Vor 50 Jahren
1974-08-23
KÄLTEWELLE HÄLT AN
Johannesburg – Überall in der Republik herrscht bittere Kälte, end in einigen Gebieten halten die schweren Regen- und Schneefälle an. Am schwersten wird immer noch die Kapprovinz heimgesucht, besonders die Kaphalbinsel. Schneefälle werden auch noch am Wochenende erwartet. Die Farmer melden schwere Schäden an den Fruchtbäumen. In Bloemfontein schneite es am Donnerstag während 30 Minuten. Schnee ist auch im mittleren und südlichen Natal gefallen. Die Temperaturen sinken immer noch.
In Windhoek stand die Temperatur heute früh immer noch auf dem Gefrierpunkt.
SONNTAG HEREROTAG
Okahandja – Am Sonntag findet der traditionelle Hererotag in Okahandja statt. Die Hereros ehren an diesem Tag ihre Ahnen and statten den Gräbern ihrer verstorbenen Führer Besuche ab. In traditionellen Trachten und Uniformen bewegen sich die Marschkolonnen zu den verschiedenen Gräbern. Die Umzüge beginnen Sonntag früh. Hererochef Clemens Kapuuo erklärte heute Vormittag, Besucher seien willkommen. Die Besucher sollten jedoch dem feierlichen Anlaß entsprechend gekleidet sein. In der Vergangenheit seien Besucher so angezogen gewesen, als wollten sie zum Strand laufen oder in der Etoscha-Pfanne Wild beobachten. Durch aufdringliche Fotografen sei überdies der Ablaut der Feierlichkeiten gestört worden Kapuuo appellierte an die Besucher, sich in Kleidung and Verhalten entsprechend würdig zu betragen.
CABORA BASSA BEINAHE FERTIG
Johannesburg – Der Cabora-Bassa-Damm dürfte noch vor Ende des Jahres fertiggestellt sein, erklärte M. T. Ridley, geschäftsführender Direktor der LTA, die zum Konsortium gehört, das am Dammbau beschäftigt ist. Es ist keine Verzögerung eingetreten, und die Arbeiten sind leicht im Vorsprung. Auf die Frage, ob es zutreffe, dass wöchentlich etwa tausend Personen Mosambik verlassen, erklärte Ridley, (lag dies kaum zutreffe. Einige Arbeiter fanden, dass es besser sei, Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen, doch kehrten alle wieder an die Arbeit zurück und würden erst ihre Familien aufsuchen, wenn ihre Verträge abgelaufen seien.
APPELL AN DIE FARBIGEN
Windhoek – A. J. F. Kloppers, der Führer der Föderalen Volkspartei der Farbigen in Südwestafrika, richtete gestern einen Appell an alle Farbigen Südwestafrikas, bei der kommenden Wahl zum Farbigenrat zusammenzustehen und gemeinsam mit der Föderalen Volkspartei für eine bessere Zukunft zu kämpfen und zu arbeiten. Die gut 30 000 Farbigen Südwestafrikas konnten sich nicht den Luxus von Uneinigkeit und Zwistigkeiten leisten. Seine Partei sei nicht frei von Kritik, sagte Kloppers. So sei beispielsweise Kritik an dem Namen geübt worden. Dies seien Dinge, die beim nächsten Jahreskongress korrigiert werden konnten. Je einheitlicher die Farbigen auftreten, desto eher haben sie Chancen, ihre Ziele zu verwirklichen.
Bei den kommenden Wahlen zum Farbigenrat, die im Oktober stattfinden, sollten sich die Farbigen nicht nur für die Kandidaten der Volkspartei entscheiden, sondern auch davon Abstand nehmen, durch die Aufstellung von Gegenkandidaten die kleine Farbigengemeinschaft zu zersplittern. Die Föderale Volkspartei sei in erster Linie fin bessere Erziehungsmöglichkeiten der Farbigen. Er forderte in diesem Zusammenhang die schnellstmögliche Einführung der Schulpflicht für Farbige. Die schulische Erziehung sei die Grundlage für jede weitere Entwicklung. Ferner sei es das Ziel einer Partei, das Niveau der Farbigen auf wirtschaftlichem, sozialem und politischem Gebiet zu heben. Es dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass das Ziel seiner Partei volle Bürgerschaftsrechte für die Farbigen Südwestafrikas heißt.
