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Vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren

Vor 50 Jahren

1974-09-12
BERGHOTEL FÜR ALLE RASSEN?

Windhoek – Es ist möglich, dass das Berghotel das erste Hotel Windhoeks für alle Rassen wird. Eine entsprechende Regelung ist bisher nicht getroffen. Sie wird aber, wie das für Naturschutz und Tourismus verantwortliche Mitglied der Exekutive, Adolf Brinkman, bei der Beratung über die Zukunft des Hotels erwogen werden. Zunächst müssten gewisse Veränderungen vorgenommen werden, damit das Hotel graduiert werden kann. Das Hotel ist vor kurzem von der Administration übernommen worden. Nach der Graduierung muss sich die Südwester Exekutive entscheiden, was mit dem Hotel geschehen soll. Es ist nicht bekannt, ob zurzeit Kaufinteressenten vorhanden sind. Im Grunde genommen hat die Administration nicht die Absicht, sich aktiv in der Hotelindustrie zu betätigen.

Zu Spekulationen über die Zukunft des Berghotels für alle Rassen kam es, nachdem bekannt wurde, dass Mitglieder des Beirates des Ministerpräsidenten eine Nacht lang im Berghotel untergebracht werden sollen, bevor sie zu der Sitzung des Rates nach Kapstadt fliegen. Eine entsprechende Sondergenehmigung soll beantragt werden.

GOBABIS AUTOMATISCH

Windhoek – Die neue automatische Telefonzentrale in Gobabis wird am Samstag, 14. September, um 14 Uhr in Betrieb genommen. Die Vorwahlnummer verändert sich damit und ist dann 0681. Auch die Telefonnummern in Gobabis, einschließlich der Farmtelefonnummern sowie die Nummern von Babi-Babi, Drimiopsis, Eland, Plessisplaas, Sandveld und Spatzenfeld, werden verändert. In Zukunft ist es auch möglich, die Zentralen von Leonardville und Blumfelde über 06822 direkt zu wählen.

ODIIBO-HOSPITAL GESCHLOSSEN

Windhoek – Das anglikanische Hospital in Odiibo, Owambo, wird am 1. Oktober aus administrativen und medizinischen Granden geschlossen. Dies wurde von der. Administration in Windhoek bestätigt. Die Lizenz zur Führung des Hospitals wurde zurückgezogen, nachdem sichergestellt worden war, dass die Patienten in der näheren Umgebung ordnungsgemäß behandelt werden können.

ANKLAGE GEGEN ERZBISCHOF CAPUCCI

Jerusalem – Das griechisch-katholische Oberhaupt Ost-jerusalems, Erzbischof Hilarion Capucci, ist von den israelischen Behörden formell angeklagt worden, Kontakte mit palästinischen Guerilla-Organisationen gehabt und für diese Waffen und Sprengstoff geschmuggelt zu haben. Die Anklageschrift wurde vom Chefankläger der israelischen Staatsanwaltschaft dem Jerusalemer Bezirksgericht überreicht.

Capucci war vor drei Wochen auf der Rückfahrt von Beirut nach Jerusalem an der Grenze festgenommen worden. In seinem Wagen fand die Polizei mehrere Waffen und Sprengstoff. Nachdem. man ihn zunächst wieder freigelassen hatte, wurde er am 18. August verhaftet.

Capucci will in Beirut mit dem Führer der Terror-Organisation „Schwarzer September" und dem ersten Assistenten von Guerillachef Jassir Arafat zusammengetroffen sein. Diese sollen den Geistlichen beauftragt haben, Waffen und Sprengstoff für Guerillas nach Jerusalem zu schmuggeln.

FLÜCHTLINGE STRÖMEN NACH SÜDAFRIKA

Lourenço Marques/Lissabon – In Lourenço Marques wird befürchtet, dass sich die Zahl der Todesopfer während der Unruhen in den letzten Tagen bis auf 200 erhöhen wird. Das Gesundheitsdepartement meldet mindestens 40 Tote, darunter neun Weiße. Außerdein erwähnt das Kommuniqué 370 Verletzte. In Lissabon wird die Zahl der Opfer mit 100 Toten und 250 Verletzten angegeben.

Die Spannung in Lourenço Marques hat leicht nachgelassen. Es herrscht aber immer noch höchste Unsicherheit, weil die Weißen befürchten, die Schwarzen könnten ins Stadtzentrum marschieren, während die Schwarzen sich in den Eingeborenensiedlungen verbarrikadieren, aus Furcht vor weißen Überfällen. In der Hauptstadt treffen ständig Truppenverstärkungen ein. Es scheint, dass sie nach und nach die Kontrolle gewinnen. In den Eingeborenensiedlungen leben ungefähr 350 000 Schwarze. Sie sind vollkommen von Truppen eingeschlossen. Ein Hauptman erklärte im Rundfunk, die Schwarzen seien infolge Provokationen der Weißen von Panik ergriffen worden.

Während der Nacht ist der Hochkommissar Admiral Victor Creseo in Laurence Marques eingetroffen. Man hofft, dass seine Ankunft zur Beruhigung beitragen wird.

PIRATENSENDER SIND VERSTUMMT

Den Haag – Die schwimmenden privaten Sender vor Hollands Küste bei Scheveningen haben die Flagge gestrichen: Radio Veronica und Radio Nordsee verstummten, weil vom 1. September an die Vergabe von Werbespots und die Lieferung von Vorräten strafbar sind. Damit geht eine abenteuerliche Zeit mit populären Pop-Sendungen, aber auch mit Kaperung, Bombenanschlag und gestrandeten Schiffen zu Ende.

Radio Veronica, der mit 14 Jahren älteste unter den zeitweilig fünf Piratensendern, will jedoch auch weiterhin die „einzig zuverlässige" Hitparade der 40 beliebtesten Pop-Schlager schriftlich veröffentlichen. Daneben haben die Eigentümer, die drei Brüder Verwey aus Hilversum, ein gerichtliches Verfahren gegen die Weigerung des Kultusministers Henry Doorn angestrengt, „Veronica" den Status einer offiziellen Sendegesellschaft zuzuerkennen. Doorn hatte das abgelehnt, weil der Sender nicht den Voraussetzungen des Rundfunkgesetzes entspreche, ein umfassendes Programm aus allen Lebensbereichen zu bringen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2025-01-15

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