Vor 50 Jahren
1974-08-14
DIE SORGEN DER LANDWIRTSCHAFT
Windhoek – Die letzten Jahre dieses Jahrhunderts werden der Welt zahlreiche Veränderungen bescheren, und zwar auf politischem, soziologischem und technologischem Gebiet. Die Menschheit wird vor Problemen und Herausforderungen stehen. Dies erklärte Professor J. A. Groenewald am Abend in seiner Ansprache aus Anlass des 28. Jahreskongresses der SWALU. Die Bevölkerung Südafrikas werde sich bis zum Jahre 2 000 verdoppeln. Dies werde einen zunehmenden Druck auf die Hilfsquellen und Dienste verursachen. Ferner würden sich noch größere Arbeitsprobleme ergeben.
Der wirtschaftliche Fortschritt müsse dazu dienen, eine geordnete Entwicklung zu garantieren. Die Landwirtschaft, so sagte der Redner, spiele dabei eine wichtige Rolle. Die Farmer müssten die neue Technologie akzeptieren und die Produktivität pro Hektar erhöhen. Die USA, Kanada und Europa verbrauchten fast 40 Prozent der gesamten Weltfleischproduktion. Mit einer Erhöhung der Nachfrage nach Fleisch sei zu rechnen. Mit dem höheren Lebensstandard werde das gleiche für die Karakulindustrie gelten. Eine Überstockung sei in Südwestafrika nicht angängig. Es müsste jedoch erreicht werden, den jährlichen Umsatz um 33 Prozent zu erhöhen. Dies könne über eine Periode von drei Jahre geschehen.
ADMINISTRATION ÜBERNAHM BERGHOTEL
Windhoek – In den vergangenen Jahren hat die Exekutive dem Eigentümer des Berghotels, Windhoek, drei Darlehen von insgesamt R 440 000 zur Erweiterung der Unterbringungsmöglichkeiten und Verbesserung der Einrichtungen gewährt, um den Eintragungsanforderungen zu genügen. Zur Zeit der Darlehensgewährung nahm der Mangel an Hotelunterkünften in Windhoek chronische Ausmaße an. Der Betrag und die Bedingungen der Darlehen wurden, wie in anderen Fällen auch, nach den Vorschriften der Verordnung über Beherbergungseinrichtungen und Fremdenverkehr bestimmt.
Das Unternehmen konnte jedoch infolge der steigenden Baukosten und der Betriebsschwierigkeiten der Lage nicht Herr werden. Außer finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Administration konnte das Unternehmen auch nicht mehr seine Gläubiger befriedigen.
Der Administration als der größten Gläubigerin blieben nur zwei Möglichkeiten. Als erste Möglichkeit hatte die Administration den Darlehensbetrag zuzüglich Zinsen zurückverlangen können. Das hätte wahrscheinlich den Konkurs des Unternehmens herbeigeführt, und es hatte in halbfertigem Zustand auf einer Zwangsversteigerung verkauft werden müssen. Der bei der Versteigerung erzielte Erlös wäre nach Meinung der Administration und des Eigentümers unter diesen Umständen höchstwahrscheinlich ungenügend gewesen, um alle Forderungen gegen die Vermögensmasse zu befriedigen.
PLÜNDERUNG OHNE UNTERBRECHUNG
Beira – Durch das ganze mittlere und nördliche Mosambik ziehen Banden ehemaliger Frelimos, Armeedeserteure und Verbrecher, plündern Dörfer und besonders Geschäfte, die Weißen und Asiaten gehören. Sie dringen auch in Privathäuser ein und zwingen die Bewohner zur Abreise. Es tauchen immer mehr neue Gruppen auf, die plündernd durch das Land ziehen und sich den Zusammenbruch der Ordnung zunutze machen. Einige Banden sind bereits bis 80 km an die Garnisonstadt Nampula vorgedrungen. Die Armeeleitung hat sich angesichts der Panik unter der Bevölkerung endlich entschlossen, die nach dem Umsturz in Portugal aufgelösten Zivilverteidigungsorganisationen von neuem in Aktion zu setzen.