EINE AUSSTELLUNG MIT REKORD BETEILIGUNG
Windhoek – Die Landwirtschafts- und Industrieausstellung in Windhoek, die vom 10. bis 14. September stattfindet, verspricht eine Rekordbeteiligung. Der Vorstand des Ausstellungsvereins stellte sich gestern der Presse und gab Einzelheiten über die kommende Messe bekannt. Der landwirtschaftliche Sektor ist noch nie so gut beschickt worden wie in diesem Jahr. Allein 426 Rinder sind angemeldet. Da-mit sind die 500 neugebauten Stalle gut besetzt. Der Präsident des Ausstellungsvereins, G. Hanekom, gab bekannt, dass für den Ausbau des Ausstellungsgeländes in diesem Jahr 310 000 Rand aufgewandt worden seien. Abgesehen von neuen Ställen wird auch eine neue Ausstellungshalle errichtet.
Von der Administration hat der Ausstellungsverein 135 000 Rand erhalten. Die Stadt Windhoek hat 105 000 Rand für ein enteignetes Stack Baden gezahlt. Weitere 70 000 Rand sind dem Ausstellungsverein von der Standard Bank als Darlehen zugeflossen.
In der Rinderabteilung stehen die Afrikanerrinder mit 110 Anmeldungen an erster Stelle. Es folgen die Brahmanen (90), Simmentaler (67), Schlachtochsen (62), Hereford (35), Charolais (22), Pinzgauer (21) und verschiedene andere Rassen.
Auf dem Karakulsektor werden Fotos gezeigt, und zwar insgesamt von 104 männlichen and weiblichen Tieren. Die Kleinviehabteilung hat 140 Eintragungen.
Die Handels- und Industrieausstellung erhalt in diesem Jahr neue, vergrößerte Säle. Hanekom betonte, dass sowohl Rhodesien als auch Angola auf der Ausstellung vertreten sein werden. Aus Angola werden mindestens 17 Aussteller erwartet. Rhodesien zeigt erstmals schwere Maschinen.
SOWJETISCHE EINMISCHUNG
Moskau /Washington/ Athen – Die Sowjetunion hat am Donnerstag zwei überraschende Erklärungen fiber Zypern herausgegeben. In der ersten Mitteilung verlangt die Sowjetunion den Rückzug aller ausländischen Truppen aus Zypern und die Einberufung einer großen internationalen Konferenz, um eine friedliche Lösung auf Zypern zu linden. Die Annahme dieses Vorschlags wurde dem Kreml eine viel aktivere Rolle in den Friedensverhandlungen zuweisen.
Johannesburg – Überall in der Republik herrscht bittere Kälte, end in einigen Gebieten halten die schweren Regen- und Schneefälle an. Am schwersten wird immer noch die Kapprovinz heimgesucht, besonders die Kaphalbinsel. Schneefälle werden auch noch am Wochenende erwartet. Die Farmer melden schwere Schäden an den Fruchtbäumen. In Bloemfontein schneite es am Donnerstag während 30 Minuten. Schnee ist auch im mittleren und südlichen Natal gefallen. Die Temperaturen sinken immer noch.
In Windhoek stand die Temperatur heute früh immer noch auf dem Gefrierpunkt.
SONNTAG HEREROTAG
Okahandja – Am Sonntag findet der traditionelle Hererotag in Okahandja statt. Die Hereros ehren an diesem Tag ihre Ahnen and statten den Gräbern ihrer verstorbenen Führer Besuche ab. In traditionellen Trachten und Uniformen bewegen sich die Marschkolonnen zu den verschiedenen Gräbern. Die Umzüge beginnen Sonntag früh. Hererochef Clemens Kapuuo erklärte heute Vormittag, Besucher seien willkommen. Die Besucher sollten jedoch dem feierlichen Anlaß entsprechend gekleidet sein. In der Vergangenheit seien Besucher so angezogen gewesen, als wollten sie zum Strand laufen oder in der Etoscha-Pfanne Wild beobachten. Durch aufdringliche Fotografen sei überdies der Ablaut der Feierlichkeiten gestört worden Kapuuo appellierte an die Besucher, sich in Kleidung and Verhalten entsprechend würdig zu betragen.
CABORA BASSA BEINAHE FERTIG
Johannesburg – Der Cabora-Bassa-Damm dürfte noch vor Ende des Jahres fertiggestellt sein, erklärte M. T. Ridley, geschäftsführender Direktor der LTA, die zum Konsortium gehört, das am Dammbau beschäftigt ist. Es ist keine Verzögerung eingetreten, und die Arbeiten sind leicht im Vorsprung. Auf die Frage, ob es zutreffe, dass wöchentlich etwa tausend Personen Mosambik verlassen, erklärte Ridley, (lag dies kaum zutreffe. Einige Arbeiter fanden, dass es besser sei, Frauen und Kinder in Sicherheit zu bringen, doch kehrten alle wieder an die Arbeit zurück und würden erst ihre Familien aufsuchen, wenn ihre Verträge abgelaufen seien.
