terroristen, Armeedeserteure und Verbrecher befinden. Es ist den Behörden bisher nicht gelungen, die Banden unter Kontrolle zu halten.

In Nampula demonstrierten die Flüchtlinge, weil sie von den Behörden nicht genügend geschützt wurden. Unter den Flüchtlingen befinden sich viele asiatische Ladenbesitzer aus den Küstenorten, deren Geschäfte niedergebrannt wurden. In Antonio Enes sind gestern portugiesische Marinetruppen an Land gegangen, um gegen etwa 1 500 Schwarze vorzugehen, die plündernd herumziehen. Bis jetzt sind zwei Weiße ums Leben gekommen. In Antonio Eries wurde eine Fischfabrik zerstört. Die Weißen in Antonio Enes forderten den Einsatz von Truppen. Unter den Bewohnern befinden sich auch einige Südafrikaner. Es ist zum ersten Mal, dass sich in dieser Gegend Unruhen ereigneten und Weiße gezwungen sind, ihre Plantagen zu verlassen. Zwischen Nampula und Antonio Enes ist ein Lufttaxidienst eingerichtet worden.

PORTUGAL ERKENNT GUINEA BISSAU AN

Algier – Portugal und PAIGC, die „Befreiungsbewegung in Portugiesisch-Guinea", verhandeln zurzeit in Algier aber die Machtübergabe an PAIGC. Die Differenzen, so heißt es, sind gering. Der portugiesische UNO-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dr. Vega Samao, hat den Auftrag erhalten, dem Weltsicherheitsrat eine Botschaft des portugiesischen Augenministers Dr. Soares zu überbringen, der zufolge Portugal sobald wie möglich die. De-jure-Anerkennung der Republik Guinea-Bissau als Selbständigen Staat vornehmen wird. Zurzeit bemüht sich Guinea-Bissau um die Aufnahme als 137. Mitglied der Vereinten Nationen.

Soweit bisher bekannt, wird das Schicksal der Kapverdischen Inseln weiterhin in der Schwebe bleiben. An-scheinend haben beide Seiten beschlossen, zunächst die Kapverdischen Inseln bei ihrer Übereinkunft auszusparen. In Lissabon wird behauptet, Staatspräsident Antonio de Spinola habe sich in die Algier-Verhandlungen, die auf portugiesischer Seite von Augenminister Soares geführt worden sind, eingeschaltet, als habe es u das Schicksal der Kapverdischen Inseln ging.

HARTES RINGEN UM ZYPERN

Genf – Die Konferenz um Zypern drohte am Montag nachts zusammenzubrechen. Die Türken hatten in ultimativer Form die Annahme ihrer Föderationsplanes für Zypern innerhalb 24 Stunden gefordert. Es gelang nur dank der Bemühungen des britischen Augenministers Callaghan, der mehrmals mit Augenminister Kissinger telefonierte, das Schlimmste zu verhüten. Callaghan sprach auch telefonisch mit dem türkischen und dem griechischen Ministerpräsidenten. Bis heute früh waren jedoch nur geringe Fortschritte erzielt worden. Auf einer mitternächtlichen Pressekonferenz erläuterte der türkische Außenminister Günes den türkischen Standpunkt. Es ist eine Föderation vorgesehen – mit etwa fünf türkischen Distrikten oder Kantonen. Die Griechen wären wohl bereit, einer Föderation zuzustimmen, jedoch ohne besondere Distrikte.

In Athen herrscht starke Spannung, da von neuen Truppen an der thrakischen Grenze zusammengezogen wurden. Die Armee steht in voller Bereitschaft, und Griechenland plant, auch Truppen nach Zypern zu entsenden.

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Allgemeine Zeitung 2024-09-20

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