GUERILLA-ÜBERFALL IN ANGOLA
Luanda – Portugiesische Fallschirmtruppen töteten zehn Guerillas, die von Zaire nach Angola eingedrungen waren. 17 Guerillas wurden verhaftet. Der Befehlshaber der Fallschirmjäger erklärte, dass es sich bei den Guerillas, die mit 180 Mann angegriffen, um Angehörige der „Nationalen Front für die Befreiung Angolas (FNLA)" handele. Die Operationen gingen noch weiter. Es wurden Waffen sowjetischer und belgischer Herkunft erbeutet, die aber Zaire-Abzeichen trugen. Einige der Gefangenen seien unterernährt und zeigten Zeichen der Erschöpfung, da sie vor mehr als 20 Tagen über die Grenze kamen. Unter den Gefangenen befinden sich auch Jugendliche im Alter von 14 Jahren, die eine Woche lang in Zaire ausgebildet worden waren.
IN SWA UNBEKANNT
Luanda – Aus Luanda wird gemeldet, dass ein Fluggast den Piloten eines leichten Charterflugzeuges zwang, ihn nach Südwestafrika zu fliegen. Der Fluggast soll das Flugzeug in Sa da Bandeira für einen Flug nach der Grenzstadt Pereira d'Eca gemietet haben. Dann soll der Gast den Piloten gezwungen haben, auf südwestafrikanischem Gebiet zu landen. Der Passagier stieg aus, zahlte für den Flug, und der Pilot flog mit der Maschine zurück. Sämtliche in Südwestafrika möglicherweise zuständigen Stellen behaupten, nichts von der Angelegenheit zu wissen.
NACH ANGOLA
Oshakati – Die Polizei bestätigte heute, dass der Abzug von Ovambos nach Angola anhält. In kleinen Gruppen überschreiten Ovambos die Grenze nach Angola und kehren nicht wieder zurück. Zunächst erfolgte der Grenzübertritt im allgemeinen während der Wochenenden. Jetzt wird eine ständige Bewegung aber die Grenze während der ganzen Woche, allerdings in kleineren Gruppen, festgestellt.
Windhoek – Die letzten Jahre dieses Jahrhunderts werden der Welt zahlreiche Veränderungen bescheren, und zwar auf politischem, soziologischem und technologischem Gebiet. Die Menschheit wird vor Problemen und Herausforderungen stehen. Dies erklärte Professor J. A. Groenewald am Abend in seiner Ansprache aus Anlass des 28. Jahreskongresses der SWALU. Die Bevölkerung Südafrikas werde sich bis zum Jahre 2 000 verdoppeln. Dies werde einen zunehmenden Druck auf die Hilfsquellen und Dienste verursachen. Ferner würden sich noch größere Arbeitsprobleme ergeben.
Der wirtschaftliche Fortschritt müsse dazu dienen, eine geordnete Entwicklung zu garantieren. Die Landwirtschaft, so sagte der Redner, spiele dabei eine wichtige Rolle. Die Farmer müssten die neue Technologie akzeptieren und die Produktivität pro Hektar erhöhen. Die USA, Kanada und Europa verbrauchten fast 40 Prozent der gesamten Weltfleischproduktion. Mit einer Erhöhung der Nachfrage nach Fleisch sei zu rechnen. Mit dem höheren Lebensstandard werde das gleiche für die Karakulindustrie gelten. Eine Überstockung sei in Südwestafrika nicht angängig. Es müsste jedoch erreicht werden, den jährlichen Umsatz um 33 Prozent zu erhöhen. Dies könne über eine Periode von drei Jahre geschehen.
ADMINISTRATION ÜBERNAHM BERGHOTEL
Windhoek – In den vergangenen Jahren hat die Exekutive dem Eigentümer des Berghotels, Windhoek, drei Darlehen von insgesamt R 440 000 zur Erweiterung der Unterbringungsmöglichkeiten und Verbesserung der Einrichtungen gewährt, um den Eintragungsanforderungen zu genügen. Zur Zeit der Darlehensgewährung nahm der Mangel an Hotelunterkünften in Windhoek chronische Ausmaße an. Der Betrag und die Bedingungen der Darlehen wurden, wie in anderen Fällen auch, nach den Vorschriften der Verordnung über Beherbergungseinrichtungen und Fremdenverkehr bestimmt.