APPELL AN DIE FARBIGEN
Windhoek – A. J. F. Kloppers, der Führer der Föderalen Volkspartei der Farbigen in Südwestafrika, richtete gestern einen Appell an alle Farbigen Südwestafrikas, bei der kommenden Wahl zum Farbigenrat zusammenzustehen und gemeinsam mit der Föderalen Volkspartei für eine bessere Zukunft zu kämpfen und zu arbeiten. Die gut 30 000 Farbigen Südwestafrikas konnten sich nicht den Luxus von Uneinigkeit und Zwistigkeiten leisten. Seine Partei sei nicht frei von Kritik, sagte Kloppers. So sei beispielsweise Kritik an dem Namen geübt worden. Dies seien Dinge, die beim nächsten Jahreskongress korrigiert werden konnten. Je einheitlicher die Farbigen auftreten, desto eher haben sie Chancen, ihre Ziele zu verwirklichen.
Bei den kommenden Wahlen zum Farbigenrat, die im Oktober stattfinden, sollten sich die Farbigen nicht nur für die Kandidaten der Volkspartei entscheiden, sondern auch davon Abstand nehmen, durch die Aufstellung von Gegenkandidaten die kleine Farbigengemeinschaft zu zersplittern. Die Föderale Volkspartei sei in erster Linie fin bessere Erziehungsmöglichkeiten der Farbigen. Er forderte in diesem Zusammenhang die schnellstmögliche Einführung der Schulpflicht für Farbige. Die schulische Erziehung sei die Grundlage für jede weitere Entwicklung. Ferner sei es das Ziel einer Partei, das Niveau der Farbigen auf wirtschaftlichem, sozialem und politischem Gebiet zu heben. Es dürfte kein Zweifel daran bestehen, dass das Ziel seiner Partei volle Bürgerschaftsrechte für die Farbigen Südwestafrikas heißt.
EINE AUSSTELLUNG MIT REKORD BETEILIGUNG
Windhoek – Die Landwirtschafts- und Industrieausstellung in Windhoek, die vom 10. bis 14. September stattfindet, verspricht eine Rekordbeteiligung. Der Vorstand des Ausstellungsvereins stellte sich gestern der Presse und gab Einzelheiten über die kommende Messe bekannt. Der landwirtschaftliche Sektor ist noch nie so gut beschickt worden wie in diesem Jahr. Allein 426 Rinder sind angemeldet. Da-mit sind die 500 neugebauten Stalle gut besetzt. Der Präsident des Ausstellungsvereins, G. Hanekom, gab bekannt, dass für den Ausbau des Ausstellungsgeländes in diesem Jahr 310 000 Rand aufgewandt worden seien. Abgesehen von neuen Ställen wird auch eine neue Ausstellungshalle errichtet.
Von der Administration hat der Ausstellungsverein 135 000 Rand erhalten. Die Stadt Windhoek hat 105 000 Rand für ein enteignetes Stack Baden gezahlt. Weitere 70 000 Rand sind dem Ausstellungsverein von der Standard Bank als Darlehen zugeflossen.
In der Rinderabteilung stehen die Afrikanerrinder mit 110 Anmeldungen an erster Stelle. Es folgen die Brahmanen (90), Simmentaler (67), Schlachtochsen (62), Hereford (35), Charolais (22), Pinzgauer (21) und verschiedene andere Rassen.
Auf dem Karakulsektor werden Fotos gezeigt, und zwar insgesamt von 104 männlichen and weiblichen Tieren. Die Kleinviehabteilung hat 140 Eintragungen.
Die Handels- und Industrieausstellung erhalt in diesem Jahr neue, vergrößerte Säle. Hanekom betonte, dass sowohl Rhodesien als auch Angola auf der Ausstellung vertreten sein werden. Aus Angola werden mindestens 17 Aussteller erwartet. Rhodesien zeigt erstmals schwere Maschinen.
SOWJETISCHE EINMISCHUNG
Moskau /Washington/ Athen – Die Sowjetunion hat am Donnerstag zwei überraschende Erklärungen fiber Zypern herausgegeben. In der ersten Mitteilung verlangt die Sowjetunion den Rückzug aller ausländischen Truppen aus Zypern und die Einberufung einer großen internationalen Konferenz, um eine friedliche Lösung auf Zypern zu linden. Die Annahme dieses Vorschlags wurde dem Kreml eine viel aktivere Rolle in den Friedensverhandlungen zuweisen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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