Das Unternehmen konnte jedoch infolge der steigenden Baukosten und der Betriebsschwierigkeiten der Lage nicht Herr werden. Außer finanziellen Verpflichtungen gegenüber der Administration konnte das Unternehmen auch nicht mehr seine Gläubiger befriedigen.
Der Administration als der größten Gläubigerin blieben nur zwei Möglichkeiten. Als erste Möglichkeit hatte die Administration den Darlehensbetrag zuzüglich Zinsen zurückverlangen können. Das hätte wahrscheinlich den Konkurs des Unternehmens herbeigeführt, und es hatte in halbfertigem Zustand auf einer Zwangsversteigerung verkauft werden müssen. Der bei der Versteigerung erzielte Erlös wäre nach Meinung der Administration und des Eigentümers unter diesen Umständen höchstwahrscheinlich ungenügend gewesen, um alle Forderungen gegen die Vermögensmasse zu befriedigen.
PLÜNDERUNG OHNE UNTERBRECHUNG
Beira – Durch das ganze mittlere und nördliche Mosambik ziehen Banden ehemaliger Frelimos, Armeedeserteure und Verbrecher, plündern Dörfer und besonders Geschäfte, die Weißen und Asiaten gehören. Sie dringen auch in Privathäuser ein und zwingen die Bewohner zur Abreise. Es tauchen immer mehr neue Gruppen auf, die plündernd durch das Land ziehen und sich den Zusammenbruch der Ordnung zunutze machen. Einige Banden sind bereits bis 80 km an die Garnisonstadt Nampula vorgedrungen. Die Armeeleitung hat sich angesichts der Panik unter der Bevölkerung endlich entschlossen, die nach dem Umsturz in Portugal aufgelösten Zivilverteidigungsorganisationen von neuem in Aktion zu setzen.
GUERILLA-ÜBERFALL IN ANGOLA
Luanda – Portugiesische Fallschirmtruppen töteten zehn Guerillas, die von Zaire nach Angola eingedrungen waren. 17 Guerillas wurden verhaftet. Der Befehlshaber der Fallschirmjäger erklärte, dass es sich bei den Guerillas, die mit 180 Mann angegriffen, um Angehörige der „Nationalen Front für die Befreiung Angolas (FNLA)" handele. Die Operationen gingen noch weiter. Es wurden Waffen sowjetischer und belgischer Herkunft erbeutet, die aber Zaire-Abzeichen trugen. Einige der Gefangenen seien unterernährt und zeigten Zeichen der Erschöpfung, da sie vor mehr als 20 Tagen über die Grenze kamen. Unter den Gefangenen befinden sich auch Jugendliche im Alter von 14 Jahren, die eine Woche lang in Zaire ausgebildet worden waren.
IN SWA UNBEKANNT
Luanda – Aus Luanda wird gemeldet, dass ein Fluggast den Piloten eines leichten Charterflugzeuges zwang, ihn nach Südwestafrika zu fliegen. Der Fluggast soll das Flugzeug in Sa da Bandeira für einen Flug nach der Grenzstadt Pereira d'Eca gemietet haben. Dann soll der Gast den Piloten gezwungen haben, auf südwestafrikanischem Gebiet zu landen. Der Passagier stieg aus, zahlte für den Flug, und der Pilot flog mit der Maschine zurück. Sämtliche in Südwestafrika möglicherweise zuständigen Stellen behaupten, nichts von der Angelegenheit zu wissen.
NACH ANGOLA
Oshakati – Die Polizei bestätigte heute, dass der Abzug von Ovambos nach Angola anhält. In kleinen Gruppen überschreiten Ovambos die Grenze nach Angola und kehren nicht wieder zurück. Zunächst erfolgte der Grenzübertritt im allgemeinen während der Wochenenden. Jetzt wird eine ständige Bewegung aber die Grenze während der ganzen Woche, allerdings in kleineren Gruppen, festgestellt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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